Hier beschreibe ich meinen Soundumbau der Fleischmann T3. Dabei handelt es sich um das ältere Modell 4010, schätzungsweise 90iger Jahre.
Die Lok hatte ich in neuwertigem Zustand erworben. Eingebaut habe ich ein D&H SD16A-0 mit Henning-Sound der BR89 und einen ESU Lautsprecher im Führerhaus aus meiner Bastelkiste. Der freie Führerhausdurchblick ist damit natürlich dahin aber, wie ich meine, verschmerzbar. Es gibt leider keinen anderen Platz um einen vernünftig klingenden Lautsprecher einzubauen. Die Platzverhältnisse in der kleinen Lok sind herausfordernd.
Die ersten Analogfahrversuche der noch nicht umgebauten Lok zeigten zwei Schwachstellen:
1.) die Lok ist zu lang übersetzt und damit ein wahrer Renner
2.) die Stromaufnahme mit dem starren Fahrwerk ist verbesserungsfähig
Zu 2.) Fahrwerksumbau:
ich hatte ich den Fahrwerksumbau bereits an andere Stelle im Forum beschrieben:
Umbau Fahrwerk ältere Fleischmann T3 auf ein Pendelfahrwerk
Das Fahrverhalten verbesserte sich dadurch merklich. Nachdem ich nun alles umgebaut und wieder zusammengestzt habe muß ich allerdings feststellen, daß die Wirkung doch nicht so ist wie von mir gewünscht und wie auch die ersten Analogfahrtests ohne Lokgehäuse vermuten ließen. Leichte Aussetzer bei sehr niedriger Fahrstufe über meine Weichen sind gelegentlich doch feststellbar. Die Ursache vermute ich in der engen Kupplung über die Kuppelstange der ersten Achse (Pendelachse) und der letzten Achse (Federachse), die die Pendelbewegungen der ersten Achse in entgegengesetzter Richtung folgt und damit unter ungünstigen Umständen zu einem Verlust des Radschienekontakts führt. Der zweite Fehler bei meinem Umbau war, daß ich bei der Federachse nicht genügend Höhenspiel zum Ein- und Ausfedern vorgesehen habe. Ungeachtet dessen ist die Konstruktion mit der mittleren festen Getriebeachse auch nicht optimal für einen Umbau. Die letzte Achse sollte eigentlich die feste Achse sein und die mittlere Achse die Federachse. Aber es ist halt so wie es ist und man muß halt mit der gegebenen Konstruktion klar kommen. Nichtsdestotrotz das Fahrverhalten ist insgesamt recht ordentlich, selbst auf meinen Piko A-Gleisweichen mit isolierten Herzstücken.
Mal schauen, ob ich noch einen kleinen Pufferkondensator unterbringe. Die Platzverhältnisse sind dafür allerdings suboptimal.
Zu 1.) Getriebeumbau:
die neueren Fleischmann Modelle haben eine etwas höhere Übersetzung, die sich durch eine geänderte Schnecke und eiun geändertes Schneckenrad ergeben. Statt dem Modul m = 0,5 der Ursprungsausführung sind hier Zahnräder mit m = 0,4 verbaut, was eine höhere Zähnezahl des Schneckenrads von Z = 28 statt Z = 23 ergibt. Eine Erhöhung der Übersetzung um immerhin ca. 21 %. Schnecke und Schneckenrad sind für kleines Geld bei Fleischmann noch erhältlich, der Umbau ist einfach. Schnecke und Zahrad können 1:1 getauscht werden. Das kleine Mitnehmerrad des Schneckenrads ist ebenfalls zu tauschen. Alle übrigen Zahnräder bleiben.
Beleuchtung:
die Lok wird werksseitig nur vorne über eine kleine Birne mit Lichtleitern beleuchtet. Statt der Birne habe ich zwei 603er LED vorgesehen, die ich Rücken an Rücken verlötet und parallel über einen 5,6 kOhm Widerstand angeschlossen habe. Die LED sitzen am Platz der ehemaligen Birne und strahlen seitlich in die Lichtleiter ein. Der SMD-Widerstand sitzt ebenfalls vorne in einer kleinen Aussparung. Der Anschluß erfolgt über Lackdraht, den ich zum Schutz über einen sehr dünnen Schrumpfschlauch zum Decoder führe.
