Mitte der 90er Jahre habe ich diese Lok günstig erstanden. Sie war nie eine Wunschlok für mich und fristete immer ein Schattendasein, jedoch zeigte sie sich immer als zuverlässiges Arbeitstier.
2004 erhielt sie einen ausgemusterten ROCO Decoder, da sie schon eine Schnittstelle besaß und ich so nichts umbauen musste.

Gefallen hat mir unterdessen die Detaillierung sowie die Lichtführung mit klarer Lichttrennung an den Führerhausenden.
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Nicht gefallen hat mir, dass immer der Zug mit angestrahlt wurde, da wie bei allen alten Roco-Loks eine Glühbirne pro Fahrtrichtung über Lichtleitkörper Spitzenlicht wie Schlusslicht versorgte.

Da aktuelle Versionen der Lok mit LED Technik daher kommen und ich auch einen passenden Plux16 Decoder verfügbar hatte, kam ich Ende 2021 auf die Idee, die Lok auf diese Weise zu modernisieren.

Nach Beschaffung der Platine musste ich jedoch feststellen, dass dies gar nicht so einfach war :
Der Decoder wird unter die Platine montiert, und dort ist bei der alten Lok zu wenig Platz.
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Umdrehen der Platine ging leider auch nicht, da dort die Lichtleiter im Weg stehen.

Also musste das Fahrzeug doch etwas aufwendiger umgebaut werden.

Zerlegen:
Die Drehgestelle ließen sich recht einfach ausbauen: nach abnehmen der oberen Getriebedeckel kann das Drehgestell nach unten aus dem Rahmen genommen werden (das funktioniert sogar mit angelöteter Platine). Die kompletten Teile lagen nach wenigen Minuten komplett auf dem Tisch:
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Der Motor wird einfach nach oben herausgezogen. Bitte auf die Einbaulage achten, damit der Motor später nicht falsch herum eingesetzt wird.

Fräsarbeiten:
Da mir keine Fräsbank zur Verfügung steht, entschloss ich mich, durch Schnitte mit der Trennscheibe die vorstehenden Stege zu entfernen. Schwierig war an die motorseitigen Bereiche heranzukommen:
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Ergebnis:
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Decoder:
Der Decoder wurde einer Liegeprobe unterzogen und – da er dem blanken Metall sehr nahe kommt – mit Tesafilm isoliert:
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Fertige Anprobe:
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Motor:
Für den Motor habe ich mich für Kabel anstelle der ursprünglichen Kontaktfedern entschlossen.
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Sound:
Die Kontakte für den Sound liegen unterhalb der Platine. Ich habe ein dünnes Kabel mit zwei Steckern genutzt, so ist der Lautsprecher später leicht tauschbar.
Auch hier wurden die Blanken Lötbereiche mit Klebeband isoliert, da auch sie dem alten Rahmen sehr nah kommen.
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Als Soundprojekt habe ich das Projekt "BR130, BR131, BR132DR, BR232" für den Loksound V4 verwendet (Projektnummer 6442 R9).
Ich habe jedoch F7/F8 zum Abschalten der Zugseitigen Beleuchtung genutzt und diverse Sounds nach hinten verband.
Aufgrund der PLux16-Platine und -Decoder habe ich auf Führerstandbeleuchtung verzichtet.

Nach dem Berstücken zeigt sich das Modell sehr aufgeräumt:
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Links liegen die Motorabschlüsse auf der Platine und der Laursprecher passt gut zwischen die Lichtleitkörper.

Markiert habe ich die LED, die nun für jede Fahrtrichtung und Zugsignal einzeln Schaltbar sind.


Benötigte Teile (Preise zum Zeit des Umbaus 2021):
Ersatzplatine Roco 140680 ab 25,- €
Pux 16 Decoder oder Sounddecoder 30-100,- €
Ggf. Lausprecher (beim ESU Sounddecoder dabei) 10-15,- €
Doppelseitiges Klebeband

Werkzeuge:
Dremel mit Trennscheibe, Lötkolben, Lötzinn

Hallo Horst,

erst jetzt sehe ich Deinen interessanten Beitrag. Vor wenigen Jahren habe ich Ähnliches mit einer Roco Ludmilla gemacht, das Ergebnis kannst Du hier sehen: Berlin - Lichterfelde West (17) Die Arbeitsschritte habe ich allerdings nicht dokumentiert.

Bei mir kam eine Platine der Firma AMW zum Einsatz, die auch über vormontierte LED und eine Schnittstelle verfügt. Es sind auch Fräsarbeiten erforderlich, aber lange nicht so viele wie bei Dir.

Das Modell von Roco schätze ich vor allem wegen seiner guten Fahreigenschaften. Zu dem von Dir prinzipiell gelobten Beleuchtungskonzept habe ich allerdings eine ganz andere Meinung. Ich finde die langen Lichtleiter furchtbar und die Lichttrennung funktioniert auch nicht so gut. Zudem tritt Licht an allen möglichen Stellen des Gehäuses aus, wo es nicht austreten soll. Ich habe alle Lichtleiter mit Küchen-Alufolie umwickelt, um das einigermaßen abzustellen. Die fertige Lok gefällt mir, aber technisch ist das Modell von Roco lange überholt.

Das soll Deinen Beitrag nicht schmälern, den ich sehr interessant und instruktiv finde. Wenn man schon eine Ludmilla von Roco hat, dann ist er sehr hilfreich.

Viele Grüße von Sebastian

Hallo Horst,

ich habe den Bericht auch erst gerade durch den Kommentar von Settebello entdeckt.
So viele Zugriffe und keiner schreibt was.

Also vielen Dank für den gut dokumentierten Umbaubericht.

Schöne Weihnachten

Moin Sebastian,

Danke für deine Anmerkung, Lob und Kritik.

Zitat von Settebello im Beitrag #2

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Bei mir kam eine Platine der Firma AMW zum Einsatz, die auch über vormontierte LED und eine Schnittstelle verfügt. Es sind auch Fräsarbeiten erforderlich, aber lange nicht so viele wie bei Dir.

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Zitat von Settebello im Beitrag #2

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Zu dem von Dir prinzipiell gelobten Beleuchtungskonzept habe ich allerdings eine ganz andere Meinung. Ich finde die langen Lichtleiter furchtbar und die Lichttrennung funktioniert auch nicht so gut. Zudem tritt Licht an allen möglichen Stellen des Gehäuses aus, wo es nicht austreten soll.

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