RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#751 von Barbara13 , 11.06.2019 09:31

Hallo Florian, danke für die anerkennenden Worte. Hat sich mit meiner letzten Antwort genau überschnitten.

Hallo Patrick, die Brückenköpfe waren misslungen. Habe die Betonfarbe viel zu dick aufgetragen und dann war alles einfach nur grau. Das was du im Moment siehst, ist dieser dicke Farbanstrich mit Aceton grob abgewaschen. War überrascht ... sieht gar nicht so schlecht aus. Werde jetzt die Betonfarbe nochmals stark verdünnt auftragen, um etwas mehr beige mit weniger Kontrast hinzubekommen. Mache gerne in ein paar Wochen ein Video incl. Schottern.


Viele Grüße

Michael

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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#752 von Jürgen , 11.06.2019 11:15

Hallo Michael,

muss ich es noch sagen ? Du zeigst uns sehr schönen Modellbau: filigrane Details und sehr sorgfältiger Bau. Chapeau. Ich hätte eine Frage: Wie lang ist denn Deine Straßenbrücke. Mir scheint sie statisch gesehen sehr lang zu sein für die geringe Bauhöhe. Oder hast Du Dich an einem Vorbild orientiert ?

Was Deine akustischen Versuche betrifft, finde ich sie sehr interessant. Ich bin auch gerade dabei, mir etwas einfallen zu lassen. Mal sehen, was dabei heraus kommt.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#753 von Westerfeld , 11.06.2019 13:43

Hi Michael,

Die Brücke ist echt mega geworden! Das mit dem Verhindern des Unterlaufens ist ein guter Tipp, werde ich bei meinen Mittelstreifen auch mal ausprobieren.

Viele Grüße,
Christoph


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#754 von lernkern , 11.06.2019 14:50

Tag Michael.

Das einzige, was nicht passt:

Zitat von Barbara13 im Beitrag Am Neckar - das Silent Service Projekt







Zwei dicke luftgekühlte Boxermotoren zum Namen "Silent Service".

Ansonsten passt alles!

Viele Grüße

Jörg


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#755 von wolferl65 , 11.06.2019 19:51

Servus Michael,

bestens gelungen, die Farbgebung. Ein echtes Schmuckstück!

Gruß
Wolfgang


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#756 von Brumfda , 12.06.2019 23:13

Wunderschönen guten Abend Michael!


Ich fühlte den Schmerz mit. Diese Brücke wirkte in ihrem metallnen Urzustand skulpturell. Wunderschön. Filigranunerschütterlich.

Masterpiece hat doch nicht vor allzu langer Zeit Jessie J... . Unglaublich, was Du da geschaffen hast. Die 930er sind die passende Krönung. Ist das ein Vorgeschmack auf eine Bergrennszene?


Flauschige Restwoche noch, Felix


Flauschigfluffige Grüße, Felix



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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#757 von GSB , 16.06.2019 11:03

Hallo Michael,

nach Deinem Besuch bei mir hab ich mich natürlich auch zum Gegenbesuch aufgemacht. Am Neckar - na das ist ja dann eh schon was für mich, zumal ich demnächst da noch näher dran wohnen werde.

Hab noch nicht alles durchlesen können - aber bei den selbstgebauten Metallbrücken schon mal solche bekommen!

Gruß Matthias


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#758 von Barbara13 , 20.06.2019 14:40

Hallo Jürgen, Christoph, Jörg, Wolfgang, Felix, Matthias,

erst einmal danke für die netten Worte ops: ...und ... die Brücke ist fertig.

#Jürgen: Als Vorbild habe ich die Ernst-Walz-Brücke in Heidelberg genommen (Bild anbei). Diese ist jedoch viel breiter und hat eine Spannweite zwischen den Pfeilern von 70m. Ich habe umgerechnet 50m Spannweite. Also Hauptträger habe ich 4 I-Träger 1m x 0,5m genommen. Da ich aus der Elektrotechnik komme habe ich von Statik wenig Ahnung. Wenn jemand in dem Thema bewandert ist, wäre es schon interessant, ob das Teil überhaupt hält.

