Zitat von Wolfgang Prestel
Hallo Christian,
eben weil es Kinderkrankheiten bei der DCC-Rückmeldung gibt, ist die bis heute nicht eingeführt worden. Und wenn ein anderer hersteller meint, dass die einfach zu blöde sind das in den Griff zu bekommen, dann kann ich nur lachen.
Im Labor läuft die DCC-Rückmeldung schon lange Zeit mindestens so gut wie mfx. Nur leider ist die Modellbahn kein Labor. Und was sich da rausgestellt hatte war der Mindestpegel, der halt gewährleistet sein muss.
Und weil da eben noch ein paar Macken aufgetreten sind, will die NMRA das nicht normen, bevor das richtig läuft. Zum andern tut sich eine Firma wie Märklin schwer mit einer Gruppe von Entwicklern, die sich nur via Newsgroups koordiniert und keiner Hierarchie unterliegt. Mit dem verständnis von straffer organisation hat das nichts zu tun. Andererseits wenn Märklin dran denken würde, wie Linux entwickelt wird, dann könnte man dahinter kommen, dass man Produkte solcher Organisation bereits selber einsetzt. Aber es kann natürlich sein, dass bei Märklin bis heute niemand weiss, dass in der CS Linux werkelt.
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
hast Du Dir mal den Entwurf zur DCC-Rückmeldung angesehen? Wenn nein, kann ich Deinen Optimismus in Sachen DCC-Rückmeldung ja verstehen, aber mir hats beim Lesen die Zehennägel aufgerollt, und ich bin studierter Nachrichtentechniker. Wenn Ihr jetzt schon über Alzheimer debattiert, dann wartet mal, bis die DCC-Rückmeldung in den Decodern implementiert ist. Die Rückmeldung erfolgt nämlich so: für eine definierte Zeit schaltet die Zentrale (oder der Booster) die Gleisspannung komplett ab. In dieser Pause legt der Decoder drei Datenbytes seriell (ala RS232) mit einer Stromquelle aufs Gleis. Und woher kommt der Strom? Aus dem Pufferkondensator des Prozessors... Laut Norm sind es übrigens 30mA, das ist eine Menge Holz. Wenn ich die Norm richtig lese ( http://www.nmra.org/standards/DCC/standa...02005-04-14.pdf ), dann muß der Decoder 400uS aus seinem Puffer-C leben und noch zusätzlich die 30mA ans Gleis liefern (natürlich je nach Datenwort nur zeitweise).
Interessant wird es, wenn der geneigte Kunde erfährt, daß er alle seine Glühbirnchen in den Wagen mit Dioden isolieren darf, damit diese nicht den knappen Rückmeldestrom wegsaugen, bevor er am Rückmelder angekommen ist. Ach ja: Rauchgeneratoren, die an Lokmasse hängen, müssen wohl auch raus...
Ich vermute, Ihr ahnt jetzt, warum die Norm noch nicht "durch" ist. Wer jetzt schon Produkte nach dieser Norm verkauft, muß halt damit rechnen, daß sich die Norm noch ändert - das Schicksal des "early adopters".
Übrigens hat Selectrix diese Rückmeldung auch schon, man kann sogar Decoder und Rückmeldemodule kaufen, die miteinander "schwätzen", wie man hier in Deutsch-Südwest sagt. Nur ist das Problem mit dem abgeschalteten Strom keins, weil Selectrix nach jedem Datenbit (40us) eh eine Pause von 10us hat, die zur Rückmeldung genutzt werden kann (und das in einem Protokoll, das 1982 oder 83 auf der Messe vorgestellt wurde!).
Ich hoffe, niemanden mit technischen Details gelangweilt zu haben!
Rainer