Ich habe beide Arten Drucker nebeneinanderstehen, lustigerweise habe ich mit einem Resindrucker angefangen, aber dann zusätzlich den FDM-Drucker beschafft. Der Resindrucker ist jetzt schon der zweite, den ersten habe ich inzwischen verkauft (mit 90% Verlust...), weil seine Z-Achse einfach nicht gut war.
Ich würde es heute umgekehrt machen. FDM-Drucker sind erheblich "pflegeleichter" und bieten deutlich mehr Optimierungsmöglichkeiten. Der Faktor "Community" ist aber sehr wichtig. Ich habe einen Ender, der war vor zwei Jahren saubillig, aber wie bereits angesprochen musste einiges nachgerüstet werden, was im Endeffekt dann den Preis so oder so auf Marktniveau hebt.
Mein Ender macht aber inzwischen sehr gute Drucke, mit denen ich absolut zufrieden bin. Irgendwann kennt man alle Eigenheiten des Druckers und weiß, an welchem Parameter man drehen muß. Gerade bei unterschiedlichen Materialien ist es unumgänglich, entsprechende Anpassungen vorzunehmen. Auch wenn es vielleicht Profile gibt, sollte man diese m.E. immer nur als Grundlage sehen, um das Feintuning kommt man kaum herum.
Tatsache ist aber auch: FDM ist schon immer erkennbar, was den Einsatz im Modellbau natürlich ein bißchen einschränkt. Selbstverständlich kann man da mit entsprechender Nacharbeit noch einiges rausholen, aber das ist eben dann auch eine zusätzliche Komplikation. Deswegen findet man FDM-Drucke bei mir eher im Bereich der Technik, also "unter der Platte" oder in Bereichen, wo es wirklich auf Belastbarkeit ankommt und dieser Vorteil die optischen Nachteile aufwiegt. Wenn man mit der kleinsten Düse arbeitet und die dünnste Schichtdicke rauskitzelt, bekommt man aber schon auch erstaunlich anschaubare Drucke. Es gibt hier im Forum einen FDM-Experten, der gerne vorführt, was er an unglaublichen Dingen aus einem Würstchenleger zu zaubern in der Lage ist. Da ist man schon von den Ergebnissen beeindruckt, der genutzte Drucker ist aber auch ein Modell der gehobenen Preisklasse.
Resin bringt fantastischen Detailreichtum, sogar ohne 4K - ich habe einen HALOT one, den gibts manchmal für 110 Euro und der hat "nur" 2K, aber ganz ehrlich: Ich habe die 4K bis jetzt nicht vermisst... Das volle Potential habe ich erst rausgeholt, als ich mir noch eine Wash-and-Cure-Einheit dazu gekauft habe (die fast genauso viel kostet wie der Drucker), denn damit werden die Drucke meiner Erfahrung nach erst perfekt. Aber aufgrund des ganzen Chemie-Brimboriums nutze ich den Schlabberdrucker deutlich seltener. Außerdem ist da wenig mit Eigenoptimierung zu erreichen, das Ding ist eben so wie es ist und es funktioniert gut. Als Slicer benutze ich Lychee, das funktioniert ordentlich - wobei auch da erheblich mehr Gehirnschmalz in die richtige Anordnung des Modells und Positionierung der Stützen auf dem Druckbett gelegt werden muss.
Fazit: Der "Kordeldrucker" ist das Brot- und Butter-Gerät, der VW Golf, für den man immer guten Rat, Brocken und Tuningteile finden kann. Schlüssel rumdrehen, los gehts. Der Resindrucker ist mehr so der Sportwagen, an dem man nicht viel selbst schraubt, und der deutlich mehr Aufwand fordert. Dafür dreht er natürlich erheblich höher...