@Barney: Servus "Barney", willkommen als nun offizieller Leser in diesem Thread
Die Lok hat an der ersten und zweiten Achse sichelförmige Stromabnehmer, die an den Innenseiten der Spurkränze anliegen - vergleichbar mit der Lösung, wie Fleischmann es z.B. bei der BR 94 umgesetzt hat. Außerdem greifen die beiden hinteren Achsen des Tenders den Strom ab. Hier gibt es nur auf der Seite der Räder mit Isolierbuchsen die sichelförmigen Schleifer, auf der anderen Seite geht die Stromabnahme offenbar über Räder, Achsen und Chassis des Tenders. Das geht soweit in Ordnung, die Stromabnahme ist auch bei Kriechfahrt nicht das Problem.
@Der Dampfer: tja, Willi, was wären wir, wenn wir den Einstein nicht hätten Da müssten wir doch glatt komplett epocherein fahren und könnten uns nicht herauswinden
Was den "Papst" angeht: ich glaube, der Titel dürfte in diesem Forum an ganz andere Leute gehen, wenn ich sehe, was da an Elektro-Aktivitäten läuft, da wird meiner einer blaß! Richtig ist: ich habe schon eine gehörige Affinität zu diesem Thema, dennoch ist am Ende kein E-Techniker aus mir geworden Zum Glück braucht man bei uns eine ziemliche Bandbreite an wissenschaftlich-/technischen Berufen, und letztlich ist das im beruflichen Alltag das Spannende
EDIT 2014-04-12: Die zunächst unerfreulichen Fahreigenschaften waren ein "Eigentor" Die Erklärung sowie die Lösung des selbst gemachten Problems findet man weiter unten...
Nun zu den Fahrtests mit der G5/5: Ich habe die Lok in freudiger Erwartung vor meinen längsten Güterzug gespannt - 27 kurze O-Wagen. In der Ebene war das kein Problem, aber kaum auf der Steigungsstrecke angekommen (das war das gerade Stück vor der Wendel mit 2,5 % Steigung) bewegte sich die Maschine nicht mehr vom Fleck. Ich habe dem Zug dann erst mal einen Vorspann mit einer GFN 94er spendiert, damit ist sie dann oben angekommen. Übrigens: die GFN 94er zieht diesen Zug auch alleine durch die Wendel ...
Um die Traktionsaufgabe zu erleichtern, habe ich alle 27 Waggons einer Ölung unterzogen - das Ergebnis war das Gleiche. Die Lok "hing" wieder, sobald es in die Steigung ging.
Nächster Test: Nahgüterzug. Nachdem also der lange Gag nicht befördert werden konnte, gab es "Marscherleichterung" in Form eines Nahgüterzugs: 11 2-achsige Waggons + 1 4-achsiger Ssk Köln von Fleischmann. Mit diesem Zug am Haken kommt die Lok größtenteils durch die Wendel. Am Ende der linken Wendel, kurz vor der Einfahrtweiche, "hängt" sie aber wieder und braucht einen leichten Schubs, damit sie die letzte Hürde auch noch nimmt. Das ist ein glattweg enttäuschendes Ergebnis, welches ich so nicht erwartet hätte, denn die Maschine ist alles in allem sehr sorgfältig verarbeitet. Nur darf man vom Modell einer Lok, welche im Original ein Kraftpaket war, eine einigermaßen adäquate Zugkraft erwarten.
Der Grund hierfür ist schnell identifiziert: Trix hat, wohl um die Stromabnahme beim 2L=-Modell hinzubringen, auf die Haftreifen der 2. Kuppelachse verzichtet. Dem Märklin-Modell wird ja in den aktuellen Tests eine ordentliche Zugkraft bescheinigt. Sie weist aber auch 2 Paar Haftreifen auf. Bei der Auslegung der Trix-Variante ist man dann in einen Zielkonflikt aus Stromabnahme und Zugkraft geraten, den man meines Erachtens mit der falschen Maßnahme gelöst hat - nämlich die Haftreifen der 2. Kuppelachse wegzulassen.
Ich mag nicht über "Zug"-Loks und "Schiebe"-Tender philosophieren - das ist mir reichlich wurscht. Nur sollte das Ergebnis des technischen Ansatzes, nämlich die Zugkraft, dem entsprechen, was man bei einer 5-achsigen Güterzuglok erwarten darf - und sich nicht auf dem Niveau einer T8 von Brawa bewegen. Dass Märklin das grundsätzlich hinkriegt, sehe ich z.B. an der BR 59 flaster: (@catlighter: die ist zur Zeit zu Traktionstests Gast auf der Mühlfelder Rampe ). Die GFN- und Roco-Maschinen haben damit jedenfalls ganz grundsätzlich kein Problem, jedenfalls hat diesbezüglich noch keine meiner Maschinen "schlappgemacht". Ich werde die Lok wohl zwecks Reklamation an Märklin schicken. Mal sehen, welche Lösung die parat haben ...
Grüße, Randolf