Zitat von Bodenbahner
Das Problem sind die Altradien der Gleissysteme
Ich spreche an dieser Stelle nicht von den Längenmaßstäben, sondern von den "Grundmaßstäben", gern als Spurweiten bezeichnet (was falsch ist, da es theoretisch in jedem Maßstab mehrere Spurweiten gibt, nämlich so viele wie beim Vorbild). Bezogen auf die Normalspur würden dann 22,5 mm, 15 mm, 10 mm und 6,5 mm übrig bleiben. Und natürlich wäre kein Hersteller so blöd, erneut mit um 21 % verkürzten Wagen anzufangen.
15 mm Spurweite entsprechen einem Maßstab von 1:96. Maßstäbliche Wagen würden dann mit 286,5 mm die NEM-Grenze knapp sprengen. Waggons im Längenmaßstab 1:97,5 würden sie einhalten und wären nur um 1,6 % kürzer, vergleichbar einem H0-Wagen im Längenmaßstab 1:88,36. Bei einem Längenmaßstab von 1:100 bzw. 1:101,9 hätten die längsten Waggons das klassische Röwa- bzw. Märklin-Format, bei 1:104,167 das verbreitete 264-mm-Maß. Sie wären dann um 4 bzw. 5,8 bzw. 7,84 % verkürzt und entsprächen in ihren Proportionen H0-Waggons im Längenmaßstab von knapp 1:90,7 bzw. 1:92,4 bzw. 1:94,5. Hier hätte man sicher überlegt, ob man die Mindestradien für 282-mm-Wagen auslegt oder gleich für 286,5-mm-Wagen.
Fassen wir zusammen: Von fünf denkbaren Längenmaßstäben wäre einer maßstäblich, die beiden nächsten wiederum so wenig unmaßstäblich, dass eine Umstellung auf maßstäbliche Wagen wohl nicht mehr erfolgen würde. Beim vierten Format wären die Züge bereits kürzer als beim klassischen Märklin-Format; nur die längsten Wagen wären ebenfalls 270 mm lang, die UIC-X-Wagen lediglich 259 mm. Und die Waggons wären immer noch maßstäblicher als H0-Wagen in 1:93,5. Selbst beim kleinsten Format wären sie kaum unmaßstäblicher als die 1:93,5-Wagen, im Falle der TEE-Speisewagen (die aus Kompatibilitätsgründen auf die Modelllänge der UIC-X-Wagen gestaucht werden) sogar maßstäblicher, bei nochmals geschrumpftem Platzbedarf (253,44-264 mm für moderne DB-Wagen). Allenfalls bei diesen beiden Formaten würde eine Verlängerung Sinn machen, und die hätte dann sofort zu maßstäblichen Wagen geführt.
Den Industriekreis brauchen wir eigentlich nicht zu diskutieren, da er nur für Waggons mit sehr kurzen Vorbildern gedacht ist. Oder hat schon einmal jemand Probleme gehabt, weil er z. B. seine 148 mm langen 1:94-Fleischmann-Pwi gegen 160 mm lange 1:87-Wagen ausgetauscht hat?
Bei den Formaten unterhalb von H0 gäbe es ohnehin keine Probleme, oder hat schon mal jemand verkürzte TT-Wagen gesehen? Ich nicht.
Zitat von H0
Das Zweileitersystem von Märklin wird mal wieder als Dreileitersystem bezeichnet ...
Weil der Strom an drei Stellen eingespeist wird. Wie wolltest Du es sonst nennen? Die Trennung Wechselstrom/Gleichstrom ist doch im Digitalzeitalter ebenfalls nicht mehr korrekt. Oder man hätte gleich konsequent auf Märklin-Schleichwerbung setzen und die Dinger Märklin, Trix International und Trix Express nennen müssen. Trix Express ist dann ja entgegen der ersten Posts unter den Tisch gefallen.
Zitat von H0
Zum Thema Längenmaßstab gibt es drei für mich interessante Fragen:
Ok, dann wollen wir mal:
- Welche UIC-Schnellzugwagenlängen besitzt ihr? 245, 257, 264, 270, 275 (nur 1 Waggon). Zu den drei mittleren Längen stehen passende Speisewagen zur Verfügung.
- Welche UIC-Schnellzugwagenlängen setzt ihr ein? 264, 270. Bei 270-mm-Zügen mit einem einzelnen 275er wird auf die gesonderte Erwähnung verzichtet. 245er und 257er kommen kaum zum Einsatz, da ich die meisten Waggons auch in 264-270 habe.
- Welche UIC-Schnellzugwagenlängen kauft ihr noch für neue Züge? (*) 264, 270. Kürzere Waggons wollte ich nicht mehr kaufen, habe aber neulich zwei Fehldrucke angeschafft, die ich unbedingt haben wollte, aber nur in 257 mm bekommen konnte. Da das Ziel des Kaufs nicht die Ergänzung bestehender Züge war, erwähne ich sie hier.
(*) einzelne, kürzere Wagen, die ausnahmsweise zur Ergänzung bestehender Züge gekauft werden, bleiben unberücksichtigt.
Wegen der unterschiedlichen Vorbildlängen von Sitz- und bestimmten Speisewagen fahren bei mir 27er und 28er im selben Zug. Allerdings gehe ich nicht so weit, auf einer hundertprozentigen Übereinstimmung des Längenmaßstabs zu bestehen, weil ich das für nicht praktikabel halte. Es kann also sein, dass sich in den Zug mit dem 282 mm langen Fleischmann-Bordrestaurant mehr 264-mm-Wagen als 270-mm-Wagen einschleichen (zumal gewisse Typen selbst von Märklin nur in 264 mm erhältlich sind) und dass die 275 mm langen Röwa- und Roco-Speisewagen neben 264 mm langen Roco-Wagen auch ein paar Märklin-Teile um sich herum haben. Das hängt ganz davon ab, welches Fabrikat ich ergattert habe, wie zufrieden ich damit bin, welches Modell mich beim Neukauf am meisten überzeugt und ob es das jeweils andere Format überhaupt gibt. Ich hoffe, ich habe Euch mit meiner Speisewagenologie nicht gelangweilt.
Meine kürzeren Waggons werde ich vermutlich behalten, zumindest die ausgefalleneren Stücke.
Grüße
Jimmy