RE: Ländlicher Bahnhof in Epoche IV

#1 von Manni23oo , 05.04.2021 21:46

Hallo StummiForum!

Ich befinde mich momentan in der Endphase meiner Anlagenplanung und wollte euch mal um Feedback und Verbesserungsvorschläge bitten. Die zur Verfügung stehende Platte ist 3,00m x 1,50m (auf Rollen). Meine Planung ist an das Projekt Brügge Westf. von Wilfried Raulf angelehnt (super Planung) und umfasst neben dem Hauptbahnhof selbst ein kleines Bahnbetriebswerk inkl. Drehscheibe und einen kleinen Industrieananschluss (Thema noch nicht festgelegt, ggf. Kornhaus). Aufgrund der kompakten Maße soll hier der goldene Mittelweg zwischen Spielbahn und realistischer Anlage gewählt werden. Das Ganze soll in Epoche IV stattfinden, auf eine Elektrifizierung wird verzichtet.

Was haltet ihr davon? Gibt es Verbesserungsvorschläge? Wo seht ihr Probleme?

Vielen Dank euch schon jetzt!

Beste Grüße
Manni23oo










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RE: Ländlicher Bahnhof in Epoche IV

#2 von Atlanta , 06.04.2021 00:55

Moin Manni,

als "Spielbahn" recht schön, es unterschreicht das "klassische" Denken, mit dem begrenzten Schienenmaterial aus Anfangspackungen und Erweiterungspackungen diverse Gleisfiguren legen zu können.

Moderneren Modellbahnansprüchen genügen aber solche Planungen schon lange nicht mehr.

Gleise parallel zur Anlagenkante lassen schnell Monotonie und Langeweile aufkommen.

Möchte man einigermaßen interessante Anlagen gestalten, benötigt man entweder genau das, was in den meisten Fällen Mangelware ist, nämlich "viel" Platz und "Geld"!

Man sollte einige Grundsätze verinnerlichen.

"Weniger ist oft mehr!"
Damit ist gemeint, nicht jeden cm² mit Schienen "dichtzupflastern!"

Großzügige Gleisradien verwenden!
Je enger die Gleisbögen sind, desto "grausamer" sieht es aus. Im sichbaren Bereich also mit möglichst großen Gleisradien arbeiten.

Auf Steilstrecken verzichten!
Neigungsstrecken immer in Gleisbögen beginnen und enden lassen und im sichtbaren Bereich möglichst 3% nicht überschreiten, ideal wären nur 2,5 %.
3 % Neigung (Steigung/Gefälle) bedeutet eine Höhe von 3 cm nach 1 m Fahrstrecke zu erhalten.
Werden 12 cm zum Überbrücken benötigt muß man für die Auffahrt etwa 3,5 m bis 4 m einplanen, für die Abfahrt genauso und man kommt locker auf 7 m bis 8 m für Auf- und Abfahrt bei 3 % Neigung. Bei niedrigerer Neigung sind somit längere Fahrstrecken notwendig.

Steilere Neigungen sollte man seinen Modellen lieber nicht antu(e)n. Anstrengung wird beim Motor in Hitze umgesetzt, bei Überhitzung können auch Modellbahnloks Schaden nehmen.

Wenn man möglichst originalgetreu bauen möchte, dann bliebe letzlich noch der Modulbau oder Segmentbau.

Große Betriebswerke sind aber in einem ländlichen Bahnhof eher selten anzutreffen, von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.

Ein Betriebswerk sollte so angelegt werden, daß alle Bahnsteiggleise auf direktem Weg angebunden werden können, diese Erkenntnis hatte man schon 1878 und davor.
Lokbehandlungsstationen müssen sich nicht im Betriebswerk befinden, es gibt auch Bilder deutscher Eisenbahnen, wo dieses nicht der Fall ist, sie können sich auch direkt am Hauptgleis in der Bahnhofseinfahrt befinden.

Gerne werden aber verschiedene Betriebseinrichtungen aus Platzgründen weggelassen oder die dargestellten Betriebswerke sind zu groß oder zu klein ausgelegt.

Für dein Thema eines "ländlichen" Bahnhofs wäre das BW zu groß.

Konzentriere dich auf eher eingleisigen Nebenbahnverkehr.


LG Ingo

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RE: Ländlicher Bahnhof in Epoche IV

#3 von Manni23oo , 06.04.2021 13:02

Hey Ingo!

Erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Steigungen sind das, was mir momentan am meisten Sorgen macht. Ich überlege schon, ob ich für die Bahnhofsausfahrt Richtung Schattenbahnhof eine Wendel nutze. Die engen Radien habe ich eigentlich vermieden, setze im sichtbaren Bereich nur auf R2 und größer. Nur die Ein- und Ausfahrt ist optimierungsbedürftig.
Die Streckenführung hat auch nichts mit Starterpackungen zutun, ich habe mir nur die besagte Planung des Bahnhofs Brügge als Vorlage genommen und drauf los geplant. Was fehlt, das werde ich kaufen, daran soll es nicht scheitern.
Was würdest du am BBW optimieren, wie würdest du die Zufahrt wählen? Die dominante Größe kommt halt von der C Gleis Drehscheibe, etwas kleiner wäre schon nett, ich möchte aber nicht zu viel “basteln” (jaja, falsches Hobby, ich weiß 😉). Ansonsten finde ich die 7 Gleise mit geplanten 3 Ständen gar nicht so groß. Die Vorbild-Drehscheibe in Brügge hatte gar einen Schuppen mit 8 Ständen.

Viele Grüße
Manni23oo


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RE: Ländlicher Bahnhof in Epoche IV

#4 von Manni23oo , 06.04.2021 13:02

Hey Ingo!

Erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Steigungen sind das, was mir momentan am meisten Sorgen macht. Ich überlege schon, ob ich für die Bahnhofsausfahrt Richtung Schattenbahnhof eine Wendel nutze. Die engen Radien habe ich eigentlich vermieden, setze im sichtbaren Bereich nur auf R2 und größer. Nur die Ein- und Ausfahrt ist optimierungsbedürftig.
Die Streckenführung hat auch nichts mit Starterpackungen zutun, ich habe mir nur die besagte Planung des Bahnhofs Brügge als Vorlage genommen und drauf los geplant. Was fehlt, das werde ich kaufen, daran soll es nicht scheitern.
Was würdest du am BBW optimieren, wie würdest du die Zufahrt wählen? Die dominante Größe kommt halt von der C Gleis Drehscheibe, etwas kleiner wäre schon nett, ich möchte aber nicht zu viel “basteln” (jaja, falsches Hobby, ich weiß 😉). Ansonsten finde ich die 7 Gleise mit geplanten 3 Ständen gar nicht so groß. Die Vorbild-Drehscheibe in Brügge hatte gar einen Schuppen mit 8 Ständen.

Viele Grüße
Manni23oo


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