Moin Phil, Chris und Armin,
war ja ein Stahlbau, da ist auch das Gerüst für den Richtkranz nicht aus Latten, sondern Profilen - mal eben kurz zusammengeschweißt. Freut mich, dass euch die kleine Zeremonie gefallen hat. Dann kann es ja morgen (d.h. nachher) weitergehen mit den Malerarbeiten.

Mir fehlt ein Richtfestspruch, Horst.
Nehmen wir an deine Halle wird doch nichts, dann ist dieser Spruch eventuell hilfreich.

Zitat

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Ärzte können ihre Fehler begraben,
aber ein Architekt kann seinen Kunden nur raten,
Efeu zu pflanzen.

George Sand
(Lucie Aurore Dupin)

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René

Moin René,
wir reden ja noch von der Dampflokzeit
"... immer einen Atemzug Rauch unter dem Giebel, immer eine Hand voll Leute unter dem Glasdach, immer einen Finger breit Abstand entgleisender Loks von den Pfeilern ..." und speziell für die Eigenschaft als Modell ".. und nie eine Katze auf dem heißen Blechdach".

Taaage später .....
Konrad Wiesenkraut hat sich überraschend schnell vom Richtfest erholt. Er steht bereit zu neuen Taten auf dem Flachdach vor der Bahnhofsgaststätte und überlegt den weiteren Fortgang der Überdachung des Ganges zur Stadt. Inzwischen haben die Dachdecker die Dachpappe aufgebracht und die Maler das Gerüst der Halle angestrichen.

... es grünt so grün, wenn Spaniens Blumen blühen ...

Moin Horst,

Da hast du ein wunderschönes Richtfest dargestellt. Das hast du ganz toll in Szene gesetzt. Die Fotos dazu haben gerade einen Frühstückskaffee verfeinert. Danke dafür.

Ich wünsche dir ein ruhiges Händchen beim Löten und beim Malen.

Hab noch eine schöne Woche

Moin Eckard,
schön, dass das Richtfest gefiel. War ordentlich was los gewesen - aber jetzt ist die weitere Arbeit angesagt.

Zum Glas muss ich etwas weiter ausholen. Um 1861 befasste sich A.J. Pleasonton mit Weinstöcken und um ihr Wachstum zu fördern, ließ er das Sonnenlicht durch blaues Glas auf sie fallen. Aus welcher anderen Ursache nun - seine Weinstöcke gediehen prächtig und es entstand eine kontinentweite Hype der Heilwirkung von Blauglaslicht. Am meisten freuten sich darüber die Belgier, die dieses kobaltblaue Glas herstellten und klotzig daran verdienten, weil es relativ teuerer war. Um 1880 war zwar diese Hype zuende - aber da hatte man schon, dem Trend der Zeit folgend . die Bahnhofshalle von Hampstedt mit diesem Glas bedeckt - man wollte schließlich etwas Gutes tun für seine Gäste. Auch die wiederaufgebaute Halle soll also ais Denkmalschutzgründen blaues Glas erhalten - allerdings nicht mehr konaltblau, sondern durchscheinend. Wir haben ja am Richtfest das Ehepaar Eichkraut gesehen, das hier als Sponsor auftrat. [Hinweis = das mit dem Blauglas ist kein Flax, war damals tatsächlich große Mode in Europa und Amerika]

Von den Einzelscheiben bin ich abgekommen. Wäre eine elende und tagelange fitzelei und sieht noch nicht einmal gut aus. Es gibt zwei Möglichkeiten = über dem Gerüst für das "Glas" und das Gerüst scheint durch oder darunter und man kann das Gerüst besser sehen. Im Moment liegen die Platten da nur lose.

Bin mir da noch nicht ganz schlüssig. Meinungsäußerungen von euch sehr willkommen.

Würde es im Zweifel von unten montieren, außer du willst bewusst, dass man es als eine Platte am Stück wahrnimmt, was ja eigentlich sein kann - im Original!

Im Original sind es je immer Einzelplatten die "zwischen" den Streben liegen. Rein optisch erreichst du diesen Eindruck eher, wenn du die Platten von unten einbaust!

Moin Bernd,
danke für deine Meinung. Von unten ist auch eher mein Favorit.

