Zitat von prof_falken im Beitrag #13
Hallo Hassan,
Schönes Konzept, aber ich habe zwei Punkte mit dem Entwurf: für mich wäre die Anlage zu langweilig. Das eine Gütergleis wäre mir zu wenig Betriebsmöglichkeit. Auch im Personenverkehr wird ja nicht sehr viel zu tun sein, wenn hier hauptsächlich Triebwagen zum Einsatz kommen, die nicht umsetzen müssen. Beim Museumszug muss man das noch, aber zumindest bei mir würde das dazu führen, dass der Museumszug deutlich häufiger fährt als der reguläre Regionalzug (auch nicht ganz unrealistisch). Jetzt ist ja nicht jeder wild aufs rangieren, aber zum zurücklehnen und den Zügen beim automatisch Fahren zuzusehen ist die Strecke zu kurz.
Wenn du das EG weiter nach links verschiebst, könntest du das Gütergleis verlängern und dort statt einem Magazin einen Betrieb hinstellen (BayWa, Getreidemühle z.B.). Dieser hat mindestens 2 Ladestellen (z.B. Warenein- und ausgang) und Güterwagen müssen zur richtigen Ladestelle rangiert werden. Idealerweise werden die Waren für die einzelnen Ladestellen in unterschiedlichen Gebindeformen transportiert, sodass bei der Auswahl der Güterwagen ein wenig Abwechslung gegeben ist. So ein Industrieanschluss mit nur einem Gleis und mehreren Ladestellen kann auch richtig viel und realistischen Betrieb ermöglichen
Als zweites stört mich die Breite des Layouts. 1,2m ist viel. Zu viel um von einer Seite da ranzukommen. Der Schattenbahnhof ist ein Topkandidat für den Ort, wo am meisten einzugreifen ist (Kontaktverlust, Kuppeln/Entkuppeln, Entgleisungen). Ebenso das linke Ende des Bahnhofs. Und beide Stellen sind von vorne schwer oder gar nicht erreichbar. Die Anlage sollte daher permanent oder extrem leicht machbar von hinten zugänglich sein. Und extrem leicht heißt: kein Möbelstück verrücken, nicht unten durch kriechen, keine Verbindungen lösen.
Alternativ könntest du auch überlegen, ob es die klassische Platte sein muss. Eine Regalanlage würde sich das Konzept auch anbieten. den Bahnhof einfach auf ein 2,5 x 0,5 Brett bauen, den restlichen halben Meter für einen Streckenbogen und dann ein Fiddle Yard zum abstellen (eventuell auch abnehmbar) oder ein Gleiswendelsegment, das die Gleise wieder unter den Bahnhof auf den schmalen Teil der Platte führt. Möglicherweise hast du auch mehr Platz zur Verfügung, weil ja die Notwendigkeit entfällt, zur Hinterkante der Platte gelangen zu müssen. Nachdem du ja in deinem Plan ohnehin keinen Durchgangsbahnhof angedacht hast, wäre das kein großes Opfer. Ein weiterer Vorteil wäre, dass der Bahnhof auf einem schmalen Brett auch schlanker und länger wird als auf der klassischen Platte, was (nicht nur) für moderne Epochen durchsaus wünschenswert ist.
Ich weiß jetzt nicht, wie erfahren du als Modellbauer bist, aber wenn du noch recht unerfahren bist hätte die Regalanlage auch noch den Vorteil, dass man damit billig, einfach und schnell Erfahrungen sammeln kann. Und in 2 Jahren, wenn du schon erfahrener bist und nun auch schon besser weißt, was funktioniert und was nicht, was dir Spaß macht, kannst du dich an ein etwas größeres und aufwändigeres Projekt wagen. Wenn du aber schon Erfahrung mit dem Bau von Modellbahnanlagen hast, hat eine Regalanlage immer noch viele Vorteile, aber die Notwendigkeit eines "Skillbuilders" fällt natürlich weg.
lg christof
Moin Christof,
also Erfahrung habe ich reichlich (ich bin gelernter technischer Modellbauer, bau also von 1:1 Flugzeugmodell über Architekturmodelle für Stadtplanung bis hin zu Anschauungsmodellen für Werften alles mögliche im kleinen oder Großen Maßstab
).
Meine damalige Anlage war um einiges größer und schon damals habe ich auf schlanke Weichen und Vorbildlichkeit großen Wert gelegt. Dazu kommt, dass ich bei der Anlage nicht nur den Schwerpunkt auf die Eisenbahn legen will, es soll ein Faller Car-System verbaut werden, ebenso habe ich noch von damals zwei selbstgebaute RC-Zugmaschinen, die entsprechend geupdated werden (da bastel ich länger dran rum, wahrscheinlich bau ich sie komplett neu).
Grundsätzlich bin ich recht offen was die Anlagenform betrifft, da kann ich mich jetzt auch noch nicht festlegen, weil in den nächsten Monaten das Haus renoviert wird und dann natürlich schaue, wo was am Ende genau ist (die Priorität ist leider hinter neuen Schränken, Schlafzimmer, Küche und allem Anderen
).
Aber mal so ganz in der Phantasie:
ein in der Region angesiedeltes unternehmen für z.B. Traktoren oder Großmaschinen etc. transportiert erhält über die Bahn hin und wieder ein/zwei Container mit Materialien, diese werden dann auf zwei Wagen gebracht und mittels eines Schwerlastkrans (der könnte fest instaliert und funktionstüchtig sein) auf einen entsprechenden LKW geladen, im Gegenzug werden mittels Tieflader zwei Traktoren/Mähdrescher/Großmaschinen zum Bahnhof gebracht und dort auf passende Wagen wieder mit dem Kran verladen und zum nächstgrößeren Bahnhof gebracht, um dort in einen Güterzug integriert zu werden.
Für mich stelle ich mir das auch als sehr vielseitigen Spielspaß vor.
Das ist jetzt alles mal meine Phantasie, aber mir ist die Landschaft für die Stimmung und Szene sehr wichtig, egal ob es eine Hinterhofwerkstatt ist, eine charmante Villa oder ein lauschiges Fleckchen am Waldrand.
Was ich aber sehr interessant finde, ist der Einwand mit der Position vom Schattenbahnhof, wobei ich da auch noch nicht sicher bin, ob ich eine Wendeschleife will oder einen "Kopfbahnhof", das wäre aber auch dann vom Endgültigen Platz abhängig, den "Auszulagern" klingt auch nicht schlecht.
LG
Hassan
P.S. Danke, solche tollen Anregung bringen einen echt weiter, so macht das Spaß!