jetzt wo es den HWZ ja bereits gibt, hätte ich mal einige Fragen zum vorbildlichen Betrieb dieser Garnitur.
Frage 1: Wenn ich das richtig sehe, dann wurde die Lok im Zielbahnhof doch sicher umgesetzt und wieder an das andere Zugende gesetzt. Hat jemand zuverlässige Informationen darüber, wie das dann aussah?
Kam die Lok z.B. mit ihrem langen Ende an den Zug, wenn sie vorher mit der langen Seite den Zug gezogen hat? Oder wurde die Lok wirklich gedreht, um wieder erneut mit der langen Seite voraus zu fahren?
Wenn die Lok umgesetzt wurde, dann wäre es eigentlich richtig, das die Modell-Lok vorne und hinten eine TELEX-Kupplung bekäme.
Frage 2: Das Zugbegegnungslicht (oberer Scheinwerfer des A-Lichtes) kann beim Modell unabhängig von den beiden unteren Lichtern geschaltet werden.
Ist das korrekt so, oder war es eher so, dass das Zugbegegnungslicht doch immer nur in Kombination mit dem normalen Zuglicht schaltbar war? D.h. das Licht ist immer nur dann einschaltbar, wenn auch die beiden unteren Lampen eingeschaltet sind.
Frage 3: Hatte der Speisewagen Tischlampen oder doch wohl eher nicht?
Wer kann hier zu den Fragen nähere Angaben machen? Gibt es ggf. Literatur, wo man etwas nachlesen kann?
zu 1) Die 61 001 wurde an beiden Endbahnhöfen abgekuppelt und ans andere Ende des Zuges umgesetzt. Ursprünglich war geplant, die Lok dabei nicht zu drehen. Dafür war extra vor dem Kohlekasten innen ein zweiter Regler und eine zweite Umsteuerung angebracht, sodaß der Lokführer weiter ungehindert nach vorne (eigentlich nach hinten ) hinaussehen konnte und auch weiter auf der in Fahrtrichtung rechten Seite stehen konnte. ABER: dies wurde so gut wie nie gemacht. Wenn es die Zeit erlaubte (und das tat es fast immer) dann wurde die Lok auf beiden Endbahnhöfen gedreht. Die langen Wendezeiten waren schon deshalb nötig, da ja nur eine einzige Lok für den Zug zur Verfügung stand. (Die 61 002 kam ja erst viel später und zu diesem Zeitpunkt war der Henschel-Wegmann-Zug aufgrund der Zeitverhältnisse schon abgestellt) Wenn die 61 001 wegen Defekt, Fristarbeiten o.ä. ausfiel, dann sprang i.A. eine Lok der Reihe 18.0 (sä. XVIII) ein. Die konnte trotz weit geringerer Höchstgeschwindigkeit (nur 120 km/h), aber dank besserer Beschleunigung (wg. kleinerer Räder) den Zug mit nur etwa 10 Minuten Verspätung befördern. Und die mußte an jedem Endbahnhof gedreht werden.
zu 2) Dies hat Jens ja schon ausführlich beantwortet.
zu 3) Ich werde heute Abend zu Hause mal entsprechende Literatur zu Rate ziehen. Falls keiner schneller ist, werde ich morgen hier genaueres schreiben.
Wenn ich Dich jetzt richtig verstehe, wäre es demnach durchaus denkbar, das Zugbegegnungslichgt nur am vorderen Teil der Lok schaltbar zu machen. Hinten würde es ja dann eh nicht gebraucht, wenn die Lok gedreht wieder angekoppelt wird und mit der langen Seiten vorwärts wieder abfährt.
Der Hintergrund meiner Fragerei ist Folgendes.
Ich suche nach Möglichkeiten, den Zug möglichst realistisch einsetztbar zu machen. Um das Umsetzten gezielt möglich zu machen, bräuchte man also "nur" am kurzen Ende eine Telex-Kupplung (Krois etc.) einsetzten und schon könnte man den Zug realistisch Umsetzten, wenn man mal eben den Umweg über eine Drehscheibe macht.
