ich baue gerade mit einem Kumpel eine Anlage und wir haben so unsere Zweifel welche Art von Schutzweichen am besten geeignet ist. Erstmal kurz zum Thema der Anlage, welche in der Zeit der späten Epoche V angesiedelt sein soll. Es handelt sich um eine 1gleisige Strecke (ehemals 2gleisig) welche auf einer Länge von 30km zwei stark befahrenen Bahnstrecken miteinander verbindet. Die Strecke wurde Mitte der 90er im Zuge einer Sanierung erneuert und elektrifiziert um bei Bedarf als Entlastungsstrecke oder zur Umleitung dienen zu können.
Hier erst einmal ein Bild der zwei Situationen die wir uns gedacht haben.
Im oberen Beispiel haben wir als Schutzweichen schlanke Tillig EW5 eingesetzt wie wir sie auch im Durchfahrtsgleis 1 als Abzweig zu Gleis 2 einsetzen. Die Gleise liegen so schön schlank nebeneinander und es sieht schön aus (was bei den riesigen Weichen ja keine Kunst ist). Wir nutzen diese EW5 als 60km/h oder vlt. 80er Weichen und da stellt sich die Frage ob man in echt bei einer Erneuerung auch Weichen mit so großen Radien als Schutzweichen genommen hätte, oder würde man das eher wie im unteren Vorschlag mit normalen billigeren Standard 40 km/h Weichen lösen?
abgesehen davon, dass die zweite Variante Bescheiden aussieht, glaube ich auch nicht, dass dies so in echt vorkommt. Ich habe bei der großen Bahn jedenfalls bisher immer nur Schutzweichen wie in Variante eins gesehen.
wie bei fast Allem gilt auch hier: Es gibt bei dir Bahn nichts, was es nicht gibt.
Schutzweichen wie in deinem Gleisplan dienen lediglich als Flankenschutz. Also wird der Bogen zum Prellbock hin (fast) nie benutzt. Warum sollte dort also eine Weiche mit großem Bogen - und entspr. Kosten - eingebaut werden? Gib bei google earth mal "Langerwehe" ein. Dort ist solch eine Schutzweiche recht gut zu erkennen. Und der Bahnhof wurde erst vor ca 10 oder 12 Jahren umgebaut.
Aber je nach Situation vor Ort gibt es auch solche Weichen wie bei deinem ersten Plan. Bei google unter "Aachen Rothe Erde" wirst Du ganz im Osten des Bahnhofs eine Schutzweiche finden, die genau wie in deinem oberen Plan aussieht. Und der Bahnhof wurde erst vor 4 Jahren umgebaut. Also würde ich sagen: Mach´s so, wie es dir gefällt
Ich habe auf Google Maps mal geschaut und kann feststellen, beide Varianten kommen im Original vor. Somit bin ich zwar nicht weiter als vorher aber ich kann zumindest beruhigt nehmen was uns gefällt Ich behaupte aber mal das die zweite Variante sicher im Original eher bevorzugt wird wenn Platz ist, schließlich kostet eine 0815 Weiche wesentlich weniger als die schlanken. Das deckt sich dann doch mit der Modellbahn in dem Punkt
Zitat von YambyIch habe auf Google Maps mal geschaut und kann feststellen, beide Varianten kommen im Original vor. Somit bin ich zwar nicht weiter als vorher aber ich kann zumindest beruhigt nehmen was uns gefällt Ich behaupte aber mal das die zweite Variante sicher im Original eher bevorzugt wird wenn Platz ist, schließlich kostet eine 0815 Weiche wesentlich weniger als die schlanken. Das deckt sich dann doch mit der Modellbahn in dem Punkt
meine Meinung: der erste Vorschlag dürfte eher vorkommen, wenn einfach ein Gleis stillgelegt und die verbleibenden Enden als Schutzgleis erhalten werden. Der vorhandene Bahnsteig müsste zudem nicht umgebaut werden und da die Weiche vorhanden ist, wäre der Austausch gegen eine billige Weiche sogar teurer. Der zweite Vorschlag dürfte Deiner Historie nach eher nicht vorkommen: für die Gleisverbreiterung zwischen den Gleisen wird es wohl keine Erklärung geben (anders bei Bahnsteig zwischen den Gleisen). Allerdings wäre die Fahrt in das Nebengleis durch die Zwischengerade gefälliger. Auch wenn mir der zweite Vorschlag zunächst sympathischer ist, würde ich dennoch den ersten wählen. Bahnhof, Bahnsteige, Nebenbahn mit Direktumsteigemöglichkeit sowie historische Entwicklung sprechen dafür.
