RE: Interview Florian Sieber

#26 von Peter Müller , 31.08.2014 21:16

Zitat von Andi
Dein Vergleich mit Laptop und Co. hinkt gewaltig, denn dort werden ganz andere Stückzahlen erreicht.


Deswegen ja die Idee, einen Laptop zu verwenden und nicht auf in geringer Stückzahl für die Moba produzierte Zentralen zurückgreifen zu müssen. Passiert ja auch. Wer ein bisschen recherchiert, kommt recht günstig an eine potente Moba-Steuerung. Nur sind diese individuellen Bastel-Alternativen nicht geeignet, damit im großen Stil für die Moba zu werben. Im Blickfeld der meisten noch-nicht-Modelleisenbahner befinden sich nur UVPs weit über den Beträgen, mit denen gelockt werden könnte.

Hersteller und Händler haben es mit einem viel zu hohen Anteil an Süchtigen zu tun, die alles freie Geld in die Moba stecken. Deshalb haben sie den Sinn für akzeptable Preise längst verloren.


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Interview Florian Sieber

#27 von CR1970 , 31.08.2014 21:27

Am Geld liegt es sicherlich nicht. Zumindest bei vielen nicht. Man kann ja auch mit einer ms oder meinetwegen multimaus anfangen. Lokmodelle gibt es ja auch in allen Preislagen. Meine erste Lok war auch keine 44er M.E. gab es früher halt keine Alternativen im Spielebereich. Das wird man auch nicht ändern können. Im Prinzip wird man sich nur der kaufen/auspacken/spielen/weglegen-Mentalität anpassen können und verschiedene Dinge probieren müssen, wie zb mfx+. Oder Smartphone-Steuerung.


Andrà tutto bene und nette Grüße von CR1970
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RE: Interview Florian Sieber

#28 von H0! , 31.08.2014 21:47

Zitat von Andi
der Straßenpreis liegt bei 500 Euro und das ist wirklich nicht teuer.

Bei Roco gibt es für unter 300 eine Startpackung mit z21 und WLAN-Router. Nur noch die App aufs Streicheltelefon laden und man kann loslegen. Mit der CS2 für 500 Euro kann man auch sofort loslegen (wenn man vorher schon eine andere Startpackung hatte ...).


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Interview Florian Sieber

#29 von Manu2090 , 31.08.2014 21:56

Hallo Thomas

Das ist aber nur die abgesteckte Version der Z21. Mit der kann man nicht so viel machen wie mit der Cs2.
Wer eine größere Anlage hat und eine Pc Steuerung verwenden will, ist meines Erachtens mit der Tams Master Control am besten beraten. Darauf werde ich in Zukunft wohl auch setzten.

Gruß Manuel


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RE: Interview Florian Sieber

#30 von X2000 , 31.08.2014 22:15

Die TAMSE ist natürlich unschlagbar gut. So unscheinbar wie gut. Ich habe sie ebenso wie die CS2. Die CS2 ist stabil mit dem PC. Alles gut, nur das Aufrufen von Loks an der CS etc. dauert alles viel zu lange.


Gruß

Martin


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RE: Interview Florian Sieber

#31 von Webermütze , 31.08.2014 22:16

Hallo,

im Bundesanzeiger wurde am 31.07.2014 der Konzernlagebericht der „Holding Stuttgarter Straße GmbH“ (vormals: Märklin Holding GmbH), Göppingen, für das Geschäftsjahr 2012 veröffentlicht.

Unter Teilziffer 10. – Chancen und Risikobericht – werden u.a. folgende Aussagen gemacht:

„Die zunehmende Konzentration im Einzelhandel betrifft auch die Modellbahnfachhändler. Dies bedeutet, dass sich die heute schon professionell aufgestellten Fachhändler zukünftig weiter stärken werden, und somit mehr Umsatz mit weniger Fachhändlern erreicht werden muss.“

„Die Modelleisenbahn als klassisches Kinder- und Jugendspielzeug wird im Massenmarkt zunehmend von elektronischen Spielzeugen, von Computern, dem Internet und den neuen Medien verdrängt. Marktanalysen zeigen, dass die Interessen der nachwachsenden Generation von Jugendlichen sich sehr stark zu den letztgenannten Segmenten verlagern. Durch eine zielgruppengerechte Anpassung des Produktprogramms, sowie die Einbindung der neuen Medien in die Technologieentwicklung von Märklin, kombiniert mit gezielten Marketingmaßnahmen wird diesem Trend entgegen gewirkt.“

Wer weitere Informationen erhalten möchte, kann über diesen Link die Startseite des Bundesanzeigers aufrufen. Nach Eingabe des Suchbegriffs „Märklin“ wird eine Ergebnisübersicht angezeigt, aus der dann u.a. der entsprechende Konzernabschlussbericht ausgewählt werden kann.

