Moin Julian,
ich habe nur ein Oval mit C-Gleisen, baue aber in 2L Module, so dass ich dir teilweise Auskunft geben kann.
Was du meinst, sind "Segmente". Module haben stets genormte Stirnseiten, so dass sie beliebig angeordnet werden können. Bei Segmenten musst du darauf keine Rücksicht nehmen.
Zu deinen Fragen (gleiche Nummerierung):
1. es reicht, sie zusammen zu schrauben. Bohrungen 8mm, Schrauben 6mm, so können beide Teile noch ausgerichtet werden. Das ist dann hilfreich, wenn sie mobil sein sollen, gilt also vornehmlich für Module.
Bei einem festen Aufbau, der nur bei Bedarf (Umzug?) getrennt werden soll, kann man natürlich genauer arbeiten. Google hierzu mal nach "Rillendübel".
2. Gar nicht. Du schneidest sie stumpf ab (Plastikteile und Klammer). Selbst wenn am Übergang eine Fuge von 1mm klafft, fahren deine Fahrzeuge dort klaglos drüber. Die elektrishe Verbindung wird nicht über das Gleis, sondern unterwärts verlegte Kabel erreicht.
Du kannst zwar ein C-Gleis an beliebiger Stelle durchschneiden, es ist jedoch bequemer, du planst deine Segmente vorab schon im Raster des C-Gleises (nicht zwingend 36cm, sondern so, wie es sich aus dem Gleisplan ergibt).
Hier gehört ein weiterer Aspekt hin, die Größe der Segmente: 150x100cm ist schon recht ambitioniert. Diese wirst du alleine kaum tragen können, selbst zu zweit wird es knifflig. Bedenke, dass du dort noch Landschaft aufbringt, da summiert sich das Gewicht.
Als Beispiel: ich baue Module mit maximal 100x50cm (eher 90cm, da praktischer). Diese kann ich problemlos alleine die Kellertreppe runter bugsieren. Oder rauf, natürlich.
Bei schönem Wetter bastele ich lieber auf der Terrasse als im Keller. Schaue vielleicht, dass du deine Segmentgröße auf deine Möglichkeiten hin optimierst.
3. Das ist Geschmacksache. Früher hat Opa einen Grasteppich aufgeklebt und die Gleise darauf gepackt, ihm hat's gefallen. Möchtest du ein etwas realistisches Aussehen, dann montierst du die Gleise auf die Trasse (Holz) und modellierst deine Landschaft drumrum.
Damit kommen wir zur Konstruktion: im Grunde dürfen deine Segmente aus einem Rahmen bestehen und der Gleistrasse. Mehr Holz ist nicht notwendig. Die Landschaft entsteht dann komplett aus Styrodur (Dämmplatten aus dem Baumarkt). Natürlich kannst du auch eine Platte auf den Rahmen schrauben, wenn dir das besser gefällt.
4. wie bei allem, gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, ich nenne dir nur, wie ich es machen würde: ich schraube beide Segmente zusammen und klebe dann getrennt (!) Styrodur auf, dass sich an der Trennstelle berührt. Dann erfolgt die Formgestaltung mit Cutter, Raspel oder wasauchimmer du bevorzugst. Dann werden die Segmente getrennt, Frischhaltefolie dazwischen gepackt und sie werden wieder verbunden. Danach kommt als letzte Schicht Landschaftspampe über beides. So hast du einen fast unsichtbaren Übergang, die Frischhaltefolie hilft, dass sie nicht verkleben.
Meine Landschaftspampe besteht aus einem Gemisch aus Chinchillasand ("Badesand" ist noch besser, bekommst du in der Nagetierabteilung des Baumarktes), Holzleim und Abtönfarbe. Durchgetrocknet sieht das schon ziemlich wie "Erdboden" aus. Gras drauf geschossen, fertig.
Natürlich kannst du auch Gips nehmen, und malst ihn danach an.