Die Markierungslinien und den Teer musste ich neu machen. Auf Bundesstrassen haben die Linien eine Breite von 12cm und das sind 1,37mm in H0. Ich war mit 1mm viel zu schmal. Außerdem hat mir der Teer (Heki Strassenfarbe ) nicht gefallen. War trotz schleifen irgendwie zu rau. Die Lösung war ein 600er Nassschliff. Jetzt kommen die Zuschlagstoffe der Farbe richtig raus. Bin jetzt zufrieden, aber seht selbst. Origialauflösung wie immer als Link unter dem Bild.




https://abload.de/img/img_671513yjta.jpg


https://abload.de/img/img_670315qjpl.jpg


https://abload.de/img/img_67041spkxs.jpg


Viele Grüße

Michael

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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#759 von Mornsgrans , 20.06.2019 15:50

Michael,
Punktlandung!!!

Die Gullideckel aber bitte um 90° drehen, die Rippen verlaufen immer quer zur Fahrtrichtung, damit kein Zweirad im "Fahrradständer" hängen bleibt.

Grüße aus Idar-Oberstein

Erich


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#760 von ET 65 , 20.06.2019 16:54

Zitat
... Jetzt kommen die Zuschlagstoffe der Farbe richtig raus. Bin jetzt zufrieden, aber seht selbst. Origialauflösung wie immer als Link unter dem Bild.

Hallo Michael,

Du hast Dich wieder selbst übertroffen.

Das mit der Originalauflösung funktioniert auch beim Draufklicken auf das Bild:



Beim Klicken wird's jetzt groß.

Zitat
... Die Gullideckel aber bitte um 90° drehen, die Rippen verlaufen immer quer zur Fahrtrichtung, damit kein Zweirad im "Fahrradständer" hängen bleibt. ...

@Erich:
Der könnte auch von mir sein. Aber: Du hast Recht! Ob Michael das nochmal ändern kann, ohne das Finish zu zerstören?

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"


 
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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#761 von hubedi , 20.06.2019 18:42

Hallo Michael,

der Bauarbeiter am gegenüberliegenden Ende putzt sich noch den Schweiß von der Stirn, aber er scheint zufrieden zu sein. Das Werk lobt den Meister, dichtete schon der olle Schiller sinngemäß in seinem Glockenlied. Und was Schiller und/oder Goethe so sagten, wer will da widersprechen.

LG
Hubert


Hier geht's zu den Bauberichten der "Mark Michingen"
Und hier stelle ich mich kurz vor ...

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)


 
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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#762 von Barbara13 , 20.06.2019 21:50

Hallo Erich, ooops ops: was ein sch.... An alles gedacht und dann sowas.

Danke Hubert für das wohlmeinende Zitat des großen Dichters.

Hallo Heinz, ich werde ganz vorsichtig versuchen die Sache zu drehen und neu abzudichten. Da mir manche Kanaldeckel sowieso nicht gefallen ist das u.U. gar nicht die schlechteste Variante. Wenn es nicht klappt habe ich noch eine alternative Lösung im Kopf. (siehe Bild)

PS. Das Klicken auf das Bild bringt nur die reduzierte (1024) Bildvariante nach oben. Der Link führt auf ein zweites Bild, welches nicht reduziert hochgeladen wurde. Siehst du auch an der Ladezeit.


Viele Grüße

Michael

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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#763 von inet_surfer88 , 20.06.2019 21:58

Hallo Michael,

das mit den Gullydeckeln ist blöd gelaufen. Aber von dem mal abgesehen ist das wieder eine perfekte Brücke geworden,
Da steckt bestimmt wieder eine Unmenge an Arbeit drin. Und wieder einmal hast du alles sehr Sorgfältig und Gründlich umgesetzt, sogar die Strichbreite der Fahrbahnmarkierung wurde ermittelt

Und ich denke das mit den Gullydeckeln wird bestimmt noch korrigiert, oder?


Gruß Rüdiger


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#764 von Ralf Franke , 21.06.2019 08:32

Hallo Michael,
ich bin so von Deiner Brücke fasziniert, das mir das mit den Gullideckeln überhaupt nicht aufgefallen ist.
Erst durch den Kommentar von Erich ist, bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, als wenn das sich nur durch größeren Aufwand ändern lässt, würde ich das so lassen, bevor es zu Schäden an der Brücke kommt.

MfG
ralf


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#765 von wolferl65 , 24.06.2019 16:26

Hey Michael,

klasse gemacht, Dein Perfektionismus ist für mich Ansporn, auch wenn ich -gerade im Metallbau- niemals ein solches resultat erreichen werde!

Gruß
Wolfgang


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#766 von GSB , 01.07.2019 21:40

Hallo Michael,

Jetzt hatte ich hier in der Reha mal genügend Zeit mir den ganzen Thread anzuschauen - und war mehr als einmal völlig sprachlos!

