RE: Realisierung Doppeltraktion

#26 von digilox1 ( gelöscht ) , 20.04.2014 23:49

Hallo,

https://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=xk0WLpqwfO0

möglicherweise von Interesse (ab 4min 38sec).
Das System ist im Handel (USA), Ring Engineering.

Dies hier ist vielen bekannt aus unserem Forum:

https://www.youtube.com/watch?v=qTQdHyUu2uM

Speziell ab 3min 09sec.

Gegensätzliche Denkrichtungen, wie man sehen kann.

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Realisierung Doppeltraktion

#27 von fgee , 21.04.2014 01:12

Ich habe eine Re 4/4, eine Re 6/6 und eine Ae 6/6 so eingestellt, dass die Geschwindigkeitskennlinien recht exakt gleich verlaufen. Hierzu liess ich die Loks ein paar Runden hintereinander auf der Analge her fahren. Ich stellte jedoch nur die Maximalgeschwindigkeit und die Mittengeschwindigkeit ein. Das genügte. Ausserdem setzte ich den Regelungseinfluss der Lastregelung auf 80%. Das genügt, damit die Loks nicht gegeneinander arbeiten.

Die Re 4/4 und die Re 6/6 ergeben eine sehr schön laufende Doppeltraktion. Damit ziehe ich einen Güterzug. Die Ae 6/6 kann ich als Zwischen- oder Schiebelok einsetzen. Das läuft gut, solange die Stromaufnahme ok ist oder sonst nix passiert. Einst blieb die führende Doppeltraktion (oder die Schiebelok amSchluss - weiss nicht mehr) irgendwo hängen. Dann hat es natürlich den ganzen Zug umgelegt.

Aber das ist schon fast "höhere Gewalt"

Felix


Alles sollte so einfach wie möglich sein, aber nicht einfacher.


 
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#28 von hu.ms , 21.04.2014 09:15

Mit "sandwich" / schiebeloks habe ich mich auch einige zeit beschäftigt.
Wird ja meist bei längeren zügen eingesetzt und genau dort ist dann das problem.
Leider passen die miteinander eingemessenen/eingestellten loks nicht dauerhaft zusammen: betriebslose zeit, unterschiedliches "aufwärmen" oder einfahren der motoren.
Ich habe es wieder aufgegeben.
"sandwich" fahre ich nur noch mit meinen beiden dummy-loks, denen ich getriebezahnräder bzw. aus gewichtsgründen den ganzen motor ausgebaut habe.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#29 von walker , 21.04.2014 13:26

Zitat von hu.ms
... Leider passen die miteinander eingemessenen/eingestellten loks nicht dauerhaft zusammen: betriebslose zeit, unterschiedliches "aufwärmen" oder einfahren der motoren. ..


Das Problem ist mir auch schon bei einer Doppeltraktion aufgefallen. Nach dem Einmessen und CV-Einstellen funktioniert alles ganz gut. Ein bis zwei Monate unbenutzt stehen lassen und es "knirscht" in den ersten Runden ...

Gruß René


@Märklin: Eine Modellbahn besteht nicht nur aus rollendem Material!


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RE: Realisierung Doppeltraktion

#30 von HeinzH. ( gelöscht ) , 21.04.2014 18:22

Zitat von digilox1
Hallo,

Zitat
Meine davon gelesen zu haben, das manche Dekoder für Mehrfachtraktion sogar eine eigene Betriebsart anbieten (?). Zumindest würde ich bei den teureren Exemplaren erwarten, das dessen Lastregelung die Mehrfachtraktion als eigene Betriebsart dediziert unterstützt. Traum oder Wirklichkeit?


Digitrax-Decoder haben die Einstellmöglichkeit eines Parameters auf unterschiedliche Wirkung für Solofahrt und Doppeltraktion (CV 57). Dazu ist aber die Aktivierung einer Consist-Adresse nötig (CV 19).

Weitergehende Möglichkeiten bieten die Decoder von t4t (Technology for Trains):

http://www.tec4trains.de/

Beim ersten Studium der Decoder-Betriebsanleitung kann einem ein bisschen schwindelig werden.

Wenn es um Sandwiches geht, ist es zwingend, dass für die Ausnutzung der Fähigkeiten auch die dazugehörigen Kupplungen eingebaut werden - keine billige Angelegenheit!

