RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#1 von Talliostro ( gelöscht ) , 30.01.2012 17:41

Hallo zusammen,

Mein Name ist Sven, Baujahr 1980 und ich habe vor, eine Modellbahnanlage für und mit meinem Vater zusammen zu bauen. Ich selbst habe keine Berührung mit dem Hobby Modellbahn gehabt, habe aber durchaus Erfahrung beim Modellbau...
Ich weiß auch gar nicht, ob ich hier so richtig bin oder das lieber ins Anlagenforum schreiben sollte?
Nja, wenns nicht passt, kann man es ja sicherlich verschieben
Mein Vater hat 2 leichte Schlaganfälle erlitten (die glücklicherweise einigermaßen glimpflich verlaufen sind) und der behandelnde Neurologe meinte, dass er sich ein Hobby suchen solle, wo er die Hände und Hand-Augen Koordination mit trainieren kann.Er hat er sich dann an seine alte Modellbahn erinnert, die er noch im Keller hatte.
Also flugs alles hochgeholt und durchgeschaut:
Es handelt sich um eine analoge Fleischmann Modellbahn mit Profi-Gleis, namentlich eine erweiterte Startpackung "A" (inklusive Weichen und mehr Schienen) und die Packung "D", beide aus Ende der 80er Jahre vermute ich. Zu Tage kam auch der Ordner "Das Profi-Modellbahnbuch" von Fleischmann und die Wahl fiel auf die erste Anlage in dem Ordner, die auf eine Grundfläche von 190cm x 100 cm passt. Mehr Platz ist auch in der Wohnung meiner Eltern nicht. Diversen Weichen und Signalen, die noch fehlen, jage ich momentan bei Ebay nach
Da ich mich mit der Gleisanlage selbst und der Elektrik beschäftigen möchte (sowie der Wartung der Züge) und meinem Vater die Gestaltung der Landschaft überlassen möchte (beim Landschaftsbau gebe ich dann Hilfstellungen), ergeben sich jetzt ein paar Fragen, so als vollkommen Unbedarfter für den Start...

Wie sollte ich den Unterbau + Platte der Anlage gestalten?
Momentaner Plan ist, 2 Rechtecke mit 95 x 100 aus Kantholz zu bauen und 2 Verstrebungen in den Rahmen zu schrauben. Darauf dann eine Platte (Sperrholz? Buche? was anderes?) mit 1cm Stärke leimen (nageln?) und am Schluss die beiden Konstruktionen mittels langen Schrauben und Flügelmuttern zu verbinden, damit das Ganze noch transportabel bleibt, falls die Anlage die Wohnung verlassen muss. Die Platte soll dann auf 6 Alutischbeinen aus dem Baumarkt ruhen.
Ist das ganze so ausreichend und stabil genug und welches Kantholz würdet ihr mit für die Rahmenkonstruktion empfehlen?

Sollte ich das Profi-Gleis mit Kork unterfüttern als Lärmschutz oder ist das "leise" genug für eine Wohnung?

Zur Verkabelung kam bei mir die Frage auf, ob ich normale Lüsterklemmen aus dem Baumarkt verwenden kann oder besser zu dieser Fleischmann-Lösung greifen sollte (diese grüne Box mit roten Tastern, wo 10 Ein-/Ausgänge dran sind), um Signale und Weichen mit Strom zu versorgen?
Gibts irgendwelche Riesen Faux-Pas, die es zu vermeiden gilt beim Verkabeln? Ich will ja keine Kurzen einbauen oder sowas...

Danke schonmal für erste Antworten, ich fürchte, es kommen noch mehr Fragen beim Bau
Mir gehts erstmal darum, möglichst schnell die Gleise und Elektrik auf eine Plattenkonstruktion zu bekommen, damit mein Vater was zum Spielen hat am Anfang und motiviert ist, mit dem Geländebau und der Gestaltung anzufangen nach der Reha-Entlassung, sonst verliert sich das jetzt geweckte Interesse eventuell wieder...

