RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#1 von Ulli , 08.05.2005 13:21

Hallo Umbauspezialisten!

Bin gerade dabei meine BR96 mit einem Dekoder von Kühn zu digitalisieren. Ich erhoffe mir davon extreme Langsamfahreigenschaften.

Meine Frage dazu: Soll ich in die Motorleitungen Drosseln einbauen, wie sie bei einem 9060x-angesteuerten Motor Verwendungen finden? :

Für Hinweise bin ich sehr dankbar.
Schönen MOBA-Sonntag noch (das richtige Wetter - 7° -wir haben ja )

Gruß Ulli



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RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#2 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 08.05.2005 13:26

Hallo,

ich habe mittlerweile Loks mit verschiedenen Motoren (5-Pol-Motor, Hamo-LFCM, Hamo-SFCM, Hamo-DCM) und mit verschiedenen Kombinationen aus Drosseln und Kondensatoren umgebaut und konnte keinen Unterschied feststellen. (Also beim Motor natürlich schon, bei den Drosseln / Kondensatoren nicht.)


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#3 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 08.05.2005 15:07

Hallo Ulli

Ich habe diese Drosseln in Loks eingebaut und auch nicht und konnte beim Fahren keine Unterschiede feststellen. Meines Wissens dienen diese Teile "nur" zur Funkentstörung. Habe aber auch damit keine Probleme, daß mein Radio oder Fernseher gestört werden würde. Auch laufen die Radios meiner Nachbarn ohne Störung.
Genau aufkären über diese Bauteile können dich aber die Elektroniker hier im Forum sicher viel besser, als ich.

Wenn du keine solchen Drosseln zur Hand haben solltest, dann schließe den Decoder ruhig ohne an, nachgerüstet sind sie ja relativ schnell.!



Harry Lorenz

RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#4 von Holger H. , 08.05.2005 21:27

Hallo,

ich würde ja meinen die Drosseln schützen mehr den Decoder, ist eher weniger als Funkenentstörung gedacht.

Liege ich da richtig.

Gruss

Holger



 
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RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#5 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 09.05.2005 00:35

Hallo Holger !

Zitat von Holger H.
ich würde ja meinen die Drosseln schützen mehr den Decoder, ist eher weniger als Funkenentstörung gedacht.



Ja, da liegst Du richtig. Wenn die Lok einen 5poligen Hochleistungsmotor drin hat, solltest Du Drosseln zwischen Decoder und Motor haben, weil je nach Gechwindigkeit der Lok doch recht hohe Störspitzen erzeugt werden können, die durch die Drosseln vom Decoder ferngehalten werden können.

Die Drosseln sollten lt. märklin zwischen 1,9 und 3,9 µH haben. Bei Reichelt gibt es sehr gut geeignete für einen etwas humaneren Preis als man bei der Apotheke in Göppingen zahlt.

mfg

Bernd Michaelsen



Bernd Michaelsen

RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#6 von Martin Lutz , 09.05.2005 07:47

Huten Morgen,

Jede Spule erzeugt eine Selbstinduktionsspannung die theoretisch einen unendlichen Wert erreicht wenn man den Strom schlagartig abschaltet. Sie wird dadurch begrenzt, dass die Luft auch nicht eine unendlich grossen Spannungsfestigkeit hat. Dies äussert sich durch Funkenbildung am Kontakt.

DUrch den Kollektor des Motors wird in dessen Spulen immer wieder der Strom abgeschaltet und wieder eingeschaltet. Dabei kann man einen Funkenregen an den Kohlen des laufenden Motors beobachten.

Beim drehenden Motor entsteht letztlich ein sehr hochfrequenter Spannungsregen, der dann vom Decoder geschluckt wird. Diese Störspannungen sollten eigentlich gar nie den Decoder erreichen. Nicht nur, dass die Ansteuertransistoren dem ausgesetzt sind sondern die Störsignale sind immer schwerer in den Griff zu bekommen, je weiter sie von der Quelle entfernt sind. Sie können durch Übersprechen leicht in alle Anlagenteile eingespiesen werden.

