RE: Frage zu Abtönfarbe

#1 von OliverW. , 07.07.2009 23:30

Hallo,

man liest ja imme wieder was von den Abtönfarben aus dem Baumarkt, die mit etwas Spülmittel vermengt, auf die Teile lackiert wird. Ist diese Farbe nach dem Trocknen abriebfest & fest haftbar? Ich meine in etwa so fest wie die Revell eMail-Color Farbe! Insbesondere auf Plastik Bauteilen aufgetragen interessiert mich...

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#2 von SpaceRambler , 08.07.2009 09:16

Hallo Oliver,

wenn ich Abtönfarben, Plaka etc. zum Lackieren von Kunststoff-Teilen nehme, dann werden diese zunächst einmal gründlich mit Pril-Wasser gereinigt, damit evtl. noch vorhandenes Trennmittel abgelöst wird. Denn sonst blättern diese Farben nach dem Trocknen wieder ab, und die ganze Mühe war umsonst.

Eine solche Vorbehandlung vorausgesetzt, halten diese Farben gut auf Kunststoff-Oberflächen, und man kann sie ruhig anlangen, ohne daß die Farbe abplatzt. Da ich sie in deckender Form nur bei Gebäuden und Hochbauten einsetze, weiß ich nichts detailliertes.

Was ich auch schon gemacht habe: Erstanstrich mit Email- oder Acrylfarben (z.B. Tamiya), dann Hauptanstrich mit Abtön- oder Plakafarben. Dann hält es garantiert, ist aber halt etwas aufwendiger.

Der Hauptvorteil dieser Farben ist, daß sie extrem matt auftrocken - fast "staubig". Damit wirken insbesondere Beton- oder Steinflächen sehr natürlich.

Schön geht auch das Verwittern von Waggons mittels verdünnter Abtön- oder Plakafarbe, der ein wenig Pril hinzugefügt wurde. Die Pigmente setzen sich wunderbar in den Ritzen ab (so, wie es sein soll), und man bekommt die schönsten Dreck-Effekte. Und wenn es zuviel ist, kann man es auch noch einmal abwaschen - bei Acrylfarben ein schwieriges Unterfangen.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#3 von OliverW. , 09.07.2009 01:09

Hallo Randolf,

danke für die Infos.

Zitat von SpaceRambler

wenn ich Abtönfarben, Plaka etc. zum Lackieren von Kunststoff-Teilen nehme, dann werden diese zunächst einmal gründlich mit Pril-Wasser gereinigt, damit evtl. noch vorhandenes Trennmittel abgelöst wird. Denn sonst blättern diese Farben nach dem Trocknen wieder ab, und die ganze Mühe war umsonst.

Eine solche Vorbehandlung vorausgesetzt, halten diese Farben gut auf Kunststoff-Oberflächen, und man kann sie ruhig anlangen, ohne daß die Farbe abplatzt.



Wie sieht es mit der Kratzfestigkeit aus, wenn man mal mit dem Fingernagel o.ä. hängenbleibt?

Zitat von SpaceRambler

Was ich auch schon gemacht habe: Erstanstrich mit Email- oder Acrylfarben (z.B. Tamiya), dann Hauptanstrich mit Abtön- oder Plakafarben. Dann hält es garantiert, ist aber halt etwas aufwendiger.



Guter Tip! Sozusagen ne Grundierung...

Zitat von SpaceRambler

Der Hauptvorteil dieser Farben ist, daß sie extrem matt auftrocken - fast "staubig". Damit wirken insbesondere Beton- oder Steinflächen sehr natürlich.



Äh, welche meinst Du jetzt: Abtörn-, Email- oder die Acrylfarben ???

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#4 von Seba1078 ( gelöscht ) , 09.07.2009 09:44

Zitat von OliverW.


Zitat von SpaceRambler

Der Hauptvorteil dieser Farben ist, daß sie extrem matt auftrocken - fast "staubig". Damit wirken insbesondere Beton- oder Steinflächen sehr natürlich.



Äh, welche meinst Du jetzt: Abtörn-, Email- oder die Acrylfarben ???

Oliver W.




.. gemeint sind die ABTÖN-Farben!

Gruss ...


Seba1078

RE: Frage zu Abtönfarbe

#5 von SpaceRambler , 09.07.2009 11:10

Hallo Oliver,

Zitat
danke für die Infos.

Gerne!

Zitat
Wie sieht es mit der Kratzfestigkeit aus, wenn man mal mit dem Fingernagel o.ä. hängenbleibt?


Das hängt davon ab, wie sorgfältig man die Teile vorbereitet (i.e. schrubben mit Spüli & Co.). Ich habe alte Bausätze, die ich vor 30 Jahren mit Plaka farblich behandelt und patiniert habe, die sind in Kisten, nicht sonderlich für den Transport gesichert, schon dreimal umgezogen. Dabei sind einige Regenrinnen, Gauben etc. abgefallen, aber die Farbe ist immer noch da, wo sie sein soll.

Ein Hochglanz-Plastik-Bausatz "Güterschuppen" von Faller, den ich ebenfalls mit Plaka behandelt habe, hält ebenfalls gut die Farbe - mit dem haben nämlich meine Kinder gespielt, als sie gerade mal zwei waren und die Moba als Parkett-Bahn unter dem Dach residierte. Bei meinem Kitbash-Empfangsgebäude (Faller-Bausätze) war ich wohl zu ungeduldig und habe die Flächen nicht gut genug vorbehandelt. Da ist Farbe abgeplatzt - auch ohne Fingernagel. Ich habe diese Stellen inzwischen ausgebessert, und nach dem Verwittern sind das halt Schadstellen. Da ich meine Bahnhofs-Anlage eh auf alt, verdreckt und verwittert trimme (halt so ein richtiges 20er-Jahre-Industriemilieu), ist das nicht weiter tragisch.

