Ich bin komplett neu in diesem Bereich. Zuhause hatte ich seit Jahren eine alte Märklin V200 rumliegen, müsste eine 3021 sein. Dieses wollte ich nun auf Gleichstrom umbauen, hab mir auch schon ein Zweileitergleis besorgt. Mein Plan war im Grunde nur den Umschalter raus, alle Räder isolieren und Radschleifer dran und einen Permanent statt der Spule. Leider wurden mir fehlerhafte Radisolierungen geliefert mit falschem Innendurchmesser und ich muss diese jetzt aufbohren...Mal sehen wie das klappt.
Mein Hauptproblem ist aber der Motor. Dieser startet nur in 1 von 100 Fällen von selbst. In den anderen bewegt er sich minimal, stoppt und brummt ein wenig oder er brummt sofort ohne sich zu bewegen. Wenn ich ihm dann ein Starthilfe gebe, in dem ich ihn unter Spannung ein wenig drehe, läuft er prima. Sobald ich den Strom wegnehmen und er zum Stillstand kommt hab ich wieder das Problem vom Anfang. Mir ist aufgefallen, dass, wenn er brummt und ich ihn andrehen will, ich vergleichweise viel Kraft aufwenden muss, so als ob er irgendwo blockiert oder die Magnetfelder ihn in einer bestimmten Position halten wollen, was ja bei einem Motor nicht sein sollte. Ich hab ihn bereits mehrfach gereinigt und gefettet, sowie den Trommelkollektor gereinigt. Alles läuft dem Alter entsprechend gut. Ich hab alle Berichte im Netz darüber gelesen und alle Videos geschaut. Aber dort ist quasi immer die Lösung, dass man den Motor einmal ordentlich reinigt...was ich getan habe. Da ich Neuling in dem Bereich bin, ist mein Latein damit erschöpft. Anbei noch mein Motorumbau.
Weiß einer von euch zufällig woran es liegen könnte?
willkommen im Forum. Zu deinem Problem: Hast du den Permanentmagneten selbst nach der Kubsch-Methode aus einem Feldmagneten umgebaut? Ich vermute, dass der der Steg, der die beiden Magnethälften zusammen hält noch zu breit ist, und deshalb das Magnetfeld nicht stark genug ausgeprägt wird. Das Motorschild sieht m.E. ebenfalls sehr merkwürdig aus. Wurde da ein Teil weggesägt und wenn ja warum?
wenn ich sehe, dass die Kohle und Bürste so in den Führungen kleben und nicht selbständig herausfallen, dann sieht das zunächst mal nach Schmoder in den Zuführungen aus. Also diese reinigen, z.B. mit Waschbenzin o.ä. In diesem Zusammenhang würde ich dann auch gleich Kohle und Bürste austauschen. Wenn die Lok dann immer noch nicht richtig will, dann deutet das für mich auf einen Fehler im Rotor hin, sprich da ist eine Wicklung nicht mehr in Ordnung. Daher mal den Widerstand der einzelnen Wicklungen messen. Wenn eine doppelt so groß ist wie die beiden Anderen, dann ist dort eins der feinen Drähtchen abgerissen. Vielleicht kann man das noch vorsichtig wieder anlöten, wahrscheinlich ist aber ein neuer Rotor fällig. Oder dann gleich ein Umbau auf HLA. Stimmt, da ist ja auch noch ein Kubbsch im Umfeld. Ist der Magnet stark genug?
Prüfe mal die Anschlüsse der Wicklungen am Kollektor bzw. miss den Wiederstand zwischen den einzelnen Kollektorlamellen. Egal von welcher Lamelle zu welcher man misst muss der gleiche Widerstand zu messen sein, so um die 10-20 Ohm. Der absolute Wert ist egal, sie müssen nur annähernd gleich sein. Tanzt ein Wert deutlich aus der Reihe (mehr als 20%) ist was faul. Geht der Wert deutlich nach oben ist die Wicklung zwischen diesen Lamellen unterbrochen, nach unten hat sie einen Kurzen. Da nichts verschmort aussieht tippe ich auf Unterbrechung. An jede Lötstelle müssen zwei Drähte angelötet sein, eventuell ist einer davon abgerissen/die Lötstelle schlecht. Wenn der Draht so nicht mehr reicht vorsichtig eine Windung abwickeln und dann verlöten. Eine Windung macht nichts aus. Das ein Motor nicht anläuft ist ein ganz typisches Symptom für diesen Fehler, wenn der Pol des Ankers mit der defekten Wicklung ungünstig steht kann der Motor nicht anlaufen.