Horst
LG
Horst
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Hmm, das mit Gleisverbreiterung und der verbundenen Umtrassierung sowie der historischen Entwicklung ist mir noch gar nicht richtig aufgefallen.
Vielen Dank nochmal für eure Antworten, es war doch gut hier eine Frage zu stellen und ein paar andere Meinungen zu hören. Wir haben uns jetzt für die erste Variante entschieden, eventuell lassen wir in Richtung A die Schutzweiche sogar ganz weg und nehmen die betrieblichen Einschränkungen in Kauf, auf der Modellbahn fällt dies eh nicht so stark auf und es gefällt optisch einfach besser.
Wenn es Epoche V sein soll und der Bahnhof erst umgebaut worden wäre, würde die DKW bestimmt auch mit raus fliegen da die recht teuer in der Unterhaltung sind. In der heutigen Zeit kommt es übrigens eben auch oft vor das die Flankenschutzweichen raus fliegen.
Grüße Andreas
Ein Leben ohne 218 ist möglich, aber nicht erstrebenswert
Nein der Bahnhof an sich liegt noch nicht im Gefälle, erst nach der Bahnhofsgrenze gehen die Strecken in ein leichtes Gefälle zum Schattenbahnhof über.
Zitat Epoche V -So gut wie keine Rangiertätigkeit (?)
Zum Glück fiel in der 1:87 Welt MORA-C nicht so schlimm aus, so das hier einige Betriebe ihren Gleisanschluss behalten durften. Die Gleise wurden zwar zurückgebaut, aber hinter der DKW befindet sich eine kleine Anschlussbahn die noch 3 Werksanschlüsse bedient (ich habe diese sowie den HOe Teil nur zur Übersichtlichkeit weggelassen). @ Andreas Das ist auch mit der Grund weshalb die DKW nicht rausgeflogen ist, sie gehört bereits mit zur Anschlussbahn und konnte aus Platzgründen nicht anderweitig ersetzt werden. Zumal dies mit einer Neutrassierung verbunden wäre statt einem Austausch, das braucht wieder andere Genehmigungen da es sich um einen Neubau handelt. Die DKW wurde von den Preiserleins als in gutem Zustand befunden und es reichte eine kleine Instandsetzung vor Ort und frischer Schotter aus um die Anschlussbahn weiter am Netz zu halten. So erkläre ich mir zumindest den Umstand einfach mal
Zitataus Kostengründen Flankenschutzweichen raus
Ja ich weiß eigentlich spricht nicht wirklich viel für die Schutzweichen. Richtung A wurde sie auch schon wegrationalisiert aber in Richtung B wird leider eine gewünscht. Eigentlich könnte man ja dort auch mit dem Fahrstraßenausschluß a/2 und f/1 leben denn ob der Zug aus B vor dem Esig F wartet oder auf Gleis 1 bis der Gegenzug da ist spielt ja jetzt keine so große Rolle. Dennoch suche ich noch nach einem plausiblen Grund für die Schutzweiche. Wären vielleicht konkrete Pläne das 2te Gleis in Ri. B wieder zu errichten ein Grund dafür bereits diese Weiche schon einzubauen, oder würde das erst bei den Bauarbeiten geschehen?
das Vorbild hat Ende der Ep. III begonnen aus Kostengründen (?) auf Schutzweichen zu verzichten.
Das Abstellen von Fahrzeugen auf dem Abschnitt zwischen Schutzweiche und Prellbocki ist / war nach den geltenden Fahrdienstvorschriften verboten.
Das letzte schwere Zugunglück wäre mit Sicherheit - trotz fehlernder Indusi - wesentlich glimpflicher abgelaufen, wenn eine signalabhängige Schutzweiche vorhanden gewesen wäre.