Ein meines Erachtens durchaus interessanter Konzernlagebericht, der nicht nur über den weiteren Ausbau der Digitalkomponenten Rückschlüsse zulässt.

Gruß
Thorsten


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RE: Interview Florian Sieber

#32 von supermoee , 31.08.2014 22:38

Zitat von H0

Zitat von Andi
der Straßenpreis liegt bei 500 Euro und das ist wirklich nicht teuer.

Bei Roco gibt es für unter 300 eine Startpackung mit z21 und WLAN-Router. Nur noch die App aufs Streicheltelefon laden und man kann loslegen. Mit der CS2 für 500 Euro kann man auch sofort loslegen (wenn man vorher schon eine andere Startpackung hatte ...).




Hallo,

Bei der z21 bitte auch die Kosten für das Streicheltelefon dazurechnen sonst werden Apfel mit Birnen verglichen. Abgesehen von den abgespeckten Funktionen der z21, sind CS, EcoS usw eigenständige, vollwertige und sofort einsetzbare Systeme. Die z21 braucht weitere Hardware (Smartphone, Tablet oder PC). Ohne läuft da nix.

Gruss

Stephan


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RE: Interview Florian Sieber

#33 von Peter Müller , 31.08.2014 23:00

Zitat von supermoee
Bei der z21 bitte auch die Kosten für das Streicheltelefon dazurechnen ...


Smartphone ist bei der Zielgruppe bereits vorhanden, das muss nicht mit einbezogen werden. Das ist ja gerade der Trick: die Moba mit Gegenständen des täglichen Gebrauches zu verbinden. Gilt für den Router ebenso - und für die ganzen Patchkabel, die man verlegen wird.

Dazu kommt, dass eine Beschäftigung mit solchen Dingen für das übrige Leben nutzbar ist.


Grüße, Peter

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RE: Interview Florian Sieber

#34 von DeMorpheus , 31.08.2014 23:21

Zitat von supermoee
Jetzt fängt schon wieder das Gejammer über die Erschwinglichkeit von MoBa als Hemmung für den Nachwuchs. Ich glaube diese stellt eine Hemmung für die wenigsten Jungen dar.
Wenn ich die Jugendliche immer mit dem neuesten Smartphone rumrennen sehe, da Frage ich mich, woher sie die 400-600 Euros dafür her haben? [...]
Was kostet denn eine Playstation 4? Irgendwie 500-600 Euros [...]

Och nö, nicht wieder so ein unpassender Vergleich. Klar gibt es verwöhnte Einzelkinder mit reichen Großeltern die immer überall und sofort die neueste Technik haben. Aber die anderen sind einfach clever und suchen passende Angebote. Dann gibt's das Top-Smartphone halt erst ein halbes Jahr später, dafür mit Vertrag bei nur 15 € monatlich oder die Playstation immer mal wieder im Angebot mit Spiel für um die 300 €.
ABER: ähnlich günstig kann man sich auch die Modellbahn finanzieren. Dass es trotzdem so wenig Nachwuchs gibt dürfte in erster Linie andere Gründe als den Preis haben. Beispielsweise die Vielschichtigkeit und Unübersichtlichkeit ... aber nirgendwo kann sich ein unvorbelasteter Interessierter schnell und einfach informieren. Jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen und blendet alles sortimentsfremde komplett aus, Händler können nur einen kleinen Teil des Marktes abbilden und sind allzu häufig erschreckend inkompetent, Messen und Ausstellungen schrecken gleich von vornherein mit hohen Preisen und komischem Publikum ab.
Die Hochpreisigkeit mag für gestandene Modellbahner ein Ärgernis sein, noch gar nicht oder nur oberflächlich interessierte (junge) Menschen werden aber häufig schon wieder abgeschreckt bevor sie Preise wirklich mitbekommen ...


