RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#1 von Eifler92 ( gelöscht ) , 03.02.2012 13:17

Hallo Leute,

ich studiere in den letzten Wochen immer mal wieder den Katalog von Weinert.
Zu den Lok-Modellen habe ich jetzt mal ein paar Fragen:

1.) Gehe ich richtig in der Annahme, dass die von Weinert angebotenen Loks ab Werk keinen Decoder haben? (Geht aus dem Katalog nicht hervor, oder ich hab Tomaten auf den Augen )
2.) Wie ist allgemein die Kompatiblität zu Märklin, also Mittelleiter?
3.) Wie ist die Qualität / Passgenauigkeit der Teile?

Für aufklärende Infos eurerseits wäre ich sehr dankbar


Eifler92

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#2 von Bodo , 03.02.2012 13:25

Hallo,

Zitat von Eifler92
1.) Gehe ich richtig in der Annahme, dass die von Weinert angebotenen Loks ab Werk keinen Decoder haben? (Geht aus dem Katalog nicht hervor, oder ich hab Tomaten auf den Augen )
2.) Wie ist allgemein die Kompatiblität zu Märklin, also Mittelleiter?
3.) Wie ist die Qualität / Passgenauigkeit der Teile?


1) i.d.R. sind die von Weinert angebotenen Loks nicht mal montiert .
2) mit der Frage macht man sich bei Weinert nicht gerade beliebt, also eher gar nicht
3) kann ich nicht beurteilen wegen 2)

Viele Grüße, Bodo


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#3 von Eifler92 ( gelöscht ) , 03.02.2012 13:38

Das es sich um einen Bausatz handelt weiß ich, aber Motor und Getriebe werden ja auch mitgeliefert, oder sind die etwa auch noch nicht im Lieferumfang enthalten ???


Eifler92

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#4 von katzenjogi , 03.02.2012 14:08

Hallo Matthias,

die Weinert Bausätze kommen ohne Dekoder. In der Regel braucht man auch noch Extra-Radsätze für den AC Betrieb, da hier bei Weinert RP 25 Radsätze Verwendung finden und dementsprechend zu Problemen führen können. Auch sollte man bedenken, daß die Weinert Bausätze nicht für den AC Betrieb vorbereitet sind. Hier gibt es dann noch einiges an Änderungen vorzunehmen. Auch fahren beispielsweise die Schlepptenderloks nicht durch alle Radien.

Von der Passgenauigkeit habe ich keine Ahnung, allerdings müsste bei den Preisen ja diese gegeben sein....

MfG Jürgen


 
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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#5 von Eifler92 ( gelöscht ) , 03.02.2012 14:16

Zitat von katzenjogi
Von der Passgenauigkeit habe ich keine Ahnung, allerdings müsste bei den Preisen ja diese gegeben sein....

MfG Jürgen




sollte man meinen


Eifler92

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#6 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 03.02.2012 15:37

Hallo Matthias,

hast Du bereits einen Metallbausatz zusammengebaut? Die wenigsten Weinert-Lokomotiven sind für Anfänger geeignet.
Hast Du 360mm Radius verbaut? Dann vergiß alle Schlepptenderlokomotiven.
Weinert Loks haben weder Decoder, Beleuchtung oder Kurzkupplungskulissen, dafür aber im Normalfall Faulhabermotoren im Bausatz enthalten.
Passgenauigkeit: Da hatte ich jetzt beu Weinert noch die geringsten Probleme - es gibt Schlimmeres.


Laenderbahner

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#7 von Dr Koma , 03.02.2012 18:51

Guten Abend liebe Freunde

ich habe auch mal meinen Modellbahndealer gefragt, ob der Bau einer Weinert-Lok schwer sei, er antwortete: "Och nöö, nicht schwerer als ein Hausbau." Da ich mir beim Umgang mit Lötkolben immer die Finger verbrenne, da ich nie weiß, wo bei den Dingern vorne und hinten ist, und ich außerdem auf 360cm-Radius und Pickelgleise steh, hab ich von dem Kauf einer solchen Lok Abstand genommen. Aber wer`s kann, hat sicher ne schöne Lok als Belohnung.