Gruss,
Manfred




Moin Manfred,
ich habe mich letzten Sonntag auf der Modellbaumesse in Dortmund mit den tec4trains-Leuten unterhalten. Man kann mit dieser Technik zwei Lokomotiven völlig unterschiedlicher Bauart als Zuglok/Vorspannlok bzw. Zuglok/Schiebelok zusammen laufen lassen. Wenn es nur darum geht, beispielsweise einen langen "Show-Güterzug" mit einer Trix BR44 als Zug- und einer Rivarossi 96er als Schiebelok* über die Rampe zu bringen, benötigen nur die beiden Loks die speziellen, übrigens kondensatorgestützten Dekocer, bei den Wagen müssen nur die Kupplungen ausgetauscht und jedes Kupplungspaar jeweils verdrahtet werden. Die Schiebelok, so habe ich es verstanden, drückt geregelt jeweils nur soviel wie erforderlich. Der Nachteil ist, daß die Kupplungen nicht kompatibel mit den Standardkupplungen sind.
Für mich selbst könnte eine Dampfwendezug ein Anwendungsfall sein, bei dem der Steuerwagen und dessen Decoder von der Lok mittels Spezialkupplungen versorgt wird. Das andere Lokende würde weiterhin mit einer Standardkupplung ausgestattet sein...
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Und diese beiden Lokmodelle haben nun wirklich sowohl grundverschiedene Motor-, als auch Getriebetechnik...


HeinzH.

RE: Realisierung Doppeltraktion

#31 von teddych , 26.04.2014 20:17

Hallo Rainer

Meine Erfahrungen beschränken sich auf Mehrfachtraktion. Siehe dazu: Doppeltraktion. Eine Sandwich-Traktion dürfte wie erwähnt aber mit zusätzlichen Problemen verbunden sein.

Gruss
Teddy


 
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#32 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 28.04.2014 00:11

Hallo liebe Stummianer,

ich sehe grade, das noch weitere sehr interessante Beiträge hinzukamen -wow, vielen Dank dafür!!

Momentan frage ich mich, wie dies denn bei den Wendezügen (ICE, S-Bahnmodelle usw.) gelöst ist. Regulär müssten die ja auch an jedem Ende eine Antriebseinheit haben -also Sandwichbetrieb? Bisher hatte ich mich für solche Modelle nicht interessiert, und bei meinem klassischen Schienenbus ist's ja klar, aber ...?

Viele Grüße
rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Realisierung Doppeltraktion

#33 von teddych , 28.04.2014 08:05

Zitat von rainerwahnsinn
Momentan frage ich mich, wie dies denn bei den Wendezügen (ICE, S-Bahnmodelle usw.) gelöst ist. Regulär müssten die ja auch an jedem Ende eine Antriebseinheit haben -also Sandwichbetrieb?


Sprichst du jetzt von der Bahn 1:1 oder von der Modellbahn?

Beim Vorbild sind die Wagen dafür ausgelegt, dass sie den Druck und den Zug der einen Antriebsmaschine aushalten, auch wenn die andere ausfällt (ausser bei Güterzügen am Gotthard, diese bleiben liegen).

Auf der Modellbahn sind die Triebeinheiten mit Haftreifen ausgestattet. Fällt z.B. die vordere Triebeinheit aus, schiebt die hintere den gesamten Zug weiter und die ausgefallene vordere Triebeinheit wirkt mit den Haftreifen wie ein Prellbock. Das halten die Wagen in den engen Modellbahnkurven nicht aus und werden aus den Gleisen herausgedrückt. Ich habe deshalb bisher auf selbst zusammengestellten Sandwichbetrieb verzichtet (wobei ein Güterzug mit Schiebelok schon verlockend wäre).

Hingegen habe ich drei Triebzüge von Liliput (FLIRT, DOMINO und KISS), die vorne und hinten mit einem Motor ausgestattet sind. Auch der TGV von Märklin ist so ausgeführt. Ich habe bei all diesen Fahrzeugen die Haftreifen entfernt (die Radsätze durch Rillenlose ersetzt). Die Triebeinheiten sind damit nicht mehr genügend zugkräftig um die Wagen aus den Gleisen zu heben. Gleichzeitig reicht es locker, damit die Züge über eine 2.5% Rampe hochkommen (Beim TGV in voller Länge ist das aber das Limit).