Viele Grüße,
Moritz

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RE: Interview Florian Sieber

#35 von H0! , 01.09.2014 08:28

Zitat von supermoee
Bei der z21 bitte auch die Kosten für das Streicheltelefon dazurechnen sonst werden Apfel mit Birnen verglichen.

Startpackung für 280 € und Streicheltelefon für 125 € macht zusammen weniger als 50 % der UVP der CS2 ohne Netzteil - die Kosten für Lok, Gleise, WLAN-Router und Streicheltelefon muss man dann auch noch dazurechnen.
Wie Peter schon schrieb: die Hauptzielgruppe hat das Streicheltelefon oder Tablet schon - oder braucht nur einen kleinen Stups, um ein Tablet anzuschaffen.

Zitat von supermoee
Die z21 braucht weitere Hardware (Smartphone, Tablet oder PC). Ohne läuft da nix.

MultiMaus geht auch.


Als ich mit knapp 40 nach jahrzehntelanger Modellbahnabstinenz von analog auf digital umgestiegen bin, war ich auf der Suche nach einer Startpackung für unter 200 Euro (das war vor ca. 12 Jahren und inflationsbedingt müsste ich heute wohl mehr anlegen).

Ist aber schön, dass es der heutigen Jugend so gut geht, dass Zentralen für 500 Euro und Startpackungen für 1200 Euro kein Problem darstellen. In meinem Bekanntenkreis kenne ich solche Kinder nicht, aber im Stummiforum liest man immer wieder, dass es sie gibt.


Viele Grüße
Thomas


 
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RE: Interview Florian Sieber

#36 von supermoee , 01.09.2014 08:52

Hallo Thomas,

Es muss nicht immer ein Rolls Royce sein. Sicherlich gibt es welche, die sowas kaufen, aber eine Startpackung mit MS2 kann man für 200-300 Euro kaufen, die Hälfte einer Spielkonsole (ohne Spiele)

Es gibt aber durchaus PC Spiel Enthusiasten, die 970 Euro für den schnellsten Prozessor ausgeben. Für die Grafikkarte kommen dann nochmal 600-700 Euro, die man im Doppelpack im PC als SLI Verbund einbauen kann. So ein Rolls Royce Gaming PC kann locker 3000-4000 Euro kosten. Da ist so eine 1200 Euro Startpackung richtig billig dagegen.



Gruss

Stephan


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RE: Interview Florian Sieber

#37 von Heinzi , 01.09.2014 10:50

Zitat
Am Geld liegt es sicherlich nicht. Zumindest bei vielen nicht.


Ich habe mir dieses Zitat als Stellvertreter für alle Statements in dieser Richtung Herausgepikt:
Meiner Meinung muss man unterscheiden in welchem "Alter" man die "Einsteiger" suchen will.

Der grösste Erfolg dürfte im Vorschul- und Schulalter zu suchen sein. Da sind scheinbar schon erfolgreiche Produkte unterwegs.
Chancenlos ist es wohl im Tenager alter, in dem die Jungs anfangen ihr eigenes Geld zu verdienen. Hier Nachwuchs suchen zu wollen, dürfte sich nicht auszahlen.

Im Schulalter hingegen kam man die Jungs noch begeistern. Das hängt aber zum grössten Teil auch von elterlicher Vorbelastung ab.
Im Schulalter ist die Geldfrage aber sehr wohl relevant....ausser die Modellbahn gehört eigentlich dem Vater. Die Gutbetuchten Jugendlichen mit den neusten Smartphones gehören meiner Meinung nach eher zur Minderheit.
(zudem knöpft man hier den Jugentlichen das Geld in so kleinen Jugend-Monatsraten ab, dass es sich die meisten Jugentlichen von ihren regulären Taschengeld eben gerade noch leisten können.)
Kommt dann das Geduldsmoment hinzu: Wie lange muss ein durchschnittsjunge sein Taschengeld sparen bis er sich z.B. Weichenantriebe und Decoder für seine Bahn leisten kann?
Kommt der Beschäftigungswert hinzu: Wie lange ist man dann beschäftigt um die eben angeschaften Antriebe und Decoder zu verbauen ...... Auch wenn das einige sind, dürfte man sich nicht viel länger als einen halben Tag damit beschäftigen können.
Kommt der Spielwertgewinn hinzu: Anstelle den Weichenschalthebels vorort zu betätigen drückt man jetzt einfach auf ein Knöpfchen... Das ist ja noch viel langweiliger als vorhin.
Und dann: ? ? ?
weiter im Kreis herum fahren und sparen sparen sparen.

