Je mehr ich mich mit dem Thema Geschwindigkeiten von Loks einzumessen beschäftige, desto mehr sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht…
Ich baue mir gerade eine Zweileilter H0 Digital Anlage, die ich später mal mit RocRail oder auch manuell mit der Z21 bedienen möchte. Ich hab ein großes, breites Sammelsurium an Loks aller Hersteller und verschiedenster Decoder. Auch wenn ich im RocRail Betrieb durch BBT kein einmessen benötige, möchte ich erst einmal alle Loks auf ein gleichwertiges Setup bringen. Auch, weil ich mit Sicherheit mal Doppeltraktionen verwendet werden. Aus DR4088 Rückmeldern könnte ich mir eine Messstrecke bauen. Ich lese ständig was von TrainController, aber eine neue Software kommt im Moment nicht in Frage. Mit RocRail stehe ich am Anfang der Einarbeitung, weil die Anlage auch noch nicht vollständig ist.
Nun zu meinen Fragen: - sollte ich lieber lineare oder exponentielle Profile einstellen? - kann man mit meiner vorhandenen Hard-/Software automatisch Geschwindigkeitsprofile auf einer Teststrecke aufnehmen und automatisch die CVs der Loks umschreiben lassen? - läßt sich dadurch auch die Geschwindigkeitsanzeige in der Z21 App korrigieren? Die weicht ja teilweise stark ab - wenn ich dann Geschwindigkeitsprofile eingestellt habe, hat das auch Einfluss auf Beschleunigung und Bremsverhalten? Oder ist das ausschließlich die Zuordnung von Fahrstufen zu einer konkreten Geschwindigkeit? Letzteres bestimmt…
Zitat von DD-H0 im Beitrag #1- sollte ich lieber lineare oder exponentielle Profile einstellen?
Das entscheidet das Zusammenspiel von Decoder und Lok. Ich behaupte aber, in 90% der Fälle ist eine exponentielle Linie besser
Zitat- kann man mit meiner vorhandenen Hard-/Software automatisch Geschwindigkeitsprofile auf einer Teststrecke aufnehmen und automatisch die CVs der Loks umschreiben lassen?
ich kenne keine Software die das kann
Zitat- läßt sich dadurch auch die Geschwindigkeitsanzeige in der Z21 App korrigieren? Die weicht ja teilweise stark ab
mit viel Gefummel, ja allerdings alleine die Anfahrrampe bewirkt schon daß die Anzeige wieder nicht stimmt Ich verzichte auf diese Anzeige (wo auch immer) und belasse es bei Prozenten oder Fahrstufe, das weiß man wenigstens was passiert
Zitat- wenn ich dann Geschwindigkeitsprofile eingestellt habe, hat das auch Einfluss auf Beschleunigung und Bremsverhalten? Oder ist das ausschließlich die Zuordnung von Fahrstufen zu einer konkreten Geschwindigkeit? Letzteres bestimmt…
was meinst du mit Geschwindigkeitsprofil ? die CV 2,5 und 6 ? generell ist es so daß daß die Rampen stärker "wirken" je mehr Fahrstufen geschaltet werden wenn die Reisegeschwindigkeit zB 96 (von 128) ist wird man das stärker sehen als wenn sie bei 48 (von 128) liegt, weil eben nur halb so viele Fahrstufen geschaltet werden
aber: auch wenn die Rampe in DCC eigentlich definiert ist, verhalten sich die Decoder(-Hersteller) teils deutlich unterschiedlich.
Moin DD-H0, unter Rocrail ist kein Einmessen wie bei Traincontroller erforderlich. Bitte beachte, dass beide Softwaresteuerungen sehr unterschiedliche Grundkonzeptionen haben, so dass man die Vorgehensweise bei Traincontroller nicht auf Rocrail übertragen kann und umgekehrt.
Lineare Fahrkurve oder nicht ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, ich fahre mit 28 Fahrstufen und absolut linearer Fahr"kurve", eingestellt über die individuellen Fahrstufen-CVs 67 - 94, die "Geschwindigkeitskennlinie". Meine Handregler zeigen auch immer Fahrstufen an und nicht irgendwelche Prozente vor Geschwindigkeiten. In Rocrail habe ich jeder Lok eine optisch passende Reisegeschwindigkeit (Vreise) verpasst, die ich über die "Messstrecke" in Rocrail mit einer maßstabsgerechten Geschwindigkeit vergleichen kann. Vmin in Rocrail ist so eingestellt, dass die Loks innerhalb einer Gleislänge anhalten (maximaler Anhalteweg). Das ist bei mir dann auch eine Kombination aus Geschwindigleit und Bremsverzögerung des Decoders (CV4). Die Höchstgeschwindigkeit begrenze ich im Decoder über die Referenzspannung der Lastregelung (CV 57 meiner Zimo-Decoder), wo das nixcht geht, wäre die Geschwindigkeitskennlinie entsprechend flacher einzustellen.
Rocrail kann in begrenztem Umfang (meine Bewertung) Geschwindigkeitseinstellungen aufnehmen und in die Loks schreiben, schafft aber nie die Exaktheit einer manuell eingestellten Geschwindigkeitskennlinie mit den passenden Verzögerungen. Details dazu solltest Du bitte im Rocrailforum nachfragen bzw. im Wiki nachlesen, ich habe mich damit nicht im Detail beschäftigt.
