RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#1 von Falcon99 ( gelöscht ) , 21.01.2010 08:22

Hallo,
dies ist zwar erst mein zweiter Post, aber ich lese hier schon länger mit. Unter anderem habe ich bereits mitbekommen, dass neuere Märklin-Loks mit aktuellen Digitaldecodern Probleme haben, wenn sie mit älteren Märklin-Trafos gesteuert werden, die für 220V anstelle von 230 ausgelegt sind. Die damit verbundenen höheren Spannungen für die Fahrtrichtungsumschaltung können den Decoder killen.

Konkret bin ich jetzt interessiert, ob dieses Decoder-Problem auf die Märklin-Ludmilla 36420 / 36421 zutrifft. Und falls ja, ob es eine Lösung wäre, die Lok stattdessen einfach mit einem z. B. Roco-Umschaltrelais auszurüsten, denn der Motor müsste ja ein Gleichstrommotor mit Permanentmagnet sein, oder?

Viele Grüße, Johannes


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#2 von Der Krümel , 21.01.2010 08:35

Hallo Johannes,

(fast) alles richtig, was Du schreibst.

Es könnte passieren, dass Du bei Benutzung eines älteren blauen Trafos beim Umschalten den Decoder in den Elektronik-Himmel beförderst.

Der in den Ludmillas eingebaute Motor ist ein 3poliger Gleichstrommotor.
Im Prinzip könnte man einen Roco Umschalter einbauen, aber die in den Hobby-Loks verbaute Platine hält nicht nur den Motor in seiner Position, sie beinhaltet auch den Decoder an sich und die Anschlüsse für die Flexplatinen, die zu den Stirnbeleuchtungen führen.

Am einfachsten wäre es meines Erachtens, die Lok so zu lassen wie sie ist und einen Trafo 6647 zu kaufen.
Bei eBay bekommt man diese manchmal aus Startpackungen für 10,- € + Porto (oder es erbarmt sich ein Forenmitglied? ).
Damit bist Du auf der sicheren Seite.


Viele Grüße
Hendrik


 
Der Krümel
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#3 von Falcon99 ( gelöscht ) , 21.01.2010 08:59

Hallo Hendrik,
danke für deine Antwort! Werde auf jeden Fall mal nach der 6647 schauen.

Eine Frage hätte ich noch. Daher möchte ich mich erstmal erklären:
ESU LoPi, Loksound und so weiter, das ist mir alles noch zu hoch.

Meine Sammlung beträgt über 40 Loks. Darunter sind originale Märklin-Loks, aber auch die Hälfte Gleichstromloks und -Triebwagen, Brawa, Lima, Piko, Roco, Gützold usw. Also Loks sowohl mit dem klassischen Märklin-Antrieb 3-pol oder 5-pol, oder Permanentmotoren.

Was allen Loks gemeinsam ist, ist dass sie analog gesteuert werden. Bis auf meine analog genutzte Roco ET 420 hat auch keine Lok einen Digitaldecoder. Und wegen der Größe dieser Loksammlung bin ich irgendwie konservativ eingestellt, was die sehr teure und aufwändige Digitalumrüstung angeht.


Daher noch eine Frage: Gibt es eine Möglichkeit auf einen behutsamen Digitalumstieg? Also irgendeine narrensichere Kombination, mit der ich meine Loks sukzessive umrüsten kann? Und die auch in 10 Jahren noch zukunftssicher ist?


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#4 von JanE ( gelöscht ) , 21.01.2010 09:54

Naja, das ist schwierig. Zuerst könntest du allen Triebfahrzeugen nach und nach eine digitale Schnittstelle einbauen und erstmal Brückenstecker für Analogbetrieb reinstecken, dann fahren sie so, wie bisher. In diesem Zug könntest Du die Schnittstelle gleich so verdrahten, dass Front- und Heckbeleuchtung getrennt geschaltet werden können.

Bei der Anlage könntest du so vorgehen, dass du die einzelnen Fahrtstrecken elektrisch voneinander trennst und diese einzeln umschaltbar zwischen analoger Versorgung und digitaler Versorgung umschaltbar anschließt.
Damit kannst du auf einzelnen Strecken mit schon digitalisierten Loks digital fahren und auf den anderen Strecken eben wie bisher analog mit den noch nicht umgerüsteten Loks. Und das Ganze kann ja immer bei Bedarf umgeschaltet werden.


Ich würde auf das DCC-System setzen, dass ist der internationale Standard und es gibt viele Anbieter für Dekoder, Zentralen und Zubehör.


JanE

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#5 von Der Krümel , 21.01.2010 10:00

Hallo Johannes,

fährst Du gemischt, Gleichstrom und Wechselstrom analog?
Oder meinst Du mit Gleichstrommodellen alles, was nicht von Märklin kommt, aber trotzdem mit Schleifer für die Märklin-Bahn und Umschalter/Decoder ausgerüstet ist?

Zitat von JanE
Naja, das ist schwierig. Zuerst könntest du allen Triebfahrzeugen nach und nach eine digitale Schnittstelle einbauen und erstmal Brückenstecker für Analogbetrieb reinstecken, dann fahren sie so, wie bisher. In diesem Zug könntest Du die Schnittstelle gleich so verdrahten, dass Front- und Heckbeleuchtung getrennt geschaltet werden können.


Hallo Jan,

das mit dem Brückenstecker in der Schnittstelle funktioniert aber nur bei Gleichstrommodellen.
Wenn Johannes mit Märklin-System fährt, dann muss da ja entweder ein Umschalter hinein oder gleich ein Decoder.

Zitat von Falcon99
Gibt es eine Möglichkeit auf einen behutsamen Digitalumstieg? Also irgendeine narrensichere Kombination, mit der ich meine Loks sukzessive umrüsten kann? Und die auch in 10 Jahren noch zukunftssicher ist?