Hallo horst,

ich schaue ja immer regelmäßig bei dir nach dem Rechten und auch dem Linken.
Nicht das du denkst ich habe dich aus den Augen verloren.
Ich bin sehr gespannt auf deine tolle Halle, das wird schon sehr einzigartig und schön.
Deine Zimmerleute so ganz nebenbei am Rande, sind ja klasse
Ich wollte dir die Geschichte mit dem Blauglas eigentlich nicht glauben, ich dachte da eher an Blaublubber
Egal wieder etwas interessanten erfahren.
Ich würde die Scheibe auch unter die Streben machen.

Viele Grüße

Stefan7

Hallo Horst,

also ich würde von der Optik her schon alleine auch das Glas von unten einbauen. Ich finde wenn man es von oben drauf setzt, dann sieht man ja gar nicht das tolle Gerüst, was viel besser zum Vorschein kommt wenn das Glas sich drunter befindet.

Hallo Horst,

es ist gut vorstellbar, daß das "Vorbild" zur damaligen Zeit ähnlich einem Gewächshaus verglast war.
Dabei wurden die Scheiben schuppenförmig übereinandergelegt, wobei sie durch auf die Querstreben aufgelötete Blechlaschen am abrutschen gehindert wurden.
Links und rechts wurden die Gläser zwischen den Stegen der senkrechten Streben verkittet.
(natürlich auch mit Blechlaschen fixiert)
Das sah ungefähr so aus:



Oben ist der Querschnitt, darunter die schuppenförmige Anordnung im Höhenschnitt.

Vielleicht wäre es einen Versuch wert, die Platte (ungeteilt) von oben anzubringen, und die schmalen senkrechten Stege mit einem Fineliner auf die "Glas"platte zu zeichnen?

Hallo Horst,

das ist eine schwierige Frage: Regenwasser würde natürlich besser abfließen, wenn die Scheiben oben auflägen, von der Optik her sieht es besser aus, wenn Du sie unter den Streben montiertest. Oder Du startest doch den Versuch, sie zwischen die Streben zu kleben.......

Hallo Horst,
dass die Einzelscheiben Dir zu stressig werden, kann ich gut verstehen.
Bei den beiden Varianten bin ich für Glas unter die Träger, da die Konstruktion dann besser zur Geltung kommt.
Und noch ein Kompromissvorschlag: Du könntest waagerechte Streifen anstelle von Einzelscheiben schneiden und dann diese Streifen dichter unter die Träger bringen.

Viele Grüße, und ich bin gespannt
Phil

Moin Stefan, Chris, Armin, Uli und Phil,
danke euch sehr für eure Meinung. Von unten ist offenbar die favorisierte Methode. Das hat ja auch Bernd schon so geschrieben. Und ja, Stefan, die Zimmerleute sind schon aktiv beim Lehrgerüst für die Arbeiten an der Überdachung des Ausgangs zur Stadt. Und das bleiben sie da auch - also keine "Besenszene" wie das Richtfest.

Ursprünglicher Plan war ja, die Scheiben in die kleinen Quadrate einzufügen und auf den waagechten T-Trägern aufliegen zu lassen. Die senkrechten hätten sie dann nach oben abgedeckt. Das kann man auch wegen dem Lötzinn in den Ecken vergessen und die Farbe an den Kanten geht beim Hantieren auch zu leicht ab. Dachte eigentlich, 20 Stunden Trockenzeit genügen. Habe für ein Quadrat locker bis zu 10 Minuten gebraucht - das ist eine Arbeit für 30-jährige. Wenn es denn auch unsportlicher ist - das Glas wird wohl von unten angebracht.

Phils Vorschlag mit waagerechten Streifen würde wohl nicht so viel bewirken, weil das dann ebenso aussehen würde wie die ganze Fläche von unten. Was man aber machen könnte - daher Danke für die Streifenidee - wären senkrechte Streifen zwischen den oberen senkrechten Profilen, die die unteren waagerechten Profile überdecken. So wäre auch der Regenablauf logisch. Das untere Profil scheint dann durch und man könnte diese Struktur noch mit dezenten schwarzen "Dichtungen" zwischen den Scheiben verstärken. Sähe wohl ganz gut aus, habe da aber schlechte Erinnerungen an. Genau so war zuerst unsere Terrasse abgedeckt und an den Gummidichtungen regnete es ständig durch, weil sich die Scheiben mit Wechsel der Temperatur verschoben.

