RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#1 von photopeter ( gelöscht ) , 04.02.2007 21:03

Hallo.
An diesem Wochenende habe ich meine alte 94er von Fleischmann digitalisiert. Da Einige nachgefragt hatten, hier mal ein kleiner Umbaubericht. Teil2 (Einbau eines Effektlichts für die Feuerbüchse) folgt vermutlich nächstes Wochenende.
Eingebaut habe ich meinen Standard- Decoder ESU LokPilotDCC V3.0, der auch hier wieder hervorragend arbeitet.

Die GFN 94er ist eine ziemlich gelungen Konstruktion mit für damalige (1980) Verhältnisse traumhaften Fahreigenschaften und Detailiierungsgrad. Die Detaillierung ist heute immer noch voll befriedigend. Allerdings ist man von den Laufeigenschaften dank lastgeregelter Hochleistungsdecoder inzwischen besseres gewohnt. Also mal sehen, wie sich der alte Fleischmann- Scheibenmotor mit dem LoPi drin so macht.

Alte Fleischmann Loks sind besonders Kitzelig beim Umbau, da der Motor nicht "Massefrei" ist, was aber für Digitalbetrieb unabdingbar ist. Nun aber "in medias res".

Zuerst muss das Lokgehäuse abgenommen werden. Dazu löst man die beiden Schrauben auf der Unterseite der Lok.

So sieht die Lok von innen aus, vor dem Umbau.

Als nächstes baut man den Motorschild aus, der für die Masse- Probleme verantwortlich ist. Dazu müssen 2 Drähte abgelötet werden und dann die beiden Schrauben gelöst werden. Achtung, die Kohlen werden mit Spiralfedern an den Kollektor gedrückt. Die springen gerne mal davon, wenn man nicht aufpasst.

Jetzt benötigt man entweder ein neues Schild (als Ersatzteil von Fleischmann Lieferbar) oder man legt selbst Hand an und flext die Masseverbindung mit einer Trennscheibe und einer Mini Bohrmaschine (Bei mir eine Proxxon) auf. Hierzu sind 3 Schnitte mit der Mini- Flex nötig. ich hoffe, man erkennt, wo ich die Leiterbahn aufgetrennt habe.

Danach wird der Motor wieder zusammen gebaut und der Decoder provisorisch an seinem Platz angebracht. Man sollte bei der Gelegenheit gleich mal den Kollektor reinigen. Bei der 94 passt der LoPi genau an die Führerhaus- Rückwand. Da der Decoder in schwarzem Schrumpfschlauch eingehüllt ist, sieht man ihn dort im Betrieb später nicht.

Als nächstes lötet man den grauen und orangen (DCC Farbschema) Draht vom Decoder an die beiden Pole des Motors. Anschließend lötet man den schwarzen Draht an das übrig gebliebene Stück "Masse" Im Bereich der linken (in Fahrtrichtung hinteren) Befestigungsschraube und den Roten Draht an die Zuleitung der Radschleifer. Nun kann man eine erste Probefahrt machen.... dachte ich. Falsch gedacht! ops: Denn ich hatte das Ballastgewicht nicht wieder fest geschraubt. Und das hält die Steuerung zusammen, die sich bei mir natürlich sofort verabschiedet hat. Eine Heiden- Fummelei, kann ich euch sagen. So 3 Stunden später hatte ich alles halbwegs wieder an seinen Platz. Erst jetzt konnte ich den Umbau zum ersten Mal testen. Es funktioniert alles problemlos. Und man kann sofort sehen, das sich die Fahreigenschaften (obwohl am Decoder noch gar nichts eingestellt wurde) dramatisch verbessert haben.

Nun kann man das weiße Kabel an die vordere Lampenfassung und das Gelbe Kabel an die hintere Lampenfassung anlöten. Das weiße Kabel war nicht lang genug und musste verlängert werden. Außerdem muss es unter dem Ballastgewicht entlang geführt werden, wozu man ein wenig Platz fräsen muss. Auch hierbei leistet meine Proxxon gute Dienste.

Ein erneuter Test, ob die Beleuchtung auch funktioniert, kann auch nicht schaden. Wie man sieht, klappt auch das.

Anschließend werden alle Kabel sorgfältig verstaut und das Gehäuse wieder angeschraubt. Hiermit ist die BR 94 diensttauglich für alle digitalen Aufgaben, die da kommen mögen.