Hier stellt sich die Frage, was ist behutsam?
Erstmal einen einfachen, billigen Decoder einsetzen und später nochmal Geld in die Hand nehmen?
Macht keinen Sinn!

Oder bei älteren Märklin-Modellen beim Motorumbau sparen, um das später vielleicht mal nachzurüsten?
Macht nur Sinn, wenn man geringe Ansprüche an die Fahreigenschaften hat.

Du müsstest Dir erst einmal überlegen, welche Ansprüche Du an die Fahreigenschaften und zu schaltenden Funktionen stellst.
Das Umrüsten kann ja nach und nach erfolgen, denn analog fahren die digitalisierten Loks ja immer noch.

Welche Decoder eingesetzt werden sollen, hängt auch von der in Frage kommenden Zentrale ab.
Am zukunftssichersten ist vermutlich tatsächlich das DCC-Protokoll, das aber jeder Multiprotokoll-Decoder beherrscht.


Viele Grüße
Hendrik


 
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#6 von Falcon99 ( gelöscht ) , 21.01.2010 12:27

Hallo,
oha, anhand eurer Antworten merke ich, dass das Thema genauso schwierig ist wie befürchtet!

Also, ich fahre ausschließlich mit 3-Leiter Wechselstrom, also das klassiche Märklin analog. Die Loks, die ich in meinem Besitz wähnen darf, sind entweder original von Märklin, oder umgebaute 2-Leiter-Loks, denen ich einen Schleifer, ein Umschaltrelais, und teilweise auch neue AC-Radsätze verpaßt habe (v. a. die Piko-Loks aus DDR-Produktion). Bin damit auch ganz glücklich, allerdings habe ich bisher die digitale Welt mit ihren Möglichkeiten komplett mißachtet.

Mir ist das alles aber noch zu neu und vor allem zu komplex, ich habe einfach keinen Durchblick. Vor allem weiß ich nicht, ob es nicht in 10 Jahren wieder etwas neues gibt. Die Modellbahn-Entwicklung hat ja derart angezogen, da kommt man kaum noch mit, wenn man das eher nebenbei betreibt. Und das sage ich mit meinen gerade mal 28 Jahren...

Was mich verunsichert, ist:
- Das Thema schaltbare Funktionen ist ziemlich komplex. Bisher kannte ich es nur, dass man den Regler aufdreht, und dabei Lok und Beleuchtung immer schneller/heller werden.
- Ein paar meiner Loks haben bereits die 8-polige Schnittstelle. Aber es gibt ja inzwischen auch die 21-polige Schnittstelle.
- Welchen Standard? JanE hat DCC gesagt. Was ist mit mfx, ESU LoPi, Motorola, usw.? Sind die zueinander kompatibel?
- Macht es überhaupt noch einen Unterschied, ob ich mit 2-Leiter oder 3-Leiter fahre, wenn ich die Loks sowieso nur noch mit Gleichstrom befeuere?

Ich stehe also vor der Entscheidung, ob ich mir ein paar neue Trafos kaufe, um auch die neuesten Märklin-Loks betreiben zu können (das war auch die urspr. Absicht meines Threads), oder ob ich mich auf die große Unbekannte der digitalen Welt einlasse.

Bitte verzeiht mir meine absoluten Anfänger-Fragen. Zwar begleitet mich das Thema Modellbahn schon seit frühester Kindheit, aber Digital habe ich immer ignoriert.
- Gibt es eine gute Internet-Seite oder hier im Forum einen Thread, die die Unterschiede auch für Nicht-Profis klar darlegt?


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#7 von Hp2 ( gelöscht ) , 21.01.2010 12:37

Hallo!

Mit "nur" 28 Jahren und "nur" 40 Loks würde ich sagen, Augen zu und durch.
Zwei bis drei Jahre keine neuen Loks und dafür alles digital umbauen.

Grüße



Hp2


Hp2

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#8 von JanE ( gelöscht ) , 21.01.2010 12:49

Hallo Johannes,

Zitat von Falcon99
Hallo,
oha, anhand eurer Antworten merke ich, dass das Thema genauso schwierig ist wie befürchtet!

Also, ich fahre ausschließlich mit 3-Leiter Wechselstrom, also das klassiche Märklin analog. Die Loks, die ich in meinem Besitz wähnen darf, sind entweder original von Märklin, oder umgebaute 2-Leiter-Loks, denen ich einen Schleifer, ein Umschaltrelais, und teilweise auch neue AC-Radsätze verpaßt habe (v. a. die Piko-Loks aus DDR-Produktion). Bin damit auch ganz glücklich, allerdings habe ich bisher die digitale Welt mit ihren Möglichkeiten komplett mißachtet.

Mir ist das alles aber noch zu neu und vor allem zu komplex, ich habe einfach keinen Durchblick. Vor allem weiß ich nicht, ob es nicht in 10 Jahren wieder etwas neues gibt. Die Modellbahn-Entwicklung hat ja derart angezogen, da kommt man kaum noch mit, wenn man das eher nebenbei betreibt. Und das sage ich mit meinen gerade mal 28 Jahren...

Was mich verunsichert, ist:
- Das Thema schaltbare Funktionen ist ziemlich komplex. Bisher kannte ich es nur, dass man den Regler aufdreht, und dabei Lok und Beleuchtung immer schneller/heller werden.
- Ein paar meiner Loks haben bereits die 8-polige Schnittstelle. Aber es gibt ja inzwischen auch die 21-polige Schnittstelle.
- Welchen Standard? JanE hat DCC gesagt. Was ist mit mfx, ESU LoPi, Motorola, usw.? Sind die zueinander kompatibel?
- Macht es überhaupt noch einen Unterschied, ob ich mit 2-Leiter oder 3-Leiter fahre, wenn ich die Loks sowieso nur noch mit Gleichstrom befeuere?

