Ein ähnlicher Umbau wurde m. W. im Forum schon mal beschrieben oder zumindest ein entsprechender Umbau verlinkt.
Ich hatte mir eine ältere T3 für meine Nebenbahn zugelegt und wollte diese digitalisieren. Die ersten Fahrversuche analog zeigten allerdings Kontaktschwierigkeiten beim Befahren meiner Testanlage mit Piko A-Gleis (Weichen). Die Ursache war relativ schnell gefunden. Wie scheinbar damals üblich (die ältere Fleischmann BR94 hat die gleichen Probleme) sind die Radsätze starr im Rahmen gelagert. Das vorhandene Spiel ist minimal. Also wie auch bei meiner Roco V60 durchgeführt, erst einmal das Fahrwerk wie folgt verbessern:
1. Kuppelachse vorne: Umbau auf Pendelachse
2. Kuppelachse Starrachse mit Antriebszahnrad: ohne Maßnahmen
3. Kuppelachse hinten: abgefederte Achse.
Um das Pendeln der Achse zu ermöglichen habe ich die Achsbohrungen nach oben um jeweils 0,5 mm erweitert. Nach unten habe ich die Bohrungen komplett geöffnet. Unter den Drehpunkt der Achse habe ich quer und mittig zur Achse ein Stückchen Messing Rundmaterial (hatte ich gerade zur Hand) mit 1,2 mm eingeklebt (Stabilit). Das Rundmaterial liegt in einer klitzekleinen eingefrästen Nut. Das Maß von 1,2 mm ergibt sich aus den ursprünglichen Abstand der Achse zum unteren Rahmen (siehe Skizze).
Für die 3. Kuppelachse habe ich ebenfalls die Bohrungen nach oben und unten um ca. 0,5 mm erweitert. Die Bohrung bleibt, diese wird nur als Langloch ausgeführt. Ich hätte natürlich auch nach unten hin öffnen können, habe es an der Stelle allerdings nicht gemacht, da ich den Lokrahmen als Gegenlager für die Achse beibehalten wollte. Mittig unter die Achse habe ich ein 2,6 mm Sackloch (ca. 2 mm ) gebohrt. In diesem Sackloch sitzt eine 2,5 mm Feder aus der Bastelkiste, die ich so gekürzt habe, daß ausreichend Federdruck vorhanden ist, eine leichte Einfederung aber noch möglich ist.
Fertig sieht das ganze dann wie in den Fotos gezeigt aus, auch wenn man nur wenig von dem sieht, worauf es ankommt.
Anschließend noch ein Fahrtest nur des Fahrwerks mit handelsüblichem Gleichstromtrafo. Ohne Gehäuse fehlt natürlich Ballast, womit die Stromaufnahme erschwert wird (im zweiten Teil des Filmchens deshalb auch mit einem Kontaktaussetzer). Mit Ersatzballast (hier 10 g) gibt es keine Aussetzer. Der Umbau, ca. 1/2 Tag, hat sich sich gelohnt. Jetzt kann ich digitalisieren, wobei ich noch am Überlegen bin ob nur mit einem Lokdecoder, das wäre das einfachste oder evtl. auch mit Sound. Letzteres könnte angesichts der Platzverhältnisse schwierig werden, möchte ich auch noch einen vernünftig klingenden Lautsprecher unterbringen und dabei nicht das ganze Führerhaus zupflastern.
https://youtu.be/G-RhKoQt0e0
Wer ähnliche Probleme bei Loks mit starrem Fahrwerk hat, nur zu. Der Aufwand ist gering und mit wenig Werkzeug zu bewerkstelligen. Das Ergebnis ist eine zuverlässig und sauber fahrende Lok.
Grüße Thomas