Hallo Zusammen,
in der MIBA 10/2002 Seite 77 gab es mal einen Vorbildbericht von Hermann Hoyer zu den Heris-Heizwagen, ich zitiere mal auszugsweise:
"Mit der Verdieselung bei der DB erlebten viele Heizwagen eine regelrechte Renaissance. Denn die neuen V-Lok besaßen zwar Dampfkessel zur Zugbeheizung, doch reichten diese bei starkem Frost nicht aus, um lange Züge zu beheizen. Bei den im Wendezugbetrieb mit ym-Wagen gefahrenen Eilzugleistungen zwischen Hamburg und Lübeck beispielsweise kam erschwerend hinzu, dass in der Verstärkungsgruppe jeweils ein Doppelstocksechsachser der ehemaligen LBE mitlief. Diese Wagen waren bereits zu Dampfzeiten durch ihren hohen Bedarf an Heizdampf aufgefallen. Es lag also nahe, zwischen Lok (V 200, zeitweise V 160) und Verstärkungsgruppe einen Heizwagen einzustellen. Da die Lok zwischen Zugstamm und Verstärkungsgruppe, also etwa in Zugmitte lief, blieb der Bahndirektion Hamburg nichts anderes übrig, als den Heizwagen wendezugfähig zu machen, d.h. mit Steuerleitung und Hauptluftbehälterleitung auszustatten. So wurde z.B. im Winterabschnitt 1969/70 mo bis fr morgens der E 1804 Lübeck–Hamburg in folgender Reihung gefahren: Bymf, Bymb, 2 ABymb, DAB6b, Heizwagenüb, Lok, Bymb, 2 ABymb, 2Bymb, BDymf. Das waren immerhin zehn Vierachser plus 1 x Doppelstock, d.h. 46 Achsen, also eine nicht unbeträchtliche Zug- und Heizlast! Berichtet wird auch, dass später in Zwiesel ein Heizwagen stationiert war, der dort die Kurswagen nach Hamburg beheizte, solange die Zuglok noch nicht zur Verfügung stand. Mit der Wiederaufrüstung waren die Heizwagen natürlich auch in Militärtransporten erforderlich, insbesondere wenn diese besonders lang waren oder aber unterwegs Kopfmachen mussten und plötzlich Flachwagen zwischen Lok und Personenwagen standen."
Gruß Hubert