Ich stehe also vor der Entscheidung, ob ich mir ein paar neue Trafos kaufe, um auch die neuesten Märklin-Loks betreiben zu können (das war auch die urspr. Absicht meines Threads), oder ob ich mich auf die große Unbekannte der digitalen Welt einlasse.

Bitte verzeiht mir meine absoluten Anfänger-Fragen. Zwar begleitet mich das Thema Modellbahn schon seit frühester Kindheit, aber Digital habe ich immer ignoriert.
- Gibt es eine gute Internet-Seite oder hier im Forum einen Thread, die die Unterschiede auch für Nicht-Profis klar darlegt?



es gibt derzeit mehrere verbreitete Digitalformate (Protokolle), über die Digitalzentralen mit Dekodern für Loks, Weichen oder Beleuchtung etc. kommunizieren:

DCC - internationaler Standard und weit verbreitet, viele Anbieter, wird laufend weiterentwickelt, erfüllt alle gängigen Anforderungen

MM - Märklin-Motorola, älteres Digitalformat von Märklin, eingeschränkte Anzahl von Adressen und Fahrstufen, wurde von mfx abgelöst

mfx - aktuelles Digitalformat von Märklin, wurde durch ESU im Auftrag entwickelt und orientiert sich an DCC, ähnliche Leistungsparameter

Selectrix - von Döhler & Haas für Trix entwickeltes Digitalformat, hauptsächlich in Baugröße N verbreitet, immer noch sehr leistungsfähig, nicht so weit verbreitet wie DCC oder MM/mfx

Diese Digitalformate sind zueinander inkompatibel. Aber es gibt seit längerer Zeit Multiprotokoll-Zentralen und -Dekoder, die meist sowohl DCC, als auch MM oder sogar mfx verstehen.

ESU ist ein Hersteller von Digitalgeräten für die Modellbahn, weitere sind z.B. Lenz, Uhlenbrock, Tams, Zimo, Kühn, Tran, Viessmann, Digitrax, Rautenhaus, Döhler & Haas aber auch Modellbahnhersteller bieten Digitalartikel an, die aber z.T. von den genannten Digitalherstellern zugeliefert werden.

In den Triebfahrzeugen befinden sich mittlerweile digitale Schnittstellen. Diese gibt es in verschiedenen Bauformen:

- 6polig nach NEM651 für Baugrößen N und TT, z.T. bei Fleischmann auch in H0
- 8polig nach NEM652, das war bisher die Standard-Schnittstelle für H0
-21polig PlugX , dieser neue Standard wurde von Märklin und ESU für mfx eingeführt, hat aber eine gewisse Verbreitung gefunden. Es gibt Modelle, die diese Schnittstelle allein oder zusätzlich zur normalen 8poligen aufweisen.

Die meisten Dekoder sind als Varianten mit Schnittstellensteckern für die jeweilige Schnittstellenbauform erhältlich. Es gibt die Dekoder auch ohne Stecker, um dann die Kabel direkt in der Lok verlöten zu können, für Loks ohne Schnittstelle.

Du brauchst vor der digitalen Modellbahnwelt keine Angst zu haben, dass ist alles relativ einfach. Eine gute Hilfe am Anfang sind Bücher oder Sonderhefte, die sich mit dem digitalen Start beschäftigen. Befruchtend wirkte auf mich z.B. der Kauf einer digitalen Startpackung von Roco

Du solltest dich allerdings von vornherein für ein Digitalsystem entscheiden:
- willst du hauptsächlich 2Leiter fahren und auch in Zukunft eher Gleichstromloks kaufen, ist die Anschaffung einer Roco Multimaus der günstigste Start, bedingt dann aber DCC; mit dem Kauf einer Mobile Station von Märklin z.B. würdest du dich auf MM/mfx festlegen. Multiprotokollzentralen sind leider sehr teuer: Intellibox, Märklin CS1/2, Viessmann Commander, ESU ECoS...

- willst du verstärkt Märklin-Material fahren, dann empfiehlt sich die Investition in MM/mfx-Equipment, ansonsten müsstest du neu angeschaffte Triebfahrzeuge von ihrem Originaldekoder befreien und einen für dein anderes Digitalformat einbauen.

Ich würde an Deiner Stelle erstmal lesen und dann nochmal neu entscheiden.


JanE

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#9 von Der Krümel , 21.01.2010 14:08

Hallo Johannes,

Du kommst ja aus der Münchner Ecke, wie ich aus einem Beitrag von Dir gelesen habe.
Vielleicht solltest Du einfach mal die MUCIS besuchen.
Dort triffst Du bestimmt auf ein paar Stummianer und kannst interessante Gespräche zum Thema führen.

Aber beim Thema Digitalisieren ist es wie mit dem Musikgeschmack:
Frage 10 Leute und Du hast 11 Meinungen.

Jan hat da aber schon eine treffende Zusammenfassung geliefert.


Viele Grüße
Hendrik


 
Der Krümel
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#10 von Highharti ( gelöscht ) , 21.01.2010 14:10

Zitat
Ich stehe also vor der Entscheidung, ob ich mir ein paar neue Trafos kaufe, um auch die neuesten Märklin-Loks betreiben zu können (das war auch die urspr. Absicht meines Threads), oder ob ich mich auf die große Unbekannte der digitalen Welt einlasse.


Ich stand vor der gleichen Frage, und habe mich für neue Analog-Trafos entschieden.

Ich habe ein bisschen herumexperimentiert, in der 6021-Welt (dem "alten" Märklin Digital-Format) und bin schlussendlich zu der Überzeugung gekommen, dass Digital:

1.) Viel weniger Vorteile bietet als ich immer dachte
2.) die wenigen Vorteile eigentlich erst dann ausspielt, wenn man ganzheitlich darauf setzt. Fahrgeräte und Loks alleine bringen eigentlich nix, ohne diverse zusätzliche Steuergeräte für Signalstrecken etc.