Da die Krois-Kupplung nicht so wirklich gut mit den Märklin->>>>>>Standard-KKs zurecht kommt, könnte man am Zug vorne/hinten je eine ROCO-Halbbügelkupplung dran machen. Mit denen geht die Krois-Kupplung nämlich bestens.
Warum fehlen in meinem HWZ die 4 Schwenkbaren Sitze im Endabteil?
Grüße Dieter
Hallol DIeter,
danke für die Links - sind ja einige interessante Hinweise dabei.
Aber der erste Link bringt bei mir kein Video. Braucht man dazu einen bestimmten Player?. Und wenn man die rechte Maustaste betätigt, bekommt man eines auf die Finger. Wenn Du es zweimal tuts, wird es noch heftiger. Dann lässt sich der Task nur noch über den Task-Manager "abschiessen" .... bevor ich meinen Rechner neu boote.
Hallo HGH, ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, dass es auch als Reservelok eine 01/03 gegeben hat, die als Besonderheit mit einem besonderen Tender ausgestattet war?! Finde aber leider zur Zeit nicht mehr die Quelle.
kann jemand mal ein Foto von Modellinnenraum des Personenwagens hier einstellen? Somit können nicht Besitzer sich ein Bild machen und auch Tipps abgeben.
So, ich habe gestern Abend mal ausgeiebig in meiner Bibliothek gestöbert und hier die gesammelten Erkenntnisse:
1) Nicht nur die 18.0 hat im Bedarfsfall den HWZ als Ersatzlok geführt, sondern auch die BR01 und BR03. In beiden Fällen wurde nach Möglichkeit jeweils nur die Varianten mit 1000mm Vorlaufrädern herangezogen. Speziell wird die 01 226 als Ersatzlok genannt, die ja bekanntlich damals mit einem Stromlinientender (2'2'T34St) gekuppelt war. Die Höchstgeschwindigkeit der BR18.0 ist übrigens nicht 120km/h, sondern nur 100km/h. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 106km/h bzw. 114km/h des HWZ auf seiner Fahrt erscheinen nur 10min Verspätung nicht realistisch. Dieser Zweifel wird auch in dem entsprechenden Eisenbahnkurier Buch geäußert. Zwischen den Zeilen ließt man dort, daß der Lokführer wahrscheinlich die Höchstgeschwindigkeit seiner 18.0 leicht überschritten habe. 2) Das Aussichtsabteil sah zu Reichsbahnzeiten völlig anders aus. Es war wesentlich kleiner als auf dem obigen Bild und hatte nur 4 einfache gepolsterte Holzstühle. 3) Alle Tische im Speiseabteil hatten Lampen, ähnlich wie beim 28er Rheingold. Ein wahre Flut an Informationen erhält man, wo auch sonst , durch das Buch "Die Baureihe 61 und der Henschel-Wegmann-Zug" von Alfred Bernd Gottwaldt (Franckh'sch Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1979, ISBN 3-440-04755-5). Hier sind auch etliche Beschreibungen über die Innenraumfarbgebung über die Muster der Vorhänge, die Farbe der Sitze etc. zu finden. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, daß beispielsweise an der Trennwand zwischen Speiseraum und Küche auf der Seite der Doppelsitze ein Spiegel angebracht war. Das verdoppelt optisch die Größe des letztlich doch recht kleinen Speiseraums. Leider ist das Buch seit Jahren vergriffen.
Es gibt etliche Bilder, bei der die 61 001 auch rückwärts vor dem HWZ läuft. Dies war aber dennoch, wie oben schon erwähnt, eher die Ausnahme als die Regel.