Der Vorschlag von Armin hat natürlich etwas. Würde aber eine andere Gitterkonstruktion bedingen - durchlaufende waagerechte T- oder L-Profile mit einem Beinchen nach unten, an das das "Glas" an der Oberkante angeklebt ist. Die Klebekante wäre auch die Überlappung von der Scheibe weiter oben. Regenablauftechnisch eine gute Lösung. Und die senkrechten liefen dann irgendwie unverbunden mit den waagerechten von oben nach unten mit den Beinchen nach oben. Dann könnte man das Glas dazwischen einklemmen. Fürchte aber, das gibt zu große Spaltmaße.

Ist wohl jetzt die Gelegenheit, darüber noch einmal nachzudenken. Vielleicht eine Kombination der Idee von Phil mit senkrechten Streifen und der von Armin mit Überlappung?

Moin Horst,

da ich auch sehr lange überlegen musste, verstehe ich das du in der Zwickmühle steckst.
Ich würde die Scheiben von unten ankleben und zusätzlich von innen konturengleich ein zweites Gittergerüst bauen. Streifen aus dünnem Karton wären vollkommen ausreichend.

Gruß,
Lutz

Moin Lutz,
danke für deinen Tip. Wenn ich den Kaffee ausgetrunken habe, klebe ich die Scheiben von unten. Das war mal wieder die Erfahrung des Unterschiedes von Theorie und Praxis mit den Scheiben oder die bekannte Erkenntnis = Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum.

Ausserdem kenne ich die Grenzen meiner Feinmotorik. Würde dann so ergrimmt werden, dass es nicht hinhaut, dass ich da noch mehr Fehler mache. Werde jetzt also ganz bescheiden eine zweitbeste Lösung realisieren.

Moin,
es ist nicht alles Gold, was glänzt - aber neben grün malte man eben auch schon in "gold" (Seitenkugeln, Mittelblatt und Adlerschnabel).




Nebenbei wurde noch mal überall gesehen, ob irgendwo Messing unter dem grün dirchkommt und auch das Ding umgedreht und von unten angestrichen. Da es auch heute schön warm ist, hoffe ich auf gute Trocknung.

... und speziell für Stefan, den 7. = Die Zimmerleute bei der Arbeit. Der erste Schritt ist, dass man mit den Stahlbauern bespricht, was denn nun für die in welcher Form zu tun wäre. Die "dicke Bohle" über den Gang ist 1 * 5 mm Lindenholz - also wirklich ein kerniger Trumm (1:87).


Was generell noch fehlt, sind Regenrinnen. Die werde ich - auch bei den meisten vorhandenen Häusern - aus 2 mm Messingrohren und aus 2,5 mm U-Profil machen. Das ist aber erst im Budget für nächsten Monat.

Richtig schön was du da baust, da überlege ich ja echt ob ich meine inzwischen verworfene Bahnsteighalle doch noch baue.

Das ganze aus Metall zu machen und zu löten ist eine Idee auf die ich irgendwie nicht gekommen bin.

Was für Material hast dafür verwendet? Oder das das schon geschrieben?

Hallo Horst,

an dieser Stelle ganz herzlichen Dank für die schöne Szene.
Das wird richtig gut.

Grüße in den Norden

Stefan7

Moin Bernd,
statt mit Kleben und Plasticprofilen arbeite ich lieber mit Löten und Messing. Wird einfach stabiler. Ich muss ja auch immer mit der Neugier des Katers rechnen. Früher habe ich 50 cm lange Messingprofile beim großen C gekauft - jetzt aber bei modulor/Berlin Profile mit 1 m Länge (weniger Verschnitt und deutlich preiswerter, guter und schneller Service). Einfach mal http://www.modulor.de. Gibt noch ein paar andere, die so etwas liefern, meist in Zusammenhang mit Architekturbedarf.

