ich habe als totaler Anfäner eine Frage zum Gleisbett: Hat bei einer (fixen) Bahn das Gleisbett ausschließlich optische Gründe oder gibt es auch andere?
Hintergrund der Frage: Ich will mit meiner Tochter eine Bahn auf einer Holzplatte aufbauen, wobei realismus/optik egal ist. Brauche ich trotzdem ein Gleisbett?
Meistens wenn ich irgendwo bilder sehe die "blanke gleise" (zb Flexgleise) verwenden packen sie darunter Schaumstoff oder Kork. Diese unterlage meinte ich.
Natürlich kann man die Gleise auch ohne Schotterbettatrappe auf eine Platte schrauben oder kleben. Die Gleissysteme mit Bettung sind aber einfacher zu verlegen, gerade für Einsteiger. Die Bettungen machen das Gleis in sich stabiler und durch die an den Bettungen angeformten Führungen und Rastungen sind die Verbindungen einfach zuverlässiger. Im Zweischienen-Zweileiterbereich ("DC") sind das Piko-A-Gleis mit Bettung und das Trix C-Gleis die typischen Vertreter einsteigerfreundlichen Gleises, Dreischienen-Zweileiterfahrer ("AC") haben nur das Märklin-C-Gleis. Roco Line mit Bettung hab ich mal außen vor gelassen, das ist beim Verlegen durch das oft nötige Beschneiden der Bettung nicht ganz ohne.
Zitat von DeepB im Beitrag #3Schaumstoff oder Kork. Diese unterlage meinte ich.
Das macht man zur Geräuschdämmung. Je nach Wagenmaterial kann das leise Rauschen nämlich ganz schön rattern. Viel Spaß beim Basteln mit dem "Nachwuchs" Michael am Rhy
Geduld.Geduld. Das Schlimmste kommt noch! (Uli Keuler) Ich bin kein Dummkopf - ich habe nur die Vernunft überwunden (aus Schaffhauser "Bock")
Einen echten "Nutzen" hast du für den Fahrbetrieb als solchen nicht von der Gleisbettung. Wie ja schon geschrieben wurde ist die nachträgliche Bettung durch Kork oder Schaumstoff in erster Linie zur Geräuschdämmnung. Die Gleise mit Bettung - wie z.B. Märklin C oder ähnliche - haben die Bettung in erster Linie zur realistischeren Gestaltung, also für die Optik. Das dabei die schon angesprochenen Vorteile zusätzlich in der einfachen und oft haltbareren Montage als bei blanken Gleisen ohne Bettung noch dazu kommen erhöht den Wert dieser Gleise insbesondere für Einsteiger. Ein problemloser Fahrbetrieb ist aber auch ohne jegliche Bettung möglich, z.B mit Märklin K oder ähnlichen Gleisen. Habe ich selber viele Jahre so gemacht. Allerdings sind mir die Märklin K im Fahrbetrieb des Öfteren mal auseinander gegangen, für dauerhaft sollten sie also besser auf der Platte fixiert (verschraubt) werden.
Gruß
André
Hauptsponsor der Mb B Museumsbahn Büttenwarder
Vorbildtreue ist mir egal, wichtig ist, dass es mir gefällt.
Zitat von DeepB im Beitrag #1Ich will mit meiner Tochter eine Bahn auf einer Holzplatte aufbauen, wobei realismus/optik egal ist. Brauche ich trotzdem ein Gleisbett?
Hallo Daniel,
genau für so eine Bahn sind Gleise mit integrierter Bettung m.E. ideal, da sie eine hohe Stabilität an den Verbindungsstellen bieten. So kann man nach Herzenslust viele verschiedene Gleisfiguren ausprobieren (gerne auch mal auf dem blanken Fußboden oder Teppich), bevor man sich festlegt. Gerade mit Kindern ist das wichtig, da ihnen Improvisationsmöglichkeiten erfahrungsgemäß oft wichtiger sind als ein zu früh in Stein gemeißelter Festaufbau. Selbstverständlich kann man die Gleise dann auch beim Festaufbau weiterverwenden.
Natürlich kannst du auch Stückgleise ohne Bettung wieder ab- und neu aufbauen, aber mit Bettungsgleisen wird die fliegende Verlegung einfach stabiler.
