Schönen Nachfeiertag beisammen,
Ich hoffe, dass es okay ist wenn ich hier einen längeren Beitrag veröffentliche.
Nach meiner Formveränderung und (sehr amateurhaften) Umlackierung einer Primex 141 (hier) möchte ich hier zwei neue Projekte vorstellen. Keiner der Umbauten ist wirklich "neu", und es gibt sie wohl schon seit Jahr(zehn)ten.
Aber ich möchte wenigstens die "Anleitung" meines Umbaus hier zeigen, und auch eine kleine Sammlung an Links, die ich alle sehr hilfreich fand.
Mir ist außerdem klar, dass viele eine solche Anleitung nicht brauchen, aber vielleicht kann so einem (Wieder-)Einsteiger wie mir damit geholfen werden. Also los gehts ...
Vorgeschichte:
Auf meiner noch im Bau befindlichen Anlage, so hatte ich mir gedacht, wolle ich hauptsächlich Einheitsloks fahren lassen, und möglichst alte, schöne Gussloks. Ich mag die alten 24cm Blechwagen, und da sind maßstäbliche Plastik-Loks nicht so das Wahre. Außerdem sind die späten 80er Jahre die Zeit meiner Kindheit und daher Ozeanblau/Beige meine Lieblingsfarbgebung.
Neben den sehr schönen (kurzen) Kastenloks wollte ich natürlich auch eine Bügelfalte. Das ist ja, besonders in o/b bei Märklin so eine Sache.
Ich hab dann zuerst mal ein paar Wochen, Monate lang im Internet recherchiert und alle möglichen Threads auch in diesem Forum zich mal durchforstet, Bilder heruntergeladen und immer wieder studiert, und wie damals als Kind geträumt...
Auch wenn ich anfangs keine Plastikloks wollte, so fiel die erste Wahl dennoch auf ein ozeanblaues Trix Gehäuse, welches bekanntlich mit ein wenig Aufwand auf ein 30331 Fahrgestell passt.
In dem Thread:
Märklin Hobby-Modelle der Baureihe E10 mit Bügelfalte
ist der Umbau sehr gut beschrieben von Winfried Frey, und da ich es fast 100% so gemacht habe, will ich das nicht nochmal wiederholt darstellen.
(Anmerkung: Da das 30331 Fahrgestell, welches ich für diesen Umbau erworben hatte in sehr schlechtem Zustand war, fährt diese Lok nur bedingt. Schade, aber irgendwann behebbar.)
Dann gibt's da aber auch natürlich noch die Gusslok Bügelfalte von Trix. Zwar mit stumpfen Fenstern, aber die kann man wohl durch die klaren Trix (Artikelnummer: 30170 Fenster ersetzen, wie beschrieben auf der Seite:
Umbau und Superung des Trix-Modells 112 499-9b(Vielen, vielen Dank!).
Auch in Diesem Umbau wurde das wohl so gemacht.
Es gibt ja bekanntlich viele verschiedene Art und Weisen, wie man so eine Trix märklinisieren kann, vom Dekoder-Umbau, FRU-55500, Motor- oder Fahrwerktausch gibt's da wohl so ziemlich alle Varianten. Anfangs dachte ich mir, dass das eine gute Gelegenheit wäre, mich mal an einem DC/AC Umbau zu probieren und jagte nach einer alten Trix International. So eine Lok in schlechtem Zustand kann man ruhig mal versaubeuteln, zur Not lässt sich zumindest das Gehäuse verwenden, oder so dachte ich mir.
Dann lief mir aber diese wunderschöne, neuwertige Schönheit über den Weg. Unbespielt, wenn dann wohl nur ein paar Mal gefahren! Auch Aufgrund des vielleicht noch vorhanden Wertes wollte ich diese wunderschöne Lok nicht kaputt machen. Besonders, da ich auch ein paar Gleichstromgleise habe, und man weis ja nie ...
Also doch Fahrwerktausch. Ich hatte schon eine 140 und eine 141, also fing ich an zu experimentieren. Ursprünglich hab ich wie in von Bahngarfield beschrieben daran gedacht, das 141er Fahrgestell zu benutzen.