Zitat
Äh, welche meinst Du jetzt: Abtörn-, Email- oder die Acrylfarben ???


Wie schon Seba1078 richtig bemerkte: die Abtönfarben (ebenso Plaka- und ähnliche Farben auf Kasein-Basis - hier ist es einfach gut, je nach Anwendung ein kleines Arsenal an Möglichkeiten parat zu haben). Und deshalb sind sie auch meine absoluten Favoriten. Es ist richtig, daß z.B. die Acrylfarben die feineren Pigmente haben (z.B. XF10 von Tamiya - ein recht stumpf auftrocknendes Dunkelbraun). Aber wenn keine Gefahr besteht, daß man feine Details zukleistert, oder wenn es eben Strukturen aus Beton, Putz oder Stein sind, dann sind Plaka & Co. an der Reihe.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#6 von OliverW. , 09.07.2009 19:54

Hallo Randolf,

Zitat von SpaceRambler

Zitat
Wie sieht es mit der Kratzfestigkeit aus, wenn man mal mit dem Fingernagel o.ä. hängenbleibt?


Das hängt davon ab, wie sorgfältig man die Teile vorbereitet (i.e. schrubben mit Spüli & Co.). Ich habe alte Bausätze, die ich vor 30 Jahren mit Plaka farblich behandelt und patiniert habe, die sind in Kisten, nicht sonderlich für den Transport gesichert, schon dreimal umgezogen. Dabei sind einige Regenrinnen, Gauben etc. abgefallen, aber die Farbe ist immer noch da, wo sie sein soll.




Interessant! Bei mir ist es so, das die Farbe prima aufgetragen werden kann, diese auch grifffest ist. Jedoch nicht kratzfest: Die blättert dann sofort wieder ab. Hätte ich da das Spülmittel direkt auf das Plastik auftragen, und einmassieren sollen?

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#7 von bjb , 09.07.2009 19:58

Hallo Oliver,

ich nehmen öfters auch Abtönfarbe zur farblichen Nachbehandlung von Fahrzeugen her. Bei mir ist es auch so, dass die Farbe grifffest aber nicht kratzfest ist. Ich kann gut damit leben und manchmal ist das sogar von Vorteil wenn die Farbe auch wieder entfernt werden kann.

Mit bemahlten Grüßen


BJB

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RE: Frage zu Abtönfarbe

#8 von SpaceRambler , 10.07.2009 00:22

Hallo Oliver,

Zitat
Interessant! Bei mir ist es so, das die Farbe prima aufgetragen werden kann, diese auch grifffest ist. Jedoch nicht kratzfest: Die blättert dann sofort wieder ab. Hätte ich da das Spülmittel direkt auf das Plastik auftragen, und einmassieren sollen?


Ich fürchte, an dieser Stelle bin ich am Ende mit meinem Latein, da spielt Dir dann wohl die genaue Sorte Kunststoff, die der Hersteller verwendet, einen Streich. Daß die Abtönfarbe im einen Fall sehr gut haftet, im anderen Falle nicht, hängt von einer ganzen Reihe Faktoren ab: vom Benetzungsgrad der Farbe auf dem Kunststoff (oberflächen-physikalische Eigenschaft, die von der Materialkombination Farbe/Kunststoff abhängt - siehe Adhäsion, Kohäsion, Benetzungswinkel als Stichworte) und damit halt vom eingesetzten Kunststoff, von der Oberflächen-Rauhigkeit (z.B. glatt, Putz-Nachbildung etc.), von Zusätzen im Kunststoff und natürlich davon, welches Spülmittel Du verwendest. Vermutlich noch von einigen anderen Dingen, die sich aber meiner Kenntnis entziehen. Man kann daraus eine Wissenschaft machen (tut man in der Tat auch), nur hilft das hier nicht wirklich weiter.

Ich weiß ja nicht, zu welchem Zwecke Du die Abtönfarbe genau einsetzen willst - das hast Du uns noch nicht verraten. Meiner Erfahrung nach ist halt die Haftung gut genug, daß ich immer wieder gerne auf diese Klasse von Farben zurückgreife, wenn es um das Einfärben von Modellbahn-Bauten geht. Ob meine Maler-Aktionen dabei immer den Fingernagel-Test bestehen, habe ich, offen gestanden, noch nicht ausprobiert, weil mich das auch nicht interessiert. Wichtig ist mir, daß die Farbe am Bauwerk hält und nicht nach ein paar Jahren von selbst wieder abblättert.

Übrigens noch zur Info: Die Gebäude, auf denen die Plaka-Farbe so gut gehalten hat, waren samt und sonders von Kibri. Ich vermute daher, daß die damals einen anderen Kunststoff einsetzten, als das Faller heute tut.

Soweit meine Weisheiten zu diesem Thema.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#9 von OliverW. , 10.07.2009 02:43

Hallo Randolf,

Zitat von SpaceRambler
Ich weiß ja nicht, zu welchem Zwecke Du die Abtönfarbe genau einsetzen willst - das hast Du uns noch nicht verraten. Meiner Erfahrung nach ist halt die Haftung gut genug, daß ich immer wieder gerne auf diese Klasse von Farben zurückgreife, wenn es um das Einfärben von Modellbahn-Bauten geht.



Ja, genau dazu hatte ich das auch vor...

Zitat von SpaceRambler

Übrigens noch zur Info: Die Gebäude, auf denen die Plaka-Farbe so gut gehalten hat, waren samt und sonders von Kibri. Ich vermute daher, daß die damals einen anderen Kunststoff einsetzten, als das Faller heute tut.



Ich habe es an einen (aktuellen) Auhagen Bausatz getestet.
Mittlerweile habe ich auch gelesen, das man die Sachen nach dem bemalen mit matten Klarlack übersprühen kann!?

