Zitat von Moba98
Martin dein 2ter Vorschlag klingt gut was benötigt man alles da ich ja obere Anlage analog Steuer außer die Die Loks sind digital da ich denn Schattenbahnhof Automatik oder pc steuern will?Ich will sobald der Zug oben auf der Anlage ist selbst mit der MS1 steuern.
Hi,
halb und halb - das wird schwierig.
Zugidentifikation wie z.B. Railcom ist eigentlich ein Thema, dem man sich erst dann widmet, wenn man den ganzen digitalen Rest durch hat und neue Herausforderungen sucht. Das ist ein schlechtes Thema für den Einstieg.
Warum braucht man das überhaupt? Warum musst Du in der digitalen Modellbahn wissen, wer da kommt? Analog war das egal.
Analog hast Du einen Stromkreis auf dem Regler gehabt. Eine Strecke. Welche Lok da drauf war, war egal. Entscheidend war die Strecke. Du hat also eigentlich nicht Loks gesteuert, sondern Strecken. Jetzt, digital, hast Du eine Lok am Regler. Ganz egal, wo auf welcher Strecke die Lok ist, Du hast die lok am Regler. Diesen Unterschied musst Du nun mal verinnerlichen.
Verinnerlicht? Okay.
Dann stell Dir jetzt einen analogen Schattenbahnhof vor. In den kommt ein Zug rein. Der Schattenbahnhof hat sich für ein Gleis entschieden, und wenn der Zug auf dem Zielgleis ist, bremst er ihn ab. Analog. Weil, es ist ja wurst, wer das ist. Abgebremst wird ja nicht der Zug, sondern die Strecke. Klar?
Jetzt digital. Der Schattenbahnhof bemerkt wieder, dass ein Zug im Anmarsch ist. Er sucht ihm ein freies Gleis aus, und dann stellt er fest, dass der Zug an der richtigen Stelle ist und da stehenbleiben soll. Kann er nun das Gleis anhalten? Nein. Das wäre analog. Er muss den Zug anhalten. Deswegen muss er wissen, wer das ist.
Du meinst, der digitale Schattenbahnhof soll den Zug doch einfach ganz analog anhalten, indem er ihm den Saft abdreht? Klar, ohne Moos nix los. Der Zug bleibt dann auch stehen. Zwar nicht die feine Art, aber geht auch. Dass das nichts eird, merkst Du nun aber, wenn Du einen Zug aus dem Schattenbahnhof entnehmen willst. Gibst ihm einfach Saft aufs Gleis? Und er fährt mit der Fahrstufe los, die er damals hatte, als Du ihn da hingestellt hast? Auch wenn das gestern war? Oder letzte Woche? Nee. Das ists nicht.
Im digitalen Schattenbahbof ist immer Saft. Der einzige Grund, da mal ein Gleis stromlos zu machen, ist Energiesparen (Beleuchteter Zug) Aber seit der Umstellung der Beleuchtung auf LEDs ist das auch kein Thema mehr.
Also, verinnerlicht: Der Schattenbahnhof muss seine Züge kennen.
Und dazu gibt es nun zwei Lösungen: Das eine ist, jeder Zug muss sich am Eingang zum Schattenbahnhof identifizieren. Zum beispiel, indem Du auf den Boden jeder Lok einen Barcode klebst, und unter dem Gleis einen Barcodeleser vergräbst.
Lach nciht, das gibts wirklich.
Eine andere Lösung wäre Transpondertechnik. Das kennst Du sicher z.B. von Türöffnerkarten, die man nur vor das Lesegerät halten muss, und sschon wird man identifiziert und reingelassen - oder auch nicht. Ein Transponder an jede Lok, ein Lesegerät vor den Schattenbahnhof, und schon funzts.
Railcom, das ist die dritte Idee zur identifizierung, funktioniert so, dass Du vor dem Schattenbahnhof einen abgetrennten Block machst, und den über einen Railcom-Detector anschliest. Bemerkt der Detektor eine Lok auf seinem Gleis, fragt er sie nach ihrer Adresse. Der Decoder der Lok antwortet wahrheitsgemäß. Und schon weiss Dein Schattenbahnhof, wer da kommt. Geht natürlich nur, wenn Deine Decoder alle Railcom können 
So, das war die Lösung mit Zugidentifikation. Die geht auch, wenn ausserhalb des Schattenbahnhofs keine weitere Maßnahmen getroffen werden. Geht, wenn oben Handweichen sind, oder analoge Weichen, und keine Rückmeldung.
Die andere Möglichkeit ausser Zugidentifikation ist Zugverfolgung. Die bedingt, dass auch oben alle Blöcke mit Rückmeldung versehen sind. Der Computer weiss also immer, auf welchem Gleis ein Zug steht oder fährt. Statt der dauernden Zugidentifikation sagst Du Deinem Computer nun einmal, welcher Zug auf welchem Gleis steht. Das machst Du genau einmal im Leben (und dann nur noch, wenn Du den "Fünffingerkran" eingesetzt hast). Da Dein Computer nun den Aufenthalt aller Züge kennt, und über das Mithorchen an der Zentrale weiss, wer steht und wer fährt, und über die Rückmeldung auch sieht, wenn ein Gleis verlassen wird, und wenn ein Zug in ein Gleis einfährt, und die Stellung der Weichen ksnnt er auch, dann kann er Deine Züge fortan verfolgen. Auch wenn Du mit dem Regler von Hand fährst (und nicht über den Computer), wird die Position aller Züge auf deinem digitalen Gleisbildstellpult richtig angezeigt, und wenn einer der Züge dann in den Schattenbahnhof runterfährt, weiss der PC, wer das sit, und kann ihn dort anhalten. Und wenn Du einen Zug aus dem Schattenbahnhof entnehmen willst, fährt Dein PC Dir den gewünschten Zug los (wohin Du willst, wo Du ihn dann mit dem Regler übernehmen kannst.
Ich befürchte, das ist mehr, als Du vorhattest.
Aber ich hoffe, ich konnte Dir näherbringen, warum "Saft abdrehen" im digitalen Schattenbahnhof nicht die Lösung ist. Es ist leider komplizierter. Aber dafür kann der PC-gesteuerte Schattenbahnhof auch mehr als de analoge.
Gruß
Martin
P.S.: Das in dem kurzen Beitrag über meinem langen (sorry) Beitrag verlikte Modul ist für eine analoge Modellbahn gedacht.