Meiner Meinung nach, hat der Digitalbetrieb im Wesentlichen drei Vorteile:
-Die Züge beschleunigen und bremsen realistischer (vorausgesetzt man investiert in entsprechende Bremsmodule)
-Dem Rangierbetrieb sind weniger Grenzen gesetzt (wobei ich auch das überschätzt habe, letztlich rangiert man digital auch nicht so viel anders als analog)
-ich habe gehört, es soll vereinzelt Leute geben, die auf so Sound-Sachen stehen. Ich persönlich kann damit nix anfangen, aber wenn man sich dafür begeistern kann, ist das sicher ein Vorteil.

Dem stehen (beim Umstieg) neben gewaltigen Investitionskosten auch andere Nachteile gegenüber.
Da man z.B. üblicherweise weniger Fahrgeräte als rollende Züge besitzt, gibt es immer Züge, die man gerade nicht steuern kann.
Das ist kein Problem, wenn man den Hauptverkehr ohnehin mehr oder weniger automatisch abwickeln möchte. Wenn man aber (wie ich) am liebsten alles selber macht und möglichst wenige Blockstrecken verwendet, ist es ein echter Nachteil, wenn man ständig irgendwelche Adressen in's Fahrgerät 'reinhämmern muss, bevor man den betreffenden Zug auch tatsächlich am Regler hat.


Ich möchte Digital nicht schlecht reden, denn schlecht ist es nicht.
Es ist aber auch nicht so toll, wie man sich das als Analogbahner immer so vorstellt.
Du solltest Dir jedenfalls gut überlegen, ob Dir die Vorteile des Digitalsystems wirklich so viel bedeuten, dass es sich lohnt 40 Loks+Anlage umzurüsten. Für dieses Geld könntest Du Dir auch ein paar schöne neue Modelle kaufen... oder mal richtig Urlaub machen.


Highharti

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#11 von Falcon99 ( gelöscht ) , 21.01.2010 21:16

Hallo Leute,
wow, ich bin echt erstaunt, wie einem hier geholfen wird, obwohl ich ein Forenneuling bin mit gerade mal einer Handvoll Beiträgen. Also erstmal vielen vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!

Zitat
Frage 10 Leute und Du hast 11 Meinungen


Ja, ich kenne das! Bin schon länger im Meckis-Forum unter gleichem Namen unterwegs. Das ist das selbe Forum wie hier das Stummis, sogar die Optik ist exakt dieselbe. Nur dass sich dort alles um das Thema Audi dreht. Und wenn man dort eine Meinung haben will, z. B. Quattro oder nicht Quattro, oder welcher Motor ist besser, der 2.3E, 2.6E oder 2.8E, dann hat auch jeder seine eigene Meinung...

Ich glaube, ich muß mich intensiv reinknien in die Materie. Habe vorhin auch das exzellente Digital-Unterforum entdeckt. Allein das wird mir Lesestoff für Tage geben.

Zitat
Diese Digitalformate sind zueinander inkompatibel.



Oh je, genau das habe ich befürchtet... Das ist wie überall in der Software-Welt: Jeder entwickelt seinen eigenen Standard, und irgendwas wird sich schon durchsetzen. Und wenn man dann alles verkompliziert hat, wird wieder simplifiziert. Oder zwei Standards entwickeln sich parallel, z. B. PC und Mac, oder DVD-R und DVD+R...

Zitat
Eine gute Hilfe am Anfang sind Bücher oder Sonderhefte, die sich mit dem digitalen Start beschäftigen.



Ich habe mir die ersten Folgen von Modellbahn TV angeschaut, und es hat mich eben nachdenklich gemacht, dass Hagen von Ortloff in jeder Folge ungefähr 3x erwähnt, dass richtiges Modellbahnspielen ja nur digital gehen kann. Irgendwie interessiert mich das neue ICE2-Startset, vielleicht wäre das was.

Zitat
und habe mich für neue Analog-Trafos entschieden.



Habe ich erstmal auch, und heute den ersten 6647 gekauft. Das kann man schon mal machen, die kosten ja nicht soo viel. Und ehrlich gesagt graut es mir vor der Umrüstung. Ich habe auch alte Exemplare, z. B. die V200 3021, die 110 3039, die 111 3042, die 103 3054 oder die 120 3353. Diese Loks sind völlig original geblieben bis jetzt, und irgendwie sträubt sich was in mir, wenn ich daran denke, diese teilweise 40 Jahre alten Modelle auseinanderzureißen und mit Decodern auszustatten. So eine alte V200 soll beim Umschalten nicht Klick machen, sie soll klöken, mit blitzenden Lampen.

Zumindest kann ich mir aber jetzt die Ludmilla 36421 kaufen. Habe zwar schon das Roco-Modell und das alte von Piko sogar 3x, aber man muß ja Märklin unterstützen, wo es geht, gerade in der aktuellen Krise.


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#12 von H0! , 21.01.2010 23:01

Hallo!

Zitat von JanE
Diese Digitalformate sind zueinander inkompatibel. Aber es gibt seit längerer Zeit Multiprotokoll-Zentralen und -Dekoder, die meist sowohl DCC, als auch MM oder sogar mfx verstehen.


Was meinst Du mit inkompatibel?
Du schreibst selber, dass es MM, DCC und mfx mittlerweile in einer Zentrale gibt.

Mehrere Protokolle können am Gleis sein, ohne das es Probleme gibt, insofern sind sie kompatibel.
Inkompatibel sind sie in dem Sinn, dass eine MM-Zentrale keine DCC-Lok und eine DCC-Zentrale keine MM-Lok steuern kann; mit Multiprotokoll kein Problem.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#13 von jimknopf , 21.01.2010 23:58

Hallo, Johannes!