Die 94 benötigte kaum Veränderungen an den Parametern des LoPi. Ich habe nur die Anfahrspannung in der CV 2 von (default) 3 auf 1 (also ganz langsam) gestellt und die Adresse auf 94 gesetzt. Das war's schon an "Programmierarbeit". Die Lok kann sich nun problemlos mit aktuellsten Konstruktionen messen. Sie kriecht im Schneckentempo über die Gleise und ist erstaunlich leise (wesentlich leiser als sie analog war). Auch die Vmax ist, obwohl ich sie nicht im Decoder verkleinert habe, durchaus angenehm und Vorbildentsprechend. Gemessen habe ich sie nicht, ist rein eine gefühlsmäßige Einschätzung.
Die 94 ist nicht für Wendezug Einsatz vorgesehen, braucht deswegen (bei mir) auch kein rotes Schlusslicht. Solofahrten werden halt einfach als Rangierfahrt deklariert, was mit weiß vorne und hinten gefahren wird. Analog hatte man nur dieses Lichtbild, da die Beleuchtung vorne und hinten immer an war, unabhängig von der Fahrtrichtung. Dadurch sind noch 2 Funktionsausgänge frei. Einen davon werde ich nutzen, um der Lok eine flackernde Feuerbüchse zu verpassen. Aber erstens hat mich das Fummeln mit der Steuerung zu lange aufgehalten und zweitens habe ich gerade keine 1mm LED in rot mehr da gehabt. Deswegen schraube ich die Lok demnächst noch mal auf und baue die LED ein. Bei der Gelegenheit wird auch das abgebrochene Kolbenschutzrohr wieder angeklebt, welches beim Herumfummeln an der Steuerung "das Zeitliche gesegnet" hat.

Ich hoffe, mein Geschreibsel ist für den einen oder anderen von euch hilfreich. Solche oder ganz ähnliche Probleme bekommt man bei vielen alten Loks von Fleischmann, deren Umrüstung sich aber fast immer lohnt, da es in der Regel sehr gute Loks sind.


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#2 von Cougarman ( gelöscht ) , 04.02.2007 21:25

Sieht alles etwas dunkel aus.
Tonwertkorrektur ?


Cougarman

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#3 von photopeter ( gelöscht ) , 04.02.2007 21:29

Hatte grad keine anständigen Blitze aufgebaut. Ist mit dem eingebauten gemacht, der mag nicht viel besser.
Bei mir sind die Bilder aber nicht zu dunkel. Vielleicht das letzte ein bisschen.


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#4 von Cougarman ( gelöscht ) , 04.02.2007 21:34

Zitat von photopeter
Hatte grad keine anständigen Blitze aufgebaut.



Du lässt nach.


Cougarman

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#5 von photopeter ( gelöscht ) , 04.02.2007 21:56

Na gut. Ich wusste zwar nicht, das es hier ein Foto- Wettbewerb werden soll, aber bitte. Ich habe oben ein Bild ausgetauscht. Ich hoffe, es sagt mehr zu...


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#6 von Cougarman ( gelöscht ) , 04.02.2007 22:09

Zitat von photopeter
Ich habe oben ein Bild ausgetauscht. Ich hoffe, es sagt mehr zu...



Siehste, geht doch.


Cougarman

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#7 von Michael Walter , 05.02.2007 07:19

Hallo Photopeter,

In jedem Fall würde ich dieser besonders gelungenen Lok einen neuen Motor verpassen. Ich habe dies bei meiner BR 94 vor einiger Zeit mit einem Faulhaber Motor durchgeführt und kann nur sagen, daß es ein richtiges 'Sahnestück' geworden ist. Die Laufeigenschaften lassen sich über den LOPI auf ein vorbildähnliches Niveau einstellen. Wie schon einmal von mir geschrieben, gehört diese Lok zu meinen absoluten Lieblingen.

Grüße

Michael


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RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#8 von photopeter ( gelöscht ) , 05.02.2007 17:18

Hallo.
Also, ich brauche bei meiner 94 definitiv keinen neuen Motor. Die schnurrt so sanft, langsam und leise, das es eine wahre Freude ist. Vor allem, wenn man berücksichtigt, das mein Exemplar von 1984 oder 85 ist, also schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hat.

Die (meine) 94 hat durch den LoPi gewaltig an Laufkultur zugelegt. Da sie recht lang ist und 10 (angetriebene) Räder für die Stromaufnahme hat, spielt auch die fehlende Schwungmasse keine große Rolle. Der Auslauf ist immer so, wie er im LoPi eingestellt ist. Mir reicht das definitiv, wie es ist. Sie kommt zwar nicht ganz an eine Roco 111, 110.3 oder 361 (meine drei besten Loks bzgl. Laufkultur) heran, verglichen aber mit z.B. meiner GFN 64 (die mindestens 10 Jahre jünger ist) spielt die 94 in einer ganz anderen Liga.

