Moin Robert,
So wirklich aufschlußreich ist der von dir verlinkte ,,Teilausschnitt" des Gleisplanes der Bahnstation Herrsching nun aber auch nicht, denn es fehlt der Bereich links vom Lokschuppen, wo sich vermutlich die Gleise vereinigen worauf?
Vermutlich einer Drehscheibe am Bahnhofskopf in Richtung Landungssteg am Ammersee, in dessen Nähe vermutlich auch das Wasserhaus gestanden haben könnte, falls Seewasser zur Lokomotivversorgung abgepumpt wurde, was wiederum sehr naheliegend wäre?
Darauf zu schließen, nur weil man auf einem Teilausschnitt einer Bahnstation eine Drehscheibe nicht erkennen kann greift zu kurz, die örtlichen Bedingungen müssen mit berücksichtigt werden.
Ein ganz ähnlicher Fall ist der alte Travemünder Stadtbahnhof, der ja auch angeblich über eine Drehscheibe verfügte, die im Bahnhofsplan von 1882 aber nicht eingezeichnet war.
Und sie gab es doch, allerdings etwas außerhalb am Standort des erst ab 1898 eröffneten Strandbahnhofs, dort befanden sich 1883 nämlich Werkstätten und eine Lokremise für drei Lokomotiven nebst der angeblich ,,nicht vorhandenen" Drehscheibe.
Man muß schon die Gesamtsituation betrachten, denn betriebliche Einrichtungen müssen sich nicht zwangsläufig auch innerhalb des Bahnhofs befinden, diese Betriebseinrichtungen können sich auch etwas Abseits davon befinden.
Besonders bei Endbahnhöfen war es früher ,,populär" am Bahnhofskopf oder außerhalb davor, Drehscheiben zum Wenden der Lokomotiven zu errichten, die größe einer Bahnstation spielt dabei keine Rolle.