Insbesondere die selbstgebauten Brücken sind absolute Meisterwerke!

Aber auch Stützmauern und die Gestaltung des Schotterbettes wissen zu gefallen.

Und ich bin als Oben-Fahrer immer wieder erstaunt was für unendliche Welten sich da unter manch Anlage verbergen...

Gruß Matthias


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#767 von Jürgen , 02.07.2019 07:57

Hallo Michael,

Du fragtest:

Zitat
habe ich von Statik wenig Ahnung. Wenn jemand in dem Thema bewandert ist, wäre es schon interessant, ob das Teil überhaupt hält.



Ich habe in meinem Studium als Bauingenieur natürlich auch meinen Teil Statik lernen dürfen. Deshalb mache ich ja lieber Wasserbau ... Aber vielleicht werden ein paar Ausführungen helfen. Letzlich kommt es auf den Spannungszustand in allen Bauteilen an. Diese setzt sich aus den Belastungen der drei Raumrichtungen und der wirkenden Momente um alle Raumachsen zusammen. Diese müssen natürlich alle betrachtet werden. Aber die Hauptbelastung sind die entstehenden Momente aus den Vertikalbelastungen Eigengewicht und Verkehrslast zusammen. Und nur die betrachte ich im folgenden.

Zum Vergleich mit einer Originalbrücke: Es ist zwar nicht genau zu erkennen, aber es scheint mir, dass die Tragkonstruktion über mehrere Felder durchlaufend ist. Das ist statish etwas anderes als ein Einfeldträger, wie Du ihn baust. Die auftretenden Momente werden in den Spitzen dadurch kleiner und die Brücke kann niedriger ausfallen. Nebenbei: wichtig neben der Durchbiegung aus den Momenten sind auch die Nachweise gegen Beulen und Knicken. Mit Beulen meint man das Verwinden des Stegs zwischen Ober- und Untergurt des Metallträgers. Um das zu verhindern, sind bei der Vorbildbrücke kleine Stege zwischen Ober- und Untergurt genietet. Je höher der Träger, um so größer die Gefahr des Beulens.

Zur Statik:
Das statishe System Deiner Brücke ist sehr einfach. Es ist ein Einfeldträger mit einem beweglichen und einem festen Lager und somit statisch bestimmt. Das zugehörige Gleichungssystem ist bestimmt und kann relativ einfach berechnet werden. Da wir nur die Momentenbelastung betrachten, haben wir auch nur eine Gleichung. Wir reduzieren das System auch eauf zwei Dimensionen. Die Breite betrachten wir nicht.

Die Belastung ist auch relativ einfach. Sie setzt sich aus der Eigenlast (Träger und Fahrbahn) sowie der Verkehrslast zusammen. Die Eigenlast kann man aus den Dimensionen der Bauteile und ihres spezifischen Gewichts ansetzen. Sie sind als gleichmäßige Last qE anzusetzen. Die Verkehrslast ist in den einschägigen Werken enthalten. Bei einem Einfeldträger brauchen wir auch keine Lastspiele zu machen um die Maximalbelastung zu ermitteln. Auch sie ist eine gleichmäßige Last qV auf dem Balken. Die Gesamtbelastung lautet also q=qE+qV.

Das größte Moment tritt beim Einfeldträger in der Mitte auf. Beim Mehrfeldträger ist das nicht so. Für uns bedeutet es, das das größte Moment sich berechnen lässt als M=q*l²/8 Die Durchbiegung in der Mitte beträgt

d=q * l^4 * 5/384 *1/E*I.

Formeln lassen sich hier nur schlecht darstellen. Du findest sie z.B. auch unter https://www.w-hs.de/fileadmin/public/dok...rmeln-fest3.pdf, hier: Verformung durch Biegung I, S. 88, erste Zeile.

E ist der s.g. Elastizitätsmodul oder E-Modul und ist eine Materialeigenschaft. Träger werden in in Standardkonfigurationen angeboten. Hinweise findet man im s.g. "Stahlbaukalender". Dort findet man die wichtigsten Infos zum Thema. Zu meinen Studienzeiten konnte man den locker in die Tasche stecken, heute ist das ein relativ umfangreiches Werk für viel Geld. Früher nannte man die z.B. St 37 oder ST52. Heute ist das komplexer, da kenne ich mich nicht mehr aus.