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#10 von SpaceRambler , 10.07.2009 10:03

Hallo Oliver,

bei Auhagen kann ich hierzu wenig beitragen. Die Bausätze, die ich von denen hatte, waren Ziegelbausätze, und da gehe ich anders vor. Ich lasse verdünnte graubeige Plaka-Farbe o.ä. in die Fugen rinnen, nachdem ich die Fassade mit "Pril"-wasser benetzt habe. Nachdem das getrocknet ist, wische ich mit einem dünnen Leinentuch, welches ich über den Finger ziehe, dünn ausgezogene Farbe (z.B. auf einem Kunststoffdeckel) in typischen Ziegeltönen (ziegelrot bis braun, hier und da ein wenig orange) auf die erhabenen Steine. Und dann - zunächst habe ich Thomas Mauer von der Miba ja für verrückt erklärt! - male ich einzelne Steine noch mit ziegelroten bis braunen, manchmal auch schwarzen, dunkelgrünen und orangenen Aquarell-Stiften an. Hört sich nach einer Schweine-Arbeit an, ist aber des Abends nach getaner Arbeit ausgesprochen entspannend. Und hinterher sehen die Gebäude einfach nur noch klasse aus.

Holzbretter-Nachbildungen streiche ich inzwischen nicht mehr mit Plaka, sondern nehme sofort die Tamiya-Farben (die XF-Serie, die trocknet ziemlich matt auf). Da habe ich keinerlei Haftungsprobleme, das bappt einfach. Danach wird mit Plakafarben oder Abtönfarbe anthrazitgrau und einzelnen Pinselstrichen von Weiß die Holzfassade verwittert, bis sie so aussieht wie die Scheunen, die ich in meiner Oberbayrischen Neu-Heimat zu diesem Zwecke fotografiert habe.

Überhaupt: nachdem ich viele Jahre lang Kunststoff-Bausätze ausschließlich mit Plaka, Abtönfarbe & Co. behandelt habe, habe ich inzwischen sehr viel Gefallen gefunden an den Tamiya-Farben. Entgegen meinen Befürchtungen, ich könnte mit denen farbliches Unheil anrichten, sind die Ergebnisse sehr schön. Und wenn es einmal nicht hinhaut, dann kann man sie unter dem Wasserhahn wieder abwaschen! Die Farben selbst sind schön dünnflüssig und lassen sich daher sehr gut verarbeiten. Außerdem haben sie feine Pigmente, die auch die Details an z.B. feinen Türen o.ä. nicht zukleistern. Besonders gut geeignet ist die XF-Serie. Hier steht das "F" für "flat", was matt bedeutet und auch richtig schön matt ist. Und wenn es so richtig staubtrocken matt sein soll, dann wird alles mit Abtönfarben verwittert.

Was das Übersprühen mit Klarlack geht: das kann man sicherlich tun, nur ist es danach vermutlich nicht mehr so staubmatt. Aber da habe ich keine Erfahrung, wie das wirkt und wie haltbar das anschließend ist.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#11 von OliverW. , 10.07.2009 14:22

Hallo Randolf,

danke für die neuen Tips.
Mich würden nun ein paar Bilder von diesen Ziegelbauten, sowie der Holzbretter-Nachbildungen interessieren.

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#12 von SpaceRambler , 10.07.2009 15:15

Hallo Oliver,

mein derzeitiger Bilder-Fundus, den ich auf dem Stick habe, gibt diese Detailansichten nicht her. Der zeigt nur die Gesamtansicht der Anlage. Ich werde mal ein paar Fotos machen, aber kann nicht versprechen, daß das am Wochenende schon klappt.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#13 von SpaceRambler , 13.07.2009 00:47

Hallo Oliver,

irgendwie habe ich es doch noch geschafft, ein paar Fotos zu schießen und diese ins Web zu stellen.

Bild 1: Giebelansicht meiner Faller-Güterhalle


Die Ursprungs-Farbgebung seitens Faller ist nicht satisfaktionsfähig, der Kunststoff hochglänzend und durchscheinend. Und was Faller "patinieren" nennt, das können sie m.E. gleich bleiben lassen. Ich wollte ihn daher zuerst nicht einsetzen. Aber nach gescheiter Verwitterung finde ich ihn recht akzeptabel.

Um diese typisch silbrig-graue Farbgebung von verwittertem Fichtenholz hinzubekommen, habe ich zunächst mal mit dunkelbrauner Plakafarbe vorgestrichen. Nach dem Trocknen wurde das Ganze mit verdünnter tief-dunkelgrauer (= schwarz mit wenig weiß zugesetzt) Plakafarbe entsprechend der Verwitterungsspuren realer Oberbayrischer Vorbilder überstrichen. Danach (wieder trocknen lassen) wurden die geschwärzten Bereiche der Fassade mit einem harten Flachpinsel mit wenig weißer (fast trockener) Farbe graniert (will heißen: extrem wenig, fast trockene Farbe im Pinsel, so daß nur Spuren von Weiß auf der Oberfläche hängenbleiben). Das sieht doch zu "abgefressen" aus? Keineswegs! Genau so findet man die Verwitterungsspuren z.B. an Bauern-Scheunen, die mit senkrechten Brettern außen verkleidet sind. Nachdem das wiederum getrocknet ist, habe ich den gesamten Bausatz im zusammengebauten Zustand großflächig noch mal mit "Pril"-Wasser eingepinselt und in die nasse Oberfläche fast schwarze Pinsel-Brühe (Plaka) ganzflächig aufgetragen. Das läuft dann an den Wänden herab (viel Küchenpapier oder Zeitung zum Aufsaugen unterlegen!) und ergibt die schönsten Rotznasen und Dreck-Ecken in den Ausfachungen. So etwas könnte man kontrolliert mit einem feinen Pinsel gar nicht hinbekommen. Der Dreck läuft halt genau da hin, wo er im Original auch die Dreckspuren machen würde.

