Fortsetzung:
In der Tat sind die 64, 86 und 94 nicht als Erstlingswerke geeignet.
Kein Witz: Die 01.10 war der problemloseste Bausatz bisher, wenn auch nicht für Anfänger, da der Rahmen auch hier zusammengelötet werden muß. Das Innentriebwerk hingegen ist völlig problemlos.
Aufgrund von diversen Fehlern in der Bauanleitung, u.a. einem falsch gezeichneten Stangensatz mit verkehrter Reihenfolge, war die 44 schon schwieriger.
Für jemanden, der schon mal mit 55 oder 56.2 eine Dampflok zusammengebaut hat und nun mal mit Löten beginnen will, eignet sich gut die P8 !
Tipps zum Löten:
Ich bin da ganz altmodisch und habe es in der Vergangenheit auch schon mit Fittings - Lötpaste versucht. Damit habe ich aber vor allem deshalb aufgehört, weil beim anschlißenden Verlöten mit der Flamme unkontrollierbare Spritzer durch die Gegend fliegen, die u.U. genau da landen, wo ma sie nicht beseitigen kann, z.B. durch befeilen (Beispiel: mitten in einer Nietreihe).
Also bin ich wieder zum Löten mit Lötkolben, Elektroniklot und Lötfett zurückgekehrt.
Löten von Rahmen:
1) Alle zu verlötenden Flächen mittels Feile oder Schmiergelpapier entzundern.
2) Alles mit Lötfett einstreichen und mit 40 W Lötkolben die zu verlötenden Flächen (sparsam) verzinnen
3) Rahmenteile zusammenschrauben und ausrichten
4) kurz mit der Flamme vorsichtig erhitzen, so daß die Teile miteinander verlöten.
5) später anzulötende Teile genauso vorbereiten. Die bereits vorher verlöteten Teile müssen vor einem unkontrollierten Entlöten geschützt werden. Ich reiße hierzu ein Tempo - Taschentuch in passende Streifen, tränke es in Wasser und umwickele die bereits fertigen und gefährdeten Lötstellen mit diesem nassen Streifen. Hinterher wird alles sauber gefeilt und schlußendlich mit Bremsenreiniger gesäubert, damit die Teile nicht durch das Lötfett stark korrodieren.
Pufferbohlen zum Anlöten werden innen vorher mit dem Fräser an den zukünftigen Lötstellen blank entzundert.
Löten von Kranauslegern, Signalmasten etc.:
Auch hier:
1) Die zu verlötenden Flächen (sofern man von Fläche sprechen kann) entzundern
2) Sparsam mit Lötfett die zu verlötenden Flächen einstreichen. Mit einem 15 Watt - Lötkolben (oder 25 Watt) ganz vorsichtig verzinnen (40 - Watt - Lötkolben ist viel zu heiß!).
3) Mit Lötklemmpinzetten, hölzernen (!!) Wäscheklammern oder anderem geeigneten Gerät die zu verlötenden Teile sauber ausrichten und festklemmen. Aufpassen, daß dabei nichts verbiegt. Die Lötzinnschicht sollte so dünn sein, daß auch vor dem Verlöten mit der Flamme es schon passend aussieht !!
4) mit dem Flammlötgerät gaaaaanz vorsichtig den Lötzinn erwärmen, am besten nur "fächeln" - bloß nichts ausglühen - es verzieht sich oder verbrennt sogar im schlimmsten Fall rückstandslos !
5) Je nach Bauart ggf. auch in Abschnitten flammlöten - dann muß man wieder mit den wassergetränkten Tempo - Taschentüchern die bereits gelöteten Teile kühlen.
6) Wenn irgendwas schief zusammengelötet ist: Bloß nicht mit Feile oder ähnlichen verschönmurksen. Es nützt nichts: Vorsichtig mit Flammlötgerät wieder entlöten und neu versuchen. Auch beim Entlöten hilft eine Lötklemmpinzette - nur eben anderns herum - sie soll die Teile diesmal auseinanderdrücken.
Windleitbleche:
Auch hier gilt das vorher beschriebene:
Erst entzundern, dann die Halter vorsichtig biegen (Das geht genau nur 1 x - dann kaputt !!), Lötfett, dann verzinnen.
Die Lage der Halter an den Blechen von innen anzeichnen, entzundern, Lötfett, vorsichtig verzinnen. Mit Lötklemmpistole die Halter auflöten.
Häufig ist es notwendig, einen Halter schmaler zu machen, weil dieser an einer Leitung zum Beispierl zum Vorwärmer nicht vorbei paßt. Das sollte in jedem Fall vor dem Löten erfolgen. Hinterher ist die Gefahr des Abbrechend zu groß.
Weiterhin viel Spaß und ran an die Arbeit !
C.D.