Da habe ich ganz andere Kandidaten für einen Fauli Umbau. So z.B. eine Lima V80 oder Hruska 91. Die 91 muss auf alle Fälle einen neuen Motor bekommen, sonst ist beim besten Willen kein Platz für einen Decoder. Wahrscheinlich werde ich den Motorumbau aber erst an der V80 üben. Die ist nicht so wichtig, weil ich die locker durch eine Roco V80 aus einer geschlachtete Startpackung ersetzen könnte (würde obendrein auch viel besser aussehen), falls ich was "vermurkse". Die 91 von GFN ist doch erheblich teurer und die Hruska 91 sieht im Gegensatz zu der V80 von Lima wenigstens halbwegs anständig aus.


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#9 von Michael Walter , 06.02.2007 07:08

Hallo,

Leider kann ich beim Fleischmann Rundmotor beim besten Willen nicht von einer 'Laufkultur' reden. Hier unterscheiden sich wohl unsere Ansprüche und Erwartungen.
Trotzdem viel Spaß und Freude mit der Lok.

Grüße

Michael


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RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#10 von photopeter ( gelöscht ) , 06.02.2007 18:23

Hallo.
Da muss es wohl ziemliche Unterschiede geben. Denn wie gesagt ist meine GFN BR 64, obwohl 10 Jahre neuer, deutlich schlechter als meine GFN BR 94, die nominell den gleichen Motor hat. Die 94 ist unerwartet gut, mit dem LoPi drin.

Leider sind das alle GFN Dampfer, die mir nach dem Einbruch in meinen MoBa Keller geblieben sind. Alle anderen Loks (01, 24, 38, 50, 86, T3) sind weg. Ach nein, zwei"Annas" sind mir auch noch geblieben. Mit denen habe ich mich aber noch gar nicht wieder beschäftigt. Sonst habe ich von Fleischmann nur noch eine grüne 141 (aus den 90ern) und eine verkehrsrote Startpackungs- 218, die mir beide nicht so überragend gefallen (aber auch nicht schlecht sind).


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#11 von Simon ( gelöscht ) , 07.02.2007 16:51

Hallo allerseits,

Wenn man in eine alte Lok einen Dekoder einbaut und Diese dann gut fährt, freut man sich fast so sehr wie über eine neue Lok.

Finde ich zumindest


Simon

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#12 von photopeter ( gelöscht ) , 11.02.2007 15:34

Hallo.
Umbaubericht Teil 2 verzögert sich. Ich habe nämlich einen großen Schwung (300 Stück) weiße LED's für kleines Geld (30€ geordert. Deswegen werde ich die 94 dann auf LED Beleuchtung umbauen. Mal sehen, vielleicht bekommt sie bei der Gelegenheit auch noch rotes Schlußlicht....
Deswegen werde ich erst, wenn die LED- Lieferung aus Taiwan eingetroffen ist, weiter machen.


photopeter

RE: GFN BR 94 (80er Jahre) digitalisieren. Teil 1

#13 von Mbahner , 05.05.2007 19:57

Hallo ich muss es einfach hier mal sagen:

IHR SEID DIE GRÖSSTEN!!!

Dieses Forum ist KLASSE !!!

Warum ich so begeistert bin? Das kann ich erklären:

Ich war heute in Wettingen (CH) auf einer Modellbahnbörse und habe mir dort für Fr. 85.- meine erste Fleischmann Lok gekauft. Zuhause schnurstracks in den Bastelkeller mit der Lok in der einen und einem LoPi in der anderen Hand.

Dann Lok demontiert und schnell mal gemerkt, so einfach geht das nicht, denn der Motor ist nicht von der Masse getrennt...

Also schnell wieder an den PC, Google angeschmissen und nach "fleischmann br 94 digitalisieren" gesucht. Und nun, was kommt als 1. Treffer?! Ein Beitrag aus Stummis Forum!!!

Schnell angelickt, und was sehe ich?! Nich nur ein Zweizeiler sondern eine perfekte Anleitung mit tollen Bildern! Einfach PERFEKT!!!

Ich habe mich auf jeden Fall riesig gefreut und meine Br 94 läuft bereits auf dem Premieren-Brettchen ihre ersten Meter!

Also nochmals: Macht alle weiter so mit solchen tollen Beiträgen ist dieses Forum eine echte Bereicherung für alle Modellbahner mit Internet-Anschluss!

Viele Grüsse

Martin


 
Mbahner
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