RE: Spur Z und Digital

#1 von Dr. No , 06.03.2013 12:15

Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit ernsthaft am überlegen, ob ich teilweise von H0 AC Digital auf Spur Z umsteige, um meine Ideen vom Bau einer modularen Anlage (Thema Mittelrhein/Mosel in Epoche IV, also eher längere Züge, großzügige Streckenführung, viel Landschaft) besser umsetzen zu können. Liegt auch daran, dass ich beruflich immer örtlich fexibel sein muss, wass es für eine größere (stationäre) Anlage sehr schwierig macht. Habe auch gesehen, dass bzgl. Landschaft und Ausgestaltung auch in Z nun einiges geht, insbesondere, wenn man auch ein wenig kreativ ist und gerne bastelt (siehe Kollege 'Hurailer' hier im Forum). Mir sind die wesentlichen Einschränkungen bzw. Knackpunkte der Spur Z durchaus bekannt, aber irgendwie habe ich zu dieser Spurweite eine größere Affinität als zu N. Mag auch daran liegen, dass ich historisch mit Märklin H0 groß geworden bin und einer meiner Brüder schon vor 30 Jahren eine kleine Z-Anlage hatte.

So - lange Rede und kaum noch Sinn: Habe mitterweise gelesen, dass man bis auf sehr kleine Modell (BR 89, V60) eigenlich alle Z-Loks digitalisieren kann, woran mir sehr gelegen wäre, auch wenn es sicher nochmal ein anderes Kaliber ist als die H0 Umbauten, die ich so gemacht habe. Meine Fragen daher an die Z-Digital-Bahner unter Euch:

(1) Macht der Aufwand Sinn bzgl. Verbesserung der Fahreigenschaften und Steuerungsmöglichkeiten ?
(2) Gibt es bzgl. Digitalisierung beachtenswerte Unterschiede zwischen den 3- und 5-Polern ?
(3) Gibt es weitere "Spezialitäten" zu beachten, z.B. in Punkto Beleuchting (Austasuch von Leuchtmitteln) usw. ?
(4) Welche Decoder sind verfügbar zu empfehlen (Ich würde als Protokoll DCC bevorzugen, so wie ich es auch in H0 bei nicht Märklin-Loks habe), und wo bekomme ich die her ?
(5) Ist es möglich, Personenwagen zu beleuchten und ggf. digital zu betreiben ?

Als Steuerzentrale verwende ich die ECoS I von ESU, die ja bereits ein regelbares Netzteil hat. Ich würde diese auch gern weiterhin benutzen, bin mir aber nicht sicher, ob ich auf 10 - 12V komme, die wohl für Z notwendig sind.

Ich habe sicher noch viel mehr Fragen, aber ich würde mich schon riesig freuen, wenn mir der ein oder andere Z-Bahner zu meinen obigen Anliegen Auskunft geben könnte.

Besten Dank schon vorab und freundliche Grüße,
Michael


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Dr. No
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RE: Spur Z und Digital

#2 von Loadstefdn , 06.03.2013 18:07

Hallo Dr. Michael No,
kleine Decoder gibt es.
Der kleinste ist laut aktuellem "MIBA-extra Modellbahn digital, Heft 13" der DCX76z von CT-Elektronik, ist 6,9 x 6,1 x 1,7 mm klein, versteht DCC und SX1 und kann auch mit analog-Trafo betrieben werden.
Kann 800 mA und 8 bis 18 Volt und kostet ca 30 €.
mfG vom Loadstefdn


Wo Loadstefdn ist klappt nichts, aber er kann ja nicht überall sein
Die Kunst des Anlagenbaus besteht nicht darin, zu planen was man will,
sondern sie immer noch SO zu wollen, wenn sie mal halb fertig ist


 
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RE: Spur Z und Digital

#3 von rio grande , 06.03.2013 18:46

Hallo Michael,
schau doch mal hier rein: http://www.z-freunde-international.de/
Dort werden deine Fragen mit Sicherheit beantwortet.
Gruß
Mattias


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RE: Spur Z und Digital

#4 von hurailer , 06.03.2013 19:55

Hallo,

der Link von Mattias ist schon mal sehr zu empfehlen. Dort im Forum bin ich auch aktiv (Name: Andreas). Aber da du mich schon speziell in deinem Text erwähnt hast, möchte ich mal in aller Kürze deine Fragen beantworten.

Allgemein gesagt ist in Z eigentlich inzwischen alles möglich, was auch in HO geht. Angefangen vom digitalisieren ALLER Loks (der DCX76z passt soweit ich weiß fast ohne Nacharbeiten auch in die 89er und V60), über Beleuchtungsfunktionen (Stichwort: Ditchlights bei US-Modellen) bis hin zu den ersten Versuchen mit Soundloks. Es ist halt alles nur eine Frage des Aufwands oder der Kosten, wenn du es machen lässt. Es gibt inzwischen sehr gute Service-Anbieter, die dir eigentlich alles umbauen können, wenn's mal wo hakt.

