Schritt 4: Planungsbeginn:
4.1. Bahnhof mit Zufahrt
4.1.1. Grundgedanken:
Bei der Anlagenplanung fange ich grundsätzlich mit dem Bahnhof an, da er mir am meisten Spaß macht und sich die gesamte Anlage nach ihm „richtet“. Dazu schaue ich zunächst einmal in der obigen Raumskizze mit dem Gleisplanentwurf nach, wie viel Platz für den Bahnhof genutzt werden soll. Außerdem sollten die Wünsche für den Bahnhof bereits geklärt worden sein, falls nicht findet ihr unten eine Liste mit den wichtigsten Punkten für die Bahnhofsplanung (ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe):
• zur Verfügung stehender Platz
• Bahnhofsform (Kopfbahnhof/Spitzkehrbahnhof / Durchgangsbahnhof / Trennungsbahnhof,…
• Lage an welcher/welchen Strecke(n) (Hauptstrecke, Nebenstrecke, 1/2gleisig,...?
• Epoche, Lage (bitte genauer als nur Deutschland, z.B. Bayern, Mittelgebirge,...)
• Anzahl der Personenzuggleise / Bahnsteige
• Anzahl Güterzuggleise
• Mindestlänge für Gleise
• Mindestradius in Einfahrt
• Mindestradius in Bahnhof
• Größe der Ortsgüteranlage
• sonstige Industriegleise, wenn ja, was, wie viele?
• BW?, wenn ja: Dampf/Diesel/E-LokBW, Behandlungsstationen, Anzahl der Abstellgleise, Drehscheibe, Schiebebühne?
• Ausbesserungswerk?
• Sonstiges, was noch wichtig ist
4.1.2. Die BahnhofsveränderungenVielleicht gehe ich später oder in einem anderen Thema nochmals näher auf die Bahnhofsplanung ein, in der hier vorgestellten bzw. geplant werdenden Anlage möchte ich einen schon etwas älteren Bahnhof verwenden, den der Eine oder Andere schon aus meinem WinTrack-Thread kennen dürfte: Der Endbahnhof „Spalte“.
Die obige Grafik zeigt den Endbahnhof „Spalte“ in seiner ursprünglichen Anlage, kann aber für diesen Fall nicht so übernommen werden, das ansonsten das Empfangsgebäude die Sicht auf die Bahnhofsgleise und dort stehenden Züge verdecken würde.
Also habe ich den Bahnhof an der oben eingezeichneten Spiegelachse gedreht, nun stimmt leider die Bahnhofseinfahrt nicht mehr. Den endgültigen Bahnhofsplan könnt ihr in der untenstehenden Grafik sehen
Wie unter oben schon beschrieben, habe ich den Bahnhof an der x-Achse (von links nach rechts, horizontal) gespiegelt. Es werden einfach alle Weichen rechts durch Weichen links ausgetauscht, und die Gleise um die Spiegelachse verschoben. Dazu unten ein paar Impressionen:
(oben ursprüngliche Version, unten die in Arbeit befindlicher Spiegelversion)
Und so sieht der Bahnhof dann aus, wenn man ihn zu 100% gespiegelt hat:
Ein intensiver Beobachter wird nun aber bereits festgestellt haben, dass der Bahnhof nicht zu 100% gespiegelt werden kann, da sonst die Bahnhofszufahrt in Richtung Wand führen würde. Also muss das gesamte Gleisvorfeld wieder umgestellt werden. Ich habe bei der Planung des ursprünglichen Bahnhofs darauf geachtet, dass der Bogen der Einfahrt in der Weiche weitergeführt wird, wie man in der nachfolgenden Grafik erkennen kann (neue Version, bereits gespiegelt):
Nach ein wenig Tüftelei und rumprobieren kam dann folgender Plan heraus: das Personenzuggleis wurde sogar um 23 Zentimeter verlängert, was den teilweise vorbeikommenden, umgeleiteten Schnellzügen sehr zu Gute kommt, dafür wurde das Lokumfahrgleis um 23 Zentimeter gekürzt und die Bogenweiterführung ist wieder gegeben. Aber seht selbst:
Als nächstes folgen die Bahnhofsplatzierung in der Anlage und das Erstellen der Zufahrtstrecke.