Liebe Grüße

Hauke


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#8 von mainer , 03.02.2012 19:02

Weinert Modelle sind für einen Anfänger eine Herausforderung , die wenn man wenig Erfahrung hat, kaum zu
bewältigen sind. Besonders Dampfloks stellen eine noch größere Hürde da. Wenn das dann schief geht , hat so
jemand ein Haufen € in den Sand gesetzt. Man braucht spezielle Werkzeuge, z.B Bohrer im Durchmesser von 0,4 mm
kleine Feilen , und dazu musst du noch die Heusinger Steuerung nieten, was die Schwierigkeit noch verschärft.
Bei Märklin Schienen kommt dazu , das die kleinen Spurkränze auf Weichen schon problematisch sind.Dazu noch der Skischleifer.
Ich habe schon ca 30 verschiedene Dampfer( BR 03, Br 50 Frano -Crosti Br 86 Br 99 Mallet und Harzbahn usw.) und Diesel sowie die Kräne gebaut und weis wovon ich schreibe.


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#9 von Beschwa , 03.02.2012 19:18

Ja und dann muß man die Schätze auch noch lackieren und Beschriften....
Denke, dass da viele Modelle, die teuer gekauft wurden,
nicht in Betrieb genommen werden und trotz super Weißmetall, Messing,
Federpuffer, alles natürlich maßstäblich, nicht besser aussehen als Massenware.
Grüßle
Bernd


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#10 von Silberling ( gelöscht ) , 03.02.2012 19:21

Zitat von Dr Koma
Guten Abend liebe Freunde

ich habe auch mal meinen Modellbahndealer gefragt, ob der Bau einer Weinert-Lok schwer sei, er antwortete: "Och nöö, nicht schwerer als ein Hausbau." ...


Der bezog sich wohl auf Hausbau im Maßstab 1:1.


Silberling

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#11 von Jochen K. ( gelöscht ) , 03.02.2012 19:52

Zitat von Dr Koma
Da ich mir beim Umgang mit Lötkolben immer die Finger verbrenne, da ich nie weiß, wo bei den Dingern vorne und hinten ist, und ich außerdem auf 360cm-Radius und Pickelgleise steh, hab ich von dem Kauf einer solchen Lok Abstand genommen. Aber wer`s kann, hat sicher ne schöne Lok als Belohnung.


Auf einer der vorderen Seiten des Weinert-Katalogs ist eine Liste der Fahrzeuge mitsamt ihren Mindestradien. Demnach sind viele davon (z.B. Dieselloks und kleine Tenderloks) für 360mm geeignet.

Falls man sich eine komplette (Schlepptender-)Lok nicht zutraut und das Risiko einer mehrere hundert Euro teuren Bauruine scheut, kann man sich auch bei den Dieselloks, den LKW, dem Kleinkram (Gepäckkarren, Fahrradständer,...) oder den Zurüstteilen umsehen. Da kann man glaube ich für weniger Geld auch viel Spaß haben und - falls alles klappt - seiner Anlage etwas Gutes tun und Selbstvertrauen für die nächsten Projekte sammeln.


Jochen K.

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#12 von Dr Koma , 03.02.2012 21:52

Zitat von Silberling

Zitat von Dr Koma
Guten Abend liebe Freunde

ich habe auch mal meinen Modellbahndealer gefragt, ob der Bau einer Weinert-Lok schwer sei, er antwortete: "Och nöö, nicht schwerer als ein Hausbau." ...


Der bezog sich wohl auf Hausbau im Maßstab 1:1.





Hallo Silberling, natürlich meinte er 1:1, ein Faller-Haus in 1:87 krieg sogar ich hin (solange man rechte Winkel als irgendwas zwischen 80 und 100° gelten lässt)!

Grüße

Hauke


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#13 von Jossa58 ( gelöscht ) , 03.02.2012 22:10

Hallo Matthias,
kann mich meinem Vorredner nur anschließen:
Weinert-Loks baut man aus Spaß am bauen und lackieren. Und am Fahren

Habe selbst auch schon einige gebaut und fahre damit auf 3L-Gleisen.
Decoder muß man (wie bei Bedarf auch Beleuchtung, etc.) selbst einbauen.
Meine erster Bausatz war eine BR 56.2. Die hat ein vormontiertes Fahrwerk. Läuft super. Allerdings habe ich an Märklinweichen nur schlanke K-Weichen mit beweglichem Herzstück. Da kann man auch mit RP 25 drauf fahren, wenn die Gleise sauber verlegt sind. Ansonsten verwende ich Tillig-Weichen mit R> 800 mm. Der kleinste Radius auf der Analge (im Bau) hat rund 600 mm.
Grundsätzlich mußt Du mit kleinen Bohrern, Feilen, etc. umgehen können und eine Spritzpistole ist spätestens bei einem Dampflokbausatz notwendig.
Für den Anfang würde ich empfehlen, mit Weinert-Bauteilen ein Großserienmodell zu verfeinern, um dich dem Thema zu nähern. Dann merkst Du wahrscheinlich auch, ob Dir das Ganze wirklich liegt.

