Moin Thomas,
Der Standardgleisabstand bei gerade verlegten Gleisen in der Baugröße H0 variert je nach Hersteller zwischen:
2" Inches = 50,8 mm
2½" Inches = 63,5 mm
3" Inches = 76,2 mm
Selbst in den USA gibt es sogar 4 von der NMRA festgelegte Normen zum geraden Parallelgleisabstand.
Dieser Umstand macht es für die Zubehlrhersteller sehr schwierig, passende Bausätze anzubieten die immer passend sind also muß der Modellbahner selber für den letzten ,,Feinschliff" Hand anlegen und für passende Maße bei Bauten anlegen welche zwischen oder die Gleise überspannend aufgebaut werden sollen.
Was den europäischen Markt anbetrifft, da sind die C-Gleise aus dem Hause Märklin/Trix und die Geolinegleise aus dem Hause Roco in H0 noch ein recht ,,junges" Gleissystem, auf das sich die ,,namhaften" Gebäudehersteller noch nicht eingestellt haben.
Denn deren ,,bahntechnische Bauten" sind noch auf die alten M-Gleise (Faller) oder K-Gleise (Kibri) ausgelegt.
Durch die Firmenübernahmen der letzten Jahre und Jahrzehnte blieb leider eins ,,auf der Strecke," nämlich die ,,Neuentwicklungen" oder Überarbeitungen bestehender Spritzformen von Bausätzen und man arbeitet nach Hausinternen Normen, welche die Veränderungen von den Gleisherstellern noch nicht berücksichtigt haben.
Wagt man einen Blick über den Atlantik in die Vereinigten Staaten von Nordamerika (USA), dann gibt es dort keine Gebäudehersteller, die für den Modellbahner ,,passende" Bausätze anbieten, welche sich an irgendwelche Gleisherstellergeometrien orientieren.
Dort verlegt man Gleise individuell und paßt sie den Gebäuden an.
Die von Walthers Cornerstone vertriebenen Bausätze werden bei Heljan in Dänemark gefertigt.
Bekohlunganlagen jenseits des Antlantiks sind meistens Bunkertürme, welche es aber auch bei Großbekohlungsanlagen in Deutschland gab, z. B. in Köln.
Die größe einer für die Eisenbahn passende Bekohlungsanlage errechnet sich aus dem Gesamtfassungsvermögen aller in diesem Bereich stationierten Dampfloktendern, multipliziert mit 14 Tagen, denn so lange dauerte die durchschnittliche Neubeschaffung von Kohle.
Zur Lagerung der Kohle sollte diese möglichst ,,wettergeschütz" sein, war dieses nicht möglich so lagerte man die Kohle ,,auf Halde" oder in Kohlebansen parallel oder längsseits zwischen den Gleisen.
Nasse Lokomotivkohle bringt schlechte Werte und brennt nicht wie erhofft und führt zur Leistungsverminderung der Lokomotive, ist also ,,betriebswirtschaftlich" unrentabel.
Es ist aber das ,,kleinere" Übel beim Betrieb von Dampflokomotiven, was man in Deutschland gerne in Kauf nahm und häufig auf überdachte Kohlestationen verzichtete, da diese aufwändiger und teurer zu bauen waren.
Bei RD Hobby kannst du dich im Bereich ,,Bahntechnische Bauten" auch einmal über Bausätze informieren, welche hierzulande meistens ,,unbekannt" sind, die aber die meisten ,,US Modellbahner" durchaus kennen dürften.
Ansonsten kannst du ja auch einmal bei Walthers, USA in deren gelisteten Sortimenten gucken. Walthers ist ein Händler mit einem sehr breitem Angebot von weltweit verfügbaren Modellbahnherstellern.
Alle Artikel, welche du bei Walthers findest kannst du entweder selbst importieren oder falls dir die Zollformalitäten zu kompliziert erscheinen dann kannst du die Artikel auch über RD Hobby bestellen, allerdings gehen dir dann mögliche Rabatte, welche Walthers auch Privatkunden einräumt, verloren.
Was dein Problem anbetrifft, passende Bausätze zu finden, dazu trägt es auch nicht zu einer Lösung bei, leider.
Anfänglich hatte ich früher auch gehofft, immer passende Bausätze zu finden, mittlerweile schockt es mich garnicht mehr, daß ich mir fast alle Bausätze individuell anpassen muß, welche ich verwenden möchte aber das macht doch den Reiz der Modellbahnerei aus, sich das so zu gestalten, wie man es selber haben möchte.