Das Entfernen von Haftreifen hat noch einen weiteren Zweck: Weniger verdreckte Gleise.

Gruss
Teddy


 
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#34 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 28.04.2014 21:06

Nabend Teddy,

ja, ich meinte die Modellbahn. Die Dynamik ist hier ja schon eine etwas andere, wie deine Erfahrungen dies auch aufzeigen.

Dennoch bin ich etwas verblüfft darüber, das es bei den Modellen mit zwei Triebeinheiten solche Schwierigkeiten gibt. Das hätte ich nicht erwartet, da die für diese Betriebsart konzipiert, und daher mit dem Ausfall einer Triebeinheit umgehen können sollten. Aber: fällt eine aus, dann blockieren auch dessen Räder?

Viele Grüße
rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Realisierung Doppeltraktion

#35 von teddych , 28.04.2014 21:17

Hallo Rainer

Zitat von rainerwahnsinn
fällt eine aus, dann blockieren auch dessen Räder?


Wenn der Motor mit einem Schneckengetriebe mit den Achsen verbunden ist, dann blockieren die Räder. Ist er über ein Stirnradgetriebe verbunden bleiben die Räder zumindest sehr schwergängig. In jedem Fall dürfte es reichen die Wagen dazwischen aus den Gleisen zu heben.

Gruss
Teddy
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#36 von SpaceRambler , 29.04.2014 01:29

Hallo Rainer,

meine Loks werden mit TrainController eingemessen und in Doppeltraktion mit TC gesteuert. Das funktioniert völlig reibungslos. Mein erster Anlauf, einen längeren Güterzug (ca. 180 cm) mit einer BR 96 nachschieben zu lassen, endete damit, dass der Zug in der Wendel umkippte. Hier wird beizeiten noch zu knobeln sein, wie das hinzubringen ist.

Gruß, Randolf



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RE: Realisierung Doppeltraktion

#37 von rainerwahnsinn ( gelöscht ) , 30.04.2014 22:34

Zitat von SpaceRambler
Mein erster Anlauf, einen längeren Güterzug (ca. 180 cm) mit einer BR 96 nachschieben zu lassen, endete damit, dass der Zug in der Wendel umkippte. Hier wird beizeiten noch zu knobeln sein...


Hallo Randolf,

das liegt eigentlich gaaanz klar: die heutige Technik ist deinen Anforderungen einfach noch nicht gewachsen

Aber mal im Ernst, offensichtlich liegt in der Einmessmethode ein großer Vorteil, da es wohl auch bei Loks mit unterschiedlicher Motor- und Getriebetechnik funktioniert. Muss man dazu die Loks zuvor einzeln einmessen? Speichert TC dafür individuelle Lokparameter? Oder ist das Einmessen schon speziell für Züge per Doppeltraktion?

Viele Grüße
Rainer...w


rainerwahnsinn

RE: Realisierung Doppeltraktion

#38 von SpaceRambler , 01.05.2014 08:53

Hallo Rainer,

ich habe das Einmessen mit TrainController und iTrain ausprobiert. RocRail müsste es inzwischen auch können. Mit WinDigipet kenne ich mich nicht aus, nehme aber an, dass das Programm das ebenfalls beherrscht.

Jede Lok wird einzeln eingemessen, indem das Programm sie zwischen zwei Kontaktpunkten (i.e. Gleisabschnitt mit Stromfühler oder Momentkontakt) hin- und herfahren lässt. Die Entfernung zwischen den Kontaktpunkten wird dem Programm als Parameter angegeben. Das Programm stellt verschiedene digitale Fahrstufen ein (z.B. bei 128 Fahrstufen die Stufen 8, 16, 24, ...) und misst die Zeit, die eine Lok braucht, um die Entfernung zwischen den Kontaktpunkten zurückzulegen. Auf diese Weise lässt sich mit v = dx/dt die Durchschnittsgeschwindigkeit einer Lok je eingestellter Fahrstufe ermitteln. Und das geschieht für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt getrennt.

