Hello Folks,
Wie versprochen nun meine Dokumentation zum Umbau einer Tillig Elite Weiche um Doppelschwellen zu bekommen.
Hier erst mal die Tillig Weiche die sich mit Sicherheit schon 17 Jahre in meinem Fundus befindet.

Auf der linken Seite kann man sehen, dass ich die Schwellen schon getrennt habe, da das durchgehende Gleis nach dem Herzstueck gerade weiterfuehrt.
Als aller erstes wird die Stellschwelle und die elektrische Verbindung von Herzstueck zu den Zungen entfernt.
Diese Verbindung kann man mit einem kleinen Seitenschneider Mittig durchzwicken und dann mit sanfter Gewalt abziehen.

Hier nun ein Blick auf eine Reichsbahn Weiche mit den recht genau getroffenen Positionen fuer Doppelschwellen.
Nein, es ist nicht mein Gleis, mein Gleis ist doch Tillig...

Die erste Doppelschwelle ist genau hinter dem Herzstueck (links im Bild). Also mal ran und die durch die Feile markierte Schwelle nach links verdoppeln.

Weiche umdrehen und sicherstellen, dass die gleiche Schwelle durch die Feile markiert ist und die Flexstege links der Schwelle entfernen.

Bevor man nun die Schwellen von Links nach Rechts verschieben kann, muessen noch kleine Nuppel entfernt werden, die die Schwellen im Moment in ihrer Position halten. Diese sind am Gleis an den mit roten Kreisen markierten Stellen. Diese Nuppel lassen sich relativ einfach mit einem feinen Schraubendreher (Flachspitze) herausbrechen.
Anschliessen sind die Schwellen relativ einfach nach rechts zu verscheiben und mit ein wenig Sekundenkleber kann die erste Doppelschwelle arretiert werden. (Ein wenig Sekundenkleber - Nicht ein halber Teeloeffel wie bei mir)

Erster Streich.
Auf zum Zweiten und Dritten. Schauen wir erst mal wieder wo die Doppelschwellen hin sollen. Vor dem Herzstueck und direkt an der Stelle ab dem die Zungen sich biegen duerfen/sollen.

Gleiches Spiel! Weiche umdrehen, daruf achten, dass die gleichen Schwellen markiert sind und die Flexstege entfernen.
Auch darauf achten dass wir am Herzstueck die letzte Schwelle unter dem Radlenker nach rechts und beim Zungebiegepunkt (Ich weiss nu echt nicht wie man den Punkt anders benennen soll) die Schwelle, die nach rechts den Schienenfuss verjuengt hat nach links verdoppeln wollen.

Und auch hier haben wir wieder einige Nuppel zu entfernen bevor wir die Schwellen verschieben koennen.
Auf der rechten Seite sieht man eines dieser possierlichen Tierchen. Und schwupps haben wir ein zweites Doppelschwellenpack nachdem ein Hauch von Sekundenkleber dises Paar untrennlich vereint.

Zweiter Streich...
Nun haben wir eine grosse Luecke zu fuellen. Dazu greifen wir nach einem Stueck Schwellenband von Tillig und sizieren ein wenig.

Fangen wir mit dem Mittelteil unserer Schwellenzerlegung an und fummeln es an die zu verdoppelnde Schwelle.
Das geht am einfachsten wenn man das Teil diagonal einfuehrt um dann auch beide Schwellenfuesschen auf den Schienenfuss zu bekommen.

Randruecken, wenig(e) Sekunden-Kleben und drin!

Drehen wir die Weiche mal wieder auf den Ruecken und messen (Pi mal Daumen und Augenwurf) die laenge des naechsten Schwellenstueckchens.
Schneiden, einpassen, rausfriemeln, wegwerfen, fluchen, Teil wieder finden, noch mal kuerzen und passt!

Nun koennen wir die beiden Aussenschwellenstuecke ankleben (und sehen eine glaenzende Klebeleistung)

Aber was fehlt, Die Kleineisen an den Zungen. Hurra, wir haben ja noch ein paar kleine Teile ueber...
Mit einem SCHARFEN Bastelmesser die Kleineisen von den Schwellenstueckchen abgeschnitten, pruefen ob die Fingerkuppen noch dran sind und bei Erfolg die Riesenteile mit ein wenig Sekundenkleber und viel Geduld auf die Schwellen platzieren.

Streich Drei !!!
Auf zur Elektrik... HALT!!!
Erst die Weiche einmal probelegen und dabei dann gleich die Loecher fuer Stelldraht und Anschlusskabel in die Trasse bohren.
Man kann so schlecht Massnehmen, wenn die Kabel schon dran sind.
Die Schienenfuesse von unten mit der Feile saeubern, verzinnen und zwei kleine Draehte biegen, die jeweils die elektrische Verbindung von einer Backenschiene zur Zunge herstellen werden. Ich biege diese Bueglechen, damit der Draht tiefer im Schotterbett zu liegen kommt und nicht sichtbar ist, wie ich es schon mehrfach gesehen habe wenn man diesen Draht einfach flach unter die Schienenfuesse loetet.

Zuerst die Buegelchen an die Zungen anloeten und dann das anderfe Ende mit den Anschlusskabeln zusammen an den Backenschienenfuss geloetet.
Die Herzstueckpolarisation nicht vergessen und fertig.
Jetzt koennen die Schwellen zwischen den letzten beiden Doppelschwellen noch ein wenig ausgerichtet werden.

Und dann ab auf die Anlage.

Ich hoffe es hat gefallen und hilft dem ein oder anderen.
Cheers,
Klaus