Hallo "Mühlfeld"-Freunde,
heute werde ich über den Bau von "Wetterfichten" berichten Aber erst mal gibt's die Antworten auf Eure Posts.
@Nutri: Markus, dieses Ding beflügelt die Phantasie ungemein (siehe weiter unten) Die Handhabung ist eigentlich so einfach wie Zeichnen mit einem einschlägigen Zeichenprogramm (z.B. Corel Draw, InkScape, LibreCAD, LibreOffice Draw ...). Bei LibO Draw kann man aus dem Programm heraus mit einem Symbol-Klick ein PDF erzeugen, welches die zum Schneiden wichtigen Linienstärken der Breite "Null" korrekt mitnimmt - das machen nicht unbedingt alle PDF-Generatoren richtig. Danach "Druck" auf den Laser, der wie ein Drucker gehandhabt wird. Statt Farbqualität etc. hat man hier Einstellungen wie Laserleistung und Schneidgeschwindigkeit - das ist schon alles. "Druckjob" losschicken, und fertig ist die Geschichte.
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... eher im Süden Deutschlands angeordnet
"Mühlfeld" ist von mir im Grenzbereich zwischen Bayern und Thüringen platziert (Vorbild: Frankenwald-Rampe, nur halt eingleisig), daher machen dort Schneefanggitter sehr viel Sinn.
@Der Dampfer: Ich bin ja von Geburt ebenfalls ein Rheinländer, und von daher kenne ich Schnee auch nur als seltenes "Gut". Wenn man aber mal zweieinhalb Stunden lang die Dachlawine vor dem Garagentor weggeschippt hat, beeilt man sich sehr, solche Gitter auf's Dach zu montieren. Denn sowas will man nie mehr wieder - vor allem nicht dann, wenn man es eilig hat ...
Danke auch für die netten Grüße zur Adventszeit - im Augenblick kommt mir das allerdings eher wie der nahende Weltuntergang vor ...
@TTFux: Erik, trotz Laser kommt man bei den Materialstärken an Grenzen. Die Blechstreifen des Gitters sind im Original ca. 2 cm breit, da ich am hinteren Ende der Garage an ein solches Gitter ohne Leiter herankomme, kann ich das leicht nachmessen. Auch die Abstände der "Gitterstäbe" bzw. -Bleche sind so, dass das mit der im Modell notwendigen Mindest-Breite nicht mehr gut aussehen würde. Daher sind die Abstände dieser Bleche zu groß. So sind halt die Kompromisse, die man bei der Moba machen muss. Dass das für das Auge zum Glück nicht erkennbar ist, sondern statt dessen plausibel aussieht, ist erfreulich - denn so hat man am Ende doch noch eine Chance ...
@Fischers Franz: Ideen? Jau, hat es (siehe unten!)
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Vielen Dank auch für die netten Kommentare
Gerne!
So, und jetzt zum Bau der "Wetterfichten". Mir ging schon längere Zeit durch den Kopf, dass im Bereich des Schotterwerks noch etwas Bauliches hin müsste. Schließlich will so ein Werk ja mit Energie versorgt werden, und mit Dampf? In dem Fall wohl eher nicht ... Also habe ich bei den "üblichen Verdächtigen" nachgeschaut, was es so an Mittelspannungsmasten gibt - richtig fündig geworden bin ich aber nicht. Die angebotenen Teile waren entweder zu klobig oder eher verzwergte Hochspannungsmasten, also eher für den Hintergrund gedacht. So etwas wollte ich aber nicht, und so blieb das Thema erst mal liegen ...
Am Gewerbegebiet in der Nähe meines Wohnortes läuft eine Leitung vorbei, die "hochspannend" aussieht - im doppelten Wortsinn. So etwas wäre genau das Richtige, aber leider gibt's das ja nicht ...
Oder doch?! Mit wachsender Erfahrung, die ich mit dem Laser inzwischen gesammelt hatte, nahm das Thema in meinem Kopf Gestalt an. Aber vor dem Basteln ist hier erst mal Recherche notwendig. Gibt man in die einschlägigen Suchmaschinen Begriffe wie "Mittelspannungsmast", "Freileitung" usw. ein, so landet man neben Wikipedia (schon mal gut) auch auf der ein oder anderen Hochschulseite, die in PDF-Form Bachelor- oder Master-Arbeiten eingestellt haben. Und dort habe ich Einiges über Masttypen gelernt. Zum Beispiel, dass dieser an besagtem Gewerbegebiet verbaute Masttyp unter dem Begriff "Wetterfichte" geführt ist. Prima! Das passt doch perfekt zu meinem Nadelwald!
Hinsichtlich Nachbau half mir das Gelesene aber nur bedingt, denn in den genannten Hochschul-Arbeiten waren nur die echten Hochspannungs-Masten thematisiert. Und die wollte ich nicht nachbauen. Zumindest hat mir die Suche tonnenweise instruktive Bilder und einige interessante Arbeiten beschert.
Was tun? SmartPhone aufladen, Meterstab einpacken, und Fotosession machen! Also bin ich am Montag ausnahmsweise mit dem Auto ins Geschäft und habe einen kleinen Umweg genommen. Die Leitung verläuft dort auf einem Wiesenstreifen entlang der Straße, so dass man die Leitungen bzw. Masten problemlos erreichen kann. Also bin ich - ganz "positiv Bekloppter", wie "Dirk aus Düsseldorf" das zu bezeichnen pflegt - bei regnerischem Wetter durch die Wiese gestapft und habe Fotos gemacht. Zunächst mal ein ganz instruktiver Eindruck von der "Wetterfichte", der allerdings für einen Nachbau noch nicht sooo viel hergibt.
Hier ein Detail, welches den Verguss des Masten in den Betonsockel zeigt.
Interessantes Detail: die Aufstiegsleiter mit Plattform. Letztere ist in einer Höhe montiert, die von evtl. Chaoten nicht so ohne Weiteres erreichbar ist.
Hier schließlich dasjenige Bild, welches als Vorlage für eine in etwa maßstäbliche Umsetzung diente. Dieses Bild habe ich ...
... exakt in die Senkrechte gedreht und so ausgeschnitten, dass ich es mit maximaler Vergrößerung als Hintergrund in eine "LibreOffice Draw"-Datei einfügen konnte. Bei meiner Fototour hatte ich zudem mit dem Meterstab die Fußbreite sowie die Breiten der verwendeten Profile gemessen: Fußbreite 1,70 m (H0: 19,5 mm); Blechwinkel an den Ecken des Mastes: 80 mm (H0: 0,9 mm); Querstreben: 60 mm (H0: 0,7 mm). Sollte machbar sein ...
Mehrere hundert in die richtigen Winkel gedrehte Rechtecke weiter - einen Versuch mit AutoCAD habe ich vorerst abgebrochen - Waren die Teile des Mastes "konstruiert" und so zueinander positioniert, dass der Laser sie als "Baugruppen" schneiden konnte.
Und so sind die Teile gestern Abend aus der Maschine gepurzelt ...
Wen's interessiert: die PDF-Datei (Version 1) hänge ich an, wer ebenso wie ich Zugriff auf einen Laser hat, kann diese Datei gerne als Vorlage nehmen. Im Adobe Reader muss die Skalierung auf 100% gestellt werden, damit die Datei im H0-Maßstab umgesetzt wird. Für Spur N ist sie wegen der Feinheit wohl nicht praktikabel. Ja, und wie kann es anders sein: das hat mich ja zu sehr in den Fingern gejuckt, und so habe ich der Müdigkeit getrotzt und die Teile zu einem ersten Masten zusammengebaut. Davon später ...
Grüße, Randolf