Grüße,
Uwe


Jossa58

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#14 von C+D , 07.02.2012 11:27

Wenn Du Weinert - Modelle zusammenbauen willst, must Du als erstes berücksichtigen, daß das süchtig macht - und somit teuer wird !!

Weinert - Modelle sind grundsätzlich Bausätze und in der Regel sehr paßgenau - was aber nicht heißt, daß man keine Nacharbeiten tätigen muß.

Grundvorraussetzung für eine erfolgreiche Montage ist eine ordentliche Werkstattausrüstung bzw. ein Werkzeug - Grundsortiment:

1) Mini - Bohrmaschine mit normalen Bohrmaschinenfutter (z.B. Proxxon - 0 - 16 Volt (oder so ?) über Modellbahntrafo - für Märklintrafo benötigt man einen Gleichrichter, z.B. von BRAWA)
2) Bohrer von 0,4 mm bis 3 mm in 1/10 - Millimeter Stufungen. (Hinweis: für das Bohren von Messinggußteilen sind schwarze Bohrer ungeeignet - man nehme die blanken Bohrer, z.B. von Weinert)
3) Trennscheiben mit Halter und Fräser (Proxxon - aus dem Baumarkt - OBI ist bei uns sehr gut sortiert)
4) dünnflüssigen Sekundenkleber (z.B. von Henkel oder von Weinert, seit neuestem gibt es bei uns bei OBI von Henkel 3 winzige Fläschchen in einer Packung)
5) Airbrush - Pistole (z.B. von Harder & Steenbeck, zu beziehen z.B. über Airbrush4you)
6) 0,5 mm, 0,8mm und 1,0 mm - Bohrer mit langem Schaft (Baumarkt) für vergessene Löcher oder nachträglich zu vergrößernde Löcher
7) Einen Satz Nadelfeilen (Flach, Halbmond, Rund, Quadratisch)
Schmiegelpapier bzw. Schmirgelleinen, Körnung 600 oder 1000

Hierzu noch einige Anmerkungen: Fange bloß nicht mit Spraydosen an - der Frust ist vorprogrammiert - außerdem viel zu teuer !

Für den Betrieb der Airbrush - Pistole braucht man Druckluft ! Für den Anfang reicht zwar eine Treibgasflasche, z.B. von Revell. Das ist aber spätestens bei der 2. Lokomotive viiiiiiel zu teuer !!! Ein spezieller Airbrush - Kompressor ist Unsinn (es sei denn, Du wohnst im Mietshaus und darfst keinen Lärm machen) - kauf Dir im Baumarkt einen handelsüblichen Kompressor mit Druckminderer. Wenn Du nicht nur im Hochsommer spritzlackieren möchtest, braucht Du auch noch einen Wasserabscheider (ebenfalls aus dem Baumarkt).

Eine Dampflok als Erstlingswerk zu bauen, geht wahrscheinlich daneben !

Meine Favoriten für Anfänger:

V 20 oder V 36

Als Dampfloks sehr einfach sind auch die BR 55 und 56.2 zu bauen, da diese keinen zusammenzulötenden Rahmen haben, sondern hier der Rahmen als Weißmetallteil komplett fertig lackiert mit eingebauten Radsätzen geliefert wird.

Alle anderen Normalspur - Dampfloks haben einen Rahmen, der aus mehreren Teilen zusammengelötet werden muß. Hierfür ist es meines Erachtens für ein nachhaltiges Erfolgserlebnis unabdingbar, folgende Dinge zu beachten:

9) Schraubstock mit dreh - und schwenkbarem Kopf
10) Flammlötgerät oder sonstigen kleinen (!!) Gasbrenner
11) Lötkolben 40 Watt (z.B. von Ersa) mit flacher Spitze
12) Salmiak - Stein zur Reinigung des Lötkolbens
13) Lötfett
14) Elektronik - Lot
15) Entlöt - Draht

Da alle Kupfer - und Messingteile schnell korrodieren, müssen vor dem Verlöten alle zu verlötenden Flächen mittels Feile, Fräser, Schmirgelpapier o.ä. von Ihrer Oxydschicht befreit werden. Das gilt besonders beim Zusammenlöten von Rahmenteilen aus stark kupferhaltigen Legierungen.


