Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#1 von Tobias Mayer , 10.02.2024 13:23

Hallo Modelleisenbahner,
ich spiele jetzt schon seit ein paar Monaten mit der Idee herum einer meiner analogen Loks mit einem Decoder auszustatten. Decoder habe ich noch zwei übrig, einmal einen ESU LokPilot V3.0 Decoder und einen Märklin 6090 Decoder. Aber jetzt kommen wir mal zur eigentlichen frage. Muss ich für die Umrüstung der Lok den Motor auch umbauen? Und wenn ja, welche Umbausätze müsste ich mir kaufen? Die Lok die ich digitalisieren möchte ist eine Märklin 3155.
Ich bedanke mich für das Lesen.

Liebe Grüße
Tobias


 
Tobias Mayer
Beiträge: 1
Registriert am: 14.09.2023
Gleise Märklin C-Gleis, Märklin M-Gleis
Spurweite H0, G
Stromart AC, DC, Digital, Analog


RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#2 von MoBaFahrer216 , 10.02.2024 13:50

Hallo Tobias,

für beide Decoder musst du den Motor der Lok umbauen. Die Decoder sind nämlich auf Gleichstrommotoren ausgelegt, der Motor ist aber ein Wechselstrom-/Allstrommotor.
Die Märklin 3155 hat einen Trommelkollektor-Motor. Also brauchst du entweder Märklins Set 60941 um den Motor auf der höchsten Qualitätsstufe umzurüsten (Permanentmagnet und fünfpoliger Anker, der den bisherigen Dreipoler ersetzt); günstiger geht es mit einem sogenannten "Hamo-Magneten" (z.B. von Tams), bei dem nur die bisherige Spule gegen einen Permamentmagneten getauscht wird, während der dreipolige Anker bleibt. Diese Lösung würde ich eher bei der Verwendung des ESU-Decoders empfehlen, die ESU-Decoder kommen meiner Erfahrung nach besser mit den Hamo-Magneten klar als die Märklin-Decoder, die mit dem Hochleistungsantrieb (HLA) besser laufen.

Alternativ gibt es auch noch eine absolute Low-Budget-Lösung, die mit zwei Dioden (z.B. 1000V 1A) arbeitet. In diesem Fall werden zwei Dioden gegenläufig an die Anschlüsse an der Spule angeschlossen, verbunden und mit dem einen Motorpol des Decoders verbunden (der andere Decoderpol kommt dann wie gehabt an den freien Anschluss am Motorschild). Schau mal in meiner Signatur, da habe ich einen Thread verlinkt, der für alle drei Möglichkeiten auch Bilder bereitstellt.
Die Fahreigenschaften der Diodenlösung sind allerdings relativ bescheiden, da damit u.a. erstmal jegliche Lastregelung des Decoders ausfällt.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.


Viele Grüße
Richard


Mitglied im MEC Limburg-Hadamar

Märklin-Loks digitalisieren: ein kleiner Leitfaden

FRAMSTler


 
MoBaFahrer216
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.661
Registriert am: 03.10.2015
Ort: Limburg a.d. Lahn
Gleise M-Gleise
Spurweite H0
Steuerung MS2, Magnetartikel analog
Stromart AC, Digital


RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#3 von SAH , 10.02.2024 19:41

Guten Abend @Tobias Mayer,

bei Benutzung eines Lastregeladapters (LRA) von Tams oder die Verbesserung "LRA+" ist ein Motorumbau nicht erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


E_41 und power haben sich bedankt!
SAH  
SAH
Tankwart
Beiträge: 12.722
Registriert am: 06.06.2005
Homepage: Link
Spurweite H0, N, Z
Stromart AC, DC, Digital, Analog


RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#4 von Dampfalex , 10.02.2024 23:13

Hallo Tobias,
wieviel Erfahrung hast du denn mit Umbauten und elektronischen Komponenten ? Also ich favorisiere für meine Loks mit Feldspulenmotor ganz klar die Version "Motor einfach auf Hamomagnet umbauen". Das hab ich von meinem Fachhändler so übernommen und funktioniert problemlos. Man muss halt vorher den richtigen Magneten ermitteln, die gibt's übrigens auch von ESU.
Erst heute dachte ich wieder, daß sogar meine alte Primex 23er so in Verbindung mit einem neuen Esu-Decoder (LoPi V5 bzw. jetzt LS5) hervorragend fährt. Einen HLA-Umbausatz hab ich bisher auch nicht gebraucht.
Ich würde auch ungern noch ein weiteres Bauteil zwischen Motor und Decoder setzen, auch wegen den meist knappen Platzverhältnissen. Diese brauche ich gerne für einen Lautsprecher...
Die von dir genannten Decoder hab ich auch übrig, Grund siehe oben ...


Gruss,
Alex

Märklin seit 1977; digital-Fahrer H0 und Spur 1; fast ausschließlich Dampfloks, teils noch in Umrüstung auf ESU. Mitglied der legendären SAB in Münsingen.


