Hallo Goordy,
nun, ich würde da nicht von "Beschiss" reden. So manche maßstäbliche Verkleinerung geht physikalisch einfach nicht. Das Verhältnis der Naturkräfte zur Bauteilgröße lässt sich nicht wegwünschen. Du kannst z.B. keinen Wasserfall in 1zu160 mit wirklichem Wasser nachbilden. Ein Versuch wird Dich schnell belehren, es sieht einfach nicht nach großem Wasserfall aus. ![](https://files.homepagemodules.de/b851973/smiley_3.gif)
Oder nimm das einfache Beispiel der im Verhältnis abenteuerlich aussehenden Eisenbahnräder mit den zugehörigen Schienenhöhen. Die bei den einschlägigen Herstellern immer noch gern verwendeten C80 Profile mit ihren zwei Millimetern Höhe entsprächen in der Wirklichkeit ... nun mal eben berechnet ... eins im Sinn ... Pi mal Daumen ... 32 cm. Tja, die Hersteller stellen wieder andere Martktüberlegungen an als die detailverliebten Spezialisten.
Oder die ober diskutierte Baumhöhe ... was für einen Gesamteindruck hinterlässt ein Wald aus maßstäblich hoher Vegetation auf einem üblichen Modellberg ... oder besser Maulwurfshügel. Selbst meine ca. einen Meter hohe Erhebung von der hängenden Schlucht bis zur Hügelkuppe wäre in einem Mittelgebirge so gut wie nix. Und wenn dann noch realistische Böschungswinkel und Steigungen angestrebt werden, befinden wir uns flott in einer Turnhalle. Ein realistisch hoher Baum mit sagen wir mal so 25 cm überragt dann den "OttoNormalBerg" ... oder wie?
Zurück zu den Schienen ... wenn Du nun für Dich zum Schluss kommst, ich will ein besseres Gleisbild und schönere Räder für meine Anlage, dann ... ja dann ... wird es spannend. Da gibt es u.a. noch Peco in Spur N mit 1,5 mm hohen C55 Profilen, einge (hochpreisige) Kleinserienhersteller mit C40 (1 mm) Schienen und das war's an einfacher zu beschaffenden Schienenwegen. Und was ist mit den Rädern? Laufen die Großserienmodell überhaupt auf den feinen Schienenwegen. Muss bzw. will ich vielleicht alle Spurkränze oder gar noch mehr abdrehen? Wieviel Arbeit kann und will ich in diese Feinheiten investieren? Was kann ich überhaupt selbst mit eigenen Werkzeugen und Fähigkeiten schaffen und was würde es mich kosten, solche Arbeiten an die Profis zu übergeben?
Klar, es gibt Zeitgenossen, die verfügen über scheinbar unbegrenzte Mittel. Die würden sich vielleicht nicht Edelbäume einzeln kaufen sondern gleich das ganze Unternehmen samt Knowhow und allem Drum und Dran, um den Nachschub an herausragender Vegetation zu sichern. Wenn Du das selbst machen willst, kann der Weg dahin sehr viel Spaß bereiten ... aber auch Frust. Auf jeden Fall kostet es meistens viel Zeit.
Ich kenne Deinen Modellbauetat nicht und auch nicht Deine Geduld, die Voraussetzungen, die Vorerfahrungen usw. Von daher kann ich nur sehr allgemein daherreden. Mit dem Hinweis auf die Schienenwege habe ich in gewisser Weise versucht, meine gedanklichen Kurven von der Sonnenblumenfrage ausgehend zu einen Kreis zu schließen. Mein Weg wäre, zuerst die Fragen nach der Basis des künftigen Anlagenbaus, der Technik (z.B. digital oder analog) und den Aufbauten (zB. das Gleissystem) zu klären, die Dich nach der gefallenen Entscheidung auf längere Zeit festlegen. Die Sonnenblumenfrage wäre für mich später dran ... nix für ungut ... oder so. ![](https://files.homepagemodules.de/b851973/smiley_3.gif)
Sind aber solche Detailfragen für Dich entscheidend, solltest Du vielleicht mal einen Blick auf den Dioramenbau werfen. Solche Einzelstücke führen in überschaubarer Zeit zu ansehnlichen Ergebnissen und sie lassen sich bei entspr. Planung zu einem größeren Arrangement vereinen. Hier im Forum sind einige Mitglieder in dieser "Nische" aktiv. Irgendwo zwischen Anlage und Dioramen steht dann noch der Modulbau ...
LG
Hubert