Das ist etwas, das Du einfach ausprobieren mußt. Das Schöne: wenn es danebengeht, kann man es unter dem Wasserhahn wieder abspülen.

Bild 2: Detail der Seitenansicht der Güterhalle



Nach diesem Beispiel einer Bretterwand kommt jetzt noch ein Beispiel, wie man eine Ziegelwand bearbeiten kann. Wie schon gesagt: Ich hatte ursprünglich Thomas Mauer sehr unrecht getan, als ich ihn beim Lesen seiner Artikel für verrückt erklärte, weil er einzelne Ziegelsteine mit Aquarellstiften anmalte. Aber es geht verdammt einfach und recht schnell (beim hier gezeigten Beispiel ca. 40 Minuten) - und ist eine geradezu kontemplative Tätigkeit für streßgeplagte Zeitgenossen ...

Bilder 3 und 4: Schrägansicht der Traufseite der Vollmer-Kohlenhandlung





Bei diesem Bausatz habe ich zunächst einmal die (übrigens gut herausgearbeiteten) Fugen der Wände mit Tamiya Betongrau (die Nummer habe ich leider nicht mehr parat) ausgelegt. Dazu Wandteil flach legen, mit Prilwasser einpinseln. Dann die verdünnte betongraue Farbe mit einem Pinsel aufnehmen und in die Fugen laufen lassen. Ich habe versucht, die Oberfläche der Steine möglichst frei von Betonfarbe zu halten und mit einem Lappen vorsichtig abgewischt. Nach dem Trocknen der Fugenfarbe habe ich auf einem Plastikdeckel ziegelrote und dunkelbraune Farbe dünn ausgestrichen und diese dann dünn auf einen Lappen aufgenommen, dann flach über die Oberflächen der Steine gewischt (mit wechselnden Anteilen ziegelrot und braun). Fachwerk, Fenster, Türen etc. werden bereits am Spritzling eingefärbt, wobei ich versuche, durch genaues Studium der Bauanleitung die Flächen zu ermitteln, die tatsächlich Farbe brauchen (Klebeflächen möglichst nicht einfärben!). Die Dachziegel wurden mit wechselnden Anteilen (Farbpalette!) ziegelrot, dunkelbraun, etwas schwarz und hier und da grün (Moos) gestrichen.

Nach dem Zusammenbau des Bausatzes (das Dach ist noch lose aufgesetzt wegen späterer Beleuchtung und Inneneinrichtung mit Kohle etc.) habe ich mit Aquarellstiften einzelne Steine schwarz, dunkelbraun, dunkelblau und dunkelgrün angemalt, wobei ich die Stärke des Andrucks variiert habe. Danach habe ich die Steinflächen mit orange überschraffiert (sieht man fast nicht, bricht aber übertrieben starke Effekte), die Fachwerk-Balken mit umbra und schwarz. Klar: die Farbe ist nicht wirklich wischfest, aber das ist kein Problem (denn so empfindlich sind die Flächen nicht, außerdem faßt man die Teile, sobald sie auf der Anlage stehen, ja nicht permanent an). Und mit Klarlack versiegeln: NJET! Denn dann ist die herrlich staubmatte Anmutung der Ziegeloberflächen dahin.

Derzeit zeigt der Kamin noch eine häßliche, braune Plastikfarbe. Zur Zeit des Zusammenbaus war ich mir noch nicht schlüssig, wie ich diesen einfärben wollte. Ich werde ihn "weiß verputzen" (Plaka oder Tamiya), das umlaufende Stahl-Spannband (auf dem Foto nicht sichtbar) wird schwarz angemalt (und natürlich verrostet) werden. Danach wird die Dachfläche des Haupt-Daches noch mit Trocken-Pigment "rost" stellenweise gebürstet, das Nebendach mit Pril-Wasser und schwarzer Brühe noch etwas verdreckt (ebenso natürlich die Dachrinnen, die derzeit noch zu sauber sind - vielleicht bleiben die auf Dauer auch nicht so "feuerverzinkt").

Soweit für heute.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#14 von OliverW. , 13.07.2009 13:36

Hallo Randolf,

schöne Bilder, und danke für die Infos. Sieht wirklich sehr gut aus! Wenn die Anlage / Diorama fertig ist, würden mich da auch wieder Bilder interessieren.

Beim verwittertem Fichtenholz könnte ich mir evtl. sogar noch hellere, graue Bretter vorstellen. Wie wurden die Fugen der Bruchsteinmauer unten behandelt?

Bei den Fachwerk-Balken gibt es wohl keine so starke Verwitterung?? Bei den Dachrinnen könnte ich mir auch einen Kupferfarbigen Anstrich (Revell-Nr. ?) vorstellen. Evtl. auch hellgrün, wenn die Dachrinne bereits oxydiert ist. (Der Kamin könnte aber auch komplett anders werden, auch wieder mit Mauersteinen. Hier wäre dann aber eine eigene Anfertigung aus Mauerplatten notwendig.)

Hast Du schon mal mit weißer Wandfarbe expertimentiert? Diese trocknet ja auch matt auf, genau wie die Abtönfarben. Ich meine hier die "Alpinaweiß" u.ä.!

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#15 von SpaceRambler , 13.07.2009 14:16

Hallo Oliver,

da ich just heute einen Tag "Home Office" einschiebe, um meine kranke Tocher zu betreuen, habe ich gerade eben noch ein paar mehr Fotos gemacht. Die spiele ich gleich auf den Picasa-Server, dann gibt es dort noch mehr zu sehen.

Verwittertes Fichtenholz kann in der Tat noch heller grau erscheinen. Die Optik solcher Fassaden hängt halt ganz individuell vom verwendeten Holz, der Vorbehandlung, der Ausrichtung (Himmelsrichtung) und der Einwirkungszeit von Wind und Wetter ab. Am besten ist, sich ein paar Fotos solcher Situationen zu machen und auf den Basteltisch zu legen, wenn man zum Pinsel greift.