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#15 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 07.02.2012 12:45

Hallo,

Zitat von C+D
...2) Bohrer von 0,4 mm bis 3 mm in 1/10 - Millimeter Stufungen. (Hinweis: für das Bohren von Messinggußteilen sind schwarze Bohrer ungeeignet - man nehme die blanken Bohrer, z.B. von Weinert)....


offensichtlich kennt sich hier jemand aus: Worin besteht der Unterschied zwischen schwarzen und blanken Bohrern (andere Legierung)? Warum Blanke?

Ansonsten finde ich den Werkzeugpark noch eher überschaubar. Was empfiehlst Du als Flammlötgerät?

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#16 von Eifler92 ( gelöscht ) , 07.02.2012 13:23



Na dann auch danke für die ausführlichen Infos

Ehrlich gesagt hab ich mir das ganze nicht so aufwendig vorgestellt, preislich ist sowas momentan bei mir eh nicht drin, bin grad mal ca. 1/2 Jahr mit der Ausbildung fertig. Da ist das monatliche Modellbahn-Budget schnell erschöpft

Werkzeugmäßig bin ich zwar (was dieses Thema anbelangt) ganz gut ausgeürstet, aber mir fehlt es z.B. eben noch etwas an Geschick beim "Air-Brushen". Und da ist mir dann, wie auch von euch schon erwähnt, das Risiko zu groß das ganze Modell zu versauen.

Mal schaun, später vielleicht mal! Dann üb ich halt noch ein bisschen

Danke Leute!


Eifler92

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#17 von Volker Schön ( gelöscht ) , 07.02.2012 14:36

Hallo Matthias,
ich bin derzeit auch gerade dabei, mich an Weinert-Bausätze ranzutasten. Angefangen habe ich mit dem Schienenbus-Beiwagen VB141, den ich gerade lackiere.

Meine bisherigen Erfahrungen und Hinweise:
- Was man so in etwa an Werkzeugen benötigt, wurde ja bereits erwähnt
- Ich bevorzuge die Montage der Bausätze mit Sekundenkleber (Loctite). Hier kann, wenn ich was falsch montiert habe oder nicht zurfieden bin, die Sachen in Aceton einlegen und alles fällt wieder auseinander. Beim Löten kann man zwar auch
- Beim Lackieren ist es ähnlich: Wenn keine Kunststoffteile beteiligt sind (Fast alles an Weinert-Bausätzen ist aus Metall), kann man nach misslungener Lackierung das Modell in Nitroverdünnung einlegen und von vorne beginnen, sehr praktisch. Kunsstoff wird von Nitroverdünnung aufgelöst!
- Ich würde Dir raten, mit kleinen Bausätzen von Weinert anzufangen (z.B. LKW, Ausgestaltungsteile oder anderes Zubehör)
- Wenn es denn eine Lok sein soll, dann empfehle ich mit einer Diesellok (V20, V36) oder einem Triebwagen anzufangen
- Als nächstes größeres Weinert-Modell werde ich z.B. den Akkutriebwagen ETA179 angehen

Viele Grüße und viel rfolg beim Bauen von Weinert-Bausätzen, es macht richtig Spaß
Volker

PS: die meisten Weinert-Modell werden auch mit NEM-Radsätzen angeboten. Diese fahren dann auch relativ problemlos auf Märklin-Gleisen (Mindestradius der Modelle beachten!!!)