Z21-App bzw. deren Anzeige verwende ich nicht. Auf mobilen Geräten verwende ich den Fahrregler von Rocrail.
Beschleunigungs- und Bremsverhalten ist unabhängig von einer Geschwindigkeitseinstellung im Decoder (CV 3 und CV 4), es gibt aber (decoderabhägig) Optionen, geschwindigkeitsabhängige Einflüsse auf diese Verhalten zuzulassen.
Messstrecke in Rocrail: https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=mvtrack-setup-de&s[]=messstrecke Für Doppeltraktion setze ich bei den betroffenen Loks als erstes die Reisegeschwindigkeit auf einen gleichen Wert (km/h) und prüfe das Parallelverhalten im Streckenbetrieb. Weitere Einstellungen (geht nicht über die Messstrecke) sind Angleichung der Anfahr- und Bremsverzögerung sowie der Geschwindigkeitskennlinie im langsamen (Vmin) und mittleren (Vmid) Geschwindigkeitsbereich, wobei die Reisegeschwindigkeit Referenz ist. Zuletzt natürlich die Maximalgeschwindigkeit nicht vergessen. Ganz wichtig ist das Anfahrverhalten mit und ohne Sound zu überprüfen. In vielen Soundprojekten ist eine eigene Anfahrverzögerung (Hochfahren des Motors etc.) verborgen.
Schöne Grüße Johannes
Schöne Grüße Johannes
Spur G im Garten, H0m im Hause. Lenz LZV100 mit Rocrail auf RasPi, Manhart-Funky und RocoWLM.
also ich habe nur lineare Geschwindigkeitsprofile eingestellt. Und da auf den Strecken meiner Moba real 60 und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit sind, habe ich alle meine Loks auf Höchstgeschwindigkeit 100 km/h eingestellt (mit Märklin Meßwagen). Mit der %-Anzeige der Fahrstufen habe ich so einen 1:1 Zusammenhang zwischen Fahrstufe (in %) und Zuggeschwindigkeit: stelle ich 40% ein, fährt der Zug mit 40 km/h durch den Weichewirrwarr aus dem Bahhof aus. Dann stelle ich 80% ein und der Zug beschleunigt auf Streckenhöchstgeschwindigkeit 80 km/h. Vor dem technisch nicht gesicherten BÜ wird auf 60% ->60 km/h runter gebremst und gepfiffen. Usw ...
Und zu Doppeltraktion: mit den verschiedenen Loks verschiedener Hersteller und verschiedenen Decodern (ist bei mir nicht anders) kann man da graue Haare kriegen (habe ich schon genug). DAS tue ich mir jedenfalls nicht mehr an:
Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #3 Für Doppeltraktion setze ich bei den betroffenen Loks als erstes die Reisegeschwindigkeit auf einen gleichen Wert (km/h) und prüfe das Parallelverhalten im Streckenbetrieb. Weitere Einstellungen (geht nicht über die Messstrecke) sind Angleichung der Anfahr- und Bremsverzögerung sowie der Geschwindigkeitskennlinie im langsamen (Vmin) und mittleren (Vmid) Geschwindigkeitsbereich, wobei die Reisegeschwindigkeit Referenz ist. Zuletzt natürlich die Maximalgeschwindigkeit nicht vergessen. Ganz wichtig ist das Anfahrverhalten mit und ohne Sound zu überprüfen. In vielen Soundprojekten ist eine eigene Anfahrverzögerung (Hochfahren des Motors etc.) verborgen.
"Doppeltraktion" fahre ich nur noch mit "Dummies" ohne Antrieb (habe E03, V100, 216, V200 und Schienenbus als Dummi). Ohne CV-Orgie fahre ich damit locker Doppeltraktionen und Überführung vom Schienenbus, hinten angehängt an Regelzug oder als 4-Teiler Schienenbus: RE: Nidda Bahnhof entsteht (9) RE: Nidda Bahnhof entsteht (9)
Moin Siggi, natürlich sind Dummies ein Weg für Doppeltraktion, aber bei Mehrfachtraktion mit Loks mitten im Zug und am Zugende kann man die von mir geschilderten Einstellungsarbeit bei entsprechend Langen Zügen nicht vermeiden.
Schöne GRüße Johannes
Spur G im Garten, H0m im Hause. Lenz LZV100 mit Rocrail auf RasPi, Manhart-Funky und RocoWLM.
Zitat von Pirat-Kapitan im Beitrag #5Moin Siggi, natürlich sind Dummies ein Weg für Doppeltraktion, aber bei Mehrfachtraktion mit Loks mitten im Zug und am Zugende kann man die von mir geschilderten Einstellungsarbeit bei entsprechend Langen Zügen nicht vermeiden.
Schöne GRüße Johannes
Moin Johannes also mein Roco VT11.5 hat Zugmaschine vorn und Dummi hinten (ab Werk). Beide Trieb- bzw. Nichttriebköpfe machen Krach. Und alles fährt sauber. Was will man mehr. Und soo lange Züge, daß man auch im Modell 2 Loks zum Ziehen braucht, hat doch eh kaum jemand (ich jedenfalls nicht). Und so bringe ich halt auch mal viele Loks ohne CV-Orgie in Gang: RE: Nidda Bahnhof entsteht (6) Mach das mal mit Nicht-Dummies nach