I (eigentlich Iy) ist das Trägheismoment. Es ist eine Größe, die sich aus den Dimensionen des Trägers ableiten lassen. Sie sind für die Standardträger in Tafelform angegeben, lassen sich aber auch einfach berechnen, Infos z.B. hier: http://www.innorat.ch/Fl%C3%A4chentr%C3%...ente_u2_51.html

Einen Eindruck von einer Bemessung einer Stahlbrücke findest Du hier: https://www.gmg-ing.de/Publications/FB_103.pdf. Da kommen viele Punkte zusammen. Die Lebensdauer einer Brücke hängt natürlich auch von den Lastwechseln ab. Je mehr sie sich bewegt, um so so eher kommt es zum Versagen der Bauteile. Da bei uns der LKW-Verkehr so massiv in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, müssen die Brücken viel häufiger saniert werden. Grund sind u.a. die angesprochenen Lastwechsel, die zur Materialermüdung führen.

Neben der Durchbiegung gibt es auch die bereits erwähnten Spannungszustände. Das ist wahrscheinlich der interessanteste Teil im Hinblick auf die Moba. Das max. Moment haben wir bereits berechnet. Die Spannungen im Träger ergeben sich durch das s.g. "Freischneiden". Es besagt, dass ein Körper, der sich nicht bewegt, im Kräftegleichgewicht befindet. Schneiden wir also Deine Brücke in Gedanken in der Mitte durch, müssen wir äußere Kräfte anbringen, damit sie nicht herunter fällt. Bei dem wirkenden Moment entstehen Kräfte im Träger in Horizontalrichtung wirken. Im Obergurt ist das eine Druckkraft, im Untergurt ist es eine Zugkraft. Beide sind in der Größe gleich groß, denn sonst würden wir die Brücke verschieben. Das Moment ist nichts anderes als eine Kraft mal einem Hebelarm. Es gilt also

M=Foben * hTräger/2 + Funten * hTräger/2

daraus folgt

Foben = Funten = F = M/hTräger

Wenn die Flächen (A) des Ober- bzw. Untergurts bekannt sind, kann man daraus die Druck- bzw. Zugspannung (sigma) berechnen. Es gilt

Sigma = F/A

Für das gewählte Material gibt es Grenzspannungen, die nicht überschritten werden dürfen, sonst kommt es zu plastischen Dehnungen bzw. Brüchen.

Klar wird, dass die wichtigste Einflussgröße die Spannweite ist. Das Moment und damit die Spannung geht im Quadrat, die Durchbiegung hoch 4 mit der Länge ein. Man wird also alles versuchen, die Spannweite so klein wie möglich zu machen. Da helfen Mittelpfosten doppelt, wenn es Durchlaufträger sind. Sie reduzieren neben der Spannweite auch die maximalen Momente. Deshalb ist auch der Vergleich mit Deiner Vorbildbrücke nur bedingt tauglich. Eine Verdopplung der Spannweite führt zu einer rechnerischen Vervierfachung der Trägerhöhe und zu einer Verachtfachung der Durchbiegung. Dem wird man natürlich durch eine Verstärkung (Vergrößerung der Querschnittsfläche) von Ober und Untergurt entgegenwirken. Es gibt also viele Stellgrößen, an denen man drehen kann und muss.

Die Kunst des Statikers besteht darin, eine möglichst optimale Zusammenstellung der einzelnen Konstruktionselemente zu finden, so dass kein Teil über- oder unterdimensioniert ist. Per se kann man nicht sagen, ob Deine Brücke im Vorbild zusammenbrechen würde. Jetzt hast Du alle erforderlichen Größen für eine Bemessung zusammen und kannst Deine Statik selber machen

Ich würde jedenfalls sagen, dass Deine Brücke auf Grund der schlanken Bauteile sehr elegant wirkt und dass der Konstrukteur einen guten Job gemacht hat. Aber es ist zu befürchten, dass bei entsprechender Belastung auf Grund der Bewegungen relativ schnell eine Sanierung ansteht. Hier kann man z.B.auch daran denken, dass die Lackierung schnell zu Rissen neigt und mit entsprechender Korrosionsneigung führt. Das wäre jedenfalls auch ein interessantes Motiv ...

Das war nur ein winziger Einblick in die Welt der Statik mit einigen Randaspekten. Tatsächlich ist die Materie sehr komplex und es gibt an sehr viele Dinge zu denken.

Viele Grüße
Jürgen


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Südrampe hat sich bedankt!
 