Volker Schön

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#18 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 07.02.2012 16:12

Hallo,

Zitat von Volker Schön
... die meisten Weinert-Modell werden auch mit NEM-Radsätzen angeboten. Diese fahren dann auch auf problemlos auf Märklin-Gleisen (Mindestradius der Modelle beachten!!!)


vorsicht mit solchen Aussagen: NEM Räder fahren zwar gut auf C-Gleis, sind aber i.d.R. (es hängt etwas von der konkreten Ausgestaltung ab, da die Norm etwas Spielraum gibt) nicht kompatibel zu M-Gleis. Wer M-Gleis in der Anlage hat und damit m.E. zwingend 36cm-Radius, der kann Weinert-Fahrzeuge vergessen.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#19 von C+D , 07.02.2012 18:38

Noch folgende Hinweise:

1) Flammlötgerät z.B. Proxxon MFB/E oder Toolcraft Ht 911 sind die richtigen Geräte und werden mit Feuerzeuggas betrieben (Kosten: ca. 27 Euro - Baumarkt, z.B. OBI). Wichtig ist, daß man mit einer (!) Hand sowohl Gas auf - und zudrehen als auch zünden kann (weil die andere Hand vielleicht gerade was festhält).

2) Für den elektrischen Lötkolben unbedingt einen Halter mit kaufen - nicht daß das Ding unkontrolliert herunterfällt, den Teppich (oder die Oberschenkel) versengelt oder man aus Versehen die Bude anzündet !!!!

3) Meine Frau hat mir vor Jahren eine Schürze genäht, die ich mir um den Hals binde. Das andere Ende ist mit Klett - Klebestreifen an der Tischplatte befestigt. 99,5 Prozent aller heruntergefallenen Teile landen in der Schürze und nicht auf dem Teppich !

4) Zum Verstärken der Weißmetall - Klebestellen (z.B. Führerhaus, Tendergehäuse, Motorhauben) werden die Flächen an den Ecken nach dem Kleben mit Sekundenkleber von innen an später unsichtbarer Stelle mit einem groben und großen Fräser aufgerauht und sodann mit Stabilit - Express stabil verklebt (das Zeug heiß neuerdings anders - ich glaube "Henkel - Express").

5) Das Vernieten von Steuerungsteilen ist auch keine Zauberei: Kleiner Uhrmacherhammer und handelsüblicher Körner werden benötigt - Hauptsache, die Spitze des Körners ist spitz und nicht schon verwürgt).

Wichtig: Ich klebe auf meinen Schraubstock ein winziges Schnipsel doppelseitiges Teppichklebeband. Darauf wird die Niete mit dem Kopf festgeklebt. Dann werden die zu vernietenden Steuerungsteile (quasi verkehrt herum) auf den Niet gestült - und jetzt nur noch ein gutes Auge - und ein vorsichtiger Schlag mit dem Hammer auf den Körner - fertig !!

6) Bohrer: Schwarze Bohrer sind für Messinggußteile deshalb ungeeignet, weil sie nach kürzester Zeit stumpf werden. Die blanken Bohrer halten 10 mal länger durch (liegt an der Legierung - außerdem sind diese geschliffen und nicht gerollt und damit schärfer). Beim Bohren von Messinggußteilen sollte man irgendeine Flüssigkeit als Schmiermittel nehmen - Spucke reicht aus ! Ohne Schmiermittel bohrt es sich sehr schlecht und die Bohrer (auch die blanken !) werden schneller stumpf oder zu heiß (und dann stumpf).

7) Kesselarmaturen, Flansche und sonstige Teile, in die eine Leitung oder Anstellstange hineingeführt werden soll, müssen immer vorsichtig aufgebohrt werden - nur dann hält die Klebung (oder Lötung) langfristig.


Wer Fragen hat, möge sich bitte melden - ich helfe gern weiter.

Gern gebe ich sonst auch noch Tipps zum Löten von Rahmen, Kranauslegern, Signalmasten oder ähnlichem.


Viel Spaß beim Basteln !!

C.D.


C+D  
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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#20 von michl080 , 07.02.2012 19:30

Zitat von C+D

Wer Fragen hat, möge sich bitte melden - ich helfe gern weiter.



Super Tips. Eine Frage von mir, haben Weinert Bausätze eigentlich eine NEM-Kupplungsaufnahme oder nur Vitrinen-Originalkupplung?

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#21 von Sentinel , 07.02.2012 20:07

Hallo,
die meisten Lokmodelle von Weinert haben einen NEM Schacht, Schlepptenderloks aber nur hinten.

