Hallo Klaus!
Grob zusammengefasst verstehe ich Eure Wünsche so:
- viel fahren, mehrere Züge gleichzeitig, hauptsächlich Personenzüge bis zum 6-teiligen ICE, alle Epochen
- C-Gleis
- keine "Modellierungs"-Ansprüche (vorbild-ähnlicher Gleisplan, vorbild-ähnlicher Betrieb)
- Rangieren /Zugbildung / Lokwechsel wurde nicht erwähnt.
(Falls das abfällig klingt: nein, das ist völlig ohne Wertung. Es ist Eure Anlage, Euch soll sie Freude bereiten.)
In meinen Augen ist die erste Frage die nach dem sichtbaren Bahnhof: überhaupt keiner, Durchgangsbahnhof oder Kopfbahnhof?
Natürlich geht ganz ohne Bahnhof, einfach freie Strecke bauen und befahren. Es wird aber (nach meinem Eindruck) nur selten gemacht.
Einen Kopfbahnhof kann man (ohne Lokwechsel) in den Epochen V und VI [[Edit: falsch, ab Epoche III - siehe unten]] mit Wende- oder Triebwagenzügen betreiben, in den Epochen davor mit Triebwagenzügen, sonst muss die (oder einen andere) Lok ans andere Ende (den Wendezug der Lübeck-Büchener Eisenbahn aus den 30er Jahren ignoriere ich mal).
Ein Durchgangsbahnhof kann von den Zügen ohne Halt durchfahren werden (kein ICE hält in Minden), natürlich auch mit Halt (dafür wurde er ja gebaut), die Lok kann wechseln (Dampflok muss Wasser fassen, Steilstrecke beginnt, Oberleitung endet, ...), Züge können kehrt machen (Wendezüge, Triebwagen oder Lok ans andere Ende), es kann rangiert werden (muss aber nicht) - je nach Geschmack der Betreiber, nur die Gleise müssen passen.
Wenn ein ICE im Bahnhof halten soll, braucht Ihr viel Länge: ca. 1,8 m allein für den Zug (6 Teile je 30 cm), dazu die Ein- und Ausfahrtweichen. Wenn er nur durchfahren soll, kann der Bahnhof kürzer sein.
Das müsst Ihr entscheiden.
Die zweite Frage ist die nach der (sichtbaren) Strecke: Stichstrecke (zum Kopfbahnhof), Oval (mehr oder weniger verschlungen, jeder Zug behält seine Richtung bei) oder Punkt-zu-Punkt (Zug fährt zunächst von links nach rechts und kommt dann von rechts zurück nach links).
Das Oval (auch verschlungen, auch mehrere) ist in meinen Augen die einfachste Variante, kann aber schnell langweilig werden.
Punkt-zu-Punkt ist etwas komplizierter zu planen, weil an jedem Ende eine Kehre nötig ist. Der Vorteil (in meinen Augen) ist die größere Plausibilität.
Natürlich kann man einen Kopfbahnhof mit Stichstrecke auch an eine vorbeiführende Strecke ("Paradestrecke") anschließen: Dann rauscht der ICE vorbei, aber der Nahverkehr fährt zum Kopfbahnhof (wo die Lok ans andere Ende umsetzt).
Also Eure nächste Entscheidung.
Und drittens kommt die Frage nach ein- oder zweigleisig: Zweigleisige Strecken brauchen durch ihre Breite mehr Platz, füllen die Anlage. Ihr Vorteil ist der einfachere Betrieb (kein Gegenverkehr auf dem selben Gleis) und die dadurch mögliche dichtere Zugfolge. Mit sehr viel ICE- oder Schnellzugbetrieb ist eine eingleisige Strecke nicht glaubwürdig, mit Nah- und Güterverkehr sehr wohl.
Falls Ihr Euch für zweigleisig Punkt-zu-Punkt entscheidet, lautet das Stichwort "Hundeknochen".
Eure dritte Entscheidung.
Auf der Grundlage dieser drei Entscheidungen können dann Pläne entworfen, diskutiert und beurteilt werden.
Du schreibst "C-Gleis": Meinst Du die Märklin-Variante (Punktkontakte) oder die von Trix (Zweischienen-Betrieb)? Das hat Auswirkungen auf den Anlagenplan, weil beim Zweileiterbetrieb bei Kehrschleifen aufgepasst werden muss.
Viel Freude, und lasst von Euch hören!
Jörg
PS: Wendezüge gab es nicht erst ab Epoche V - bitte die beiden folgenden Beiträge beachten!