Gruß,
Sven


Talliostro

RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#2 von Rollo1066 ( gelöscht ) , 30.01.2012 22:19

Erst einmal ein "Hallo" auf diesem Board.
Vor ein paar Wochen hatte ich ungefär noch genau die gleichen Fragen gehabt. Mittlerweile sind diese jedoch geklärt bzw. abgehakt.
Aber nun zu deinen Fragen...
Ich würde grundsätzlich nur noch die gleichen Kabelfarben zum verlängern verwenden. Dazu jedes Kabel mit einer kleinen Fahne kennzeichnen. Auf der sollte dann stehen welches Kabel, wofür und woher. Das spart bei "Elektrikproblemen"" doch sehr viel Zeit.
Auf Lüsterklemmen verzichte ich so weit wie möglich, besser ist "Löten" und anschl. mit einem Schrupfschlauch isolieren. Ist zwar mehr arbeit, die sich aber im Endeffekt lohnt. Denn es gibt nichts blöderes als Stromprobleme. Da kann man sich unter Umständen einen heißen suchen. Ich bin ein gebranntes Kind und habe mir einen heißen gesucht...
Zum Unterbau kann ich nicht viel beisteuern, hört sich aber ganz gut an.


Rollo1066

RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#3 von Talliostro ( gelöscht ) , 31.01.2012 07:48

Okay, danke schonmal. Einen Lötkolben habe ich jetzt nicht, aber den muss ich ja eh anschaffen. Das mit den gleichen Farben der Kabel ist aber schonmal nen guter Tipp, wahrscheinlich hätt ich nicht drauf geachtet

Wenn ich mich hier so umsehen, scheint mir, dass fast alle Märklin verbauen?
Stimmt was nicht mit Fleischmann, ist Märklin einfacher zu verbauen oder breiter verfügbar oder was ist der Grund? Nicht, dass ich da ein totes Pferd verbaue, später keine Ersatzteile mehr finde oder bin einfach im falschen Forum gelandet


Talliostro

RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#4 von Peter Müller , 31.01.2012 08:09

Zitat von Talliostro
Wenn ich mich hier so umsehen, scheint mir, dass fast alle Märklin verbauen?
Stimmt was nicht mit Fleischmann, ist Märklin einfacher zu verbauen oder breiter verfügbar oder was ist der Grund?


Es gibt verschiedene Foren, die sich auf verschiedene Betriebsarten (Mittelleiter, viel Märklin oder 2-Leiter, viel Roco, Fleischmann, Piko uvam.) "spezialisiert" haben. Und die Verfügbarkeit kann je nach Landstrich unterschiedlich sein. Aber das auszugleichen gibt es mittlerweile den grenzenlosen Versandservice.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
Peter Müller
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RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#5 von ThomasausBerlin ( gelöscht ) , 31.01.2012 11:37

Tja, das Mittelleiter-System hat Vorteile.... leider gibt's das in N nicht - obwohl - man könnte es ja mal versuchen....

Gruss
Thomas


ThomasausBerlin

RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#6 von Railstefan , 31.01.2012 11:57

Hallo Sven,

noch einmal kurz zur Verkabelung.
Verlängere idealerweise immer mit den gleichen Aderfarben und mach dir selber einen Standard, der sich möglichst an dem deines Haupt-Lieferanten/Herstellers orientiert (linke Schiene immer gleiche Farbe / rechte Schiene andere Farbe / Licht / Masse etc).
Neben dem Markieren mit Fahnen ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Kabel immer direkt neben der Bohrung durch die sie von oben nach unten geführt werden zu beschriften und zwar mit ihrer Funktion (Weiche xy / Signal zz / Gleis 27 etc). An dieser Stelle die Adern in einer kleinen Schlaufe verlegen, damit man ggfs mal eine Weiche oder Signal nach oben ausbauen kann ohne die elektrischen Anschlüsse sofort lösen zu müssen.
Ganz ideal bei evtl Fehlersuche ist es auch, wenn du über die Verkabelung eine Liste z.B. in Excel führst auf der du Aderfarbe, Funktion und Anschluss an einer Lötleiste o.ä. dokumentierst.

Verlängern: bitte bei den modellbahn-üblichen Querschnitten keine Lüsterklemmen nehmen, da diese ursprünglich für deutlich größere Querschnitte vorgesehen sind. Verlängern einfach durch aneinanderlöten von 2 Adern und Isolieren mit Schrumpfschlauch.
Wenn du viele Anschlüsse an einem Ort hast (z. B. Einfahrt in einen Bahnhof mit mehreren Weichen und Signalen), so kann es auch praktisch sein, alle Adern zuerst auf eine Lötleiste vor Ort zu verlängern und dann mit einem vieladrigen Kabel (Telefon-/Computerkabel) alle Anschlüsse auf einmal Richtung Fahrpult zu verlängern. Das sieht zum einen besser aus als ein 'Verhau' von einzelnen Adern und da diese Kabel auch Farbcodes haben, vetauschst du ja die Anschlüsse nicht innerhalb des Kabels. Dann am Fahrpult wieder eine Lötleiste und mit Einzeladern zu den entsprechenden Anschlüssen (Tastern / Schaltern / Trafos) verlängern. Wenn du solche Kabel verwendest, so solltest du deren Belegung auch entsprechend dokumentieren.
Ich bin für die Elektrik der Modulanlage in unserem Verein zuständig und die Excel-Listen füllen diverse Ordner, aber sollte irgendwo mal ein Zug nicht mehr fahren (z. B. nach Transport zu einer Ausstellung, wo manchmal jemand mal etwas kräftiger anpackt und dabei auch Kabel erwischen kann...), so ist es relativ einfach anhand der Listen die entsprechenden Anschlüsse zu finden und zu prüfen.