Generell gilt bei Weinert nicht unbedingt, das die kleinen Lokmodelle einfacher sind. Beim Vorbild sind nämlich meistens unabhängig von der Größe die gleichen Baugruppen (Pumpen, Ventile etc) vorhanden, verteilen sich aber bei einer kleiner Tenderlok auf viel kleinerem Raum. Bei großen Loks hat man mehr Platz zum Arbeiten und sind daher weniger fummelig. Dazu kommt, dass bei Schlepptenderlokomotiven der Antrieb bereits fertig ist (Tenderfahrwerke sind lauffähig vormontiert), bei Tenderloks muss noch alles Zusammengebaut werden. In Zusammenhang mit den gefederten Fahrwerken ist es nicht ganz so einfach, eine Tenderlok perfekt zum Laufen zu bekommen. Bei Schlepptenderloks hat man keine Antriebseinflüsse im Lokfahrwerk, die Federung der Lok hilft noch dabei, kleinere (!!!!) Ungenauigkeiten bei der Rahmenmontage zu egalisieren.

Daher als Anfänger Finger weg von Bausätzen wie BR 64, 86, 80, 94 etc. Recht einfach zu montieren sind die Bausätze der BR 55, 56, 38, 01.10 und 03.10 (trotz Innentriebwerk), auch die D ELNA ist machbar, da vormontiertes Fahrwerk.

Von dem erwähnten Akkutriebwagen würde ich Anfängern abraten, die Montage ist zwar ganz harmlos, die Lackierung und das Aufbringen der Zierlinien ist aber nicht ganz ohne.

Grüße Sentinel


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#22 von Volker Schön ( gelöscht ) , 09.02.2012 09:32

Hallo C.D. und Sentinel,
gerne würde ich noch mehr Tips von Euch zum Bauen von Weinert-Bausätzen lesen.

Gerade das Löten von Messing-Kranauslegern interessiert mich besonders, da hier auch noch ein Bausatz in der MoBa-Kiste schlummert. Ich fürcchte, dass Kleben mit Sekundenkleber bei Signalauslegern nicht zielführend sein wird.

Also her mit Euren Tips und Erfahrungen.

Viele Grüße
Volker


Volker Schön

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#23 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 09.02.2012 12:38

Hallo,

Zitat von C+D
5) Das Vernieten von Steuerungsteilen ist auch keine Zauberei: Kleiner Uhrmacherhammer und handelsüblicher Körner werden benötigt - Hauptsache, die Spitze des Körners ist spitz und nicht schon verwürgt).

Wichtig: Ich klebe auf meinen Schraubstock ein winziges Schnipsel doppelseitiges Teppichklebeband. Darauf wird die Niete mit dem Kopf festgeklebt. Dann werden die zu vernietenden Steuerungsteile (quasi verkehrt herum) auf den Niet gestült - und jetzt nur noch ein gutes Auge - und ein vorsichtiger Schlag mit dem Hammer auf den Körner - fertig !!


dazu fällt mir noch was ein: Von Weinert gibt (gab?) es ein Nietset für Steuerungen, bestehend aus einem Hämmerchen, einem Körner und einem Amboss mit einer kleinen eingedrehten Vertiefung für die Niete. Damit lassen sich Steuerungen ganz prima selbst nieten - ich habe das vor einer Reihe von Jahren mal bei einer Ersatzsteuerung für eine Märklin BR 86 gemacht. Wer also Steuerungen nieten möchte und noch nicht das passende Werkzeuge besitzt, sollte m.E. darein investieren.

Ansonsten nochmals ganz herzlichen Dank für die wertvollen Tips, die Ihr hier gebt. Sie lassen sich an vielen Stellen auch für andere Weißmetall-/Messingbausätze verwenden!

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#24 von C+D , 09.02.2012 16:49

Fortsetzung:

In der Tat sind die 64, 86 und 94 nicht als Erstlingswerke geeignet.

Kein Witz: Die 01.10 war der problemloseste Bausatz bisher, wenn auch nicht für Anfänger, da der Rahmen auch hier zusammengelötet werden muß. Das Innentriebwerk hingegen ist völlig problemlos.

Aufgrund von diversen Fehlern in der Bauanleitung, u.a. einem falsch gezeichneten Stangensatz mit verkehrter Reihenfolge, war die 44 schon schwieriger.

Für jemanden, der schon mal mit 55 oder 56.2 eine Dampflok zusammengebaut hat und nun mal mit Löten beginnen will, eignet sich gut die P8 !