Die Fugen der Bruchsteinmauer haben sich einfach so ergeben. Da hinein hat sich nämlich die schwarze Brühe auch verkrochen. Wie schon gesagt: mit Prilwasser eingefeuchtete Flächen und darauf schwarze Pinselbrühe ergibt die schönsten Dreck-Effekte ...

Du hast richtig beobachtet: die Fachwerk-Balken sehen nicht sehr verwittert aus. Ich habe hier einfach den Fall angenommen, daß das Gebäude noch nicht so total alt ist (< 10 Jahre) und der Kleinunternehmer, dem das Gebäude gehört, seine Leute in Zeiten, in denen das Geschäft ruhiger läuft, auch mal zum Pinsel greifen läßt. Kann sein, daß ich mir das irgendwann noch anders überlege ...

Etliche Dachrinnen meiner Anlage habe ich bereits in einem dunklen Grün gestrichen. Das definiere ich aber als Farbe, nicht als oxidiertes Kupfer, denn ich bin nicht sicher, ob man in der Epoche 2 schon verkupferte Dachrinnen kannte.

Alpinaweiß habe ich bislang nur in meinem Schotterwerk eingesetzt. Und zwar zum Einfärben der Felswand, aus der der Schotter herausgebrochen wird. Zum Einfärben von Gebäuden, fürchte ich, sind die Pigmente in HO zu grob. Letztlich kommt das aber auf einen Versuch an.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#16 von SpaceRambler , 13.07.2009 22:01

Hallo Oliver,

wie versprochen, gibt es bei den Bildern noch einmal Nachschlag.

Bahnhof "Mühlfeld a. d. Ache":

Bf Gesamtansicht:


Bf rechtes Hauptgebäude:


Das EG ist ein Kitbash aus 2 x "Güglingen" plus 2 x "Blumenfeld" von Faller. Ich habe den vor acht Jahren gebaut. Farbgebung ausschließlich mit Plaka. Hier bin ich erstmals an die Grenzen des Verfahrens gestoßen, denn trotz viel Pril wollte die blöde Farbe an einigen Stellen einfach nicht haften - vorher Schrubben hin, Pril in die Farbe her ... Er ist aber bislang noch nicht verwittert. Das mache ich erst dann, wenn alle Dachrinnen etc. anmontiert sind. Das wiederum muß warten, bis der Bahnsteig angelegt worden ist (wahrscheinlich irgendwann im Winter, solange brauche ich wohl noch für die Elektrik).

Raiffeisen-Lagerhalle mit Silo (Faller):

Raiffeisen gesamt:


Raiffeisen Dach links:


Raiffeisen Dach Silo:


Raiffeisen Dach rechts:


Nach Fertigstellung dieses Bausatzes (mit Acrylfarben bemalt) habe ich in der Nähe von Regensburg einen alten Güterschuppen gesehen, der so richtig gammelig verwittert ist. Insbesondere die Dachpartien waren ziemlich schwarz mit moosigen Elementen dazwischen. Das habe ich versucht, hier nachzubilden. Die Verwitterung wurde wieder mit Plaka auf den Acrylfarben durchgeführt.

Splitt- und Schotterwerk Joh. Scharnagl & Cie.:

Schotterwerk:


Schotterwerk Hochbunker:


Schotterwerk Kran:


Diese Idee, die rechte Wendel meiner Anlage mit einem Schotterwerk zu überbauen, zündete im vergangenen Winter nach der Lektüre "Anschließer und Werksbahnen" der Miba. Vorher gab es nur vage Konzepte einer kleinen "Industrie-Ansiedlung", aber dies erwies sich nach Fertigstellung der Wendel als nicht realisierbar. Das Werk als solches wurde aus mehreren Bausätzen der Zusammenstellung "Sandwerk Blum" von Piko aufgebaut. Der Schotterbunker mit Kran (noch ohne Füllung) und Feldbahn ist ein Kitbash aus einem Vollmer-Kran für's BW, Hartschaum-Mauerplatten von Noch, Stützen von Auhagen und Resten aus der Bastelkiste. Der Kran (Vollmer 5714) als solcher war ein Spontankauf. Zunächst für's BW vorgesehen, stellte er sich als zu groß heraus für die gedachte Ausgabe. Ich hätte ihn, obwohl er so herrlich verrostet war, vermutlich an einen Hobby-Kollegen verschenkt, wäre mir nicht diese Idee gekommen. Die Feldbahn transportiert den Bruchstein zum Hochbunker, aus dem er per Kran und Förderband ins Brechwerk transportiert wird. Per +4D-Sound wird das Ganze sogar mit dem richtigen Lärm untermalt ...

Alle Teile des Kitbash sind mit Acrylfarben angemalt, Verwitterung (Rost etc.) mittels Plaka realisiert.

Die Farbe der Felswand, aus der der Stein gebrochen wird, ist ausschließlich Alpinaweiß plus Abtönfarbe. Die Farbgebung wurde anhand eines realen Vorbildes, des Schotterwerkes Moersdorf in Luxemburg, vorgenommen http://www.schotterwerk.net/. Als ich diese Wand durch Suche im Internet nach Fotomaterial fand, war klar: so etwas muß - zumindest ansatzweise - realisiert werden! Daß die reale und die nachempfundene Farbgebung nicht zusammenzupassen scheinen, liegt lediglich an der für's Anlagenfoto verwendeten Schnappschuß-Technik ...

