Umbaubericht Märklin 3029 - Digital, 21MTC, Glockenankermotor, Stützelko

#1 von MAC , 05.05.2021 23:28

Umbau einer H0 Märklin 3029 vermutlich aus den 60ern.

Jetzt habe ich mich mal an den Umbau meiner alten 3029 gewagt.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob sich bei einem solchen Modell ein aufwendiger Umbau lohnt.
Da es sich um ein Erbstück handelt, war es mir die Sache wert.
Es war mir wichtig, alle ausgebauten Teile nicht zu beschädigen, um jederzeit einen Rückbau in den Originalzustand möglich zu machen.
Zuerst habe ich alles ausgebaut, bis nur noch der Rahmen übrig war.

Da sämtliche lackierten Metallteile aufgrund des jahrelangen Spielbetriebs sehr in Mitleidenschaft gezogen waren, habe ich mich für eine Neulackierung entschieden.
Ich habe das Fahrgestell gesandstrahlt, grundiert und mit RAL 3002 von Weinert per Airbrush komplett rot lackiert, so wie es vorher war.
Abschließend kam noch eine Schicht Klarlack matt darüber.
Das Gehäuse war noch in einem guten Zustand und musste nur gründlich gereinigt werden.

Der ursprüngliche kleine Scheibenkollektormotor (SFCM) wurde gegen einen Glockenankermotor getauscht, den ich von einem Clubmitglied bekommen habe.
Der Motor stammt aus chinesischer Produktion, Typ 1718, 3V bis 12V, Durchmesser 17 mm, Länge 17,8 mm, Wellendurchmesser 1,5 mm.
Die Welle wurde mit einem Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen versehen. Das Zahnrad hatte ursprünglich eine Bohrung von ca. 1 mm und wurde auf 1,5 mm aufgebohrt.
Ich wollte den Motor nicht fest mit dem Getriebeblock verkleben, um jederzeit problemlos Wartungsarbeiten durchführen zu können.
Daher habe ich mir zur Aufnahme des Motors 3 Adapterscheiben (Stärke 1,6 mm) mit 17 mm Bohrung angefertigt, die sich am Getriebe verschrauben lassen.
Da es sich um 3 getrennte Scheiben handelt, die sich ein wenig zueinander verschieben lassen, lässt sich der Einbauwinkel des Motors optimal justieren.
Da mein Motor fest genug in den 3 Adapterscheiben sitzt, wurde auf ein zusätzliches Verkleben der Adapterscheiben mit dem Motor verzichtet.
Jetzt konnten die Adapterscheiben samt Motor mit den ursprünglichen Motorschrauben des SFCM am Getriebe befestigt werden.
Eventuell muss die untere Schraube etwas gekürzt werden, damit sie nicht eines der Getriebezahnräder blockiert.
Auf den Adapterscheiben befinden sich außerdem Lötpunkte zum Anlöten des Massekabels.
Als Decoder kommt ein ESU Lokpilot Standard 53614 auf einer selbst erstellten 21MTC Adapterplatine mit verstärkten AUX3/AUX4/AUX5/AUX6 Ausgängen zum Einsatz.
Zwar hat der Lokpilot 4 Standard Decoder noch keine AUX5/AUX6 Ausgänge, aber so ist die Lok für die Zukunft gerüstet.
Gehalten wird beides von einem Märklin 405040 Decoderhalter, der etwas beschnitten werden musste, damit er auf das Fahrgestell passt.
Auf der 21MTC Adapterplatine befinden sich außerdem zwei 180µF 25V ELKOs als Stützkondensatoren.
Zur Programmierung des Decoders können diese ELKOs per DIP-Schalter abgeschaltet werden.
Die alten Kupplungshaken hätte ich gerne mit Märklin 280550 Prallplatten versehen, konnte aber keine Bezugsquelle finden.
Die Puffer wurden noch mit Pufferringen versehen.

Jetzt konnte alles wieder zusammengebaut und final getestet werden.
Die Fahreigenschaften sind ausgezeichnet und kein Vergleich zum ursprünglichen 3-pol Motor oder zum 5-pol HLA.
Ich betreibe den Glockenankermotor mit 7,5 Volt.
Der Motor arbeitet im Fahrbetrieb nahezu geräuschlos, nur die Geräusche vom Getriebe und Schleifer sind zu hören.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde auf vorbildgerechte 45 km/h begrenzt.
Durch die Stützkondensatoren läuft die Lok auch auf M-Gleisen ohne Probleme.

Ich hoffe, dass der kurze Umbaubericht dem ein oder anderen etwas helfen kann.

Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.

Teileliste:
Glockenankermotor Typ 1718 - ca. EUR 5,00
Modul 0,4 Zahnrad mit 8 Zähnen - ca. EUR 1,50
Adapterscheiben (17 mm Bohrung) zur Motorbefestigung am SFCM Getriebe - Eigenbau
21MTC Adapterplatine mit Stützelkos - Eigenbau - Bei Fragen einfach eine Nachricht senden
Pufferringe (aus dem Internet) - ca. EUR 0,60

Falls die Fotos nicht angezeigt werden, bitte hier klicken: >> Fotos zum Umbaubericht <<

Viele Grüße

Mario
























































Weitere Umbauberichte habe ich >> hier << zusammengefasst.

Nachmachen der Umbauten erfolgt auf eigene Gefahr, ich hafte nicht für Fehler oder Beschädigungen


RobertM und Micha1965 haben sich bedankt!
 
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zuletzt bearbeitet 11.03.2023 | Top

RE: Umbaubericht Märklin 3029 - Digital, 21MTC, Glockenankermotor, Stützelko

#2 von Werner-1945 , 06.05.2021 22:59

Hallo Mario,
auch dieser Umbau gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe hier auch noch zwei 17mm Glockenankermotoren liegen, mit denen ich vor einiger Zeit experimentiert habe. Die Adapterplatinen könnte ich für den Umbau meiner DHG 500 gut gebrauchen. Ich habe dir eine PN geschickt.

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RE: Umbaubericht Märklin 3029 - Digital, 21MTC, Glockenankermotor, Stützelko

#3 von Werner-1945 , 11.05.2021 11:17

Hallo Mario,

die Adapterplatinen sind gestern angekommen und ich habe sie sofort in meine Märklin 3078 DHG 500 eingebaut. Es passt alles perfekt und das Fahrverhalten der kleinen Lok ist jetzt fantastisch gut. Heute ist meine Märklin 3087 KLVM an der Reihe. Vielen Dank für die schnelle Zusendung.

Werner


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RE: Umbaubericht Märklin 3029 - Digital, 21MTC, Glockenankermotor, Stützelko

#4 von Rocmarhag , 13.05.2021 10:28

Mario, hatte meine auch umgebaut mit einem 5 poligen HLM, Lokpilot, Adapterplatte, Telexkupplung und led's vorne & hinten, habe sie aber inzwischen verkauft.

Ole


 
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RE: Umbaubericht Märklin 3029 - Digital, 21MTC, Glockenankermotor, Stützelko

#5 von MAC , 25.05.2021 11:00

Hallo Ole,

meine 3029 soll irgendwann auch noch eine LED Beleuchtung bekommen. Ich habe mir dafür LY P476 PointLEDs besorgt.
Allerdings konnte ich mich noch nicht aufraffen das Gefummel in Angriff zu nehmen.

Viele Grüße

Mario


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