Die so ermittelten Parametersätze werden vom Programm für jede Lok gespeichert. Im Normalfall der Einzeltraktion werden sie dazu verwendet, einen Zug mit korrekter vorbildbezogener Geschwindigkeit fahren zu lassen. Bei Doppeltraktion werden vom Programm während einer Zugfahrt die zur momentanen Geschwindigkeit gehörigen Fahrstufen der beiden Loks errechnet. Diese werden dann vom Programm an die Decoder der Loks gesendet. Beim Beschleunigen oder Bremsen geschieht das in kürzeren Zeitabständen, entsprechend der Fahrdynamik des Zuges. Auf diese Weise wird erreicht, dass z.B. eine BR 80 selbst einem ICE3 Vorspann leisten kann - auch wenn das keinen Sinn macht. Beide Loks, so unterschiedlich sie auch sind, fahren so absolut synchron. Doppeltraktion ist also mit Programm und sauber eingemessenen Loks kinderleicht und macht derart viel Spaß, dass ich mehrere solcher Doppelbespannungen mit langen Güterzügen im Schattenbahnhof geparkt habe.

Bei Nachschieben funktioniert das natürlich auch, allerdings reagieren manche Züge (z.B. mit langen 4-achsigen Flachwagen) ziemlich empfindlich auf Ruckler (etwa aufgrund von Kontaktproblemen). Wenn man dann gerade durch die Wendel fährt, ist die Havarie vorprogrammiert - da hilft auch kein Steuerungsprogramm. Abhilfe können Lokdecoder mit Speicher-Kondensator schaffen, die Kontaktprobleme dank Energiespeicher einfach "ausbügeln" sowie damit in Kombination "weich" eingestellte Regler-Charakteristiken für ausgewiesene Schubloks.

Ich werde mich beizeiten sicherlich intensiver mit dem Thema Nachschieben befassen. Das wird aber noch dauern, da zur Zeit andere Moba-Themen höhere Priorität haben.

Grüße, Randolf



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RE: Realisierung Doppeltraktion

#39 von Egon , 01.05.2014 09:49

Zitat von SpaceRambler
Hallo Rainer,

ich habe das Einmessen mit TrainController und iTrain ausprobiert. RocRail müsste es inzwischen auch können. ..

Grüße, Randolf


Hallo Randolf,
Rocrail kann es - aber doch anders. Rocrail macht (auf Wunsch) für Loks und/oder Blöcke ein dynamisches Einmessen. DH Rocrail merkt sich die gefundenen Werte und regelt so bei jeder Fahrt in einen Block die Werte für die Bremsrampe nach. Wobei es einige Stellschrauben gibt damit der Vorgang wenn man mit BBT (so heisst das in Rocrail) anfängt etwas schneller zu brauchbaren Werten führt. Wer sich dafür interessiert schaut bitte im Wiki von Rocrail die Möglichkeiten an. Bei mir funktioniert das wirklich gut. Das wirklich tolle daran ist, dass der Einmessvorgang bei _jedem_ abbremsen vonstatten geht und Rocrail das für _jeden_ Block in _Abhängigkeit_ der Fahrstraße errechnet. Und wer die Lok in Wartung nimmt muss nicht neu einmessen - es misst sich von selbst. Für mich ist das das Feature des Jahres in Rocrail. Wie gesagt kann man es auch gezielt für Loks und/oder Blöcke abstellen.
Gruß
Egon


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RE: Realisierung Doppeltraktion

#40 von digilox1 ( gelöscht ) , 01.05.2014 10:46

Hallo,

Zitat
Beschreibung


Dieser Karteireiter erlaubt die Definition einer Mehrfachtraktion, wobei die aktuelle Lok die führende Lok in diesem Verbund darstellt. Alle Kommandos, die Rocrail an diese Lok sendet, werden auch an alle anderen Loks dieser Mehrfachtraktion gesandt. Hierbei gilt es sicherzustellen, dass alle Lokomotiven in diesem Verbund mit der gleichen Geschwindigkeit fahren, wie die führende Lok; dabei kann es unter Umständen notwendig sein die CVs der einzelnen Lokdekoder anzupassen.


Zitiert aus:

http://wiki.rocrail.net/doku.php?id=loc-consist-de

Mir scheint, die Voraussetzung dafür, dass BBT im Zusammenhang mit Traktionen funktioniert, ist der vorgängige Abgleich der einzelnen für die jeweilige Traktion vorgesehenen Loks *per CVs*.
Und da scheint das Programm mit dem Prozedere, wie es Randolf beschrieben hat, Vorteile zu haben - mindestens auf *nicht* über verschiedene Anlagen migrierende Traktionen bezogen.

