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....Was für eine S..arbeit aber Kompliment und Chapeau für den Aufwand den du hier treibst.
Wo Du recht hast, hast Du recht Und ´danke für das Kompliment- Es lohnt sich. Es fügt sich immer mehr zusammen und lässt mich...
FROHLOCKEN!
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Wie schneidest du bei den eventuell auftretenden Metallarbeiten? Dremel?
Ich mache mal ein Foto unserer Vereinswerkstatt. Es ist im Moment das große Zeugs wichtig. Und trotzdem dauert es, durch solche Metallblöcke zu gehen und teils die Abkühlung wieder abzuwarten, um sich nicht die Finger zu verbrennen.
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Sind Kompressor und Farben schon da und hast du sie schon ausprobiert
Ist schon da. Auch Farben, aber bisher kein Anlass und Zeit, es auszuprobieren. Die V270 habe ich nach normaler Manie mit der Sprühdose bearbeitet. Das macht kleine unebenheiten weg, beim Feinschleifen nicht unwichtig. Im Moment werden gerade die Fronten aneinander angelichen. Geduldsarbeit ebenso. Spachteln schleifen. Spachteln schleifen. Spachteln schleifen. Spachteln schleifen. Spachteln schleifen. Spachteln schleifen.
Heute eine sehr persönliche Geschichte über dieses Auto. Einen Mercedes 220 b Cabrio von 1952. Aber speziell diesen hier:
Er hat einen Schaden bei mir hinterlassen. Einen Fetisch . Bis Mitte der 80er war er im Besitz meiner Familie. Alltagsklassiker. Bis 1075 in der Restaurierung. Mein erstes Wort dadurch "Auto" (würde ich jetzt nicht als Schaden sondern klare Priorität bezeichnen). Wir fuhren damit bis nach Spanien. Zum Einkaufen. Nach Bayern immer wieder. Er lief und lief. Und Duftete. Sein Leder blieb unverändert. Mit dem Dreieckriss im Sitzpolster der Rückbank. Seinem selbstgeschweißten Reserveradgestänge auf der Heckklappe. Und dem zusatzsuchscheinwerfer beim Fahrer, den ich nie in Aktion sah. Aber dieser Duft. Des alten Leders, Holz und der Schmierstoffe, die bis in den Passagierbereich hineinrechten. Beruhigend und umarmend. Der Fetisch? Sehe ich einen Mercedes der 60er oder älter, suche ich einen Spalt und stecke meine Nase rein. In der Hoffnug, diesen Geruch wiederzufinden. Dann werden meine Pupillen so riesig wie die vom gestiefelten Kater in "Shreck" im "will haben" Modus. 2x habe ich das wiedergefunden die letzten 25 Jahre. Ein W112 Coupe auf einem Grundstück und ein W188 (Adenauer) Cabrio Zweisitzer auf dem Stadtpark Revival in Hamburch. Er stand da offen. Ich roch schon aus der Distanz die Moleküle, die in Hypophyse und restlichem Stammhirn alles runterfahren und auf Glück in mir umstellen. Ich vermute, dass ich wie Rumpelstilzchen ums Feuer um diesen Wagen glucksend gehüpfelt bin. "Guckt mal, in einem sehr ähnlichen Wagen ist Euer Papa groß geworden. Dieser Duft -riecht Ihr das?- ist mein Himmel, mein..." Der Besitzer schaltete sofort und machte die Tür auf und sagte: setz Dich rein. Glückseeligkeit machte sich breit in mir. Ich blieb nicht lange sitzen. Brauchte ich nicht. Der Moment wirkt ewiglich nach. Leder anderer Fahrzeughersteller riecht anders. So altes: Immer auch chic und wundervoll. Aber nicht das selbe. Der Tod dieses Gefühl, wenn ich Autos dieser Epochen mit völlig neuem Gestühl finde. Es riecht nach nichts. Manchmal nach Neuwagen. Tod ist er dann. Dieses Foto zeigte mir: Jemand hegt und pflegt ihn genauso weiter. Es ist noch das gleich leicht schrumplige Leder, die gleiche Farbkombi. die gleichen nicht Mercedes Originalen Zusätze. Das hat mich gefreut. Tierisch.
Warum ich das hier schreibe? Eigentlich müsste anhand der großen Fangemeinde die Mitfahrt im TEE Rheingold unser Eisenbahnerherz auf Maximum kolabieren lassen vor Glück. Oder dem bald fertigen ET 403. Aber ich schätze, dass das weit gefehlt ist. Wer ist damals von uns tatsächlich mitgefahren? Ich- naja - von München nach Darmstadt in dem mit dem orangenen Zusatzstreifen. Hat mich nicht vom Hocker gerissen. Aber wenn ich jetzt in einen Silberling einstiege mit noch originalem überholten Interieur, mit diesem etwas Schweiß und andere Restkörpergeruchplastikmischung in der Luft, wäre der Effekt fast so stark und emotional wie bei dem 220 Mercedes oben. Eine 218 noch vorweg und ich bin wieder bei den Fahrten von Ahrensburg nach Hamburg. Positive Erwartungshaltung eines Jugendlichen. Auf dem Weg von der Vorstadt in die Großstadt. Zu Brinkmann in der Mö zuerst. Mit seinem riesen HERPA und Modellbahnsortiment. Danach zu MC Donalds. Einen Cheeseburger konnte man sich mal leisten. MC Donalds in einer Zeit, als es nur wenige davon in den GRO?EN Städten gab. Ach und danke an die Lehrer, die unter der Hand die Schulfahrt Tagestickets für DM 2,20 ohne Gewinnabsichten an die Schüler weitervertickten und die Sekretärin, die sich da mitverschworen hat. Für das doppelte Geld hätte ich es mir nicht leisten können. nAch... und der 2. Klasse Großraumwagen in dem warmen Gelb mit grünem mittigen Bezug . Was gäbe ich dafür, damit wieder von Hamburg nach München auf den Altbaustrecken zu fahren. So ne Fahrt mit wenig Brücke und tunnel sondern mit Landschaft zum rausschauen! Oder die Ur ET 420 in München. Sie dufteten ganz anders als die Silberlinge. Viel angenehmer ausgeglichener.
Die Story habe ich schon mal an anderer Stelle erzählt. Ähnlich. Werde nicht möglich, sie wieder und wieder zu erzählen.
Welche Waggons in welcher Farb-/ Duftkombination würde Euch mindestens 30 Jahre wieder jünger machen?
Schöne Tagträume, Fe lix