Im Ernst: so inetwa ist es bei meinem Jungen (und mir) abgelaufen.

Was der Modellbahn fehlt ist "action" !
Diese "action" kriegt man aber nicht so einfach in die Modellbahn, Insbesonder dann nicht, wenn man sich am Vorbild orientiert. Auch mit noch so gutem Sound reist man heute doch keinen Jugentlichen mehr vom Sockel.
Wer das jetzt nicht versteht, der kaufe sich einfach mal einen kleinen Modllhelikopter die es bereits für ca 20 Euro incl Fernsteuerung gibt. Da ist spass pur garantiert, und der Suchtfaktor ist gross. (verd... gross wie ich am eigenen Leibe erfahren musste) Beherscht man das Ding, was angesichts der (bereits bei diesen Preisen) eingebauten elektronischen Hilfen nicht lange auf sich warten lässt, stellt sich auch eine Befridigung ein die es so bei der Modellbahn ebenfalls nicht gibt.
Das ist meiner Meinung nach das grösste Handicap der Modellbahn.


Gruss Heinzi
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RE: Interview Florian Sieber

#38 von Hubert , 01.09.2014 11:06

..... stimmt, deshalb bauen die Kids im Vorschulalter eine Schiene auf dem Küchentisch auf und begeistern sich dann am "Lokweitsprung" bis auf den Fußboden .... Hauptsache "Äktschn".

Ich konnte damals gerade noch meine sündhaft teueren Insider Loks vor dem Weitsprungrekord retten ...

Will sagen : Eletronik-Gimmiks, wie Türdisplays mit aussteigenden Reisenden, sind weder für Kinder (weil zu langweilig) noch für Erwachsene (Fantasie wird überstrapaziert) geeignet um das Interesse wach zu halten.

Wichtig wäre:
Glockenanker-Motor, updatefähiger Seriendecoder zum verbessern des Fahrverhaltens ab Werk und vor allem eine kompromisslose Verbesserung der Qualitätssicherung. Mit jeder Rücksendung ist der Neu-Kunde schon in Gedanken, ob er das richtige Hobby gewählt hat und irgendwann werden dann auch die leidenfähigsten Stammkunden weniger.

Gruß
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RE: Interview Florian Sieber

#39 von 8erberg , 01.09.2014 11:50

Hallo,

wenn die "große Bahn" immer weniger im öffentlichen Bewusstsein eine Rolle spielt wie sollte es dann die Modellbahn.

zum Theme Zentralen: bei der Entwicklung der Elektronik wäre es ein Witz noch immer auf "eierlegende Wollmilchsauen" zu setzen.
Was gestern 08/15 Bausteine waren ist nächste Woche kaum noch lieferbar. Daher ist das Setzen auf eine Blackbox-Zentrale mit einer Schnittstelle zu handelsüblicher und verbreiteter Hardware genau das Richtige. Ob es jetzt das Streichelhandy oder über eine USB-Schnittstelle/Netzwerkanschluß ein PC o.ä. ist ist doch schon fast egal.

So ein Ding lässt sich mit modernen Prozessoren auch bei relativ kleinen Stückzahlen zum anständigen Preis auf dem Markt bringen. Roco macht es mit den "zettis" doch vor.


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RE: Interview Florian Sieber

#40 von Heinzi , 01.09.2014 12:13

Zitat
Roco macht es mit den "zettis" doch vor.

Die Frage ist, mit welchem Erfolg und welcher Nachhaltigkeit!


Gruss Heinzi
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RE: Interview Florian Sieber

#41 von 8erberg , 01.09.2014 12:30

Hallo,

tja, bei Rocos Zettis wirkt das Ganze ja auch noch nicht so ganz ausgereift.