Falls du mit "Gleisbett" eine separate Unterlage z.B. aus Kork meinst - diese ist nur aus optischen Gründen und zur Geräuschdämmung nötig, wenn du darauf Wert legst. Bei einer kleinen Spielbahn halte ich persönlich das Thema Geräuschdämmung in der Regel für überschätzt.
Hallo Daniel, wie meine Vorredner auch, so halte ich Gleise mit Gleisbett für Anfänger, besonders für Kinder, ideal. Märklin- und Trix- C-Gleise haben den Vorteil, dass das Zusammenstecken bzw. Auseinanderziehen "kinderleicht" geht und die Stromübertragung sehr gut ist.
Ich hatte hier neulich ein paar Minitrix-Gleise ohne Bettung. Da dachte ich schon – auweia, das ist aber heikel. Gut, die sind jetzt auch noch deutlich filigraner – trotzdem: Mit Kindern würde ich das gar nicht machen.
Moin Daniel, ich antworte mal als Nutzer des TT Tillig Bettungsgleises: 1. Konzeptioneller Nachteil ist, dass es kein Flexgleis gibt und man somit auf die vorgefertigten Gleisstücke und Radien angewiesen ist. Wer eh´ nicht mit Flexgleis arbeiten will, kann diesen Punkt getrost vergessen. 2. Das Zusammenstecken solcher Bettungsgleise ist meist deutlich einfacher als das von Gleisen ohne Bettungskörper, für mich war das der Grund, vom Bemo H0m-Gleis auf das TT-Bettungsgleis )gleiche Spurweite) zu wechseln. 3. Im Bettungskörper kann man sehr gut Weichendecoder (mit direktem Anschluss an die Gleise) sowie weitere Kabel und Elektronik (Gleisbesetzmelder für eine Rückmeldung etc.) verlegen und braucht nicht zwingend unter die Holzplatte zu gehen. (Ich MUSS aus baulichen Gründen beine Verkabelung oberirdisch verlegen.) 4. Für einen stationären Aufbau habe ich die Gleise in regelmäßigen Abständen auf der Platte verschraubt, bei einem mobilen entfällt dieses natürlich. 5. Ein Bettungsgleis ist m.E. wegen des Aussehens nichts für Pufferküsser und Nietenzähler, wegen der Gleisbettung sind die meisten Bettungsgleise (Tillig TT und Trix H0 C-Gleis) deutlich stabiler in der Handhabung als ein bettungsloses Gleis, beim Roco H0 Bettungsgleis habe ich so meine Bedenken, kann aber nicht aus eigener Erfahrung schreiben.
Schöne Grüße Johannes
Spur G im Garten, H0m im Hause. Lenz LZV100 mit Rocrail auf RasPi, Manhart-Funky und RocoWLM.
erst mal habe ich über Deinen Namen einge Infos aus Deinen bisherigen Beiträgen zusammengesucht.
Wenn ich mal zusammenfassen darf, geplant ist H0-2L digital (=DCC) Du willst Gleise ohne feste Bettung verwenden und fragst nach dem Nutzen, eine Schaumstoff- oder Korkbettung hinzuzufügen. Die Punkte für eine Bettung sind wie beschrieben: Vorbildnahe Optik (für Dich nicht wichtig) und Geräuschdämmung. Letztlich musst Du wissen, ob die Geräuschdämmung Dir was bringt.
Wenn ich Dir raten darf, fang erst mal ohne Bettung an. Ihr werdet anfänglich wahrscheinlich mehr Spass haben, immer mal wieder umzubauen. Dafür sind Flexgleise eher nicht geeignet, die kannst Du eigentlich nur einmal verwenden. Ihr solltet also Stückgleise verwenden und auf der Platte mit ein paar Schrauben fixieren. Dann sind die zu erwartenden Verluste begrenzt, der Lärm dafür etwas größer.
Alternativ wären aber die vorgeschlagenen Bettungsgleise Roco-Geoline und Trix C-Gleis für die gedachte Verwendungsweise sehr empfehlenswert. Die bereits angesprochene Stabilität ist für das Spiel mit der kleinen Bahn ausgesprochen hilfreich.
Mit freundlichem Gruß
Stefan
Epoche III/IV Deutsche Bundesbahn Südwestdeutschland 2L-GS analog