Gruss,
Manfred


digilox1

RE: Realisierung Doppeltraktion

#41 von Egon , 01.05.2014 11:09

Hallo Manfred,
wie ich an anderer Stelle mal schrieb sehe ich die Decoderhersteller in der Pflicht sich der Doppeltraktion anzunehmen. Ob es dabei eine Lernfunktion ist die 2 Decoder selbsttätig aufeinander abstimmt oder ob einer der beiden Beteiligten Decoder sich dem "Master" anpasst sein mal dahin gestellt. Zudem finde ich die gesamte Fummelei einen Decoder mit einer Lok vernünftig zu "verheiraten"=CVs anzupassen einfach veraltet. Wer mehr als 1 Lok in einem Zug vernünftig fahren will hat zZ viel Frust zu ertragen. Zumal einmal gefundene offensichtlich gute CV-Werte nach einer Wartung des Motors ggf für die Katz sind
Mir ist ein Zug mit präzisen Fahreigenschaften lieber als jede Menge Frustloks an denen ich keinen Spaß habe. Da ist mir Klasse statt Masse gerade recht.

Gruß
Egon


Egon  
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#42 von Peter Müller , 01.05.2014 11:31

Zitat von Egon
Ob es dabei eine Lernfunktion ist die 2 Decoder selbsttätig aufeinander abstimmt oder ob einer der beiden Beteiligten Decoder sich dem "Master" anpasst sein mal dahin gestellt.


Mal eine technische Frage: wie bekommt ein Decoder oder ein Steuerprogramm mit, dass die Lokomotive gegen eine andere Lokomotive arbeitet und die erforderliche Leistung nicht durch die benötigte Zuglast für die angehängten Waggons entsteht?

Oder anders herum bei gegebener Fahrstufe. Lok 1 fährt solo mit 40 cm/s, wenn sie alleine den Zug zieht sind es 25 cm/s. Lok 2 fährt solo 50 cm/s und alleine vor dem Zug sind es 33 cm/s. Nur beide Loks zusammen schaffen 46 cm/s und ziehen zusammen den Zug mit 38 cm/s. Wo liegt jetzt das Problem? Bei einer Doppeltraktion sehe ich keins. Sandwich ist so natürlich nicht möglich, aber danach war ja auch nicht gefragt.


Grüße, Peter

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RE: Realisierung Doppeltraktion

#43 von SpaceRambler , 01.05.2014 12:27

Wir haben die Thematik der Geschwindigkeits-Kennlinie mal in anderem Zusammenhang diskutiert (ich glaube, das war hinsichtlich "Chneemann"'s Anlage. Florian benutzt nämlich auch Rocrail zur Steuerung. Ich habe damals verstanden, dass - allein schon aus dem Fremo-Hintergrund heraus, den Rocrail hat - man das Thema Kennlinie auf den Decoder verlagert. Man stellt mithilfe geeigneter Messmittel (etwa: Tachowagen) die Kriechgeschwindigkeit und die Maximalgeschwindigkeit ein, ansonsten wird der Decoder mit CV67 ... CV 95 auf lineare Kennlinie eingestellt. So weit so gut.

Bei meinen Einmess-Sessions mit TrainController habe ich allerdings immer wieder festgestellt, dass die ermittelten (in TC angezeigten) Kennlinien KEINESWEGS stangerlgrad sind, sondern in vielen Fällen deutliche bis erhebliche "Welligkeiten" aufweisen. Teilweise ist das auf eine problematische "Mechanik" zurückzuführen, zum Teil aber auch Resonanzeffekte des Feder-Masse-Systems, welches so ein Motor halt darstellt (genauer: Trägheitsmoment plus Magnetfeld als Rückstell-"Feder"). In der Resonanz kann der Regler, welcher in einem Decoder werkelt, die Resonanzüberhöhung nie vollständig ausregeln, es bleibt also eine Restwelligkeit zurück. Diese fällt je nach Lok z.T. ziemlich kräftig aus - da helfen auch ausgefuchste Decoder wie der LoPi nicht. Man hat also bei realen Loks und Decodern Abweichungen von der linearen Kennlinie, die sich bei "nicht steifer" Einstellung des Reglers bei einer Doppeltraktion nicht groß auswirken (vielleicht ein wenig mehr Haftreifen-Verschleiß ...). Bei Nachschiebe- oder Sandwichbetrieb kann das aber ins Auge gehen. Ich denke, dass der Ansatz von TrainController, iTrain und auch anderen Programmen, die Geschwindigkeitskennlinie so, wie sie ist, aufzunehmen, der einfachere ist. Da das weitestgehend automatisiert geht, ist das eine vergnügliche Feierabend-Beschäftigung. Kennlinien per CVs einzustellen, ist eher langweilig bis ermüdend. Hierzu gab es mal in der Miba eine erschöpfende Anleitung, wie man "per Hand" und CV-konfigurierter Kennlinie perfekt gerade Verläufe herstellt. Wenn ich mich recht erinnere, dauerte das pro Lok aber bis zu drei Stunden!