Und wie eine Bananenzentrale den Ruf kaputtmacht hat ja auch wohl z.B. Viessmann schon bitter merken müssen.

Das KONZEPT als solches ist schlüssig - an den Details hätte man feilen müssen.

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RE: Interview Florian Sieber

#42 von Peter Müller , 01.09.2014 12:37

Zitat von Mobafan16
Da scheiden sich schon die Geister. Der eine ist der Computer-Freak, der gerne eine BlackBox mit PC, Router, Software etc. anschließt.

Andere möchten aber einfach gerne die Züge fahren lassen, und zwar selber! Meine Jungs hätten wenig Freude daran, wenn die Züge vom Computer gesteuert fahren, bremsen, etc. Die wollen einfach Zentrale (MS2) anschließen, Lokkarte einstecken (weil aus der Lokliste über das Menü raussuchen schon zu aufwendig ist) und mit der Lok fahren.

Und beim Fahren geht wiederum nichts über einen mechanischen Handregler, den man bedienen kann, ohne aufs Display schauen zu müssen.


Ich denke, ein zeitloser mechanischer Handregler mit Lokkarten an einer stets aktuellen Blackbox mit PC, Router, Software etc. sollte kein Problem sein.


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RE: Interview Florian Sieber

#43 von ck2703 ( gelöscht ) , 01.09.2014 18:21

Hallo Heinzi,

und erstmal vielen Dank für diesen qualifizierten Beitrag.

Zitat von Heinzi

Zitat
Am Geld liegt es sicherlich nicht. Zumindest bei vielen nicht.


Ich habe mir dieses Zitat als Stellvertreter für alle Statements in dieser Richtung Herausgepikt:
Meiner Meinung muss man unterscheiden in welchem "Alter" man die "Einsteiger" suchen will.

Der grösste Erfolg dürfte im Vorschul- und Schulalter zu suchen sein. Da sind scheinbar schon erfolgreiche Produkte unterwegs.
Chancenlos ist es wohl im Tenager alter, in dem die Jungs anfangen ihr eigenes Geld zu verdienen. Hier Nachwuchs suchen zu wollen, dürfte sich nicht auszahlen.




An dieser Stelle: Einspruch! Ich arbeite jedes Jahr mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 in mehreren Modellbau-AGs und gerade da scheitert ein privater Einstieg häufig genau an dem, was Du unten so schön beschrieben hast:

Zitat
Im Schulalter ist die Geldfrage aber sehr wohl relevant....ausser die Modellbahn gehört eigentlich dem Vater. Die Gutbetuchten Jugendlichen mit den neusten Smartphones gehören meiner Meinung nach eher zur Minderheit.
(zudem knöpft man hier den Jugentlichen das Geld in so kleinen Jugend-Monatsraten ab, dass es sich die meisten Jugentlichen von ihren regulären Taschengeld eben gerade noch leisten können.)
Kommt dann das Geduldsmoment hinzu: Wie lange muss ein durchschnittsjunge sein Taschengeld sparen bis er sich z.B. Weichenantriebe und Decoder für seine Bahn leisten kann?
Kommt der Beschäftigungswert hinzu: Wie lange ist man dann beschäftigt um die eben angeschaften Antriebe und Decoder zu verbauen ...... Auch wenn das einige sind, dürfte man sich nicht viel länger als einen halben Tag damit beschäftigen können.
Kommt der Spielwertgewinn hinzu: Anstelle den Weichenschalthebels vorort zu betätigen drückt man jetzt einfach auf ein Knöpfchen... Das ist ja noch viel langweiliger als vorhin.
Und dann: ? ? ?
weiter im Kreis herum fahren und sparen sparen sparen.



Volltreffer! Und damit sind wir wieder bei dem "Gejammer" über zu hohe Preise.