Bislang ist das nur vom groben Konzept her fertig, denn derzeit geht die Elektrik vor. Aber hier mußte ich einfach mal ausbrechen und die jäh aufgekommene Idee vom Ansatz her realisieren. Die Bäume oben müssen wohl noch mal neu arrangiert werden, die wirken zu "mathematisch", nicht wirklich gewachsen. Und einen Hintergrund braucht es wegen der notwendigerweise begrenzten Tiefe. Aber das kommt noch - der nächste Winter ist schon im Anrücken

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#17 von OliverW. , 14.07.2009 00:20

Hallo Randolf,

wirklich sehr schön gemacht - und hoffentlich auch für andere interessant! Die Raiffeisen-Lagerhalle ist Dir besonders gelungen. Auch das Schotterwerk wurde gut getroffen.
Die Bäume wirken allerdings in der Tat etwas wenig nach "abgeernteten" Wald... Wobei sich hier mit einer guten Hintergrundkulisse sehr viel erreichen läßt. (Dies sieht man nun auch vermehrt auf Messeanlagen!)

Was hast Du denn alles für Elektrik geplant? Hast Du schonmal die Pigmente zum altern (im 9er Set) von ASOA verwendet?

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#18 von SpaceRambler , 14.07.2009 01:02

Hallo Oliver,

das Schotterwerk gefällt mir wirklich gut - auch wegen der Dimensionen, die nicht gar so gequetscht sind, wie man das anderswo häufig sieht (obwohl immer noch weit von den realen Abmessungen entfernt). Es macht auch viel Spaß, die leeren Waggons zuzustellen und die vollen abzuholen - gescheite Zugbildung eben. Dazu kommt, daß Schotter ein wesentliches Baumaterial zum Gleisbau darstellt, so daß der Werksbesitzer erwirken konnte, daß seine Schichtarbeiter per "Sonderzug" bis ins Werk gebracht und wieder abgeholt werden (Connections eben).

Die Bäume wurden auch von meinen Töchtern bemängelt. Aber da ist bereits Besserung in Sicht ...

Ich habe keine ASOA-Pigmente besorgt, sondern sie mir am Stachus bei einem Künstler-Bedarf gekauft. Die Pigmente sind von Schmincke, man bekommt alle für unsere Zwecke wesentlichen Farben. Ich habe es just heute Abend ausprobiert, das Dach meines Lokschuppens sieht jetzt akut renovierungsbedürftig aus .

Zur Elektrik: nachdem die Weichen oberirdisch an die Weichendecoder angeschlossen sind und sich per TrainController-Stellwerk bedienen lassen, ich außerdem vor Kurzem zusammen mit meiner ältesten Tochter die Entkuppler im gesamten Bahnhof ebenfalls in Betrieb nehmen konnte, kann inzwischen schon mal gescheit rangiert werden. Das Nächste, das ansteht, sind die Weichen im Schattenbahnhof, deren Verdrahtung noch ein Relikt aus analogen Tagen (bis vor zwei Jahren) ist. Die kommen im August an die Reihe. Danach werden die Rückmelder (i.e. Reedkontakte mit Magneten unter der Lok) eingebaut und an die schon vorbereiteten Rückmelde-Decoder angeschlossen (wohl im September). Schließlich habe ich noch drei Booster in einem Rollcontainer liegen, die als zusätzliche elektrische Energiequellen eingesetzt werden sollen. Danach ist wohl der funktionsrelevante Teil der Elektrik erledigt. Leuchten, Signale etc. müssen noch warten, bis die gestalterischen Dinge erledigt sind - sonst, fürchte ich, gibt es zu viel Bruch ...

Wünsche eine angenehme Nachtruhe!

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#19 von OliverW. , 14.07.2009 13:54

Hallo Randolf,

vielleicht kannst Du bei Gelegenheit noch ein Bild des Lokschuppens einstellen.
Mit der Elektrik bin ich in etwa genauso weit wie Du, allerdings SBf bereits fertig und überbaut.

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#20 von SpaceRambler , 14.07.2009 17:46

Hallo Oliver,

überbaut ist mein SBf wohl auch, und in seiner analogen Ausbaustufe auch einsatzfähig. Ich betreibe ihn derzeit im Handbetrieb, möchte natürlich digital auf PC-gesteuerte Automatik. Ebenso ist der Bf selbst bereits ebenfalls im Handbetrieb betriebsfähig, was dank per PC definierter Fahrstraßen sehr komfortabel ist. Nur: Landschaftsgestaltung = Sperrholzwüste.

Wichtig ist aber, daß ich im Bf den vollen Betrieb machen kann. So kann man wenigstens am Abend, wenn mit Baumaßnahmen nichts geht, eine Fahr- und Rangiersession eingelegt werden. Seit diesem Wochenende hat das BW Verstärkung bekommen: die kleine Fleischmann-Drehscheibe ist durch die von Roco ersetzt worden. Jetzt können dort auch die großen Dampfer gedreht und komplett versorgt werden. Und das macht natürlich noch viel mehr Spaß!

Derzeit ist der 3-ständige Lokschuppen (Kibri "Ottbergen" 9452) eine Baustelle, denn mit dem Einbau der neuen Drehscheibe hat er noch rückwärtige Erweiterungen bekommen, und die sind noch nicht farblich behandelt. Wenn das erledigt ist, mache ich ein Foto und lade es nach Picasa hoch.

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#21 von OliverW. , 31.12.2009 13:42

Hallo Randolf,

Zitat von SpaceRambler

Derzeit ist der 3-ständige Lokschuppen (Kibri "Ottbergen" 9452) eine Baustelle, denn mit dem Einbau der neuen Drehscheibe hat er noch rückwärtige Erweiterungen bekommen, und die sind noch nicht farblich behandelt. Wenn das erledigt ist, mache ich ein Foto und lade es nach Picasa hoch.



Bist Du damit schon weiter gekommen?

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#22 von SpaceRambler , 03.01.2010 18:58

Hallo Oliver,

erst mal ein gutes neues Jahr! Und natürlich weiterhin viel Spaß mit Deinem Moba-Projekt!