Wenn Loks gegeneinander arbeiten, könnte RailCom hilfreich sein. Denn das kann Info über die Last vom Decoder an die Zentrale liefern. Es ist aber zu vermuten, dass entsprechende Schutz-Features für Loks in Doppeltraktion, die "verkehrt herum" ziehen, noch nicht implementiert sind.

Grüße, Randolf



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RE: Realisierung Doppeltraktion

#44 von digilox1 ( gelöscht ) , 01.05.2014 12:45

Zitat
Mal eine technische Frage: wie bekommt ein Decoder oder ein Steuerprogramm mit, dass die Lokomotive gegen eine andere Lokomotive arbeitet und die erforderliche Leistung nicht durch die benötigte Zuglast für die angehängten Waggons entsteht?



Die meisten Decoder kriegen das gar nicht mit.
Deshalb reagieren sie ja auch antagonistisch: Der eine regelt bei Entlastung zurück, der andere "sieht" das Zurückregeln und regelt nach, da er eine höhere Belastung "wahrnimmt", damit sind sie in ihren zwei sich gegenseitig verstärkenden Teufelskreisen gefangen und treiben das Speil bis an die Leistungsgrenze von Motor und Decoder.
Das Resultat sind schwarze Schienenköpfe vom Haftreifenabrieb und mindestens ein überhitzender Decoder, evtl. auch ein Motor.
Dies unter der Voraussetzung, dass beide Decoder auf volle Ausregelung eingestellt wurden.
Deshalb ist es wichtig, dass die Decoder eine Cut Off-Funktion haben: Degressiv einstellbare Wirkung der Lastregelung mit zunehmender Geschwindigkeit.

Das Steuerprogramm geht von eingemessenen Loks aus und versucht zu vermeiden, dass diese gegeneinander arbeiten - es weiss ja, welche Loks zusammen in der Traktion laufen und stellt die Geschwindigkeit entsprechend für jede Lok entsprechend ein.

Gruss,
Manfred


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RE: Realisierung Doppeltraktion

#45 von Heinzi , 01.05.2014 16:03

Die Idee ist grundsätzlich gut. Aber Pflaster ein solches System nicht die Übertragungskanäle zu?
Eleganter erachte ich da eine Lösung die es mittels stromführenden Kupplungen ermöglicht, die beiden Decoder direkt miteinander komunizieren zu lasse resp. einafch die beiden Motoren parallel an einen der Deoder anzuschliessen, so, wie das bei Liliputs Triebzügen bestens funktioniert.


Gruss Heinzi
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#46 von Peter Müller , 01.05.2014 16:43

Zitat von Heinzi
... resp. einafch die beiden Motoren parallel an einen der Deoder anzuschliessen, so, wie das bei Liliputs Triebzügen bestens funktioniert.


Wie geht das denn, wenn ich Doppeltraktionen in unterschiedlicher Zusammensetzung immer wieder neu aus einem Pool von Lokomotiven bilde?


Grüße, Peter

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RE: Realisierung Doppeltraktion

#47 von digilox1 ( gelöscht ) , 01.05.2014 19:48

Zitat
Eleganter erachte ich da eine Lösung, die es mittels stromführenden Kupplungen ermöglicht, die beiden Decoder direkt miteinander kommunizieren zu lassen...



Das ist der Ansatz der Firma t4t. Das Problem ist in diesem Falle die Notwendigkeit zur Installation der teuren Kupplungen, über die die Kommunikation läuft, wenn die volle Flexibilität gewährleistet sein soll.
Wann kommt bei t4t (und anderswo) endlich jene Decoder-Firmware-Version mit der Option, die Lastregelung per Gegen-EMK durch Drehzahl-Messung per Sensor und darauf basierter Motor-Nachregelung zu ersetzen?