Zitat von Falcon99

Zitat
Diese Digitalformate sind zueinander inkompatibel.


Oh je, genau das habe ich befürchtet... Das ist wie überall in der Software-Welt: Jeder entwickelt seinen eigenen Standard, und irgendwas wird sich schon durchsetzen. Und wenn man dann alles verkompliziert hat, wird wieder simplifiziert. Oder zwei Standards entwickeln sich parallel, z. B. PC und Mac, oder DVD-R und DVD+R...



Und genau DAS ist der allerbeste Grund, auf digitales Gerümpel jeglicher Art vollständig zu verzichten!

Systembezogene Kleinkriege und ständig neue Datenformate - Du läufst nur noch den Herstellern hinterher und schmeißt denen horrende Geldsummen in den Rachen - für nix und wieder nix - und kommst nicht mehr zum Spielen mit der Modellbahn.


Zitat
Ich glaube, ich muß mich intensiv reinknien in die Materie. Habe vorhin auch das exzellente Digital-Unterforum entdeckt. Allein das wird mir Lesestoff für Tage geben.


Zitat
Eine gute Hilfe am Anfang sind Bücher oder Sonderhefte, die sich mit dem digitalen Start beschäftigen.


Bitte... wenn Du dieses Jahr komplett auf MoBa verzichten und Deine Nase nur noch in Papier stecken möchtest... nach Deinen Angaben hast Du ja noch gar keine Kenntnisse in diesem Bereich, fängst also wirklich bei den Grundlagen ganz unten an. Viel Aufwand.


Zitat
Ich habe mir die ersten Folgen von Modellbahn TV angeschaut, und es hat mich eben nachdenklich gemacht, dass Hagen von Ortloff in jeder Folge ungefähr 3x erwähnt, dass richtiges Modellbahnspielen ja nur digital gehen kann.


Reklame... Sponsoring... Nebenjobs als Veranstaltungsmoderator... kleine, die Freundschaft erhaltende "Gaben" der beworbenen Hersteller... (bitte nach Belieben persönlich ergänzen)

Hinter den Kulissen wird 'ne Menge Kohle verschoben, und die Industrie will ihre teure "Spielsachen" verscherbeln. Wer intelligent ist, merkt, daß er über diesen ganzen Zirkus gar nicht mehr zum Spielen kommt - einmal angefangen, muß man ja jedes Jahr nach-, um- und aufrüsten. CV's ändern statt fahren. FF - fiel Fergnügen.


Zitat
- Macht es überhaupt noch einen Unterschied, ob ich mit 2-Leiter oder 3-Leiter fahre, wenn ich die Loks sowieso nur noch mit Gleichstrom befeuere?


Du fährst grundsätzlich IMMER mit 2-Leiter. Der Mittelleiter ist einer davon, und den anderen bilden gemeinsam die beiden Schienen. Vom Trafo kommen ja auch nur 2 Kabel - ein rotes und ein braunes. Richtig? Richtig.

Die Frage "Zweischienen-System" oder "Dreischienen-System" hat mit der Art des Stromes, also Gleich- oder Wechselstrom, nichts zu tun. Strom fließt durch Leiter und nicht durch Zahlen.

Vielmehr geht es hier um das von Dir verwendete Gleissystem. Weil Du älteres Märklin-Material besitzt, kommt für Dich nur das "Dreischienen-System" in Frage (der Mittelleiter wird als "Schiene" betrachtet; er ist auch eine, denn er läuft ja durchgehend unter dem Gleis entlang). Die "Zweischienen-System"-Gleise haben keinen Mittelleiter, deshalb können Märklin-Loks zunächst einmal nicht darauf fahren (die nachrüstbaren Pukos lasse ich jetzt mal beseite; es kommt auch auf anderes, z.B. die Profilhöhe der Schienen, an).

Digitalsysteme geben übrigens keine Gleichspannung zum Gleis, sondern eine getaktete, hochfrequente Rechteckspannung. Sie überträgt gleichzeitig Informationen und Leistung: die Decoder lesen ihre Daten aus, und für die Motoren wird die Spannung gleichgerichtet oder gepulst. Deshalb haben heutige Lokmodelle stets Gleichstrommotoren; Deine Frage war wohl in diesem Sinne gemeint, Antwort: es macht tatsächlich keinen Unterschied mehr.


Zitat
Und ehrlich gesagt graut es mir vor der Umrüstung. Ich habe auch alte Exemplare, z. B. die V200 3021, die 110 3039, die 111 3042, die 103 3054 oder die 120 3353. Diese Loks sind völlig original geblieben bis jetzt, und irgendwie sträubt sich was in mir, wenn ich daran denke, diese teilweise 40 Jahre alten Modelle auseinanderzureißen und mit Decodern auszustatten. So eine alte V200 soll beim Umschalten nicht Klick machen, sie soll klöken, mit blitzenden Lampen.


Bewahre Dir bitte dieses Grauen.

Eisenbahnsexuelle heulen um jede alte weggeworfene Niete von Dampfloks. Von wegen "historisches Zeugnis der Verkehrsgeschichte", und so weiter.

Aber alte Modellbahnen, bzw. Spielzeug überhaupt, sind ebenfalls Zeugnisse einer Kultur, und genauso erhaltenswürdig! Darum gönne Deinen Loks ihren Originalzustand, und wirf diese echte Geschichte nicht achtlos weg um den Preis eines künstlich erzeugten sogenannten "Fortschritts", der in Wirklichkeit nur den monetären Interessen der Hersteller dient.


Strom AN - Strom AUS, das funktioniert weltweit auch noch in Jahrhunderten. Digitalgeräte von heute überleben noch nicht einmal das kommende nächste Jahrzehnt (=2011 bis 2020!).