Zur Herstellung einer Heckbeleuchtung habe ich die das Gehäuse in Höhe der ehemaligen Lampenbefestigungen durchbohrt (ca. 2 mm). In die Löcher habe ich aus transparentem Rundmaterial 2,1 mm zwei kleine Polystyrolstücke eingesteckt. Die Bohrungen so groß machen, daß die Polystyrolstücke klemmend reinpassen, Die Stückchen stehen ca. 2 - 3 mm aus der Gehäuserückwand raus. Sie dienen als Halter der Lampen, die ich von innen mit transparentem Glue'n and Glaze befestigt habe.
Von innen habe ich am Rahmen, dort wo die Haltenasen für das Gehäuse sind und so daß es in etwa die Bohrungen mit den Lichtleitern trifft, zwei 603er LED angeklebt. Die Haltenasen müssen dazu etwas (ca. 2 mm) befeilt werden, um Platz für die LED zu schaffen. Die LED sind in kleine Schrumpfschläuche eingeschrumpft, so daß das Licht nur nach vorne abgestrahlt wird. Die LED sind in Reihe geschaltet, SMD-Widerstand 10 kOhm, seitlich am Motor im Schrumpfschlauch .
Der Decoder sitzt seitlich am Motor. Mit Isolierung nach unten und in Richtung Motor. Gewählt habe ich einen SD16A von D&H, da er recht klein ist aber dennoch maximal 1,5 A Strom zuläßt und es ein für meinen Geschmack schönes Soundfile von Henning für die T3 gibt.
Nun beginnt der schwierigste Teil der Arbeit. Alle Kabel möglichst kurz und so an den Decoder anzuschließen, daß anschließend auch noch das Gehäuse drauf paßt. Eine Fummelarbeit und für mich auch nur unter Zuhilfe einer Lupenlampe zu bewerkstelligen. Der Anschluß des Lautsprecher an den Decoder erfolgt über eine zweipolige JST-Steckverbindung 1,25 mm.
Nachdem nun alles verlötet ist, das ganze nochmal meßtechnisch überprüfen, wobei ich prompt auch eine Lötbrücke an den Decoder-Lötstützpunkten der Motoranschlüsse festgestellt habe. Es ist halt alles ziemlich eng und dabei kann sowas halt schon mal passieren. Wenn man es aber noch rechtzeitig vor Inbetriebnahme erkennt, läßt sich anschließender Schaden mit Totalverlust des Decoders vermeiden.
Zum Schluß das Soundfile geladen, die Funktions- und Soundzuordnungen angepaßt, die Zufallsgeräusche ausgewählt und die Höchstgeschwindigkeit etwas reduziert. Die Motoreinstellungen habe ich auf den Standardeinstellungen beibehalten. Das funktioniert hervorragend, auch bei dem dreipoligen Motor in der T3. Über das einfache Einstellen und das Regelverhalten der D&H-Decoder bin ich immer wieder begeistert
Zum Abschluß noch ein kleines Fahrvideo auf meinen Testgleisen. Im ersten Teil prompt mit zwei Kontaktproblemen. Ich denke der Sound kann sich dennoch hören lassen.
Nachträglich: das Video habe ich gelöscht, da ich mit dem Fahrverhalten noch nicht zufrieden war. Zwei neuere Videos mit dem endgültigen Umbau der Lok sind in Beitrag #6 eingestellt.
Über den nachträglichen Einbau eines Stützkondensators denke ich nach. Viel geht da leider nicht, 400 - 600 uF als Tantals sollte ich allerdings schon noch unterbringen können. Mal sehen wie ich ohne große Maßnahmen an die zugehörigen Pins des Decoder komme und wo ich noch eine Höhle für die Tantals finde.
Ergänzung: eine Höhle habe ich an der Heckwand gefunden und die Tantals mittlerweile eingebaut (siehe übernächsten Beitrag).
Grüße Thomas.