Die amerikanische Firma MTH löst das Problem relativ einfach: Die Loks fahren in scale miles per hour (smph), wobei eine Fahrstufe Differenz im 128 Fahrstufenmodus einer 1 smph-Differenz entspricht.
Fährt eine Lok beim Vorbild 65 mph, erreicht das entsprechende Modell bei Fahrstufe 65 seine massstäbliche Vmax (auf die restlichen Fahrstufen reagiert sie einfach nicht mehr mit Geschwindigkeits-Zuwachs), eine Lok mit Vmax 75 mph ist im Modell 75 smph schnell und läuft bis zur Fahrstufe 65 synchron mit der langsameren Maschine.
Bei ZIMO gibt`s auch sowas (Kilometereichung), laut einem Bericht hier im Forum soll die Eigenschaft aber nicht richtig funktionieren.

Gruss,
Manfred


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RE: Realisierung Doppeltraktion

#48 von SpaceRambler , 01.05.2014 20:13

Hallo Peter,

Zitat von Peter Müller
Wie geht das denn, wenn ich Doppeltraktionen in unterschiedlicher Zusammensetzung immer wieder neu aus einem Pool von Lokomotiven bilde?



Zumindest mit TrainController ist das kein Hexenwerk. Das mache ich ständig, ist für mich Voraussetzung für meinen Betrieb mit Dampfloks, die teilweise ins Betriebswerk zum Restaurieren einrücken. Man wählt die führende Lok in der Lokliste aus, wählt per rechtem Mausklick "Zugverband ändern ...", im sich dann öffnenden Dialog wählt man eine beliebige zweite Lok aus der Liste dazu, dann ggf. den Zug (i.e. benannte Waggon-Reihung, der man eine Masse und eine Länge zugewiesen hat). OK klicken, fertig.

Unter der Voraussetzung, dass diese Loks sämtlich eingemessen sind, kann man die Doppeltraktionen "bunt durcheinanderwürfeln" - TC sorgt dann dafür, dass die Loks einer Doppeltraktion auch mit genau gleicher Geschwindigkeit fahren.

Gruß, Randolf



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RE: Realisierung Doppeltraktion

#49 von Heinzi , 02.05.2014 08:03

Zitat von Peter Müller

Zitat von Heinzi
... resp. einafch die beiden Motoren parallel an einen der Deoder anzuschliessen, so, wie das bei Liliputs Triebzügen bestens funktioniert.


Wie geht das denn, wenn ich Doppeltraktionen in unterschiedlicher Zusammensetzung immer wieder neu aus einem Pool von Lokomotiven bilde?



Ist mir klar dass das nicht so einfach geht. Muss doch zumindest bei einer Lok die Möglichkeit bestehen den Motor vom eigenen Decoder zu trennen und an die stromführende Kupplung anzuschliessen. Dazu benötigt es ein (vermutlich zweipoliges) Umschaltrelays und es müssten sämtliche Zwischenwagen mit Stromführenden Kupplungen nachgerüstet werden. Ist mir klar dass das nicht praktikabel ist für ständig wechselnde DT's; Wobei bei DT's ist das meines erachtens so auch nicht notwendig, sondern lediglich für Sandwichbetrieb. Hierzu gäbe es z.B eine typische schweizerischen Anwendung.......die LION Züge der S-Bahn, diese bleiben ja mehr oder weniger auch über längere Zeit zusammen.


Gruss Heinzi
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RE: Realisierung Doppeltraktion

#50 von SpaceRambler , 02.05.2014 09:04

Wer Doppeltraktionen aus wechselnden Lok-Zusammenstellungen realisieren will, dafür aber kein Programm zur Steuerung einsetzen will (denn grundsätzlich kann eine Digitalsteuerung das ja), der kann das auch grundsätzlich so tun:

- bei sämtlichen Loks die V_max auf den gleichen Wert (etwa: Strecken-Höchstgeschwindigkeit) einstellen.
- lineare Kennlinie konfigurieren
- Regler-Parameter/Lastausgleich im Decoder auf "weich" einstellen

Damit fahren die Loks mit in etwa gleicher Kennlinie, und Ungenauigkeiten werden durch den "Schlupf" des Reglers ausgeglichen.

Die Einschränkung ist natürlich, dass man damit auf den eigenen Fuhrpark begrenzt ist.

Grüße, Randolf



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