4.1.3. Bahnhofsplatzierung, Bahnhofsausfahrt, SteinbruchgleisanschlussNachdem der endgültige Bahnhofsplan steht, muss dieser so platziert werden, dass a) noch genug Platz nach hinten / rechts für die Andeutung der Kleinstadt vorhanden ist; b) die Bahnhofsausfahrt mit einem möglichst sanften Bogen hinausführen kann und c) der Bahnhof weit genug von der vorderen Anlagenkante entfernt ist, damit die vordere Strecke nicht zu sehr "dran gequetscht" wirkt. Außerdem achte ich d) noch darauf, dass die Bahnhofsgleise und die Anlagenplatten keine Parallele bilden, sondern um ein paar Grad gedreht sind.
Nähere Details zum Millimeter genauen Einfügen und zu den 3D-Höhen siehe im Unterforum "WinTrack", ich verlinke dann wieder entsprechend.
Als Mindestabstand der Gleise zur Plattenkante (nach hinten) habe ich 20 Zentimeter gewählt, damit man vor der Kulisse noch etwas „echtes“ Dorf andeuten kann und somit auch den Übergang zwischen Kulisse und Anlage besser hinbekommen kann. Ich würde an die Anlagenkanten, die an einer Wand liegen, in der Kleinstadt 1 stöckige Häuser und außerhalb hohe Bäume verwenden, damit der 30 Zentimeter tiefe Gang noch besser getarnt wird.
Nach links schließt der Prellbock des Ausziehgleises die Anlage ab, dieser kann etwas eingewachsen werden, damit auch hier der Übergang nicht so stark auffällt.
Hier seht ihr das (derzeitige) Ergebnis, wie der Bahnhof platziert wurde, mehr Details dazu im weiter unten!
Plan 1:Plan 2:Weiterverwenden werde ich Plan 1!.
4.2. Verwenden von Flexgleisen, Parallelgleise, Erstellen von eigenen Gleisen / Flexgleisweichen (anhand eines Beispieles einer anderen Anlagenplanung)
Zum Einfügen von Flexgleisen als Streckengleise gibt es grundsätzlich 2 verschiedene Möglichkeiten:
- Flexgleis mit Mauseingabe
- Flexgleis mit Dialog (Winkel-Radius-Eingabe)
einfügen.
4.2.1. Flexgleis mit MauseingabeMit diesem Befehl können die Flexgleise frei Hand - am besten zwischen 2 bestehenden, offenen Gleisenden - verlegt werden.
Dazu das Gleisende, an dem das Flexgleis beginnen soll, anklicken und dann Einfügen -> Flexgleis -> Mauseingabe auswählen. Nun kann das Flexgleis zu einem zweiten Gleisverbinder verlegt werden.
Das Gleis wird zunächst nur durch 2 Linien dargestellt, die fehlende Füllfarbe zeigt an, dass das Gleis noch bearbeitet werden kann.
Durch drehen des Mausrades zu einem her wird der Radius des Flexgleises vergrößert, wenn man in Richtung Bildschirm dreht, wird der Radius geringer. Somit kann das Gleis parallel zu dem bereits vorhandenen verlegt werden. Hier muss man etwas "spielen", wie groß oder klein der Radius gewählt wird, damit es "flüssig" aussieht.
Wenn das Gleis die gewünschte Form hat, einfach auf den Gleisverbinder doppelklicken, bei dem das Gleis aufhört (in der Grafik oben). Das Ergebnis sieht so aus:
Soll das Gleis nachträglich von der Form her geändert werden, zunächst das Gleis anklicken -> rechtsklick -> Flexgleis ändern:
Nun kann man das Gleis wieder vom Radius her mit dem Mausrad ändern.
Setzt man unter Eigenschaften/Darstellung (Gleis anklicken -> rechtsklick -> Eigenschaften/Darstellung) den Hacken bei Artikelnummer aktiv, so wird im Gleis angezeigt, wie lang es ist.
In dem Dialog Eigenschaften/Darstellung kann man unter Gleis-/ Symbolbeschreibung den kleinsten Radius des Gleises ablesen:
Während dem Zeichnen kann man im Programmfenster von WinTrack rechts unten die aktuellen Daten des Flexgleises ebenfalls ablesen (in der Grafik eingerahmt):
An erster Stelle befinden sich die Länge des Flexgleises, gefolgt vom Winkel und dem kleinsten Radius innerhalb des Gleises.