Generell gilt, dass der elektrische Aufbau recht unabhängig vom verwendeten System ist, zumindest was den Aufwand angeht. Die Aderfarben hat jeder Hersteller anders und beim Mittelleiter-System (Märklin) gibt es keinerlei Probleme mit Wendeschleifen, aber das ist systembedingt so: ein Pol in der Mitte und der andere Pol auf beiden Schienen. Bei 2-Leiter-Gleichstrom vertauschen sich bei Wendemöglichkeiten die Polaritäten, so dass dafür geeignete elektronische Schaltungen zu verwenden sind (häufig als Kehrschleifenmodule bezeichnet).

Zum Unterbau: unsere Module mit den Maßen 0,50mx1,00m bzw 0,50mx1,50m bestehen alle aus Tischlerplatte 19mm für die Seiten und einer Sperrholz-Deckplatte von 8mm. Da du ja eher stationär baust, kannst du auch einen Lattenunterbau mit Platte drauf verwenden. Befestigung würde ich mit Schrauben machen, da schön stabil und leicht zu ändern, falls doch mal etwas nicht so ganz passt. Zusätzlich kann man noch leimen, so dass die Schrauben eher die Position halten und der Leim die Festigkeit liefert. Nageln würde ich nicht, aber das kann jeder machen, wie es ihm am besten gefällt.
Einzige Platten, die du vermeiden solltest, sind einfache Press-Spanplatten, da sie sich vergleichsweise leicht bei Änderungen der Temperatur bzw der Luftfeuchtigkeit verziehen.
Berücksichtige bei der Stabilität für deinen Unterbau, das vielleicht in der Bauphase sich mal jemand auf die Platte begeben muss.

Kabelverlegung unter der Platte: versuche immer die Kabel/Adern nicht in großen Schlaufen durchhängen zu lassen, da du dann beim Drunterkrabbeln schnellmal etwas abreißt. Am besten Löcher in die Latten bohren und die Verkabelung dadurch ziehen und soweit möglich nicht kreuz und quer verkabeln sondern in geordeneten Bahnen am besten parallel und rechtwinklig zur Unterbau-Lattung.

Ansonsten viel Spaß und Erfolg bei deinem/eurem Projekt und alles Gute
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
Railstefan
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.002
Registriert am: 30.10.2009
Homepage: Link
Ort: Bergisches Land
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#7 von Nichteisenbahner ( gelöscht ) , 31.01.2012 13:17

Zitat von Talliostro
Mir gehts erstmal darum, möglichst schnell ... sonst verliert sich das jetzt geweckte Interesse eventuell wieder


Hallo,
zum Thema "möglichst schnell" möchte ich Dir meinen Thread "...erbaut an 3 Wochenenden" empfehlen. Vielleicht ist das, was für meine Kinder gut war, auch für Deinen Vater richtig?
Gruß
Martin


Nichteisenbahner

RE: Anfänger - Fragen über Fragen

#8 von Talliostro ( gelöscht ) , 01.02.2012 08:23

Danke für die Tipps, ich mach mich am Wochende in den Baumarkt und kaufe den Unterbau. Ein Feinlötkobeln ist auch schon bestellt, den kann ich später auch zum verlöten von Ätzteilsätzen im Modellbau gebrauchen.

@Railstefan: okay danke wegen der Verkabelung. "Glücklicherweise" sind bei der kleinste Anlage 8 Weichen, 3 Signale und 2 Stromkreise zu verbauen, da dürfte sich hoffentlich der Kabelsalat etwas in Grenzen halten. Ich halte euch aber auf dem Laufenden, spätestens, wenn eine Beleuchtung der Häuser und Straßen gewünscht wird, wirds wahrscheinlich kompliziert. Aber man wächst ja an den Aufgaben...

@Nichteisenbahner: Beeindruckend, wahrscheinlich wirds bei uns so was ähnliches, ich nehm das mal als Inspiration


Talliostro

   


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