Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#1 von Rirarunkel wieder da , 06.01.2024 10:11

Hallo,

in einem anderen Beitrag hier im Forum:

Märklin VT 08.5 39080

habe ich gelesen, dass man die Maximalgeschwindigkeit beim mini Sinus Motor über das Erhöhen dieses Wertes erhöhen kann, wenn einem diese zu gering erscheint.

Nun meine Fragen dazu:

- Erhöhe ich dabei die Geschwindigkeit, auf Kosten der Regelgenauigkeit? Also werden die Sprünge zwischen den Stufen größer?

- Geht das nur beim mini Sinus oder bei allen Motoren und Decodern die einen CV 53 haben?

- Wie weit kann man das Spiel treiben? Also wo sind die Grenzen bei der Geschwindigkeit nach oben und unten? Kann ich zB. Beim CV 53 den Wert 1 oder 1000 eingeben?

- Gibt es technisch auch negative Auswirkungen? Also kann was kaputt gehen?

Vielen Dank,

Grüße
Caren


 
Rirarunkel wieder da
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RE: Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#2 von Heinzi , 08.01.2024 19:51

Guten Abend Caren

Also erst mal hat der CV53 (und auch der CV5) nichts mit der CS2 zu tun.
Mann muss unterscheiden zwischen den Fahrstuffen im Lokdecoder und den Fahrstuffen der Zentrale. Die Zentrale hat im DCC meist 254 FS. Der Lokdecoder kann unterschiedliche Fahrstuffen haben und die neuen Decoder haben meist zwischen den Fahrstuffen noch Zwischen-Stuffen.

Die meisten Decoder haben praktisch alle 2 CVs haben (VC5 und 53) welche auf die maximale Geschwindigkeit einwirken. Wesjhalb das so ist, ist mir mehr oder weniger unklar.
Nebenbei: bei vielen Decodern ist es nicht der CV53 sondern der CV57.

Früher hat es mal gehiessen (geheisst ?) dass der VC5 auf die internen Regelstuffen des Lokdecoders einfluss nimmt, also quasi die internen Regelstuffen nach oben begrenzt. Das bedeutet, dass du weniger interne Regelstuffen zur Verfügung hast. Dabei sollen die verbleibenden internen Regelstuffen natürlich auf die 254 Regelstuffen der Zentrale gespreitzt werden.
Der CV53 /57 hingegen begrenzt (etwas vereinfacht) die maximale Spannung welche der Regler an den Motor weiterleitet. Ganz genau gemommen ist es die Spannung welche der Motor in einer kurzen Messpause an den Regler zurückgibt, was ein Mass ist für die Drehzahl, resp Lokgeschwindigkeit. Mit dieser Drehzahl begrenzt man also (vereinfacht) die Spannung lastabhängig zum Motor. Wobei der Lokdecoder dabei seine Internen Fahrstuffen beibehalten solle.

Das hat dazu geführt, dass einige Modellbahner (unter anderem auch ich) die CV5 aufs Maximun eingestell haben und die Geschwindigkeit mit der CV53/57 eingestellen.
Es ist natürlich klar dass die Spannung zum Motor nicht höher sein kann wie die Gleissspannung, auch wenn sie in der CV 53/57 höher eingestellt werden kann.

Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #1
- Erhöhe ich dabei die Geschwindigkeit, auf Kosten der Regelgenauigkeit? Also werden die Sprünge zwischen den Stufen größer?

Siehe dazu meine Erläuterungen oben.

Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #1
- Geht das nur beim mini Sinus oder bei allen Motoren und Decodern die einen CV 53 haben?

Das geht eigentlich bei allen Motoren, Mit den Sinusmotoren habe ich diesbezüglich aber keine Erfahrungen. Deren Regelung funktioniert ja ganz anders. Aber bei normalen DC Motoren funktioniert das im allgemeinen recht gut,

Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #1
- Wie weit kann man das Spiel treiben? Also wo sind die Grenzen bei der Geschwindigkeit nach oben und unten? Kann ich zB. Beim CV 53 den Wert 1 oder 1000 eingeben?

Wie sagt der Nikolaus: Hoooww, hooww, howw.
Also erst mal kannst du höchsten 255 eingeben. Einen höheren Wert akteptiert der Decoder nicht. Sehr niedrige Werte machen auch keinen Sinn weil deine Lok dabei zu langsam wird und ggf gar nicht mehr fährt.

Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #1
- Gibt es technisch auch negative Auswirkungen? Also kann was kaputt gehen?
Also mein Vorgehen, bei dem ich noch keine negativen Folgen beobachtet habe, ist folgendermasen.
Erst sezte ich CV5 aufs maximum. Danach beginne ich mit der CV 53/57 die Geschwindigkeit einzustellen. Wenn es passt und die Lok über den gesammten Regelbereich der Zentrale die Geschwindigkeit entsprechend ändert. , ja dann lasse ich es so. Es kann aber vorkommen dass die Lok bei zu starker Reduzierung der CV53/57 nicht mehr sauber fährt. Dann erhöhe ich die CV53/57 wieder und begrenze mit der CV5.


Willst du nun also die Geschwindigkeit erhöhen, solltest du erst mal feststellen was für Werte im CV5 und 53 abgelegt ist. Ich würde dann erst mal die CV5 höher einstellen.


Gruss Heinzi
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DiegoGarcia und werner1952 haben sich bedankt!
 
Heinzi
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RE: Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#3 von Rirarunkel wieder da , 08.01.2024 22:34

Hallo Heinzi,

vielen Dank für deine ausführliche Erläuterung.

Du bist scheinbar der einzige, der sich an dieses heikle Thema ran wagt.

Zitat von Heinzi im Beitrag #2
Guten Abend Caren


auch ich) die CV5 aufs Maximun eingestell haben und die Geschwindigkeit mit der CV53/57 eingestellen.

Willst du nun also die Geschwindigkeit erhöhen, solltest du erst mal feststellen was für Werte im CV5 und 53 abgelegt ist. Ich würde dann erst mal die CV5 höher einstellen.



Damit machst du dann aber genau das Gegenteil, von den Empfehlungen der Hersteller.

Die lassen CV 53/57 unangetastet und regulieren mit CV5.

Kannst du noch etwas dazu sagen, worin die Unterschiede dieser beiden Optionen liegen?

Vielen Dank,
Grüße
Caren


 
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RE: Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#4 von DiegoGarcia , 09.01.2024 06:59

Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #3
Du bist scheinbar der einzige, der sich an dieses heikle Thema ran wagt


Hallo Caren,

zunächst einmal Dank an Heinzi für seinen sehr guten Beitrag.

https://simpledigitallocomotive.hpage.com/hla-und-lopi.html - dies galt 2016 für LoPi3 / Loksound3.5; bei allen neueren Decodern wurde das Prinzip der Motorregelung verändert, wie ich damals belehrt wurde, also ab LoPi4 / mLD etc. Vor allem im ESU-Forum bekam ich da ordentlich Kontra.

Außerdem gilt für alle Sinus-Motoren bei allen Decoderherstellern: die Vmax wir nur über die "Maximalgeschwindigkeit" (aka DCC-CV5) des Decoders definiert, die Regelung des Sinusmotors übernimmt nur die Sinus-Treiberplatine.

Was also an dieser Stelle vorgeschlagen wurde
Zitat von Rirarunkel wieder da im Beitrag #1
in einem anderen Beitrag hier im Forum:

Märklin VT 08.5 39080
funktioniert nicht. (EDIT: ...sollte in der Theorie nicht funktionieren)


Ciao
Diego


talks are cheap, and they don't mean much .…


 
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zuletzt bearbeitet 09.01.2024 | Top

RE: Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#5 von supermoee , 09.01.2024 07:20

Hallo

Ich habe ähnliche Erfahrungen beim Umbau von Sinus Loks mit Zimo MX644C Dekodern gemacht. Bei den meisten Loks alles einwandfrei, mur eine Lok war zu langsam. Ich war am verzweifeln, denn ich wusste nicht mehr was einstellen, denn die Theorie besagt, dass die Motorsteuerung auszuschalten ist. Liegt schon ein paar Jahre zurück, aber irgendwie kam ich darauf, die Regelreferenz zu erhöhen und siehe da, die Lok fuhr tatsächlich schneller. Voller Angst, die Motorregelung nicht ausgeschaltet zu haben und somit die Zerstörung der Treiberplatine zu riskieren, habe ich alles nochmal überprüft. Alles richtig eingestellt.
Ich habe das alles zur Kenntnis genommen und so akzeptiert, ohne weiter es verstehen zu wollen. Die Lok fährt heute noch.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


DiegoGarcia hat sich bedankt!
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RE: Verständnisfrage zur Funktion CV 53 Reglerferenz bei der CS2. Was passiert?

#6 von Rirarunkel wieder da , 09.01.2024 10:02

Hallo,

also haben wir nun unterschiedliche Aussagen zur CV 53/56.

Ich bin mal sehr gespannt, was am Ende richtig ist.. ??

Grüße
Caren


 
Rirarunkel wieder da
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