Deshalb sollte man auf den Filter nicht verzichten. Und zwar so nahe wie möglich an der Quelle um ein Ausbreiten zu verhindern.

Die Kondensatoren welche man direkt an die Motoranschlüsse anlötet, schliessen einmal die hochfrequenten Störsignale direkt an den Motoranschlüssen kurz (Je höher die Frequenz ist, desto besser leitet ein Kondensator). Die Drosselspulen machen das Gegenteil: sie blocken die hochfrequenten Störungen ab und verhindern so, dass sie weitergeführt werden (Eine Spule leitet den Strom immer schlechter, je höher die Frequenz)

Deshalb rate ich die Entstörelemente drin zu lassen. Entgegen den immer weinger werdenden Angaben in den Decoderanleitungen, man solle sie entfernen.

Die meisten Deocder haben schon einen gewissen Schutz. Da dieser aber auf dem Decoder sitzt, ist nicht ein vollwertiger Schutz gewährleistet, da die Störsignale trotz allem auf die Decoderleiterplatte geleitet wird.



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RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#7 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 09.05.2005 08:38

Hallo Bernd und Hallo Martin

Tja, ich muß feststellen, man lernt wirklich nie aus.

Vielmals Danke für Eure Info.

Ich hab es ja in meinem obigen Beitrag geschrieben, daß die Elektroniker unter uns das bestimmt besser wissen und auch besser erklären können als ich.

Dann werde ich mich mal so nach und nach ans Nachrüsten der Loks machen, bei denen ich aus einer irrigen Meinung heraus beim Decodertausch diese Drosseln weggelassen habe. Es muss ja nicht sein, daß die Decoder irgendwann mal Schaden nehmen!



Harry Lorenz

RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#8 von Martin Lutz , 09.05.2005 08:45

Hallo Harry,

Es kommt ja noch etwas hinzu. Ist das System Motor/Decoder letztlich nicht in der Lage die Störungen sauber auszufiltern, so kommen die Störungen bis zum Gleis, was letztlich zu einer "Verseuchung" des Digitalsignals auf dem Gleis führt. So können dann Sachen entstehen, dass der eine oder andere Decoder das Digitalsignal nicht mehr verstehen kann. So ähnlich wie wenn beim Telefonieren das Grundrauschen so gross wird, dass man sich nicht mehr verstehen kann.



Martin Lutz  
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RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#9 von Hermann Hafner ( gelöscht ) , 09.05.2005 09:19

Zitat von Martin Lutz

Es kommt ja noch etwas hinzu. Ist das System Motor/Decoder letztlich nicht in der Lage die Störungen sauber auszufiltern, so kommen die Störungen bis zum Gleis, was letztlich zu einer "Verseuchung" des Digitalsignals auf dem Gleis führt. So können dann Sachen entstehen, dass der eine oder andere Decoder das Digitalsignal nicht mehr verstehen kann. So ähnlich wie wenn beim Telefonieren das Grundrauschen so gross wird, dass man sich nicht mehr verstehen kann.


Das kann ich nur mit aller Deutlichkeit unterstreichen.

In meinen Anfängen habe ich einmal eine alte HAG-Lok auf Digital umgebaut und eben den Einbau der Entstörelemente unterlassen, ihr hättet sehen sollen, was da auf meiner Digitalanlage alles aus den Fugen geraten ist.

Deshalb immer die Enstörelemente einbauen !


Freundliche Grüsse aus Zürich

Hermann



Hermann Hafner

RE: Frage zum Einbau eines Kühn-Dekoders

#10 von Harry Lorenz ( gelöscht ) , 09.05.2005 09:24

Hallo Martin und Hallo Hermann


Danke für die Ergänzungen.

Dann werde ich mich nicht soo langsam an das Nachrüsten machen, sondern schnellstens.

Das gibt Arbeit Es sind ja nicht nur 2 Loks, sondern einige mehr, die darauf warten ops:



Harry Lorenz

   


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