Zitat von Tigerdompteur
... Gleisen den digital+ außen und den digital- innen. Ihr meint aber, ich soll z.B.: den plus in FahrtRichtung links und den, minus sinngemäß rechts an beiden Gleisen bauen?
Hi,
wenn ich Dich richtig verstehe - ja.
Wenn Du aus dem Kreis einen Hundeknochem machst (ohne die Möglichkeit, an der schmalen Stelle das Gleis zu wechseln, dann ist es ja immernoch ein Kreis. Und elektrisch bleibt alles, wie es war.
Wenn Du nun aber Weichenverbindungen zwischen den beiden Gleisen des Hundeknochenmittelteils einbaust, dann müsstest Du ja dort elektrisch trennen, um den Kurzschluss zu vermeiden. Das ist aber betrieblich sehr unpraktisch bis völlig unmöglich, da Du ja einen Umpolabschnitt brauchst, der länger als Dein Längster Zug ist - sowas hast Du an der Stelle gar nicht.
Deswegen macht man das so, dass man den ganzen Bahnhof eine gemeinsame Polarität haben läßt - und dann hat man zwei Wendeschleifen rechts und links vom Bahnhof.
Bei den Kehrschleifenmodulen gibt es DREI (nicht zwei!) Varianten
1) die mit Kontaktgleisen. Die erkennen, von wo ein Zug in die Schleife rein oder aus der Schleife raus will, und polen vorher richtig. Vorteil: kein auch noch so kurzer Kurzschluß. Vorteil: Man kann beliebig viele davon in einer Anlage (in einem Boosterbaschnitt) verbauen. Nachteil: Anschluß aufwendig.
2) die mit simpler Kurzschlusserkennung. In dem Moment, in dem z.B. durch Einfahrt in eine falsch gepolte Kehrschleife ein Kurzschluß entsteht, erkennen diese Module das und polen die Kehrschleife um. Der Trick ist, dass sie dabei schneller sind als die Kurzschlusserkennung der Zentrale (oder die Sicherung im Modellbahntrafo) - die Fahrt geht ohne Unterbrechung weiter. Wobei es dabei langsame gibt - im schlimmsten Falle siehst Du alle Weichenlaternen aus- und wieder angehen, und Deine Soundloks spielen Dir eine komplette Aufrüstmelodie vor - und schnelle, da merkst Du gar nix. Da vergisst Du ganz schnell, wo Du die eingebaut hast. Vorteil: Einfach einzubauen. Nachteil: Nur eins pro Boosterabschnitt. Den die schalten bei jedem Kurzschluss um, egal ob er in der einenen Kehrschleife ist, oder in der anderen. Von der Sorte "langsam" hab ich noch 2 Stück billig abzugeben (TrainModules)
3) Und nun zu denen mit besonders schlauer Kurzschlusserkennung: Das Höchste sind nun Module, die nur umschalten, wenn der Kurzschluss tatsächlich an der Ein- oder Ausfahrt ihrer Schleife passiert. Von denen kannst Du beliebig viele in Deine Anlage einbauen. Es gibt sogar Leute, die damit ihre Weichenherzen automatisch umpolen (das ist wahrer Luxus) Wenn die Dinger dann auch noch so schnell sind, dass Du nix von ihnen merkst - dann müssen es FrogJuicer sein. FrogJuicer gibt es bei WeichenWalter.
Zitat von Tigerdompteur
Somit scheidet jeder Gedanke an analog aus.
Nein, es gibt auch Kehrschleifenmodule für analog. Willst Du die Kerhschleife nur in einer Richtung durchfahren können, genügen dazu sogar ein paar Dioden. Eine Kehrschleife in einer analogen Anlage kann man nach der "Der Schwanz wackelt mit dem Hund" - Methode einbauen: Statt der Kehrschleife polt man jeweils den Rest der Anlage um. Damit kann man die Kehrschleife in beide Richtungen durchfahren, und muss nicht mal anhalten (wie bei der Diodenmathode). Nicht alle Kehrsachleifenmodule sind für diese Methode geeignet (FrogJuicer zum Beispiel nicht)
Der Vorteil der Digitaltechnik in Bezug auf Kehrschleifen ist, dass a) immer volle Spannung am Gleis ist, d.h. das Kehrschleifenmodul muss nicht damit klarkommen, was passiert, wenn Du mit 5V über die Trennstelle kriechst, und b) - noch wichtiger - anders als bei der analogen Gleichstrombahn, die Lok sich überhaupt nichts draus machst, wenn Du ihr unterm rollenden Rad die Polarität umdrehst. Die fährt einfach weiter, als wär nix gewesen. Die Polarität des DCC-Signals enthält keine Information.
Gruß
Martin
P.S.: Nenne die beiden Pole Deiner digitalen Modellbahn nicht + und -. Es ist kein Gleichstrom, was da fließt. Du musst sie nicht gerade Phase und Erdpotential nennen, aber J und K sind z.B. ganz verbreitete Namen.