Tipps zum Löten:

Ich bin da ganz altmodisch und habe es in der Vergangenheit auch schon mit Fittings - Lötpaste versucht. Damit habe ich aber vor allem deshalb aufgehört, weil beim anschlißenden Verlöten mit der Flamme unkontrollierbare Spritzer durch die Gegend fliegen, die u.U. genau da landen, wo ma sie nicht beseitigen kann, z.B. durch befeilen (Beispiel: mitten in einer Nietreihe).

Also bin ich wieder zum Löten mit Lötkolben, Elektroniklot und Lötfett zurückgekehrt.

Löten von Rahmen:

1) Alle zu verlötenden Flächen mittels Feile oder Schmiergelpapier entzundern.
2) Alles mit Lötfett einstreichen und mit 40 W Lötkolben die zu verlötenden Flächen (sparsam) verzinnen
3) Rahmenteile zusammenschrauben und ausrichten
4) kurz mit der Flamme vorsichtig erhitzen, so daß die Teile miteinander verlöten.
5) später anzulötende Teile genauso vorbereiten. Die bereits vorher verlöteten Teile müssen vor einem unkontrollierten Entlöten geschützt werden. Ich reiße hierzu ein Tempo - Taschentuch in passende Streifen, tränke es in Wasser und umwickele die bereits fertigen und gefährdeten Lötstellen mit diesem nassen Streifen. Hinterher wird alles sauber gefeilt und schlußendlich mit Bremsenreiniger gesäubert, damit die Teile nicht durch das Lötfett stark korrodieren.

Pufferbohlen zum Anlöten werden innen vorher mit dem Fräser an den zukünftigen Lötstellen blank entzundert.


Löten von Kranauslegern, Signalmasten etc.:

Auch hier:
1) Die zu verlötenden Flächen (sofern man von Fläche sprechen kann) entzundern
2) Sparsam mit Lötfett die zu verlötenden Flächen einstreichen. Mit einem 15 Watt - Lötkolben (oder 25 Watt) ganz vorsichtig verzinnen (40 - Watt - Lötkolben ist viel zu heiß!).
3) Mit Lötklemmpinzetten, hölzernen (!!) Wäscheklammern oder anderem geeigneten Gerät die zu verlötenden Teile sauber ausrichten und festklemmen. Aufpassen, daß dabei nichts verbiegt. Die Lötzinnschicht sollte so dünn sein, daß auch vor dem Verlöten mit der Flamme es schon passend aussieht !!
4) mit dem Flammlötgerät gaaaaanz vorsichtig den Lötzinn erwärmen, am besten nur "fächeln" - bloß nichts ausglühen - es verzieht sich oder verbrennt sogar im schlimmsten Fall rückstandslos !
5) Je nach Bauart ggf. auch in Abschnitten flammlöten - dann muß man wieder mit den wassergetränkten Tempo - Taschentüchern die bereits gelöteten Teile kühlen.
6) Wenn irgendwas schief zusammengelötet ist: Bloß nicht mit Feile oder ähnlichen verschönmurksen. Es nützt nichts: Vorsichtig mit Flammlötgerät wieder entlöten und neu versuchen. Auch beim Entlöten hilft eine Lötklemmpinzette - nur eben anderns herum - sie soll die Teile diesmal auseinanderdrücken.

Windleitbleche:

Auch hier gilt das vorher beschriebene:

Erst entzundern, dann die Halter vorsichtig biegen (Das geht genau nur 1 x - dann kaputt !!), Lötfett, dann verzinnen.

Die Lage der Halter an den Blechen von innen anzeichnen, entzundern, Lötfett, vorsichtig verzinnen. Mit Lötklemmpistole die Halter auflöten.

Häufig ist es notwendig, einen Halter schmaler zu machen, weil dieser an einer Leitung zum Beispierl zum Vorwärmer nicht vorbei paßt. Das sollte in jedem Fall vor dem Löten erfolgen. Hinterher ist die Gefahr des Abbrechend zu groß.

Weiterhin viel Spaß und ran an die Arbeit !

C.D.


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RE: Fragen zu Weinert-Lokmodellen

#25 von Eifler92 ( gelöscht ) , 10.02.2012 11:24

Danke an der Stelle an CD,

die Tipps zum Löten lassen sich auch anderweitig gut verwenden, nicht nur für Weinertmodelle.
Ich bin zwar mit dem Lötkolben nun auch nicht ganz talentfrei aber was will man diesbezüglich große Künste von einem Industriekaufmann erwarten


Eifler92

   


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