* * * * * * * * * *

--- Dies schrieb ein überzeugter Analogfahrer und entschiedener Digitalgegner, der sich grün ärgert, gezwungen zu sein, den teuren Mist mitkaufen zu müssen - und deshalb dieses perfide Spiel schon lange nicht mehr mitmacht. Anders Gesinnten wünsche ich aufrichtig allen Spaß dieser Welt bei ihrem Hobby, denn ich vertrete nur meine eigene Meinung und will niemanden bekehren. Allerdings sage ich Falcon99 auch ehrlich meine Meinung, wenn er danach fragt. ---


*************************
Viele Grüße, Reiner


 
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#14 von Talhaus ( gelöscht ) , 22.01.2010 07:31

Lieber Reiner,

jeder soll nach seiner Fasson seelig werden...

Ich bin genau umgekehrt "gestrickt". Mir genügt das normale "Digitalangebot" nicht. Nein ich habe auch noch einen PC zur Steuerung in meine Anlage integriert.

Meine alten Lokschätzchen aus den 60er, 70er und 80er Jahren habe ich inzwischen alle "entanalogisiert" und Ihnen damit ordentliche Fahreigenschaften beigebracht.

Mir genügte einfach auch die aufwändige und komplizierte Verdrahtung einer analogen Anlage nicht, weil ich letztendlich Loks nur abgewürgt vor dem Signal zu stehen bekommen habe - ohne Licht - und ohne Rauch. Und was noch viel schlimmer ist, die Züge fahren und machen immer nur das Gleiche.

Wenn wir schon bei den Signalen sind. Das stromlose Abwürgen vor den Signalen immer an der gleichen Stelle, egal wie lang der Zug ist, passt mir ebenso wenig wie das immer gleiche Anhalten, egal wie "schwer" ein Zug ist.

Und, auf eines möchte ich nicht mehr verzichten - die Lastregelung. Endlich haben Steigungen und Gefälle ihre Schrecken verloren. Alles funktioniert wie gewünscht.


Analog - das hatte ich früher - sollte ich heute wieder darauf zurück müssen - ich würde mir lieber ein völlig anderes Hobby suchen...


So unterschiedlich sind die Meinungen...

Grüße, Peter


Talhaus

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#15 von klein.uhu , 22.01.2010 11:20

Zitat von Falcon99
... Also, ich fahre ausschließlich mit 3-Leiter Wechselstrom, also das klassiche Märklin analog. Die Loks, die ich in meinem Besitz wähnen darf, sind entweder original von Märklin, oder umgebaute 2-Leiter-Loks, denen ich einen Schleifer, ein Umschaltrelais, und teilweise auch neue AC-Radsätze verpaßt habe ... . Bin damit auch ganz glücklich, allerdings habe ich bisher die digitale Welt mit ihren Möglichkeiten komplett mißachtet.


Moin Johannes "Falcon99",

das halte ich genauso wie Du. Ich habe auch noch alte Trafos (die dicken Blauen) im Einsatz. Bisher hat das noch keinen Dekoder geschaft, allerdings habe ich keine aus der Zeit, in der Märklin-Dekoder reihenweise abrauchten. Neuere mfx (Kittel) oder die der neuen Hobby-Loks (V80, 24, 74) scheinen das zu verkraften.

Einige Gleichstrom-Umbauten haben einfachste Dekoder von Tams bei Umbau erhalten, auch diese halten die etwas höheren Umschaltspannungen aus. Die Erhöhung der Spannungen bei 220V-Trafos gegenüber 230V-Trafos ist minimal (etwa 1 V), daran liegt es nicht, aber die Umschaltspannung kann über 24 V liegen, das ist der Knackpunkt. Die meisten Dekoderhersteller haben aber dabei in den letzten Jahren nachgebessert und die Dekoder halten das aus. Andere Frage ist die Sicherheit alter Trafos (dazu gab es hier genug Äußerungen).

Wenn Du weiter analog bleiben möchtest, investiere in ein oder mehrere neue Trafos, und baue bei Umbauten von Gleichstrom-Loks einfache, preiswerte Dekoder (z.B. Tams) ein. Der Umbau ist einfach (2 Kabel Motor, 2 Kabel Licht, Kabel Schleifer und Masse), sehr gut dokumentiert, eine Schnittstelle brauchst Du nicht unbedingt, kann aber nicht schaden (6-pol. reicht). Mehr Aufwand habe ich da auch nicht betrieben, und alle Umbauten fahren wie im analogen Betrieb gewohnt, aber eben ohne die Zusatzfunktionen aus der digitalen Welt. Wer damit zufrieden ist (wie ich), dem reicht das.

Mit einem mußt Du allerdings dann leben: man wird Dich hier und bei Insider-Stammtischen nur belächeln und bemitleiden.

Gruß klein.uhu


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


klein.uhu  
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#16 von Highharti ( gelöscht ) , 22.01.2010 13:39

Zitat von Talhaus
Und, auf eines möchte ich nicht mehr verzichten - die Lastregelung. Endlich haben Steigungen und Gefälle ihre Schrecken verloren. Alles funktioniert wie gewünscht.


An dieser Stelle anzumerken:
Die Lastregelung des C-Sinus funktioniert auch im Analogbetrieb perfekt.
Das ist für mich als Analogbahner ebenfalls der dickste Pluspunkt und bügelt meinen Ärger über die 220V untauglichen Decoder fast schon wieder aus.

Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist im Analogbetrieb eine wirklich funktionierende Lastregelung umzusetzen. Das es sogar so gut möglich ist, hat mich bei meiner ersten C-Sinus Lok erstmal aus den Latschen gekippt.


Highharti

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#17 von Falcon99 ( gelöscht ) , 22.01.2010 13:49

Zitat von jimknopf
Allerdings sage ich Falcon99 auch ehrlich meine Meinung, wenn er danach fragt.



jimknopf: Vielen Dank für deine sehr sehr direkte Meinung. Ich merke, wie es dir gegen den Strich geht, dass du für die Bananenelektronik (reift beim Kunden) der Hersteller zahlen sollst. Genau dieser Decoderkrieg geht auch mir gehörig gegen den Strich und hält mich ab.