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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#768 von CR1970 , 02.07.2019 10:10

Wow...tolle und fundierte Ausführung


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
Mein Bahnhof Crailsheim um 1968...
Meine Videos findet ihr hier...


 
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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#769 von Ganzzug , 03.07.2019 18:24

Hallo Michael,

nach längerer Zeit muss ich mich hier auch mal wieder melden und reihe mich in den Chor der Gratulanten zum neuen Brückenbauwerk ein. So bekomme ich doch ein sehr sehr schlechtes Gewissen, weil ich meine Strassenbrücke über den Güterbahnhof (bisher noch nicht gezeigt bei mir) "nur" aus zwei Stücken Holz (einen 7cm breiten Untergurt und eine 9cm breite Fahrbahn) gesägt habe.

Ich freue mich sehr auf Dein angekündigtes Video... ein Traum wäre, wenn das Thema "nicht unterlaufende weisse Farbe der Mittelstreifen" auch noch behandelt werden könnte. Denn so ganz klar ist mir das noch nicht mit dem Abkleben...


[Edit: Beim zweiten Lesen habe ich es eben (glaube ich) verstanden!]


Viele Grüsse
Michael

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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#770 von Brumfda , 04.07.2019 07:58

Moin Michael!


Was für ein Traum


Ein skulpturell wahr gewordener. Ich glaube, der einzige Fehler ist, dass Du parallel keine zweite gebaut hast, die unlackiert irgendwo Deine 4 Wände ziehrt. Es war zwar eine schwere Vorstellung, dass Du sie lackieren müsstest, als sie so ...
nackt ...
verletzlich
schimmernd ...
wunderschön
ihr Antlitz präsenierte. Und nun sieht man sie
geschmückt
verziert
eingekleidet ops:
natürlich geschminkt
Und sie ist einfach nur noch wundervoll.

Ein Traum in grau und weiß. Mit bordeauxroten in Stein gemeißelten Schühchen . Ein unglaublicher Wow Effekt!


Ein flauschiges Wochenende! Fel ix


Flauschigfluffige Grüße, Felix



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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#771 von Barbara13 , 06.07.2019 12:55

Hallo Rüdiger, Ralf, Wolfgang, Matthias, Michael und Felix,

vielen Dank für die netten Worte. ops: Die Brücke habe ich jetzt fertig (und das Drehen der Gullydeckel hat funktioniert ). Werde mich jetzt dem Schottern widmen.

Jürgen: Da hast du dir ja richtig viel Arbeit gemacht. Zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich in technischer Mechanik nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen war ops: . Beim Durchlesen kam mir nur der Gedanke (da ich ja in Metall gebaut habe), ob man das Modell heranziehen kann. Wenn ich die Brücke belaste (wahrscheinlich reduziert um den Faktor 87^3) müsste man das simulieren können, oder liege ich da falsch? Auf jeden Fall habe ich einiges gelernt und die vierte Potenz in der Länge hätte ich nie vermutet.

Michael: Du hast nach einen Video zu Linienmalen gefragt. Habe mal was gemacht (Line auf geschliffener Heki Strassenfarbe) ... viel Spass beim schauen (ist aber kein Highlight der Filmkunst).

[youtu-be]https://youtu.be/Biq6GEOcIYI[/youtu-be]
https://youtu.be/Biq6GEOcIYI

... und da ich gerade am pinseln war, habe ich unserem Achter erst mal die richtigen Farben gegeben .... Kluuub. ... nach einem Hinweis von Sebastian 1x geändert ops:


Viele Grüße

Michael

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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#772 von Sebastian Berlin , 06.07.2019 19:34

Moin,

fährt der Heidelberger Ruderklub also immer noch mit vertauschten Stöckchen?
Jetzt noch die Deckkanten mit dünnen schwarzen Streifen absetzen und am Bug einen kleinen weißen Bugball, die Druckstreben noch aus ganz dünnem Draht und der Achter ist perfekt.

Zur Brücke kann ich mich nicht äußern, dafür bin ich noch zu beeindruckt.


Viele Grüße
Sebastian


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#773 von Jürgen , 07.07.2019 10:44

Zitat

Beim Durchlesen kam mir nur der Gedanke (da ich ja in Metall gebaut habe), ob man das Modell heranziehen kann. Wenn ich die Brücke belaste (wahrscheinlich reduziert um den Faktor 87^3) müsste man das simulieren können, oder liege ich da falsch? Auf jeden Fall habe ich einiges gelernt und die vierte Potenz in der Länge hätte ich nie vermutet.



