Habe gerade zwei Lilput DRG BR 12 auf ebay gesehen. Wer kennt diese beiden Typen der 12006: 10691 und 22530 und hat welche Erfahrungen damit? Was sind die Baujahre der beiden Loks? Danke!

Hallo Gerhard

Die Lokomotiven wurden ab 1978 hergestellt.

Eine nicht komplette Übersicht findest du hier: https://www.modellbau-wiki.de/wiki/BB%C3%96-Reihe_214

Ich habe die 214.11 und 214.07. Diese sind aber identisch mit den älteren Modellen. Modellpflege wurde über die Jahre wohl nur im Inneren gemacht.

Der Antrieb ist im Tender, Zugkraft ist finde Ich o.k. Die Zugkraft des Vorbildes erreicht sie nicht, aber 10 Vierachser in der Ebene schafft sie locker.

Bei niedrigeren Geschwindigkeiten sind sie etwas Ruckelig und machen auch einen "Sprung" beim Anfahren. Ich muss aber sagen dass ich digital fahre und deshalb zu den analogen Fahreigenschaften leider nichts sagen kann.

Betrieblich machen sie bei mir sonst keine Spompanadeln. Also entgleisungsfreudig kann ich sie nicht nennen.

Die Detaillierung ist auch o.k. nach heutigen Maßstäben nicht mehr ganz "state of the art."
Alles in allem aber noch durchaus brauchbar.
Wenn du sie günstig bekommen kannst schlag ruhig zu.

Liebe Grüße Gabriel

Hallo,
falls Du noch eine "alte" Ausführung des Antriebes erwischen solltest:
Vorsicht !! Wie bei allen diesen alten Liliput-Loks: Die Kraftkupplung auf der Antriebswelle des Motors kann sich lockern und man merkt das, wenn die Lok immer langsamer wird und schließlich bei laufendem Motor stehen bleibt
Ebenso ist es durchaus üblich, dass die Antriebsräder auf den Achsen (zusätzlich) locker sind....
Das muß man vorsichtig mit Buchsenkleber zu kleben (versuchen) - auf jeden Fall bei dem Internetanbieter reklamieren oder zuvor nach einem erfolgten längeren Probelauf fragen...
Ansonsten ist der Preis zu drücken !

Die alten Liliput-Antriebe haben genau zwei Schwachstellen die sich mit etwas Geschick sehr einfach in den Griff bekommen lassen:
1. Die Kupplung: Der Mitnehmer auf der Motorwelle lockert sich: Lager- und Buchsenkleber, das "grüne" Loctite und man hat nie wieder ein Problem. Das Mitnehmergummi in der Kupplung wird hart: Reste rauskratzen (sind hartnäckig) und aus 2mm dickem, dichten Moosgummi einen Ersatz schneiden (Nagelschere und Skalpell), mit wenig Pattex o.ä. in die Kupplungsglocke einkleben.
2. Verölter Motor: Öl mögen die Bühler wirklich nur im Lager, leider wird oft Öl ohne Ende reingekippt. Nach dem Motto: Lok läuft nicht gut, erstmal den Motor ölen... Motor ausbauen, Bürstenhalter vorsichtig abhebeln (die Kunststoffteile komplett abclipsen), vorsticht bezuüglich wegspringender Teile. Motor mit Bremsenreiniger auswaschen, Reinigungsbenzin geht auch. Kollektor mit einem U-förmig um den Kollektor gelegten passenden Streifen 1000er Schleifpapier glätten wenn sichtbar eingelaufen.
Dazu den Streifen leicht stramm halten und den Motor hin-und herdrehen. Wieder reinigen. Bürsten, sofern ölig, mit einem geregelten Lötkolben bei 300-350°auf saugfähiger Unterlage (Rest Pappelsperrholz geht super) auskochen. Man wundert sich immer wie viel Öl die Bürsten aufsaugen. Bürstenhalter natürlich auch reinigen. Beim Zusammenbau die Bürsten in der Führung mit einem Faden gegen das Rausspringen sichern: mit einklemmen und so durchfädeln das man den Faden gegenüber der Bürste aus dem Motor ziehen kann, die Bürste stützt sich dann ja am Kollektor ab. Das Aufbiegen der Laschen an den Bürstenhaltern um die Bürsten von außen einsetzen zu können geht meist nur zwei Mal, dann muss man da Löten...
Lager sparsam ölen, lieber später nachlegen als gleich wieder den Kollektor versauen. Mit einem 9v-Block den Motor testen, Stromaufnahme sollte bei ca. 100 mA liegen.
Getriebe prüfen, manchmal ist das Fett verhärtet. Mit SR24 und Borstenpinsel reinigen. Gerade bei Loks die nur in der Vitrine standen kommt das häufiger vor. Meine 05 war so ein Fall, fast wie Wachs. Lager sparsam Ölen, an Schnecke und Zahnflanken etwas Teflonfett.
Der Zeitaufwand liegt bei schlimmstenfalls etwa einer Stunde, dafür laufen die Antriebe dann butterweich und bis zu vorbildähnlichen Geschwindigkeiten fast geräuschlos.
Lose Räder hatte ich nur selten, bei den großen Dampfern aber ab und an lose Radreifen. Da die Radreifen nur durch den Lack gegen den Radkörper isoliert sind etwas Vorsicht walten lassen, der Lack darf nicht beschädigt werden. Ich verklebe die Radreifen mit einem Hauch Epoxy, da löst sich nie wieder etwas.

Super, danke! Das hilft mir! Wünsche einen schönen 1. Mai, rgmr

Die Beschreibung der geschilderten Liliput-Altersschwächen lässt mich weitersuchen, ich bin kein großer Bastler..... Habe jetzt eine etwas jüngere BR12 008, GS gefunden, die L101213. Diese müsste laut gesendeter Quelle von ca. 2002 sein. Gibt es da ähnliche Erfahrungen? DAnke rgmr

Moin,

Die L101213 ist bereits aus Bachmann (Chona-) Fertigung die sind mechanisch besser als die aus Wiener Produktion und mechanisch unauffällig.