Gerade wenn JanE schreibt, dass DCC laufend weiterentwickelt wird. Kann es nicht mal eine Evolutionsstufe geben, die dann verbindlicher Standard für die nächsten 20 Jahre ist? Der Digitaltechnik von heute traue ich aber eine Halbwertszeit von maximal 10 Jahren zu, bis ein neuer Standard kommt, der noch viel besser und vor allem inkompatibel sein soll. Das sieht man ja bei Computern oder Handies. Was will man denn noch mit einem 10 Jahre alten Gerät? Kein aktuelles Programm läuft mehr unter Win98. Dagegen brummen meine 50 Jahre alten blauen Trafos noch genauso schön wie früher.

Ganz allgemein nervt es mich, dass alles immer komplizierter und kurzlebiger wird. Früher ging man in den Laden und kaufte eine Glühbirne mit 60W, heutzutage soll man sich in den verschiedenen Standards E827 E927, °Kelvin, mit oder ohne Vorheizfunktion, dimmbar oder nicht... auskennen. (Gut dass wir noch alte Glühbirnen gebunkert haben ) Und wie bei den Decoderherstellern sind es die hier Glühbirnenhersteller, die als einzige davon profitieren.

Und genauso ist es mit der Modellbahn. Früher hat man seine Neuerwerbung aufs Gleis gesetzt und Freude gehabt, heute, muss man erstmal Anfahrkennlinien einstellen, Funktionen belegen usw.

Zitat von jimknopf
Du fährst grundsätzlich IMMER mit 2-Leiter. Der Mittelleiter ist einer davon, und den anderen bilden gemeinsam die beiden Schienen. Vom Trafo kommen ja auch nur 2 Kabel - ein rotes und ein braunes. Richtig? Richtig.



Schon klar! Dennoch ist 3-Leiter Wechselstrom eine gängige Bezeichnung für das Märklin-System, eben wegen der Mittelschiene/PuKos?!?

Zitat von jimknopf
Digitalsysteme geben übrigens keine Gleichspannung zum Gleis, sondern eine getaktete, hochfrequente Rechteckspannung. Sie überträgt gleichzeitig Informationen und Leistung: die Decoder lesen ihre Daten aus, und für die Motoren wird die Spannung gleichgerichtet oder gepulst. Deshalb haben heutige Lokmodelle stets Gleichstrommotoren; Deine Frage war wohl in diesem Sinne gemeint, Antwort: es macht tatsächlich keinen Unterschied mehr.



Vielen Dank für diese interessante Info. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie die Informationen eigentlich übertragen werden.

Zitat von jimknopf
Darum gönne Deinen Loks ihren Originalzustand, und wirf diese echte Geschichte nicht achtlos weg



Keine Angst, das werde ich nicht. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum man eine 3021 kurzkuppeln soll oder Maschinenraumimitationen hinterkleben. Egal, wie sehr man eine V200 supert, anhand der Form des Gehäuses wird man IMMER sehen, dass es sich um eine alte 3021 handelt und nicht um das Nachfolgemodell.

Mein Vater ärgert sich heute noch schwarz, dass er in seiner umgestümen Jugend der 50er und 60er Jahre seine Märklin-Modelle supern bzw. eher verschlimmbessern musste. Seine ES 800, RSM 800, Triebwagen 3025 könnten heute Wertanlagen sein, hätte er daraus nicht eine Pseudo-E18 / E32 / ET30/56 (?) gemacht, oder seine E18 und E44 "gesupert"...

Zitat von klein.uhu
Mit einem mußt Du allerdings dann leben: man wird Dich hier und bei Insider-Stammtischen nur belächeln und bemitleiden.



Ach diese Klientel wird es immer geben. Ich werde schon oft genug belächelt, weil ich lieber an alten Autos/Audis rumschraube, anstatt mir was "trendiges" zu kaufen. Gerade im Schicki-Micki-Landkreis Starnberg, in dem ich wohne. Doch mir ist das absolut egal, da steh ich drüber. Solange ich meine sehr guten Gründe für meine Entscheidung habe und diese auch selbstbewußt äußern kann, interessiert mich das Genöle herzlich wenig.

Zitat von klein.uhu
und baue bei Umbauten von Gleichstrom-Loks einfache, preiswerte Dekoder (z.B. Tams) ein. Der Umbau ist einfach (2 Kabel Motor, 2 Kabel Licht, Kabel Schleifer und Masse), sehr gut dokumentiert, eine Schnittstelle brauchst Du nicht unbedingt



Das mit dem Tams ist ein sehr guter Tipp, ich glaube, genauso werde ich es halten. Es spricht ja nichts dagegen, die neue Technik behutsam nachzurüsten und dennoch analog weiterzufahren.