4.2.2. Flexgleis mit Dialog (Winkel-Radius-Eingabe)Eine zweite Möglichkeit ist die, Radius und Winkel des Flexgleises anzugeben. WinTrack berechnet das Gleis eigenständig und fügt dieses sofort in den Plan, an den ausgewählten Gleisverbinder ein.
Zu finden unter "Einfügen -> Flexgleis -> Winkel-Radius-Eingabe". Es erscheint folgendes Dialogfenster:
Es müssen gewünschter Winkel, Radius des Bogens sowie die Bogenrichtung angegeben werden.
Soll ein gerades Flexgleis erzeugt werden, bei Winkel 0,00 Grad eigeben, der Radius des Bogens entspricht in diesem Fall der Länge des Gleises.
4.2.3. ParallelgleisEine Alternative zum Flexgleis ist - wenn schon ein Gleis vorhanden ist - ein Parallelgleis. Diese Funktion eigenet sich z. B. für 2-gleisige Strecken.
Das vorhandene Gleis anklicken und unter "Einfügen -> Parallelgleis" wählen. In dem nun folgenden Dialogfenster müssen der Gleismittenabstand der beiden Gleise von einander angegeben werden. Des Weiteren muss man noch auswählen, ob das Gleis rechts oder links bzw. oben oder unten von dem zuvor markierten Gleis eingefügt werden soll.
Die 3 Funktionen "Wenn passendes Standardgleis nicht vorhanden, dann Flexgleis verwenden", "Parallelgleis für gesamte Gleistrasse" und "Gleise in aktuelle Ebene (statt gleiche Ebene)" müssten eigentlich selbst erklärend sein.
Wem das Ergebnis nicht gefällt und wer Flexgleise als Parallelgleis verwendet hat, kann diese wieder durch "rechtsklick -> Flexgleis ändern" anpassen.
4.2.4. Erstellen eigener GleiseUnter "Extras -> Gleis erzeugen" können eigene Gleise erzeugt werden.
Ich denke, dieser Dialog dürfte wieder selbsterklärend sein, vielleicht gehe ich später nocheinmal genauer darauf ein.
4.2.5. Erstellen von Flexgleisweichen(Anleitung bereitgestellt von
waltervölklein (Walter)Zwar können unter "Extras -> Gleise erzeugen" auch Weichen erstellt werden, jedoch nur weniger komplexe. Wer jedoch schwierige Weichenkombinationen oder Weichen, von denen man keine genauen Daten hat, die einfach so in den Gleisplan passen sollen, erstellen möchte, kommt schon bald an die Grenzen dieses Befehls.
Hier die Anleitung von Walter, die komplexe Weichenkombinationen möglich macht:
Wenn die Daten der Weiche nicht bekannt sind, können Sie die Weiche wie nachfolgend beschrieben erzeugen.
Sie legen die Gleise bis zum Weichenanfang:
Dann über Einfügen > Flexgleis > Mauseingabe das Flexgleis erzeugen:
Das schwarze Quadrat mit der Maus anklicken und an den gewünschten Anschluss ziehen:
Wenn dabei, wie auf dem Bild oben kein flüssiger Radius entsteht, muss ein Gleisentfernt werden.
Auf den nachfolgenden Bildern wurde jeweils ein Gleis hinter der Weiche entfernt:
Wenn möglich, sollte allerdings das Gleis vor der Weiche entfernt werden.
Dies verlängert die Weiche und einen flüssigeren Gleisverlauf:
Nachdem das erste Gleis gesetzt wurde, den Pfeil auf den Anfang der Weiche ziehen und
mit Rechtsklick das Auswahlfenster öffnen.
Die Option Gleisenden ver- /entknüpfen anklicken, damit wird ein neuer Anfangspunkt erzeugt.
Wie beim ersten Abzweig das zweite Gleis erzeugen.
Wer möchte, dass die Weichen von Walter gefertigt werden, für den sind folgende 2 Hinweise noch zu beachten:
Nun die Weiche (am besten in einer extra Datei ohne die Anschlussgleise) speichern
Vorteilhaft ist die Zusendung der kompletten Übersicht und der Weiche einzeln in zwei Dateien.Quelle der Anleitung:
HierDanke an Walter für die Erlaubnis, die Anleitung hier her kopieren zu dürfen
Nun jedoch zurück zu unserem Anlagenbeispiel!