Liebe Stummis,
nach ca. 2 1/2 Jahren Planung und Aufbau möchte ich euch meine im Werden bestehende Anlage vorstellen. Zum besseren Verständnis des Kommenden möchte ich erst mal das Konzept meiner Anlage erklären:
Da ich schon seit meiner Kindheit mit der Modellbahn aufgewachsen bin und als Jugendlicher endgültig vom MoBa-Fieber erfasst wurde, hatte ich aus der Jugendzeit noch jede Menge Märklin und Märklin kompatibles Material in Kisten verpackt. Für die älteren Leser, die noch ihre alten MIBA Hefte aufgehoben haben, siehe MIBA Jahrgang 1970, Heft 11 und Jahrgang 1972, Heft 7 mit meinen damaligen Veröffentlichungen.
Mit kurzen Unterbrechungen und jeweils unvollendeten Anlagen (wegen mehrfachen Umzugs) döste alles circa 35 Jahre vor sich hin. Nach meinem Ausflug ab 2009 in Spur N (siehe unten: "Kalifornische Impressionen") entschloss ich mich 2015 eine Nostalgieanlage zum Leben zu erwecken. Voraussetzung war die weitmöglichste Nutzung von vorhandenen Material aus den 60er und 70er Jahren. Daraus ergab sich eine rein analoge Anlage der Epoche III mit Fahrspaß wie damals.
Also wurde erst mal alles gesichtet , geplant und mit dem Aufbau begonnen.
Erstaunlich ist immer wieder die Robustheit des Märklin Materials. Fast alle Weichen und Signale funktionierten auf Anhieb nach der jahrelangen Pause. Bevor der Bau begann, wurden alle Lokomotiven gereinigt, bekamen neue Kohlen und Bürsten und liefen dann zu 90 % auf einem Testgleis anstandslos. Die restlichen 10% stehen noch zur weiteren Behandlung aus.
Bei allen Wagen wurden die Räder gereinigt. Nicht-Märklin Wagen werden generell auf Märklin Achsen umgestellt. Nur so ist ein problemloser Betrieb speziell auf den K-Gleisen und Weichen möglich. Die meisten Probleme bereitet die K-Gleis DKW.
Der Schattenbahnhof besteht ausnahmslos aus M-Gleisen, einige Weichen auch noch mit durchgehenden Mittelleiter. Im sichtbaren Bereich werden nur K-Gleise verwendet mit größtmöglichen Radien. Da der Raum unter dem Dach, mit einer Dachschräge auf einer Längsseite die -nicht optimale- Größe vorgab, musste die eigentlich geplante Nebenstrecke dran glauben. Ich wollte auf jeden Fall einen Durchgangsbahnhof, ein BW sowie eine doppelgleisige Paradestrecke mit guten Fotografiermöglichkeiten erstellen. Da ich recht viele Altbau E-Loks habe, ergab sich die Elektrifizierung der Strecke und des Bahnhofs von alleine. Hier habe ich lange mit mir gerungen, eine neue, natürlich wesentlich besser aussehende Viesmann Oberleitung zu installieren, habe mich dann aber doch entschieden, gemäß meinem Motto, die alte Märklin Oberleitung zu benutzen. Auch hierfür ist sämtliches Material noch aus den 60er Jahren vorhanden.
Die Oberleitung wird nicht stromführend sein. Deshalb ist im Schattenbahnhof auch keine vorgesehen. Bevor die E-Loks aus dem Tunnel kommen, fädeln sie unter der Oberleitung wieder ein. Dies klappt anstandslos.
Das rollende Material stammt von Märklin, Fleischmann, Roco, Röwa, Rivarossi, Liliput, Piko und Gützold. Entsprechend groß sind die Anpassungsarbeiten, damit alles miteinander reibungslos läuft. Einige Loks müssen noch von Gleichstrom auf Wechselstrom umgebaut werden. Dies passiert "baubegleitend".
Um es gleich vorweg zu sagen, ist die Geschwindigkeit des Baufortschrittes sehr gering, nicht zuletzt wegen meines zweiten Hobbies, nämlich Reisen. Da wir regelmäßig unterwegs sind, bleibt oft nicht viel Zeit für die MoBa. Also erwartet bitte nicht zu häufig Updates. Ich werde berichten, wann immer ich glaube, dass es interessant sein könnte. Ebenso wird der Bau nicht immer logisch erfolgen, zur Zeit drängt es mich, mit der Ausgestaltung zu beginnen, obwohl der Gleisbau noch nicht ganz abgeschlossen ist. Aber Abwechslung macht das Leben süß.
So, nun erstmal der Gleisplan:
Der Schattenbahnhof hat eine Gleislänge von jeweils ca. 2 Meter. Eingefahren wird über das hintere Gleis, dann die Wende und zurück in eins der freien Gleise, 7 insgesamt.
Ich weiß, dass die Weichenführung teils unlogisch ist, aber so hat es sich aus Gründen des Platzes und vorhandender Weichen ergeben. Heute würde ich es sicher auch anders machen. Egal, es funktioniert auch so.
Hier der sichtbare Bereich:
Die Bahnhofsgleise haben ein Länge von max. 2,5 Meter. Auf der freien Strecke habe ich größtmögliche Radien verwendet, teilweise auch Flexgleise um eine schöne Fotostrecke zu bekommen.
Hier noch ein paar Bilder zum besseren Verständnis des Ganzen:
Der Schattenbahnhof im Anfangsstadium. Die Weichenstrasse rechts wurde noch geändert. Darüber liegt dann Neustadt.
Neustadt vor einem halben Jahr, inzwischen wird die Oberleitung installiert und es geht mit der Ausgestaltung los
Das Bahnhofsgebäude ist von Kibri aus dem Jahre 1952 und der Bahnsteig von Märklin aus der gleichen Zeit.Beide komplett aus Metall
Die rechte Bahnhofsausfahrt. Einige Signale müßten eigentlich zweiflügelig sein, aber leider hatte ich nur einflügelige, die natürlich verbaut werden mussten und nur für die linke Bahnhofsseite wurden dann noch die Richtigen dazugekauft
Hier entsteht gerade die Stadt. Alles wird aus Fallerhäusern aus den 50er Jahren erstellt, Diese werden allerdings alle etwas aufgearbeitet. Das größte Problem ist die Dachschräge, die nur eine Häuserzeile erlaubt.
Das BW im Anfangsstadium. Ein Lokschuppen mit 6 Lokständen ist gerade im Entstehen.
Bei der Abenddämmerung erwischt: Eine E 44.5 mit Nahverkehrszug beim Verlassen von Neustadt
So, das wars für Heute. Bis bald und viel Spass