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#18 von BR 218 Fan , 22.01.2010 15:31

Hallo Hobbyfreunde,
auch ich bin zufriedener Analogfahrer und lasse mir nicht diese ganze
Digitalisierung aufschwatzen.
Wenn ich daran denke, was ich bei neuen Loks alles mitbezahlen darf,
obwohl ich es gar nicht brauche und daß es viele Modelle sogar nur mit Sound gibt, dann koche ich vor Wut.
Dazu kommt, daß ich wegen der mfx Dekoder meine Trafos in 6647
auswechseln mußte da die Umschaltspannung zu hoch war.
Diese 6647 Trafos aber waren die schlechtesten die Märklin je verkauft
hat, denn ich hatte 3 Garantiefälle (Kein Fahren mehr möglich sondern nur noch umschalten ) .
Ich jedenfalls möchte auf einer wunderschönen realistischen Großsanlage im Wert eines Mittelklassewagens in der Epoche 4 die Zeit meiner Kindheit
" nachspielen " und meine vielen Züge einzeln als "Lokführer" fahren und gleichzeitig anlog meine Weichen und Signale als "Fahrdienstleiter"
bedienen.
So hat eben jeder seine Ansichten, die einen wollen einer automatischen Anlage eher nur zusehen und andere wollen aktiv Eisenbahn spielen.
Daß Märklin Leute wie mich vergessen hat oder glaubt es wären nur Klein-
kunden die sowieso nicht viel Umsatz bringen, wird mir in jedem Vertreter
gespräch klar. Das finde ich schade. Gerade Märklin sollte mal genau hinsehen, woher ein großer Teil der 100 Mio Schulden und die sich daraus ergebenden ausufernden Preise kommen. Diese Investitionen in die Digitalisierung (die sich dauernd verändert hat) und immer andere Motoren, Sounds und Fahrgeräte dürfen jetzt von allen Kunden bezahlt werden egal ob Digital- oder Analogfahrer. Daher auch der krampfhafte
Versuch immer mehr Kunden in diese Digitalisierung hinein zu zwängen.
Wenn Märklin nur wüßte wieviel Kunden sie schon vertrieben haben !!!!!!


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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#19 von H0! , 22.01.2010 21:31

Hallo!

Zitat von BR 218 Fan
Daher auch der krampfhafte
Versuch immer mehr Kunden in diese Digitalisierung hinein zu zwängen.


Loks für "Märklin analog" benötigen einen Fahrtrichtungsumschalter.
Und die ersten Umschalter haben noch nicht einmal den Motorstrom abgeschaltet (richtiger Bocksprung).
Danach mit Abschaltung ("Bocksprung").
Dann mit Elektronik (Lok bleibt stehen, Licht bleibt aus).
Dann nur Elektronik (bistabiles Relais aus der Massenproduktion).
Dann Delta, jetzt PIC-Decoder.

Für Analogfahrer bedeutet das natürlich: bei mfx Aufpreis für "Luxusdecoder", der nicht benötigt wird; deutlicher Aufpreis bei Versionen mit richtigem LokSound.
Und bei SDS kommt erschwerend hinzu: schlechtes Fahrverhalten im Analogbetrieb.
Und die mfx-Decoder haben im Analogbetrieb noch nicht einmal Lastregelung (anders als z. B. der normale ESU LokPilot für DCC/MM/SX).

Früher gab es von vielen digitalen Loks eine etwas günstigere Delta-Version. Gut für Analogfahrer, die garantiert nie umsteigen wollen, aber für Märklin wahrscheinlich nicht wirtschaftlich.

Märklin-Loks ohne Decoder wären heutzutage wirtschaftlich unsinnig. Aber insgesamt dürfen sich Analogfahrer von Tante M* vernachlässigt fühlen.
Auch viele Digitalfahrer wünschen sich Loks ohne Zwangsdecoder (nur mit Schnittstelle).
Aber immerhin ist der SDS auf dem Rückzug.

Ich fahre digital, aber ohne PC und ohne jegliche Automatik. Mir gefällt's.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#20 von klein.uhu , 25.01.2010 11:14

Zitat von BR 218 Fan
...
Daß Märklin Leute wie mich vergessen hat oder glaubt es wären nur Klein-
kunden die sowieso nicht viel Umsatz bringen, wird mir in jedem Vertreter
gespräch klar. ... Wenn Märklin nur wüßte wieviel Kunden sie schon vertrieben haben !!!!!!


Moin BR 218 Fan,

die bräuchten bloß mal auf Modellbahnbörsen gehen und registrieren, dass es dort eine gute Mehrheit von "alten Analogfreunden" gibt. Die kaufen dort, weil es einerseits oft günstiger ist, andererseits, weil es seitens des Herstellers keine Analog-Varianten der neueren Modelle gibt. Ein Analogmodell bräuchte statt eines teuren mfx-/ (ESU)-Dekoders nur einen einfachen (wie z.B. Tams) als Fahrtrichtungsumschalter. Warum man durch Weglassen kein "Analog"-Modell preiswerter verkaufen könnte, kann mir keiner weiß machen, erst recht kein Vertreter. Kunden gäbe es genug, vermutlich mehr als die Anzahl der Insider.

Gruß klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
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RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#21 von Falcon99 ( gelöscht ) , 30.01.2010 00:40

Ich habe heute meinen neuen Märklin 6647 ausprobiert, und direkt mal nachgemessen / vergleichen mit einem alten Märklin 6511.

Maximale Spannung ohne irgendwelche Verbraucher:
6511: 18.8 V / Umschaltspannung 29.7 V
6647: 18.0 V / Umschaltspannung 24.8 V

Also mich wundert gar nichts mehr, wenn die Decoder durchbrennen.

Somit sollte jetzt der Weg frei sein für eine schöne Ludmilla 36421.

Was mir auch sehr sehr positiv aufgefallen ist, sind die verbesserten Langsamfahreigenschaften der Loks. Das war mit den blauen Trafos aber noch nicht so, die sind immer mit einem Ruck angefahren...


Falcon99

RE: Märklin Ludmilla 36421 im Analogbetrieb mit alten Trafos?

#22 von H0! , 30.01.2010 00:50

Zitat von Falcon99
Maximale Spannung ohne irgendwelche Verbraucher:
6511: 18.8 V / Umschaltspannung 29.7 V
6647: 18.0 V / Umschaltspannung 24.8 V

Also mich wundert gar nichts mehr, wenn die Decoder durchbrennen.


Und dieser Unterschied (fast 20 %) ist nicht damit zu erklären, dass die Netzspannung nun 4,5 % höher ist (230 statt 220 Volt).


Viele Grüße
Thomas


 
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