Einige Statements hier sind da schon fast wie ein Spiegel dessen, was ich weiter vorne geschrieben hatte. Da werden aus der Luft gegriffene Scheinargumente wie "Die haben ja alle teure Handys!" bemüht, um sich ja nicht mit einer grundsätzlich verfehlten Produktpolitik der Hersteller auseinandersetzen zu müssen. Frei nach dem Motto: "Wieso? Ich kann mir das locker leisten. So what?" Dazu muss ich sagen, dass viele Familien, mit denen ich arbeite, unter anderem deswegen hoch verschuldet sind, weil sie dem Statussymbol Handy zuliebe vom eh schon knappen Niedriglohneinkommen zu viele Handyvertrags- und Ratenverträge laufen haben. Aber man will ja nicht, dass das Kind von den wohlhabenderen Jugendlichen gemobbt wird.

Und gerade im Schulalter werden die Eltern der Kids sich mächtig freuen, wenn zum Startset gleich noch ein I-Pad mitgekauft werden soll, damit eine Lok auf dem Startpackungskreis dreimal tutend ihre Runden drehen kann.

Der Punkt ist - und das sage ich nochmal - dass die Modellbahn über Taschengeld längst nicht mehr finanzierbar ist. Eine Szene und Branche, die das partout nicht kapieren will, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie eingeht.

Und zum Thema "Action" möchte ich sagen: Stimmt mit meinen Erfahrungen nicht überein. Ich habe schwersterziehbare Jugendliche (auch Mädchen) hingebungsvoll Gartenhäuschen basteln und Felsen spachteln sehen, Kids stundenlang LED-lötend am Werktisch arbeiten sehen, die in der Schule keine 5 Minuten den Schnabel halten können und ich habe erlebt, wie stolz sie waren, als ihre Modelle funktionierten und mit welche Sorgfalt sie mit "ihrer" Arbeit umgegangen sind.

Das war aber auch nur möglich, weil bei uns der Etat für den Modellbau zu 80% aus städtischen Mitteln kommt und die Eltern der Kids gerade mal 20% Eigenanteil finanzieren müssen.

Und wir alle wissen, dass Modellbau mit gutem Material auch schöne Ergebnisse liefert. Ich glaube, dass nicht "Action", sondern der Stolz auf das Erschaffene und die Freude am Funktionieren des Selbstgemachten die Triebfedern sind, die Jugendliche motivieren und für den Modellbau begeistern. Dazu braucht es keine Smartphoneeinbindung, sondern ein mit Taschengeld bezahlbares und gut kompatibles Modellbahnsortiment für Kinder und Jugendliche.

Und das fehlt mir heutzutage zunehmend.


ck2703

RE: Interview Florian Sieber

#44 von st-oldie , 01.09.2014 18:29

Hi,

Zitat von Mobafan16

Zitat von 8erberg
Und das Problem bezüglich Hardware bei den großen Zentralen stellt sich nicht wirklich. Da werkelt eh ein PC drin, also alles Standardhardware, die sich leicht durch etwas neueres ersetzen lässt, sollte es mal etwas nicht mehr geben. Aber da sichern sich die hersteller auch ab. Ich glaube, selbst heute kannst Du noch 286 und 386 Prozessoren für den embedded Markt kaufen. Ist dann zwar kein Intel, aber das ist ja egal.




Nö, da werkelt ein ARM drin, also Standardhardware für embedded systems. Alles (auch CPU und RAM) ist aufgelötet. Sollte ein Bauteil abgekündigt werden, muß bei nicht pinkompatiiblen Ersatz immer gleich ein Re-Layout erfolgen. Da läßt sich nicht nichts einfach eben schnell ersetzen.

Tschüß
Michael


st-oldie  
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RE: Interview Florian Sieber

#45 von st-oldie , 01.09.2014 18:38

Hi,

Zitat von Mobafan16
Die MS2 Gleisbox ist ja quasi schon so eine Art Blackbox. Fehlt halt die Anbindung an PC. Aber das kann man ja mit Zusatzgeräten machen.



Ich hab das hier mit einem BBB (BeagleBone Black) gemacht, um die Gleisbox an meinen Switch anzuschließen. Damit kann ich mit PC und Smartphone steuern. Das geht in der Tat sehr gut zu zu einem im Vergleich zur CS2 attraktiven Preis. Alles zusammen kann man für unter 100 Euro zusammenstellen.