Da ich selber von Oktober bis März mit einem beruflichen Projekt von München nach Nürnberg abgeordnet bin, komme ich derzeit nicht so richtig weiter. Ein wenig ist aber dennoch wieder vorangegangen. In den nächsten Tagen werde ich vom BW-Bereich incl. Bepflanzung mal ein paar Fotos machen - da ist denn doch Einiges passiert. Kommentar meiner Frau: "Wann hast Du denn DAS noch gemacht??!!".

Bis dahin herzliche Moba-Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#23 von SpaceRambler , 08.01.2010 15:59

Hallo Oliver,

jetzt gibt es endlich die versprochenen Bilder. In den letzten Wochen hat sich denn doch so Einiges getan - hätte ich bei DEM Arbeitspensum eigentlich nicht gedacht. Aber a bisserl was geht immer ...

Hier die Bilder (mit Erläuterung):


Bild 1 Übersichtbild über den BW-Bereich

Bild 1 gibt einen Überlick über den BW-Bereich, der inzwischen eine Begrünung erfahren hat (die Sperrholz-Wüste ist auf dem Rückzug). Verwendet wurde Heki realistic Wildgras "Moorgras", Heki-Flor mittelgrün, dunkelgrün und beige (heißt, glaube ich, herbstfarben) als (Brombeer-)Gestrüpp sowie beflockte Seemoss-Ästchen von Heki (wegen der Farb-Gleichheit) als Büsche.

Im Hintergrund sieht man übrigens die Brauerei herausspitzen. Die habe ich inzwischen dorthin verfrachtet, nachdem man am alten Standort keinen gescheiten Blick auf die Gebäude hatte. Das geänderte Arrangement macht sich meines Erachtens viel besser.


Bild 2 Waldrand an der Anlagenecke (links neben BW-Bereich)

In Bild 2 findest Du den Waldrand dargestellt, der in der vorderen linken Anlagenecke, die ans BW angrenzt, inzwischen angepflanzt ist. Die Vorlage hierzu habe ich mir in Nürnberg geholt, wo ich derzeit in einem Projekt während der Woche arbeite. Vom Hotel zum Arbeitsplatz geht es durch ein Stück Reichswald, in dem hauptsächlich Kiefern, aber auch Hochstammfichten wachsen. Da die Bäume nicht sehr dicht gepflanzt sind, ist dazwischen immer auch Platz für (etwas spargelig gewachsene) Laubbäumchen. Sehr praktisch ist, daß die Hochstammfichten und die Kiefern meist "Schlagseite" aufweisen - will heißen, daß sie keineswegs senkrecht stehen. Die Neigung ist auch nicht durch die Haupt-Windrichtung gegeben, sondern ergibt sich zufällig. Damit muß man die Bäume nicht mit der Wasserwaage ausrichten.


Bild 3 Waldrand an der Anlagenecke

Bild 3 zeigt das Ganze mit etwas mehr nach rechts gedrehter Kamera.


Bild 4 Waldrand etwas mehr im Detail

In Bild 4 bin ich mit der Kamera ein wenig näher herangegangen. Der Waldboden ist aus Heki-Wildgras (ich glaube: Moorboden) hergestellt. Wieder Heki-Flor für's Gestrüpp. Im Wald sind schmale Laubbäume (Heki) ggepflanzt, dann die Hochstamm-Fichten und -Kiefern von Busch. Der Waldrand in der Nähe vom Gleis besteht aus einer Mischung von Heki-Bäumen (Mischpackung) und Heki-Büschen, hier und da noch ein paar Seemoos-Ästchen. Später sollen noch ein paar Lupinen von Busch, Farne u.ä.m. das Ganze auflockern. Außerdem verträgt der Gleisbereich noch etwas dezente Verunkrautung. Aber erst mal kommt das Grobe, damit die Anlage endlich mal nach etwas aussieht.

Ach ja, die Felsen: Hier habe ich 2 cm dicke Styrodurplatten unregelmäßig aufeinandergeschichtet (Verklebung mit Weißleim). Nach dem Durchtrocknen habe ich das waagerecht und senkrecht mit dem dicken Cutter "zerschnitten", anschließend waagerecht und senkrecht mit der Drahtbürste abgeschrubbt. Dann erster Farbauftrag mit sandbeige-gelber Abtönfarbe. Nach dem Trocknen: betongraue Abtönfarbe mit dem Schwamm aufgedrückt, verwischt und teilweise mit dem in Wasser gereinigten Schwamm wieder abgenommen. Nach einem weiteren Trockengang mit verdünnter schwarzer Farbe eingepinselt, die ich ebenfalls mit dem Schwamm teilweise wieder abgenommen habe.

Ursprünglich war das Verfahren ja nur als Ersatzvornahme gedacht, weil ich aus Gips gegossene oder mit dem Stechbeitel modellierte Felsen derzeit aus Zeitgründen nicht hinbekomme. Irgendwann hatte ich vor, dieses Provisorium durch Überspachteln mit Gips o.ä. in die endgültige Form zu bringen. Nachdem aber das Ergebnis so schön ausschaut, vor allem aber mit minimalem Zeitaufwand machbar ist, belasse ich das erst mal so.

Zum Einfärben der Gleise nehme ich inzwischen eine Abtönfarbe namens "Gotikbraun". Da muß man fast schon nicht mehr mit Pigmenten nacharbeiten, so gut paßt der Ton zu altem, verwittertem Gleis. Ich habe einen Schotterstein vom Bf Murnau mitgebracht. Man könnte meinen, ich hätte den mit eingefärbt, so perfekt stimmt dieser auf natürliche Weise entstandene Ton mit dem per Abtönfarbe und Pigmenten erzeugten überein.