Sollten sich Fehler einschleichen und eine Trennfuge sichtbar sein, kommt ein Baum davor...
5. im Prinzip wie ein Segment, also abnehmbar. Ich könnte etwas ins Detail gehen, wie die elektrische Verbindung hergestellt werden kann, dafür müsste ich jedoch mehr über deine handwerklichen Fähigkeiten wissen. Bei mir sind die Steckverbindungen, die die Brücke in Position halten, gleichzeitig auch für die Stromversorgung da.
6. Wie du magst. Es ist gut, immer zwe Segmente zu verbinden und dann die Gleise zu verlegen, so hast du eine Kontrolle, ob sich da nicht aus Versehen ein Knick einschleicht. Ob du sie dann einzeln mit Landschaft versiehst oder gemeinsam (der oben erwähnte Berg), ist deinem Geschmack überlassen.
Ich sehe einen großen Vorteil darin, jedes Segment (bei mir ja Module) individuell zu bearbeiten, so habe ich kleine Happen und damit schneller Erfolgserlebnisse. Während ich Brüche im Übergang in Kauf nehme (nehmen muss, weil es eh Module sind), wärst du bei Segmenten beraten, immer zwei gleichzeitig zu bearbeiten, damit es keine sichtbaren Übergänge gibt. Oder natürlich drei oder vier, je nach Platz. Ein Patentrezept gibt es da wohl nicht.
7. irgendwas geht immer schief
Nein, im Ernst, kläre für dich vorab, ob es wirklich Module (austauschbar) sein sollen, oder ob du eigentlich eine Segmentanlage baust, die nur wegen des besseren Handlings teilbar sein soll.
In beiden Fällen, versorge jedes Gleis mit Strom, vertraue nicht ausschließlich den Steckverbindern. Dafür lötest du halt ein paar Stunden Kabel an die Laschen (oder crimpst Kabelschuhe für 6 Cent, die auf die Laschen passen), bist aber auf der sicheren Seite.
Sie werden dann unterwärts verbunden; hier hast du einen Vorteil bei Segmenten, du stellst sie einfach senkrecht hin und musst nicht darunter liegen (ich bin faul!)
Die Segmente werden dann elektrisch untereinander verbunden - wie, ist dir überlassen, Schraubklemmen oder so.
Verlege gleich noch eine zweite Leitung (vielleicht 16V Wechselspannung) für Hausbeleuchtung.
Und für alles, was außer dem Gleis noch digital betrieben wird oder später werden soll (Weichen, Signale) gleich noch zwei Leitungen zusätzlich.
Kabel kostet fast nichts und ist in der Bauphase wesentlich bequemer montiert, als später nachgerüstet.
Ist deine Anlage so groß dimensioniert (nicht räumliche Größe, sondern Anzahl gleichzeitig fahrender Züge), dass ein Booster benötigt wird oder werden wird, dann verlege auch hierfür bereits jetzt die Kabel. Entweder, diese Leitung bleibt ihr Leben lang überflüssig, oder du merkst, dass ein Booster sinnvoll sei und dann dienen deine Segmentenden gleich als Trennstellen der Boosterbereiche.
Ich komme auf 3 (oder gar 4) doppeladrige Strippen, die unter deinen Kästen verlaufen. Das mag sich wie eine Materialschlacht anhören
100m Lautsprecherkabel 0,5mm² kosten 15 Euro oder so, da denke ich dann nicht darüber nach...
Mit Bildern kann ich leider nicht dienen: ich bewundere die Leute, die ihre Bautätigkeit mit vielen Fotos dokumentieren.
Im Keller nützt mir meine Kamera nichts, dort ist es zu staubig und zu dunkel.
Und da ich zwar Techniker, aber ein miserabler Landschaftsgestalter bin, habe ich davon natürlich auch keine Fotos
Schaue hier ins Unterforum Modulbau oder Anlagenbau, dort sind einige Künstler unterwegs, bei denen du dir gewiss etwas abgucken kannst!
Viele Grüße,
Oliver