Die Säulen sind vorne aus 5 mm Messingrohr, in der Mitte aus 4 mm Buchenholz mit Messinghülsen (kostet 1/10 wie Messingrohr). Ansonsten langen für die Träger 3 oder 3,5 mm T-, H- oder L-Profile, notfalls auch 4 mm. Dicker braucht das kaum zu sein. Die Halter für das Glas sind 2,5 mm T-Profile. Nur die Rundbogen bei den Zimmerleuten sind 5 mm H-Profile, die seit über 20 Jahren auf neue Verwendung warteten. Löten kann man mit 40 Watt Kolben, die größeren Profile natürlich auch mit 80 Watt. Letzlich entwirfst Du deine Halle wie ein normaler Architekt, schätzt die Statik ein und dann alles 87 : 1 umrechnen und etwas aufrunden. Soll ja auch nicht zu klobig werden das Ganze. Wichtig sind ein paar verstärkende lange Dreiecksverbindungen. Dafür kann man notfalls auch ausrangierte 2,5 mm Gleisprofile (Messing oder Neusilber) verwenden. Insgesamt hat die Halle so um 110 € an Messing gekostet.

Kann Dir nur empfehlen, deine Halle selbst zu entwerfen und zu bauen. Dabei bist du ja voll flexibel und kannst sie deiner Anlage individuell anpassen.

H-Profile kann man - wie zu sehen - auch in der einen Richtung sehr einfach mit der Hand über eine Schablone in Kurven biegen, falls man so etwas bauen will. Geht bei T- und L-Profilen allerdings nicht.

... und Moin Stefan,
freut mich, wenn Dir die Zimmerleute gefallen. Ist meine Frau extra nach Lüneburg für gefahren, um sie für das Richtfest parat zu haben. Jetzt arbeiten sie da auf dem Flachdach.

Hmm...Wollte sowieso mal hier in Berlin zu dem Laden. Nun sehe ich schöne Profile.
Da könnte ich ja glatt auf die Idee kommen meine Halle zu löten.
Nu haste was angestellt.

Mensch Horst. Da fährt deine Frau extra zum Laden wegen fehlender Preiserleins. Toll.

René

Moin René,
ist in der Prinzenstr. 85 der Laden - muss wohl so zwischen Kreuzberg und Neukölln sein. Da bist Du als Berliner natürlich direkt an der Quelle. Sie haben dort auch Holzprofile (Linde), die sich vielleicht für deine Halle eignen könnten. Habe auch 2 * 5 mm davon gekauft - werde ich Treppenstufen von machen.

Zimmerleute hatte ich noch nicht in meinem Preiser-Bestand. Wat mutt, dat mutt, anners geiht dat nich.

Dabke für die Tipps.

Habe ein Zeitlang überlegt mir eine aus Kunststoffprofilen zu bauen. Aber das Geklebe usw. und dann musst wieder schauen dass es trocknet und warten etc. und dann ist es erst nciht so stabil wie man will.

Ne die Idee mit dem Löten ist klasse mal sehen ob ich mir das auch mal antue, würde meinem Bahnhof auch zu stehen so einen Durchfahrts-Bahnhofshalle

Die Bahnsteige werde ich eh noch durch eigenbauten ersetzen und mir den Original "Baden-Baden" Dächern bin ich auch nicht sooo glücklich. Die kommen mir zu Nahe an die Wagen

Mal sehen wie und was ich da mache

Moin Bernd,
Versuch macht klug. Lass dir Zeit für einen netten Plan für die Konstruktion und dann eben los.

Problem ist das "Glas". Ob nun von oben oder unten oder in senkrechten Streifen - ich habe wohl zu dünnes Material mit 0,5 mm besorgt. Es windet sich in jeder Lage wie ein Aal und liegt ums Verrecken nicht glatt. Da am Wochenende Gäste kommen, habe ich ein wenig Zeit zum Überlegen. Erst einmal soll die Halle vom Arbeitstisch - und wo ist sie besser aufgehoben als auf der Anlage?

Zumindest passen die Flachdächer für die Häuser im Halbrelief an der Wand am Ende der Anlage. In der Mitte der mit Rundbogen überdachte Ausgang zur Altstadt von Hampstedt. Manche Bohrlöcher für die Pfeiler müssen noch um wenige Millimeter korrigiert werden, damit die Pfosten ganz gerade sind - und Regenrinnen usw. kommen auch noch. Danach wird die Ladenzeile mit dem "Café Seewind" eingepasst.

Hallo Horst,

wenn ich auch nicht viel schreibe, aufmerksam mitlesen tue ich allemal.
Ich bin begeistert von deinem "Machwerk", jetzt eingepasst in die Anlage sieht das richtig gut aus.
Und schreit geradezu nach einer effektvollen Beleuchtung und Nachtbetrieb.