Hier der Thread:
Kurze Küche, oder: Bügeln in den Siebzigern
Aber das hat entgegen Bahngarfields Beschreibung einfach nicht gut geklappt, zumindest nicht im Betrieb. Die 141 ist einfach viel zu kurz.
Die 140 schien mir da viel eher geeignet. Es hat zwar ein paar Tage Tüftelei gebraucht, aber hier nun der fast komplette Umbau, hoffentlich leicht verständlich in ein paar Bildern:
1.)
Das Fahrwerk benötigt einige kleine, aber wichtige und vorsichtig auszuführende Anpassungen. Achtung: Einige sind nicht reversierbar. Hier ist die "offene" Lok, es folgt eine Beschreibung der einzelnen Schritte.
2.)
Die Drehgestelle passen nicht unter die Blenden der Trix. Der Grund sind die vorderen (Sandkästen glaub' ich?). Also Augen zu und - SCHNIPP - ab. Die sieht man nachher eh nicht.
(...Wie hat man das eigentlich im Original gelöst ...?)
3.)
Die Trix hat eine Platine im Kopf, die ist eingeklebt und die Lichter hängen daran angelötet herum. Ich wollte die Platine weder abreißen noch die Lichter abschneiden. Daher hab' ich sie einfach mit Klebeband heruntergeklebt. (Roter Kreis) Dabei ist zu beachten, die Lichter NICHT über dem Motor oder dem FRU zu befestigen. In die dazu gegenüberliegende Seite passt es gut. Das Stück Metall vom Oberleitungsumschlater an der 140 war schon lange ab, das müsste wahrscheinlich aber entfernt oder verbogen werden, damit der Schraubendom der Trix da herein passt.
4.)
Wie man im vorherigen Bild sehen konnte, hat die Trix zwei kleinere Schraubendome für die Führerstände. Die stoßen beim Zusammensetzen an die Lichtbefestigungen des Märklin Fahrgestells. Um Abhilfe zu schaffen, habe ich die Letzteren leicht nach vorne gebogen. Außerdem ist die Rückseite auch mit Klebeband abgedeckt, damit sich bei Berührung der Lampenfassung mit dem Gehäuse kein Kurzschluss ergibt.
5.)
Der Schraubendom der Trix ragt (etwas) in den Platz hinein, in dem sich der FRU befindet. Durch behutsames Verbiegen des kleinen Metallpfostens, an dem der FRU angeschraubt ist, lässt sich das einfach und problemlos lösen. Man muss allerdings sicherstellen, dass der FRU weiterhin Kontakt zum Rahmen hat.
6.)
Da der Rahmen der 140 kürzer als das Gehäuse ist, hab' ich ihn einfach mit ein bisschen Blech verlängert (ist auch wieder nur angeklebebanded). Das hat dann den Vorteil, dass damit die Lichter nicht durch die Lücke die Schienen beleuchten. Außerdem sitzt das Gehäuse sicherer und 'versinkt' nicht auf der motorlosen Seite.
Hier sieht man außerdem nochmal gut die nach vorne gebogenen Lichtfassungen.
Endergebnis:
Ich Finde, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen! Um Bahngarfield zu zitieren: "Fährt wie eine Märklin, sieht aus wie eine Bügelfalte!"
Ein paar Anmerkungen:
-Das Gehäuse ist fast komplett innen mit Klebeband ausgeklebt um Kurzschlüsse zu vermeiden. Das ist relativ wichtig.
-Die Fenster werde ich definitiv noch durch durchsichtige ersetzen, das kommt noch.
-Momentan sitzt das Gehäuse relativ lose auf dem Fahrgestell. Ich habe vor, in nächster Zeit den Rahmen auf Höhe des Domes zu durchbohren und es so zu befestigen.
-Mit dem Unterbau der Lok muss ich in nächster Zeit noch etwas experimentieren.
Es folgen noch ein paar weitere Impressionen beider Loks, ich hoffe, es gefällt!
(Bilder)
Und letztlich noch ein Bild, das einem alten Bundesbahnposter ähnelt...