RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#1 von Antares , 10.06.2011 23:40

Hej!

Ich habe da mal eine Frage an die Länderbahn-Experten hier im Forum, speziell diejenigen, die sich mit der Pfalzbahn auskennen.

In H0 gibt es ja mindestens eine (bei Kleinserien-Herstellern kenne ich mich nicht aus) Schnellzug-Dampflokomotive der K.Bay.Sts.B. (Pfalzbahn), nämlich die S 2/6 von Brawa in ihrer charakteristischen braun-violetten Lackierung. Ich frage mich nun, wie man sich die "zugehörigen" Schnellzugwagen vorzustellen hat.

Kamen diese etwa auch von der K.Bay.Sts.B. und bekamen auch die braun-violette statt der ursprünglich grünen Lackierung? Andere Personenwagen der Pfalzbahn gibt/gab es ja auch in dieser Farbgebung als H0-Modelle.

Die Frage ist zwar hypothetisch, da es meines Wissens (noch?) keine solchen Modelle gibt, aber trotzdem - oder gerade deswegen: wäre es vorbildgerecht, sich bayerische Schnellzugwagen wie z. B. die von Trix (Art.-Nr. 23469, 23470, 23471, 23472) in der braun-violetten Lackierung der Pfalzbahn vorzustellen? Gab es so etwas in Wirklichkeit?

Ich wäre wirklich sehr dankbar für sachdienliche Hinweise.


MfG,
Antares


 
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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#2 von Challenger , 10.06.2011 23:54

Hallo Antares,

laut Mühl, Albert, Die Pfalzbahn : Geschichte, Betrieb und Fahrzeuge der Pfälzischen Eisenbahnen (ISBN 3806203016), waren die Wagen grün!

Grüße Hubert


 
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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#3 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 11.06.2011 00:16

Hallo Antares,
als die S 2/6 in Ludwigshafen stationiert war gab es die Pfalzbahn bereits nicht mehr.
Diese Privatbahn wurde 1909 verstaatlicht und als linksrheinisches Netz der K.Bay.Sts.B. geführt. Also galten dann auch die bayrischen Lackierungsvorschriften - manchmal mit Einschränkung (Farbgebung z.B. der S 2/6).
Da es sowieso keine D-Zug Wagen aus der Zeit der Pfalzbahn als Modelle gibt, erübrigt sich die Spekulation, ob und wann vorhandene Wagen umlackiert wurde.
Bayrische D-Zug Wagen wurden auch linksrheinisch eingesetzt, also können die vorhandenen Modelle von Trix, MäTrix und Roco auch für die Strecken der ehemaligen Pfalzbahn verwendet werden. Zuglaufschilder zu ändern ist ja wohl nicht das Problem.
An den Zügen, die die S 2/6 am Haken hatte waren aber nicht nur bayrische Wagen. Dort fanden sich genauso französische D-Zug Wagen, Wagen der Reichseisenbahn Elsaß-Lothringen (also preußische Typen), Württemberger oder auch Schweizer.


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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#4 von Antares , 11.06.2011 00:31

Hej Hubert und Thomas!

Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten. Damit wären ja die oben genannten Trix-Wagen tatsächlich keine schlechte Wahl. Mir kam es nur "spanisch" vor, dass Brawa selbst D-Zug-Wagen eiserner Bauart der K.P.E.V. vorschlägt, was zwar gemäß Thomas zwar möglich gewesen sein kann, aber dann doch wohl mit dem K.Bay.Sts.B.-Emblem anstatt dem preussischen?

Nochmals Danke!


MfG,
Antares


 
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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#5 von Challenger , 11.06.2011 00:46

Hallo Antares,

wenn Du so an der Pfalzbahn interessiert bist, kommst du um den Mühl nicht herum. Zum Beispiel waren die letzten beschafften D-Zugwagen bay. Bauart (ähnlich Trix), die Gepäckwagen aber preußischer mit Mittelkanzel! Es dürften auch fast mehr Preußen als Bayern in der Pfalz gefahren sein, da linksrheinisch es einige D-Züge zwischen Frankfurter und Kölner Raum (Holland, Preußen) und Elsaß-Lothringen bzw. Basel/Schweiz gab. PS: In N gab es Modelle von pfälzischen D-Zugwagen von Trix!

Grüße Hubert


 
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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#6 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 11.06.2011 00:49

Hallo Antares,
zu der Zeit waren D-Züge "Länderübergreifend" und aus Wagen unterschiedlicher Bahnverwaltungen zusammengestellt.
Die "preußischen" Wagen hatten natürlich Aufschriften der Reichseisenbahnen hingen aber an einer bayrischen Lok.

Die S 2/6 lief in der gleichen Diensteinteilung mit der pfälz. P4 u.a. auf folgenden Linien:
Ludwigshafen-Neustadt a.H. - Weißenburg i.E. - Strassburg
Bingerbruck-Münster am Stein - Hochspeyer - Neustadt a.H.- Weißenburg i.E.- Strassburg
Strassburg - Ludwigshafen
Ab 1912/13 wurden die Zugleistungen weiter ausgedehnt - bis Coblenz a. Rhein und bis Basel S.B.B.

Deshalb auch die Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen D-Zug Wagen verschiedener Bahngesellschaften.
Die S 2/6 war übrigens in der Lage D-Züge bis 400t ohne Vorspann zu bewältigen, waren die Hakenlasten größer benötigte sie zwischen Neustadt und Hochspeyer Hilfe.


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RE: Frage zu Schnellzugwagen der Pfalzbahn

#7 von Antares , 11.06.2011 08:34

Hej nochmal!

Ich danke euch beiden für die ausführliche Information, besonders auch für den Literatur-Hinweis. Damit habe ich zumindest schon mal gelernt, dass man das Ganze, d. h. die Bahnverwaltungen der Wagen, in diesem Fall "nicht so eng sehen muss".

Schönes Wochenende!


MfG,
Antares


 
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