 
Dampfalex
InterRegio (IR)
Beiträge: 143
Registriert am: 27.02.2022
Ort: Baden-Württemberg
Gleise Märklin; LGB
Spurweite H0, 1, G
Steuerung Märklin MS2
Stromart AC, Digital


RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#5 von Michael Knop , 11.02.2024 13:08

Hi,

Wegen negativer Erfahrungen möchte ich vor der Verwendung des „Hamo“ Magnet „warnen“!

Ich habe bisher in keinem Fall selbst auch nur annähernd die Lauf- und Fahreigenschaften eines HLA erreicht*, und auch noch nie bei fremden Umbauten gesehen.

In meinen Augen ist das Geld für den Hamo Magnet nur rausgeschmissenes Geld - lieber direkt eine HLA kaufen.

*) auch nicht mit einem ESU v5 - mit dem wie oben geschrieben, gute Fahreigenschaften möglich sein sollen - für mich ist es mit Hamo Magnet einfach nur enttäuschend, und zusätzlich war es mit viel probieren der cv Programmierung verbunden - mit HLA stell ich einfach die von ESU genannten cv ein, und es läuft schon nahezu perfekt.


Viele Grüße, Michael


power und Peter BR44 haben sich bedankt!
Michael Knop  
Michael Knop
ICE-Sprinter
Beiträge: 7.282
Registriert am: 28.04.2005
Ort: Ruhrpott
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung IB / IB2
Stromart AC, Digital

zuletzt bearbeitet 11.02.2024 | Top

RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#6 von 11652 , 11.02.2024 16:35

Hallo Tobias, hallo zusammen

Es kommt zusätzlich aus meiner Sicht auch noch darauf an, wie problemlos (auch schnell) das Ganze gehen soll und welche Vorkenntnisse, Zeit und Fähigkeiten man hat.

Ganz klar zur Ausgangsfrage - die wurde ja schon beantwortet, die beiden Decoder ESU Lopi und Märklin c90 funktionieren nur an einem DC-Motor. Zu beachten ist hier noch, dass der c90 zwar alt ist, dennoch sehr gute Fahreigenschaften bringt (mit einem Märklin Motor) - das aber nur mit 14 Fahrstufen. Der ESU Lopi 3 kann schon vielfältig eingestellt werden - somit auch besser an solche mit HAMO Magneten oder sonstige "Ertüchtigungen".

Für den Umbau mit dem 60941 Set spricht eben auch, dass mit wenigen Ausnahmen ("Murphys Law"), das einfach problemlos wieder zusammen passt. Set kaufen, alter Motor ausbauen, Reinigen, Schmieren, neuen Motor einbauen, Decoder einbauen/einlöten.

Als Orientierungshilfe, wie ich das mache (das muss natürlich nicht passen und hat keinen Anspruch auf Richtigkeit):

- bei Neuwertigen Loks (es gibt vor allem unter meinem Sammelgebiet immer wieder neue, ungefähren Loks bei Ebay) baue ich grundsätzlich ein 60941 Set ein
- bei Liebgewordenen älteren Loks mache ich es gleich (in meinem Bestand gibt es eigentlich keine mehr, die nicht schon ein "Original HLA" eingebaut hätten (was dem 60941 entspricht und ab Werk 37XXX Artikel waren)
- bei etwas abgefahrenen, alten Loks (meine 81 oder die alten auf der 3050 basierenden Ae 6/6 sind solche Bsp.) baue bzw. baute ich schon mal einen ESU HAMO-Magneten ein

Meine Beobachtung ist wie so oft, eine saubere, mechanisch einwandfreie Märklin Lok mit einem 60941 Motor und einem ESU Lopi 5 bringt bei mir auch das beste Ergebnis (ESU deshalb, weil es mein Standard ist, nicht weil es der beste ist - das weiss ich schlicht mangels Vergleich nicht)


Gruss Christian

Meine Fotos (Bahnen und Vierwaldstättersee-Dampfschiffe) auf Flickr: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/


Dampfalex und Doppeltraktion haben sich bedankt!
 
11652
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.820
Registriert am: 20.07.2012
Ort: Region Basel
Gleise H0: Märklin K-Gleis, H0m: Peco, Z: Märklin Z
Spurweite H0, H0m, Z
Steuerung Uhlenbrock Intellibox II mit Daisy Funk
Stromart AC, Digital


RE: Ist der Motorumbau bei der Digitalisierung nötig?

#7 von E_41 , 11.02.2024 17:04

Zitat von SAH im Beitrag #3
Guten Abend @Tobias Mayer,

bei Benutzung eines Lastregeladapters (LRA) von Tams oder die Verbesserung "LRA+" ist ein Motorumbau nicht erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Vollkommen richtig!

Von den Fahreigenschaften des so ausgestatteten Motors bin ich einfach hin und weg!

Nie hätte ich gedacht, dass (in meinem Fall) ein 50 Jahre alter Märklin-Motor so weich laufen könnte!

Umbauzeit ca. 20 Minuten.


Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)


 
E_41
InterRegio (IR)
Beiträge: 170
Registriert am: 18.11.2023
Gleise Märklin K + C
Spurweite H0
Stromart AC, Digital


   

Märklin 0700 H0 Gleisanlagen
Anschlussfrage Märklin MS 2

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz