#2 von
Laenderbahner
(
gelöscht
)
, 21.08.2012 20:29
Hallo, die Antwort ist recht simpel: es gab Zylinderkonstruktionen ohne durchgehende Kolbenstange. Damit braucht man auch kein Kolbenstangenschutzrohr. Solch eine Konstruktion hat den Vorteil, dass die vordere Stopfbuchse entfällt und damit eine Quelle für Undichtigkeiten, der Nachteil ist, dass der Kolben nur auf einer Seite geführt wird. Dies wird dann durch eine doppelte Kreuzkopfführung ausgeglichen (mir fällt zumindest keine deutsche Dampflok ohne durchgehende Kolbenstange und mit einseitiger Kreuzkopfführung ein).
#5 von
Laenderbahner
(
gelöscht
)
, 22.08.2012 10:03
Hallo, man lernt doch immer wieder dazu:
@ Martin: danke die 89 001-003 haben tatsächlich einseitig geführte Kreuzköpfe und keine durchgehende Kolbenstange. Würde mich interessieren. ob die Polen da später bei der 89 001 eine durchgehende eingebaut haben. Die beiden anderen dürften ja wohl in Russland "verschütt gegangen" sein.
@ Arnold: sorry aber Deinen Beitrag verstehe ich nicht ganz - bis Martin mir ein Gegenbeispiel nannte war ich der Meinung, dass eine nicht durchgehende Kolbenstange nur in Kombination mit einer doppelten Kreuzkopfführung auftrat - deine Beispiele belegen das ja auch, wenn man mal außer Betracht läßt, dass es auch Ausführungen der S4 und P4.1 mit durchgehender Kolbenstange und mit doppelter Kreuzkopfführung gab.
#6 von
Modellbahner Arnold
(
gelöscht
)
, 22.08.2012 10:23
Moin Thomas,
hab in Deinem Beitrag den kleinen Teil mit einseitiger Kreuzkopfführung überlesen
Das mit 89 001 - 003 wußt ich garnicht. Im Alba ist zwar die Naßdampfausführung erwähnt, Zeichnung und Bild zeigen allerdings eine ander Ordnungsnummer der Heißdampfausführung.
#7 von
Laenderbahner
(
gelöscht
)
, 22.08.2012 12:00
Hallo Arnold,
Zitat von Modellbahner ArnoldDas mit 89 001 - 003 wußt ich garnicht. Im Alba ist zwar die Naßdampfausführung erwähnt, Zeichnung und Bild zeigen allerdings eine ander Ordnungsnummer der Heißdampfausführung.
Ein "Weißer Elefant" eben, bin gespannt ob jemand noch einen kennt. Aber so ist es halt: da geht man in Gedanken schnell x-Baureihen durch, findet kein Gegenbeispiel, aber im Endeffekt gab es wirklich nichts, was es nicht gab!
och, ich hätte da noch so einen "weißen Elefanten": einige wenige BR52 wurden mit sog. "selbsttragenden Kolben" geliefert. Diese Loks hatten auch keine durchgehenden Kolbentragstangen. Man vesprach sich dadurch weniger Aufwand beim Bau (Wegfall der vorderen Stopfbuchsen) und eine einfachere Montage und Wartung, eben wegen des Wegfalls der vorderen Stopfbuchsen. Mangels Bewährung (die Kolben zeigten in kürzester Zeit einseitige Abnutzung, mag vielleicht auch an mangelnder Fertigungsgüte während der Kriegszeit gelegen haben) wurde dieser Weg aber nicht weiter verfolgt.
Wurde auch nach dme Krieg nochmal aufgegriffen: Stichwort Trimming Tragkolben. (bei Br 50) Doch auch dieser Versuch war erfolglos, ggf mangelnde Schmierung, sicherlich die ungenaue Führung durch den einseitigen Kreuzkopf liessen den Kolben und die Zylinder relativ schnell und ungleichmässig verschleissen.
Jetzt wo ich so drüber nachdenke, erscheint mir die Variante mit doppelt geführtem Kreuzkopf und einseitiger Kolbenstange irgendwie glatt "logischer" als die andere. Aber gut, das ist bzw. war vermutlich irgendwo auch eine Frage der Konstruktionsgewohnheiten damals, je nach Land hat sich dann das eine oder andere durchgesetzt....
der Kraftunterschied zwischen den beiden Kolbenseiten liegt bei einseitiger Führung ungefähr bei 3 - 4 %, also nicht sonderlich gravierend.
Das US-Dampflok keine durchgehenden Kolbestangen hatten liegt an der schwereren und damit robusteren und vor allem kostengünstigeren Bauweise. Diese schwere Bauweise wäre hierzulande auch wegen der kleineren Lokgewichte nicht ohne weiteres möglich. Es spart wie schon gesagt die zweite Stopfbuchse. Die einseitige Kolbenstange bringt eine wesentlich einfachere Konstruktion da die Deckel zueinander nicht passgenau angefertigt werden müßen und freizügig getauscht werden können. Mit ein Grund weshalb in den USA auch keine Verbundlok fuhren, das war ihnen zu teuer im Bau und auch beim Unterhalt.