Hallo Michael,

die vierte Potenz ist irritierend. Das Integral der Linienlast gibt die Querkraftkurve, die nächste Integration die Momentenlinie, dann folgt die Verdrehung und dann die Durchbiegung. Daher die vierte Potenz bei konstanter LInienlast. Modellversuche mir Kräfteeinfluss sind mir unbekannt. Im Wasserabu klappt das jwdenfalls nicht. Hier werden z.B. Trossenkräfte im Modellversuch ermittelt, aber nur weil die zulässigen im Modell bekannt sind. D.h. es werden nur relative Vergleiche gemacht. Die Übertragung auf absolute Kräfte ist nicht möglich. Es wäre aber auch schade, wenn Du Dein schönes Modell so belastest, dass ihm etwas passiert. Behaupte im schlimmsten Fall einfach, dass hier Spezialstähle eingesetzt wurden. Die Universität hat hierfür die Untersuchungen gemacht und nun ist sie im praktischen Einsatz ...

Btw: Vielen Dank für das Video.

Viele Grüße
Jürgen


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#774 von hubedi , 07.07.2019 11:05

Hallo Michael,

ich bin zwar kein Bauingenieur, aber ich behaupte dennoch, die einfache Umrechnung einer Brückenbelastung in einen Modellmaßstab ist so nicht möglich.

Die Moleküle bzw. Atome z.B. der Träger werden im Körnchenbereich durch elektrische Kräfte zusammen gehalten. Diese Bindekräfte verändern sich bei einer Verkleinerung in unseren Modellmaßstab nicht. Im Verhältnis halten sie die Bauteile somit viel stärker zusammen als in 1zu1.
Mit einem winzigen Modellträger kannst Du also Entferungen überbrücken, die in der Realität allein durch das Eigengewicht des Trägers zum Durchbiegen führen würde. Deshalb wird bei Spannbeton z.B. versucht, durch Zugseile den inneren Zusammenhält der Feinstruktur durch Druck zu erhöhen, da es die elektrischen Bindekräfte allein nicht schaffen den geforderten Belastungen stand zu halten. In 1zu87 oder gar in 1zu160 kannst Du Dir selbst bei einer Sperrholzkonstruktion die Zugseile sparen und die Brücke mit dem umgerechnet mehrfachen Gewicht belasten ohne einen Einsturz befürchten zu müssen.

LG
Hubert


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RE: Am Neckar - das Silent Service Projekt

#775 von Jürgen , 07.07.2019 11:34

Zitat

Deshalb wird bei Spannbeton z.B. versucht, durch Zugseile den inneren Zusammenhält der Feinstruktur durch Druck zu erhöhen, da es die elektrischen Bindekräfte allein nicht schaffen den geforderten Belastungen stand zu halten.



Hallo Hubert,

bei Spannbetonbrücken ist der Effekt ein anderer. Beton kann Druckkräfte wesentlich besser aufnehmen als Druckräfte. Brücken habe i.d.R. kein Problem mit Drückkräften, sondern mit Zugkräften (z.B. bei der Rissbildung). Deshalb wird für Zugkräfte Stahl eingelegt. Das ist oftmals nur begrenzt möglich, da ausreichend Oberfläche zwischen Stahl und Beton sowie Raum für das Einfüllen des Betons vorhanden sein muss. Dadurch sind Reserven bei den Druckkräften vorhanden. Hochwertige Betonsorten erhöhen die Reserven abermals. Die Idee hinter Spannbeton ist also folgende. Durch Spannglieder wird, einfach ausgedrückt, das System so mit Druckkräften überlagert, dass die auftretenden Zugkräfte nicht als Zugkräfte auftreten, sondern als "Verminderung der Druckkräfte". So kann man Querschnitte reduzieren, was zusätzlich auch das Gewicht der Brücke reduziert. Die Brücke wird dadurch auch wirtschaftlicher. Deshalb sind ohne Spannbeton die z.T. riesigen Spannweiten im Brückenbau gar nicht möglich (vierte Potenz der Eigenlast). Aber weniger Reseervven führen auch zu höherem Unterhaltungsaufwand. Brücken müssen wesentlich genauer hinsichtlich Schäden beobachtet werden und sind auch viel schneller zu sanieren. Das ist der Preis für die Optimierung der Querschnitte.

Viele Grüße
Jürgen


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