Tschüß
Michael


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RE: Interview Florian Sieber

#46 von Peter Müller , 01.09.2014 18:47

Zitat von ck2703
... Dazu braucht es keine Smartphoneeinbindung, sondern ein mit Taschengeld bezahlbares und gut kompatibles Modellbahnsortiment für Kinder und Jugendliche.

Und das fehlt mir heutzutage zunehmend.


Die Frage ist, ob Märklin der richtige Lieferant dafür ist? Ich würde von Märklin nur noch die Gleise nehmen, alles andere können andere besser und zudem noch günstiger.


Grüße, Peter

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RE: Interview Florian Sieber

#47 von Andi , 01.09.2014 18:59

Moin,

Zitat von ck2703
..Der Punkt ist - und das sage ich nochmal - dass die Modellbahn über Taschengeld längst nicht mehr finanzierbar ist.

über Taschengeld finanzierbar war die Modellbahn aber noch nie.


Schöne Grüße
Andreas


 
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RE: Interview Florian Sieber

#48 von Peter Müller , 01.09.2014 19:10

Zitat von Andi
über Taschengeld finanzierbar war die Modellbahn aber noch nie.


Modelleisenbahn wurde nicht von Beginn an als Geldanlage oder "wertiges" Produkt beworben. damit hat nämlich das Übel begonnen. Erst wenn Modelleisenbahn wieder als Spielzeug beworben wird, glaube ich den Herstellern die Preise. Von mir aus Spielzeug für Erwachsene, damit habe ich kein Problem. Mit "Wertigkeit" habe ich ein Problem.


Grüße, Peter

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RE: Interview Florian Sieber

#49 von Andi , 01.09.2014 19:29

Moin Peter,

Zitat von Peter Müller

Zitat von Andi
über Taschengeld finanzierbar war die Modellbahn aber noch nie.


Modelleisenbahn wurde nicht von Beginn an als Geldanlage oder "wertiges" Produkt beworben. damit hat nämlich das Übel begonnen. Erst wenn Modelleisenbahn wieder als Spielzeug beworben wird, glaube ich den Herstellern die Preise. Von mir aus Spielzeug für Erwachsene, damit habe ich kein Problem. Mit "Wertigkeit" habe ich ein Problem.


nee, nee, so ist mein Beitrag nicht gemeint. Wenn man in einen Katalog aus den 50er Jahren schaut sehen die Preise erst mal klein, aber Taschengeld gab es zu dieser Zeit in den meisten Familien gar keins. Als dann das Wirtschaftswunder einsetzte und sich auch Otto-Normalverbraucher etwas leisten konnte, hatten wir Kinder auch Taschengeld zur Verfügung. Bei mir waren es damals 50 Pfennig pro Woche los und damit war ich in guter Gesellschaft. Jetzt schlag einen Märklin Katalog von 1970 auf und schau nach wieviel Modellbahn man sich davon leisten konnte. Ein großer Trafo war damals in weiterer Ferne als heute eine CS 2, die von vielen hier als überteuert hingestellt wird.


Schöne Grüße
Andreas


 
Andi
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RE: Interview Florian Sieber

#50 von Loadstefdn , 01.09.2014 19:30

Zitat von ck2703

Zitat von Heinzi
Wie lange muss ein durchschnittsjunge sein Taschengeld sparen bis er sich z.B. Weichenantriebe und Decoder für seine Bahn leisten kann?



na ich würde mal sagen, 2 bis 4 Wochen,

denn mit 20 € bekommt man nen Schuhkarton voll M-Gleis
mit ner DKW und 3 el. Weichen und 2 Handweichen und`n Signal und einem Schaltkästchen.
Neulich so gesehen aufm Flohmarkt.

Und wozu Weichendecoder für eine Anfänger-Anlage ?
Weichen-Schaltkästchen gibts für umsonst bis 3 €.

Die ungeschickten warten, bis sie 80 % von den ohnehin klammen Kommunen bekommen,

währenddessen haben die pfiffigen längst ihr Material taschengeldfreundlich vom Flohmarkt oder ebay ergattert,

findet mfG L.


Wo Loadstefdn ist klappt nichts, aber er kann ja nicht überall sein
Die Kunst des Anlagenbaus besteht nicht darin, zu planen was man will,
sondern sie immer noch SO zu wollen, wenn sie mal halb fertig ist


 
Loadstefdn
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