Moin Kollegen,
als ich bei der DB arbeitete, fuhr ich manchmal als ,,Gepäckwagenschaffner" bzw. auch als ,,Gepäckwagenlademeister" bezeichnet auf Fernstrecke in Eil- und D-Zügen, um erkrankte Kollegen kurzfristig zu ersetzen.
Gepäckwagen mit Seitengang hatten in Höhe der Ladetüren verschiebbare Leichtbauwände, die nur bei Personalbesetzung offen waren wenn die Ladetätigkeit über den Seitengang erfolgte und ansonsten geschlossen gehalten wurden, damit durchgehendes ,,Publikum" sich nicht unnötig im Packwagen aufhielt und mich nicht ständig mit Fragen belästigte, die an das Personenwagenpersonal gestellt werden sollten oder so nette Fragen, wo sich der Speisewagen befände?
½ Gepäckwagen wurden in der Regel mit dem Gepäck der Reisenden aus den Abteilen der ½ Gepäckwagen beladen oder mit Gepäck welches den Gleichen Zielbahnhof wie der betreffende Kurswagen hatte.
Wurden ½ Gepäckwagen dem Zug zugestellt, war meine Aufgabe, das Reisegepäck zu überprüfen, ob es korrekt verladen war, nicht immer stimmte das mitgeführte Gepäck nicht mit dem Wagenziel überein, dann mußte eine Umladung an der nächsten Bahnstation in die Wege geleitet werden.
Wenn genügend Zeit war, wurden die Koffer in den regulären Gepäckwagen des Stammnzuges übernommen, bei zu geringem Stationsaufenthalt, wurden die Koffer entladen und mit dem nächsten Zug in die entsprechende Richtung befördert.
Normalerweise sollten bei Fernstrecke zwei Gepäckwagenschaffner ihren Dienst verrichten, jedoch war der Personalmangel offensichtlich und sehr oft nur ein ,,Lademeister" für den ganzen Zug verfügbar, in diesem Fall half oft ein Schaffner oder der Zugführer selbst mit aus.
Die Fertigmeldung erfolgte an den Zugführer, der dann die Abfahrt einleitete.
Damit Reisende während der Ladetätigkeiten oder den Vorbereitungen dazu nicht durch den Packwagen gehen konnten, ließen sich die Zugangstüren absperren.
Bei längeren Fahrtintervallen, waren die Durchgangstüren aber unverschlossen und die Seitengänge zum Ladeabteil des Gepäckabteil mit den verschiebbaren Wänden abgetrennt.
Es gab aber auch Gepäckwagen ohne solche verschiebbaren Seitenwände, man mußte dann darauf achten, daß der mittlere Gang dann möglichst frei von Gepäck war.