Hallo Stummis,
Ich habe meinen Pendolino auf LED Beleuchtung und ESU LoPi 4 umgebaut und mir gedacht, das könnte Einige hier interessieren.
Ist ja ganz einfach: Den alten Dekoder raus, Glühbirnen raus und dann ...
Eben. Also, erst mal das Gehäuse geöffnet. Sieht dann so aus:
Platine rausholen, Kabel ablöten Motor ausbauen, Lampenhalter ausbauen, Motor reinigen, etc. (5-poliger Motor). Entstörkondensatoren zu Masse ausbauen. Vorsicht mit der Kupplung: Da ist so ein kleines Federblech. Das geht schnell verloren. Die Kabel sind in der Lok festgeklebt. Vorsichtig lösen, sonst ist die Isolierung hin. (war bei mir der Fall). Beim Zusammenbauen alles Schmieren, insbesondere die Führungen des Pendelmechanismus und auch der inneren Fahrgestelle.
Ich habe viel Plexiglasreste hier. Deshalb ist das mein bevorzugtes Material für neue Platinen. Außerdem kann man da sehr gut markieren wo Aussparungen und Bohrungen hinkommen: Ist ja durchsichtig. Erst wollte ich die Platine etwas größer machen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. So sind die Kabel nicht so eingeengt.
Stirnlichter
So sieht das Gehäuse von innen aus. Der Führerstand ist recht eng, wie der Größenvergleich der PLCC2 Dioden zeigt. Ich hatte mal dran gedacht, ganz kleine 603er LEDs einzubauen, aber das wurde mir dann doch zu fummelig.
Für Stirn- und Rücklicht habe ich PLCC2 LEDs genommen. Innenbeleuchtung mit Hufing Leisten, jedoch ohne den Kondensator auf dem Bild.
Die „Platine“ habe ich später gekürzt. Aber man sieht schon meine „Lötpads“ und den Dekoder. Einfach mal als Stellprobe.
Aber wie verteile ich das Licht für die Stirnlichter? LEDs strahlen ja nur in eine Richtung. Die Lichtleiter erhalten das Licht aber aus 3 Richtungen.
Mit Alu-Folie aus der Küche. Einfach den ganzen Führerstand vorsichtig nach hinten rausziehen (ist lose eingesetzt) und dann den Lichtleiter abhebeln. An den 2 Noppen ansetzen. Geht auch ganz einfach. Dann einen Streifen Alu-Folie ausschneiden und in die Aussparungen stecken. Am besten geht das mit einem Wattestäbchen, das zerreist die Alu-Folie nicht. Und es soll ja auch gerne etwas unregelmäßig sein, damit das Licht überall hin reflektiert wird, also auch in die Lichtleiter.
Die LEDs mit Kabeln versehen und in das Loch von den Glühlampen ziehen. Ooooops. Aufpassen, sonst gibt es einen Kurzschluss. Wie am Besten isolieren? Ich habe die Kontakte mit Teflonband, dasselbe wie man zum Rohrgewinde dichten nimmt, umwickelt.
Bevor ich richtig schlau wurde, habe ich angefangen eine Lampenfassung aufzubohren. Aber das habe ich dann aufgegeben. Dann die vorbereitete Leiterplatte wieder montieren. Vorbereitung: ein Leiter muss aufgetrennt werden, den „Pad“ brauchen wir für den gemeinsamen Rückleiter (+). Kann auch der „Masse“ Leiter sein, aber der muss auch, durch Unterbrechung, vom Chassis isoliert werden.
Nicht vergessen die Kupplung wieder einzubauen. Dann die Kabel der Dioden von oben durchstecken. Die alten Lampenkontakte müssen dafür etwas aufgebogen werden. Kabel nach unten durchziehen. Eventuell mit einem Tropfen Klebe fixieren.
Vorwiderstand der LEDs: Weiss = 13 K; Rot 16 K (ca.).
Innenbeleuchtung Motorwagen
So wird die Hufing Platine zersägt und montiert. Die Aussparungen in der Platine sind für die Befestigungsstege des Gehäuses und für den Dekoder. Links sieht man die Unterseite vom „Lötpad“. ACHTUNG: Da wo die Leuchtleiste zwischen den Bänken liegt, muss die Platine um einige Zehntel Millimeter verjüngt werden. Sonst passt das Gehäuse nicht mehr drüber weil die Bänke auseinander gedrückt werden. Am besten legt man die Leuchtleiste mit Klebeband „in Position“, dann die Platine in Position legen und die Lichtleiste andrücken. Die 2 Kabel Links gehen zur LED das an der Decke vom Gehäuse klebt um den vorderen Ausgang zu beleuchten. Verbindung mit Mikrostecker, 2-polig.
Jetzt fehlt nur noch den Dekoder anlöten.
Achtung: Fehler in der Einbauanleitung von ESU: Die Kabelfarben vom Motor sind vertauscht. So ist es richtig: Motorausgang Links: Mä = blau, ESU = grau; Rechts: Mä = grün, ESU = orange. Ich musste umlöten.
Motorwagen fertig!
Hier noch ein paar Details der Verkabelung:
Hier die Vorwiderstände der Stirnbeleuchtung:
Beleuchtung „Beiwagen“:
Die Stirnlichter genauso wie die vom Motorwagen. Die Originalplatine wird wieder verwendet. Hier sehen wir die Montage der Hufing Lichtleisten. Die können seitlich ruhig 1 bis 2 mm überstehen, das Gehäuse ist unter der Platine breiter. Die Lichtleiste muss wegen den Bänken an der 2. Befestigung unterbrochen werden. Ich hatte vergessen die 2 Leisten zu verbinden. Musste ich später nachholen...
ACHTUNG: HIER MUSS MAN DIE LEITERBAHN UNTERBRECHEN, SONST WIRD DER DEKODER GEHIMMELT !!!!! :
Mit allen Kabeln verlötet, sieht es so aus:
DBn = Dunkel Braun. Oder so ähnlich. Die 2 schwarzen Kabel sind von der Lichtleiste.
Das ist mein Arbeitstisch mit dem testbereiten Zug.
Und der Zug auf dem Testgleis mit Beleuchtung (auf meinem GBS)
Prima, alles funktioniert.
Und nun das Ergebnis:
Die Helligkeit in den beiden Wagen ist unterschiedlich. Das kann man an den Hufing Leisten einstellen. Ich werde es machen, wenn ich Kugellager in den Motor einbaue. Dieses Jahr noch. Bis dahin stört es mich nicht. Jetzt bin ich zu faul, den Wagen wieder aufzuschrauben. Muss ja noch den Dekoder einstellen...
Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht und vielleicht war ja für den Einen oder Anderen eine Anregung dabei.
Liebe Grüße,
Klaus
Edit: Artikelnummer im Titel korrigiert.