Hallo. Danke für die schnellen Antworten. Am Motorschild wurde glaube ich nichts weggesägt. Genau kann ich es aber nicht sagen, da ich die Lok gebraucht bekommen habe. Die Bürsten sind locker und lassen sich sehr frei bewegen. Die Mal zu tauschen steht aber trotzdem jetzt auf meiner Liste. Den Permanentmagnet hab ich einfach daheim gehabt und er hat vom Durchmesser gut gepasst. Kann natürlich den Steg noch dünner machen.. grundsätzlich ist der Magnet aber ziemlich stark und ich hab in einem Umbauvideo einen ähnlichen gesehen. Daher dachte ich der sollte passen. Habe schon mehrfach von diesem Hochleistungsmotor gelesen. Aber ich bin noch Student und da wollte ich nicht Mal eben 30 Euro in einen neuen Motor für eine Lok investieren, die man teilweise für unter 30 bei eBay bekommt haha. Das mit dem Wicklungen messen klingt gut. Das werd ich machen sobald ich daheim bin.
In welchem Spannungsbereich laufen denn diese Märklinmotoren?
Moin, da der Motor brummt sind die Ankerspulen in Ordnung. Bei dem kleinen Magnet ist die Magnetkraft zu gering. Dort muss ein stärkerer Magnet rein. Dazu könnte man zum Beispiel den Magnet 50960 von ESU nehmen. Zusätzlich sollte die Kupferbürste gegen eine Kohlebürste getauscht werden. Oder du baust gleich den Umbausatz 60944 von Märklin ein. Das ist nicht wesentlich teurer, erzielt aber sicher den von dir gewünschten Effekt. Schönen Gruß Maik
Ein Märklin-Motor dieser Bauform läuft normalerweise spätestens ab 6V an.
Zitat von mobaz im Beitrag #6Moin, da der Motor brummt sind die Ankerspulen in Ordnung.
Wenn der Motor brummt ist mindestens ein Teil der Ankerwicklungen in Ordnung. Steht der Anker blöd fließt zwar Strom aber der Motor kann nicht anlaufen. Fehlt ein Pol hat der Motor zwei Totbereiche aus denen er nicht selbstständig anläuft. Ob der Magnet stark genug ist zeigt ein einfacher Schraubendrehertest, lässt sich der Stator nur durch Magnetismus gehalten mit einem Schraubendreher anheben reicht es auf jeden Fall zum Laufen, wie gut ist eine andere Sache. Das Magnetfeld der klassischen Feldspule ist auch nicht sooo der Hammer.
Eine andere Methode, unter Beibehaltung der Feldspulen, wäre in die Zuleitung der Spulen je 1 Diode einzubauen. Dadurch entfällt der Hemmungseffekt durch den Magneten. Siehe: Stummiforum 2015. Durch das Fehlen des Magnetfeldes bleibt auch der klassische Auslauf (Schwungmasse des Ankers) des LFCM erhalten.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
Hallo. Hab mal den Magnet vergrößert und siehe da der Motor läuft endlich selbst an. Jetzt muss ich bloß noch das mit den Isolierbuchsen auf die Reihe bekommen. Meine Bahn hat blöderweise die 2.5mm Achsen für die die Buchsen einfach 20 Euro kosten, verrückt haha. Werd Mal gucken ob ich das mit Klebeband kostengünstiger machen kann. Die aktuellen Buchsen hab ich leider verhunzt beim aufbohren. Aber erstmal vielen Dank für die vielen Ratschläge! Der Motor schnurrt wie ein Kätzchen. Lg Ben