(Leicht off topic) Es war damals ein weit verbreitet geäußerter Wunsch der Lokführer, daß auch bei E-Lok (Dieselloks gab es ja damals so gut weie nicht) ein Vorbau vor dem Führerstand angebracht werden sollte. Man hatte schlicht Angst, bei einem Aufprall im Führerhaus zerquetscht zu werden (was bestimmt nicht ganz unbegründet war und ist). Eine Dampflok mit ihrem langen Kessel und dem sehr stabilen Rahmen war da doch wesentlich vertraueneinflößender. Letztlich wollte man auch deshalb mit einer Tenderlok nicht schnell rückwärts fahren. (/Leicht off topic)
(immer noch OT) Martin, das erinnert mich an die PRR P5a, zuerst Kastenelok, dann nach einem Unfall an einem Bahnübergang wurde der Rest der Serie mit Vorbauten ausgeliefert (und damit haben wir einen der Design-Vorläufer der GG1)
Die Fahrzeiten vom HWZ im Sommerplan 1939 waren "intern" so ausgelegt, dass diese Zeiten von der Ersatzlok 01 226 gehalten werden konnten.
Schon zu der Zeit fiel die 61 mehr aus als sie im Einsatz war.
Der damals zuständige Fahrplandezernd in der RBD Dresden ist ein entfernter Verwandter von mir. Nach seinen Aussagen vor fast 50 Jahren wurde nie eine 18.0 oder 03 als Ersatz herangezogen. Die Lok stellte stets das BW Dresden - Altstadt.
BW Anhalterbahnhof nur Ersatzlok, wenn die 61 in Berlin wegen Schaden abgestellt werden musste. Die 61 iger wurde immer von ausgesuchten Dresdner Personal gefahren. Einer davon war der bereits zur Legende gewordene Lokführer Prade.
.......................................... Wenn die 61 001 wegen Defekt, Fristarbeiten o.ä. ausfiel, dann sprang i.A. eine Lok der Reihe 18.0 (sä. XVIII) ein. Die konnte trotz weit geringerer Höchstgeschwindigkeit (nur 120 km/h), aber dank besserer Beschleunigung (wg. kleinerer Räder) den Zug mit nur etwa 10 Minuten Verspätung befördern. Und die mußte an jedem Endbahnhof gedreht werden.
Gruß Martin
Hallo Martin, wo steht denn zu lesen, dass die 18.0 die Fahrzeiten vom HWZ halten konnte ? Das würde mich echt mal interessieren.
Der Ersatz durch die 18.0 wird so im Eisenbahnkurierbuch über sächsische Schnellzugloks Band 1 beschrieben. Ich habe bisher mehrere Bücher des Autos Jürgen Ulrich Ebel gelesen, die alle hervorragend recherchiert waren. Zweifel an seiner Aussage habe ich deshalb bisher nicht. Ich meine es aber auch noch in anderen Büchern gelesen zu haben. Das letztere kann ich zurzeit aber nicht verifizieren.
Zitat von silz_essenDer Ersatz durch die 18.0 wird so im Eisenbahnkurierbuch über sächsische Schnellzugloks Band 1 beschrieben. Ich habe bisher mehrere Bücher des Autos Jürgen Ulrich Ebel gelesen, die alle hervorragend recherchiert waren. Zweifel an seiner Aussage habe ich deshalb bisher nicht. Ich meine es aber auch noch in anderen Büchern gelesen zu haben. Das letztere kann ich zurzeit aber nicht verifizieren.
Gruß Martin
Hallo Martin,
die Bespanunung des HWZ mit BR 18.0 ist mit Bild im oben zitierten Buch nicht belegt ?
Leider nein, auch nicht im Buch "Die Baureihe 61 und der HWZ". Im Buch "Die Baureihe 61 und der HWZ" gibt es lediglich ein Bild, das eine "normale" 01 als Ersatzbespannung vor dem Zug zeigt. Hat irgendjemand die entsprechenden Ausgaben der Postkartenserien aus dem ek-Verlag (BR18.0 bzw. HWZ)? Vielleicht ist da ja ein Bild mit dabei.