Ich eröffne dieses Thema, weil ich eine (recht einfache) Frage habe. Leider benötigt sie aber eine umfangreiche Einleitung.
Zum Umfeld:
Ich baue zusammen mit einem Kollegen bereites unsere dritte Anlage, nämlich die ChRB III.
Es handelt sich um eine digitale H0-Anlage, ca. 120 m Gleis, ca. 75 Weichen, ca. 25 Züge. Das Ziel ist ein interessanter Vollautomatik-Betrieb.
Wir verwenden 2-Leiter Gleis und DC-Rollmaterial. Trotzdem ist es nicht eine normale DC-Anlage, sondern ein Exot aus folgenden Gründen:
Wir fahren wie die AC-Bahner mit Mittelleiter. Allerdings befindet sich bei uns der Mittelleiter nicht als MiPuKo zwischen den Schienen, sondern oben als Fahrdraht. Das DCC-Signal zum Fahren liegt bei uns nicht zwischen linker und rechter Schiene, sondern zwischen Schiene und Oberleitung. Wir können nicht mit Dampf oder Diesel fahren und brauchen auch auf den unterirdischen Strecken eine Oberleitung.
Für die Steuerung verwenden wir kein käufliches Steuerungs-System, sondern eine Eigenentwicklung. Das gilt sowohl für die übergeordnete Steuerung auf dem Computer (heisst bei uns Amorocos), wie auch auf für das Digital-System zum Schalten und Melden (heisst bei uns Sturzibus-Digital). Einzig zum Fahren verwenden wir ein Fremdprodukt (DCC-EX). Ich bin mir im Klaren, dass in diesem Bereich Eigenentwicklungen nicht nötig wären, da es genug ausgereifte, preisgünstige Systeme auf dem Markt gibt. Aber die Entwicklung von solchen Systemen und das Geniessen wie es dann schlussendlich funktioniert, ist bei mir halt der Schwerpunkt des Modelleisenbahn-Hobby's.
Das folgende Bild zeigt eine Übersicht über die Steuerungs-Systeme.
Bild entfernt (keine Rechte)
Im Wesentlichen sind es drei Systeme:
Oben das übergeordnete Steuerungs-System auf dem Computer.
Links das DCC-System zum Fahren.
Mitte bis rechts das Sturzibus-Digital-System zum Schalten und Melden. Jede Komponente, also der Gateway und jedes Modul basieren auf einem Arduino Mega. Insgesamt sind es 20 Arduinos.
Das blaue Besetztmelde-Modul ist noch nicht realisiert. Damit beginne ich jetzt. Es geht also um die Entwicklung eines Besetztmelders.
Da wir (wie oben erwähnt) eine Anlage mit Mittelleiter haben, können wir eine Besetztmeldung realisieren, wie sie bei den AC-Bahnern üblich ist. Also nach einem recht einfachen Konzept, bei dem eine Schiene durchgehend ist und die andere in Block-Abschnitte aufgeteilt elektrisch getrennt (isoliert) wird. Der Besetztmelder legt auf den isolierten Schienen-Stücken (natürlich über einen Widerstand) eine Spannung an. Wenn ein Zug den entsprechenden Abschnitt befährt, wird durch die leitenden Achsen (*) die Spannung auf der getrennten Schiene auf diejenige der durchgehenden Schiene heruntergezogen. Der Besetztmelder stellt das fest und meldet das Ereignis an den Gateway weiter, welcher es wiederum ans Amorocos weiterleitet.
(*) Wir sind uns im Klaren, dass bei uns die Achsen der Loks und Wagen leitend gemacht werden müssen, wie es bei den AC-Bahnern von Haus aus der Fall ist.
Da wir damit von einem elektrischen System (Sturzibus) elektrisch in ein anderes System (DCC) eingreifen, sind elektrische Probleme (gemeinsame Masse, Erde, ...) wenn nicht vorprogrammiert, so doch durchaus denkbar. Um diesem vorzubeugen, will ich eine elektrische Trennung mittels Optokopplern realisieren.
Das folgende Bild zeigt, wie ich den Besetztmelder zu realisieren gedenke.
Bild entfernt (keine Rechte)
Rechts vom Optokoppler ist der Arduino des Besetztmelde-Moduls. Der Widerstand RP ist der im Digital Input integrierte Pullup-Widerstand.
Die Spannung UG (links vom Optokoppler) ist die Spannung, die über den Widerstand RG auf das getrennte Schienenstück gelegt wird.
Und nun - nach dieser langen Einleitung - schlussendlich zu meiner Frage: Wie hoch soll ich die Spannung UG wählen? Es funktioniert an sich mit jeder Spannung zwischen ca. 3V und ca. 30V, solange ich den Widerstand RG so dimensioniere, dass ca. 10 bis 20 mA durch die LED des Optokopplers fliessen. Aber die gewählte Spannung kann Einfluss darauf haben, wie resistent der Besetztmelder gegen Störeinflüsse ist und somit wie zuverlässig die Besetztmeldung funktioniert.
Ich habe von einem MoBa-Kollegen, der eine grössere, digital (DCC) betriebene Anlage mit MiPuKo betreibt, die Spannung mal messen lassen. Dort sind es 5V DC, die im Bereich der Besetztmelde-Abschnitte zwischen den Schienen anliegen. Das überrascht mich, da ich dort eine höhere Spannung (eher so um die 15V) erwartet hätte.