Hallo Freunde,
ich möchte gern in Z eine längere Strecke auf einem Viadukt bauen: ca. 80cm lang, anfangs gerade, dann in einen Bogen mit Radius 1 oder R2 auf 60° übergehend. Diese Strecke soll allerdings in einer Steigung liegen - ca. 2,5%. Das sind 2cm; für den Maßstab1:220 umgerechnet auf die Vorbildsituation wären das 4,40 m Höhedifferenz von Anfang bis Ende der Viaduktstrecke. Im Verhältnis zur Spannweite eines Viadukt-Bogens ist das "recht ordentlich": der Faller-Viadukt hat 3 Bögen auf einem Abschnitt von 11cm = Länge eines Gleisstücks. Es kämen also 21 Faller-Bögen mit 22 Pfeilern auf 77cm Gleisstrecke!
Mit einer "Stahlkonstruktion" wäre das einfach zu machen; es gibt die entsprechenden Rampenstücke von Faller. - Märklin Rampenstücke kommen nicht in Frage, weil leider als einziges Bogenstück nur der Radius 145mm angeboten wird - m.E. ein unbrauchbares Teil, ein Spielbahn-Angebot aus der Miniclub-Anfangszeit.
Viel schöner wäre ein gemauerter Viadukt, wie er auch im Vorbild in solcher Situation angewandt wird: in engen Bögen gibt es keine Stahlbrücken (schon gar nicht mit gebogenen Seitenteilen), weil der Belastungs-Schwerpunkt außerhalb der geraden Verbindungslinie der Auflager liegt, wodurch eine Kraft zum seitlichen Wegkippen wirkt - je enger der Radius, desto kritischer: also ist dieses Konstruktions-Design besonders unpassend für die notorisch zu engen Modellbahn-Radien . Ein solide ausgeführter Viadukt aus Stein- oder Betonbogen würde hingegen harmonisch dem Kurvenverlauf folgen - siehe im Vorbild "Kalte Rinne" auf der Semmeringbahn, 150 Jahre alt!
Anders als die Stahl-Tragwerke kann ich einen "fertigen" Bausatz-Viadukt (Faller, Kibri, oder andere) aber nicht anders als waagerecht einbauen - denn sonst stehen die Pfeiler ja nicht mehr senkrecht. Entweder gibt es dann sehr viel Anpaasungsarbeit an jedem Pfeiler und an jedem einzelnen Gewölbe, um einen "gestuften" Verlauf der Bögen hinzukriegen - da ist ein kompletter Selbstbau dieser komplizierten geometrischen Struktur wohl einfacher. Die Pfeiler müssen sich zudem nach ober verjüngen .... Und am Außenbogen ist mehr Länge als innen (also größerer Bogen außen?).... wenn die Pfeiler rechteckig sein sollten, nicht in Form eines Tortenstücks.... und, und, und. Bei alledem ist über dem Scheitel des Bogens meist recht wenig "Fleisch", so daß man dort kaum unauffällig Maßdifferenzen verdrücken kann.
Hat ein Kollege hier im "Stummi" sowas schon mal gebaut - gern auch in anderen Baugrößen? Wie? Da bin ich gespannt!
Uli