Bild 5 Felswand im Rohzustand, darauf Unterbau der Geländehaut

In Bild 5 sieht man ein Stück der Felswand, die noch nicht mit der Drahtbürste bearbeitet wurde. Außerdem ist die "Unterkonstruktion" meiner Geländehaut erkennbar: Spanten aus Wellpappe, die ich mit der Heißklebe-Pistole aufklebe sowie darauf schmale Streifen aus dünnem Karton (ebenfalls mit der Heißklebe verleimt).


Bild 6 Geländehaut aus Zeitungsschnipseln und Weißleim-Wasser-Gemisch

Bild 6 schließlich zeigt die inzwischen mit Zeitungsschnipseln bedeckte Unterkonstruktion. Diese wurden in Weißleim-Wasser-Gemisch getaucht, an der Kante des Glasgefäßes abgestreift, dann auf den Unterbau als Flickerl-Teppich aufgelegt. Nach dem Trocknen hat man eine steife und ultraleichte Geländehaut. Zum Pflanzen von Bäumen steche ich mit einem Schraubenzieher ein Loch hinein, etwas Heißkleber ans untere Stammende (die Wurzel wurde zuvor abgebrochen oder mit dem Seitenschneider entfernt), stecke den Baum ins Loch und halte kurz fest, damit der Kleber aushärten kann. Das ist der kleine Nachteil gegen Landschaften, die aus dem vollen Styrodur geschnitzt sind. Ich halte das aber für eine ziemliche Materialschlacht (vor allem, wenn das hinterher mit Raspel und Feile noch in Kontur gebracht wird), außerdem geht mir das nicht schnell genug - meine Versuche waren jedenfalls ziemlich langwierig, ich habe es schließlich gelassen.

Auffällig ist vielleicht auch die unterschiedliche Farbe der Steinmauern, aus denen die Tunneleinfahrt gebaut ist (Noch-Platten). Da ich das aber eh noch farblich behandle, ist mir das ziemlich wurscht. Die könnten mir die Teile meinetwegen auch in rosa anliefern

Grüße

Randolf



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RE: Frage zu Abtönfarbe

#24 von OliverW. , 08.01.2010 19:52

Hallo Randolf,

wow, ich bin begeistert!! Toll gemacht. Insbesondere auch Lokschuppen und Wasserturm. Die eine Rückseite des Schuppen wurde wohl von den Bw- Arbeitern bereits überarbeitet?
Der Wald gefällt mir gut. Mit einer passenden Hintergrundkulisse wird das bestimmt sehr schön. Mich würde nun noch ein Detailbild der fertigen Felsen interessieren.

Oliver W.


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RE: Frage zu Abtönfarbe

#25 von SpaceRambler , 12.01.2010 08:55

Hallo Oliver,

die Patineure vom BW haben derzeit "Sommerpause", die liegen derzeit auf der faulen Haut und lassen sich von der Sonne "patinieren"

Im Ernst: der Anbau kommt auch noch dran, den habe ich aber erst mal hintan gestellt. Viel spannender war, die Szenerie um das BW landschaftlich zu gestalten und zu sehen, was dabei herauskommt. Was Gleisplan und Unterbau angeht, habe ich die Anlage ja strikt geplant und den Aufbau fast wie nach Projektplan durchgezogen. Beim Bau der Landschaft funktioniert das ganz anders. Da ist nichts geplant, da fange ich an einer Ecke an und lasse mich inspirieren. Wie z.B. beim Schotterwerk. Das war ursprünglich gar nicht vorgesehen, doch dann hat im vorigen Januar die Idee plötzlich gezündet. Bis auf den mathematischen Wald (der wird demnächst gefällt ...) ist das schon mal ganz gut und wird Zug um Zug ausgebaut. Ebenso die Lösung für die Tunneleinfahrt ist nach länglichem Vorgeplänkel mehr oder weniger ad hoc entstanden - und gefällt mir so ziemlich gut. Beim Hantieren mit all dem Material (auch den Gebäuden) ist mir auch spontan die Idee für den neuen Standort der Brauerei gekommen. Und so ganz allmählich schält sich auch heraus, wie ich die Ecke hinter der Brauerei gestalte. Ursprünglich war da eine "Stadt" vorgesehen. Ich werde das jetzt anders machen: die Stadt wandert auf eine Hintergrund-Kulisse, und "Mühlfeld a. d. Ache" wird zu "Mühlfeld im Wald" - entsprechend dem Bahnhof Brilon, der auch mitten im Wald lag, wie einige schöne Bilder aus der Reichsbahnzeit belegen. Der Anschluß des Bahnhofs an die Kulissen-Stadt geschieht über einen Weg, der im Ansatz schon angelegt ist. Eine solche Umsetzung hat in meinen Augen den Vorteil, daß die hohe Gleisdichte meines Bahnhofs (die durchaus reale Vorbilder hat!) balanciert wird durch viel Landschaft drumherum, die die Ruhepunkte für's Auge setzt. Den Busch wird's freuen, auch Heki, denn die werden wohl noch einen Haufen Bäume und Wildgras an mich los (hätten die doch bloß Großpackungen von ihren "Premium"-Produkten!).

Was überhaupt die Hintergrund-Kulisse angeht, so gärt das Thema schon seit geraumer Weile. Hier bin ich mir allerdings noch nicht schlüssig. Auhagen hat eine Kulisse, die könnte zu meinem Thema ganz gut passen. Andererseits wäre MZZ zumindest in Teilen gut brauchbar. Selber ausdrucken (etwa mit der Busch-Software) mag ich nicht, das verschießt zu schnell und wird unansehnlich. Außerdem bin ich mir noch nicht ganz darüber im Klaren, wie ich diese am sinnvollsten befestige. Möglicherweise hänge ich sie wie Bilder an der Wand auf - mal sehen.

Jedenfalls freut es mich, wenn Dir das Gebaute gefällt. Ich werde vermutlich heute abend ein paar Nahaufnahmen von den Felsen machen.

Grüße

Randolf



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