Zu deinen Fragen:

1. Es macht genausoviel Sinn wie bei größeren Spuren. Du hast eben eine Mehrzugsteuerung ohne große Verkabelung oder abschaltbare Gleise. Gegenüber Märklin-Trafos bekommst du auch bessere Fahreigenschaften, Bedingung: die Gleise sind sauber. Allerdings kannst du das auch mit einem guten Regler (Heißwolf etc.) hinbekommen.

2. Für eine Digitalisierung eignen sich eigentlich alle Motoren. In der Fahrkultur siehst du dann bei passenden Einstellungen keinen großen Unterschied. Die alten 3-Poler haben den Vorteil, dass sie robuster sind und zu weniger Kohlenabrieb neigen. Das kann bei 5-Polern ein Problem werden. Dort sind die Spalten am Kollektor sehr viel feiner und die Kohlen außerdem weicher. Dadurch setzen sich die Spalten schnell mit Staub zu, werden leitend und die Stromaufnahme steigt. Dadurch ist natürlich der Dekoder gefährdet. Bei MÜT kannst du dir allerdings die Spalten mit Kunstharz füllen lassen, dann läuft der 5-Poler auch sehr zuverlässig. Hier kommen wieder die Kosten ins Spiel. Digital lohnt sich eh am meisten, wenn man wenige Züge passend zur Anlage umrüstet. Aber das ist ja überall so.

3. Zur Beleuchtung kann ich nicht viel sagen. Allerdings würde ich eh grundsätzlich die Glühbirnen gegen LED austauschen, und die brauchen den passenden Vorwiderstand. Bei neuere Modelle mit LED ab Werk muss evtl. der Vorwiderstand entsprechend angepasst werden.

4. Auch hier habe ich zu wenig Erfahrung, bin nicht so der wirkliche Spezialist bei Digital. Aber die Dekoder von CT-Elektronik sind recht beliebt, wobei du natürlich je nach Lok den größtmöglichen Dekoder wählen solltest. Je weniger er an die Grenzen seiner Belastbarkeit getrieben wird, umso kühler bleibt er und länger hält er.

5. Für die Beleuchtung von Wagen gibt es fertige Beleuchtungssätze mit integriertem Dekoder, oder du kombinierst eine analoge Beleuchtung mit einem Funktionsdekoder. Dann ist natürlich auch ein Selbstbau mit LEDs und Funktionsdekoder möglich. Bei den Z-Wagen kannst du in der Regel das Dach abklipsen und dort die Beleuchtung unterkleben. Gute Schleifer gibt es z.B. bei Passmann.

Wenn du die Ecos auf den kleinst möglichen Wert stellst, sollte auch die Spannung passen. Die Spannung, die wirklich am Motor ankommt ist eh geringer als die Gleisspannung. Wenn du merkst, dass Dekoder und Motor zu warm werden, kannst du immer noch eine Didenkette in die Zuleitung klemmen, dann passt das auch.

Dann noch ein Lesetip von mit: http://www.digizett.de/index.php/start-38.html

Ich wünsch dir noch einen schönen Abend.
Gruß
Andreas



 
hurailer
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RE: Spur Z und Digital

#5 von Dr. No , 08.03.2013 21:08

Hallo Leute,

erst einmal vielen Dank für Eure Antworten (insbesondere Andreas) und und die Links, die haben mir schon mal sehr viel weiter geholfen. Werde mir wohl mal als Testballon eine Dekoderplatine von Velmo besorgen und bei Zeiten mit einer BR 139 den Start in die digitale Z-Welt wagen. Ist zwar etwa doppelt so teuer wie ein Dekoder solo, aber wenn LED-Beleutung gleich mit an Bord ist, auch nicht verkehrt. Habe außerdem festgestellt, dass ich mit meiner ECoS nur auf 14 V runterkomme, da brauche ich dann wohl noch eine Diodenkette.

Werde dann berichten, wie es funktioniert hat, und zwischendurch habe ich sicher wieder ein paar Fragen....

Viele Grüße und schönes WE,
Michael


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Dr. No
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RE: Spur Z und Digital

#6 von RolfH , 10.03.2013 17:57

Hallo Michael,

Wenn du löten kannst, kannst du die Decoder recht einfach in deine Loks selber einbauen.

Auf meiner Webseite kannst du dir anschauen wie ich das gemacht habe.
Velmodecoder kann ich aber auch empfehlen. Habe selber einige im Einsatz und bin zufrieden damit.
Ansonsten verwende ich Decoder von Döhler und Haas.

Gruß Rolf


Gruß Rolf

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RE: Spur Z und Digital

#7 von teddych , 04.03.2014 12:55

Ist schon eine Weile her dass dieser Thread aktuell war, aber für Z-Fans die Digital fahren möchten dürfte auch der Digital-Z-Spezialist JSS Elektronik interessant sein.

Gruss
Teddy
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teddych
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