Mfg. Christian ................................ Nur das Vorbild ist Vorbild fürs Modell!
Ja ich weiß eigentlich spricht nicht wirklich viel für die Schutzweichen. Richtung A wurde sie auch schon wegrationalisiert aber in Richtung B wird leider eine gewünscht. Eigentlich könnte man ja dort auch mit dem Fahrstraßenausschluß a/2 und f/1 leben denn ob der Zug aus B vor dem Esig F wartet oder auf Gleis 1 bis der Gegenzug da ist spielt ja jetzt keine so große Rolle. Dennoch suche ich noch nach einem plausiblen Grund für die Schutzweiche. Wären vielleicht konkrete Pläne das 2te Gleis in Ri. B wieder zu errichten ein Grund dafür bereits diese Weiche schon einzubauen, oder würde das erst bei den Bauarbeiten geschehen?
Gruß Jens
Äh, nur mal zur Erklärung, Ob beide Züge gleichzeitig einfahren können, entscheidet die Länge des benötigten und vorhandenen D-Weges und nicht das vorhanden sein einer Flankenschutzweiche. Liegt die Flankenschutzweiche dicht am ASig und direkt hinter der Weiche steht der Prellbock, wird der DWeg immer in Richtung durchgehendes Hauptgleis gehen, wenn nicht genug Meter vorhanden sind.
Hmm, ich dachte die Schutzweiche nimmt quasi den Durchrutschweg auf, da ja der Zug im Falle des drüberrutschens durch die Schutzweiche von dem Gefahrenpunkt abgelenkt würde.
Verstehe ich das richtig, ich müsste also das Gleis bis zum Prellbock auf die Länge des benötigten Durchrutschweges ausbauen damit der Zug noch vor dem Prellbock sicher zum stehen kommt um den Fahrstraßenauschluß zu beseitigen? Obwohl, eine gleichzeitige Einfahrt dürfte doch dann auch noch nicht möglich sein da ja auf der "A-Seite" der Durchrutschweg des Asig P1 bis auf die Einfahrweiche reicht? Da müsste doch wieder am Esig F eine Geschwindigkeitsreduzierung erfolgen um den Durchrutschweg bei P1 zu reduzieren? Ob so ein signaltechnischer Aufwand beim Vorbild je betrieben werden würde für solch eine Strecke
Zitat von YambyHmm, ich dachte die Schutzweiche nimmt quasi den Durchrutschweg auf, da ja der Zug im Falle des drüberrutschens durch die Schutzweiche von dem Gefahrenpunkt abgelenkt würde. Die Schutzweiche dient in erster Linie dem Aufhalten von wegrollenden Fahrzeugen und unberechtigt anfahrenden Fahrzeugen (Lok, Zug, ...)
Verstehe ich das richtig, ich müsste also das Gleis bis zum Prellbock auf die Länge des benötigten Durchrutschweges ausbauen damit der Zug noch vor dem Prellbock sicher zum stehen kommt um den Fahrstraßenauschluß zu beseitigen? JA Obwohl, eine gleichzeitige Einfahrt dürfte doch dann auch noch nicht möglich sein da ja auf der "A-Seite" der Durchrutschweg des Asig P1 bis auf die Einfahrweiche reicht? JA, ist aber wie immer: Die Länge ist entscheidend. Ich kann nicht sagen wie schnell du einfährst und wie weit der Gefahrpunkt (Weiche) hinter dem ASig liegt. Da müsste doch wieder am Esig F eine Geschwindigkeitsreduzierung erfolgen um den Durchrutschweg bei P1 zu reduzieren? JA, macht aber die Hp1(?) Einfahrt zu nichte. Beim Spurplan Stw kann, muß nicht, ein zweiter D-Weg stellbar sein (Kurzer D-Weg, der vor der Weiche endet -> ESig zeigt somit Hp2) Ob so ein signaltechnischer Aufwand beim Vorbild je betrieben werden würde für solch eine Strecke JA klar, der D-Weg ist Teil der normalen Sicherheit und gehört zu jeder (Zug)Fahrstraße.