Hallo, zusammen
Manche von macbees Beiträgen schreien förmlich nach Widerspruch. Ich mache das mal mehr von der theoretischen Seite.
Zitat von macbee
...man brauchte die schwungmassen um den dieselmotor überhaupt lauffähig zu machen da es damals noch keine elektronische zündung gab.
heutzutage wäre die schwungmasse für die motorenbauer ein alptraum.
Dieselmotoren und Zündung? Gut, schon wieder was gelernt Und was die Schwungmasse betrifft: Irgendein älterer Sportwagen (Ferrari?) soll eine sehr kleine Schwungmasse haben. Da konnte man sich beim Einparken super blamieren. Entweder viel Gas geben ("Angeber") oder abwürgen ("kann nicht fahren").
Zitat von macbee
die elektronik regelt die verzögerung und steuert das bremsen und beschleunigen und tut das was eine schwungmasse bis dato machte. wenn nun eine schwungmasse diesen effekt stört kommt nun die digitaltechnik ins schleudern.
Nur dann, wenn man den Regler nicht auf das zu regelnde System abstimmt. Beim hier erwähnten 60902 ist der Regler an die Märklin-Antriebe angepaßt. Wenn sich ein Motor deutlich anders verhält, kann es schiefgehen. Ungefähr so, als fahre man die ersten Meter in einem völlig ungewohnten Auto.
Zitat von macbee
diese führt nun zu einem stärkeren bremsimpuls als notwendig ohne schwungmasse. die lok wird stärker gebremst als nötig weil die schwungmassen dem bremsimpuls entgegen wirkt. sinnlos...
Ich würde eher sagen, daß starke Bremsimpulse sinnlos sind. Wer hat überhaupt dieses "Schwungmasse behindert die Regelung" in die Welt gesetzt? Das ist das gleiche wie "Weniger Gewicht ist immer super". Wieso ist dann die 290 schwerer als die 212? Oder wieso haben Schwertransporter Ballastpritschen oder Wassertanks?
Bei einer Regelung muß man zwei Dinge unterscheiden: Erreichen des Sollwertes und Reaktion auf Störungen.
Eine Lok ist keine CNC-Maschine. Das Vorbild bremst und beschleunigt relativ träge und das Modell soll dieses Verhalten nachempfinden. Das heißt, daß Änderungen der Geschwindigkeit durch die Anfahr-/Bremsverzögerung des Decoders absichtlich langsam umgesetzt werden. Andererseits sollen kurze Störungen und Ruckler ausgebügelt werden, das macht die Schwungmasse (oder ein träger Rotor wie beim LFCM) schon von sich aus.
Zitat von acsenf
Was du schreibst ist eine Krücke, die Elektronik solls richten, das ist das Selbe warum ESP entwickelt wurde.
Wenn es gute Gründe dafür gibt, ist das in Ordnung. Etwas funktionierendes leistungsfähiger und beherrschbarer zu machen wäre einer. Eine Fehlkonstruktion irgendwie noch zu retten ist etwas peinlich. Es gibt aber bei Flugzeugen welche, die instabil sind. Kampfflugzeuge sind dann wendiger, weil man für eine Kurve nicht erst die stabilisierenden Kräfte überwinden muß. Bei Verkehrsflugzeugen weiß ich das nicht. Die Stabilität kommt normalerweise, indem mehrere Kräfte gegeneinander wirken. Das kostet Energie, es könnte also auch da etwas bringen, sie etwas "kippelig" auszulegen. Beim Kunstflug ist ein stabilisierendes Eigenleben ebenfalls störend.
Zitat von macbee
also es ist kein quatsch sondern schwungmassen zeugen bei digitalloks entweder von der vergangenheit wo die lok nur analog verkauft wurde oder aber von nachlässigkeit der ingenieure bei der konstruktion und somit einer nicht perfekten stromaufnahme über die räder und achsen die mit der schwungmasse vertuscht wird.
Oder davon, daß sie an die rauhe Wirklichkeit gedacht haben und keine Sachen auf die Menschheit loslassen wollen, die nur unter Idealbedingungen funktionieren. Und was ist schlecht daran, wenn eine Lok analog UND digital ordentlich fährt? Oder daß sie trotz nicht klinisch reiner Gleise und "veralteter" Steuergeräte tut, was sie soll?
Zitat von klein.uhu
Bei halbwegs gut dimensionierter Schwungmasse mildert diese den Blockiervorgang etwas, wobei die angreifenden Kräfte da völlig willkürlich sind, denn die Energie der Schwungmasse stimmt mit Sicherheit nicht mit der des Zuges überein. Das geht alles auf die Mechanik! Großes Kräftegerängel von beiden Seiten der Schnecke!
Nur dann, wenn der Motor (fast) schlagartig stehen bleibt. Bei leichtem Lauf und etwas Schwungmasse wird aus Deinem "großen Kräftegerangel" ein sanftes Abbremsen. Ein Motor mit Stirnradgetriebe bremst ebenfalls den Zug. Bis zu einem gewissen Grad ist das ganz gut so, denn auch beim Vorbild will man vermeiden, daß Loks unkontrolliert Gefälle runterrollen.
Zitat von klein.uhu
Mechanik verstanden?
Nö. Brauche ich auch nicht, das macht alles die Elektronik
Zitat von Schutzleiter
Und er ist spannungsempfindlich, wie ich am WE festgestellt habe.
Er liegt irgendwo zwischen neuen Sinus und HLA mit 60902, aber deutlich schlechter als der HLA, vom HLA mit Microcontrollerdecoder überhaupt nicht zu reden.
Als wir das getestet haben, kam die Drehzahländerung etwas verzögert und war fast nicht hörbar. Demnach müßte er sehr viel näher am HLA liegen als am Mini-Sinus.
MfG Jochen